Schon im November 2024 sind Gerüchte aufgetaucht, laut denen Nvidia zusammen mit MediaTek an einem Chip arbeitet, der direkt mit dem Snapdragon X Elite von Qualcomm konkurrieren soll.
Diese Gerüchte wurden schließlich direkt von Nvidia angeheizt, nachdem Jensen Huang Andeutungen seitens des Dell CEOs bestätigte, dass bereits 2025 erste Dell Notebooks mit Nvidia-Prozessor auf den Markt kommen könnten. Im Rahmen der CES hat Nvidia CEO Huang die Entwicklung eines solchen Chips dann offiziell bestätigt: Nvidia arbeitet zusammen mit MediaTek an einem Desktop-PC-Chip.
Wann kommt der Nvidia-N1X-Chip?
Bisher hält sich Nvidia jedoch bedeckt, was den tatsächlichen Launch des N1X-Chip anbelangt. Laut dem YouTuber Moore’s Law is Dead wird Alienware aber im ersten Quartal 2026 ein erstes Notebook mit dem N1X-Chip auf den Markt bringen. Zum Start sollen aber nur wenige Einheiten verfügbar sein – eine breite Verfügbarkeit soll erst zwischen April und Juni gegeben sein. Das Release-Ziel 2025 wird somit gerissen.
Im Verlauf des nächsten Jahres dürften uns dann weitere Mini-PCs und Notebooks mit dem ARM-Chip erwarten – vor allem die Computex könnte diesbezüglich spannend werden. Auf jeden Fall dürften entsprechende Systeme nicht allzu teuer sein, da Nvidia hiermit laut Huang die Masse ansprechen möchte. Zudem erklärte er in einem Interview, dass man die Lücke zwischen Linux und Windows schließen möchte. Aktuell wissen wir aber nicht, was genau damit gemeint ist.
Desktop-Chip mit GeForce-GPU statt Grace-Blackwell
Der Nvidia-Desktop-Prozessor N1X dürfte eine GeForce-GPU auf Basis der Blackwell-Architektur erhalten, die ebenfalls die Basis für die RTX 5000 Desktop– und Laptop-Grafikkarten liefert. Explizit scheint die genutzte GPU 48 Compute Units zu besitzen, womit der Chip über 6.144 Shader verfügt. Damit entspricht die GPU technisch der RTX 5070 Desktop-Variante, welche auf dem GB205-Chip basiert.
In einem frühen Geekbench-Eintrag fällt die Leistung allerdings eher ernüchternd aus. Bei einem Takt von 1,05 GHz erreicht die GPU gerade einmal 46.361 Punkte, was der Leistung einer RTX 2050 entsprechen würde. Die tatsächliche Gaming-Leistung dürfte zum Release allerdings deutlich besser ausfallen. Laut UDN soll die GPU etwa das Niveau der RTX 4070 Laptop-GPU erreichen, womit der Nvidia-Chip ähnlich schnell wäre wie der Vollausbau von AMDs Strix Halo.

Nvidia punktet, wo Qualcomm schwächelt
Überhaupt könnte der Nvidia-Chip genau in dem Bereich punkten, in dem Qualcomm schwächelt. Nvidia kann ausgereifte Grafikkartentreiber für Windows bereitstellen, was bei Qualcomm bisher noch ein großes Problem ist. Mit dem Desktop-Pendant zum GB10 dürfte Nvidia Qualcomm also extrem einheizen – auch wenn der Snapdragon X2 Elite Extreme ebenfalls vielversprechend klingt.

Nvidia N1X mit 20 CPU-Kernen?
Glaubt man den aktuellen Gerüchten, dann wird der Nvidia N1X genauso wie der GB10 KI-Chip über 20 Prozessorkerne verfügen. Vermutlich werden ebenfalls 10x ARM Cortex-X925 und 10x Cortex-A725 zum Einsatz kommen, womit der CPU-Part ein ziemliches Monster wäre. Der Boosttakt soll bei bis zu 4 GHz liegen, während der Basistakt 2,81 GHz beträgt. Die TDP des Chips soll schließlich bei 65 Watt liegen.
In einem ersten Geekbench 6 Benchmark zeigt sich die Leistung der CPU bereits vielversprechend: So konnte der „Nvidia N1X“ einen Singlecore Score von 3.096 Punkten und einen Multicore Score von 18.837 Punkten erreichen, womit sich der Chip ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem AMD Ryzen AI Max+ 395 liefert. Eine Apple M4 Max ist nochmal ein gutes Stück schneller.

Nvidia N1X: Zwischenzeitlich gab es massive Entwicklungsprobleme
Zwischenzeitlich scheint der Chip wohl kurz vor der Fertigstellung gewesen zu sein, Probleme bei der Entwicklung sollen nun aber für massive Verzögerungen gesorgt haben. Der Twitter-Leaker Jukan spricht etwa davon, dass bei der Entwicklung ein „kritischer Hardwarefehler“ gefunden wurde. Hierbei wird es sich wohl um ein Problem mit der Displaysteuerung. Der Fehler soll demnach nur durch ein „vollständiges Redesign des Chips“ behoben werden können. Nach der Überarbeitung muss der Chip nochmals für die Fertigung (Tape-out) vorbereitet und vor der Serienfertigung getestet werden.
AMD plant ebenfalls ARM-Chip mit Radeon-GPU
Neben Nvidia entwirft noch ein weiterer bekannter Hersteller einen ARM-Chip für Windows-Systeme: AMD soll demnach planen, die ARM-Entwicklung wieder aufzunehmen, nachdem sie etwa 2016 eingestellt wurde. Damals lag der Fokus noch auf Server-Prozessoren (Opteron A1100), die kommende Generation soll wiederum ebenfalls eine Alternative zu den klassischen x86-Chips im Desktop-Bereich sein.
Beitrag erstmals veröffentlicht am 12.01.2025
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