Sapphire kündigt auf der Computex 2025 die Rückkehr in den globalen Mainboard-Markt an und präsentiert gleichzeitig eine Innovation: Der Hersteller übernimmt das von Asus entwickelte kabellose BTF-Stecksystem zur Stromversorgung von Grafikkarten.
Die Sapphire-Phantomlink-Technologie basiert auf dem aktuellen GC-HPWR-Standard von Asus, bei dem die Stromversorgung der Grafikkarte über einen zusätzlichen Mainboard-Steckplatz erfolgt. Sapphire plant, diesen Standard erstmals bei einer angepassten Radeon RX 9070 XT Nitro+ zu verwenden, die im dritten Quartal dieses Jahres (anvisiert wird September) auf den Markt kommen soll.
Die Grafikkarte wird dabei über einen abnehmbaren Phantomlink-Adapter verfügen, der sie sowohl mit Phantomlink- oder Asus-BTF-Mainboards als auch mit herkömmlichen Mainboards kompatibel macht. Es handelt sich um die erste Radeon-Grafikkarte mit „kabellosem“ System, denn Asus hat nur Nvidia-Grafikkarten im BTF-Portfolio.
AM5-Mainboards von A620 bis X870E
Im Zuge des Wiedereinstiegs in den Mainboard-Markt plant Sapphire eine breite Produktpalette. Bereits im Juli sollen Mainboards der Serien Nitro+ und Pulse erhältlich sein. Darauf folgen im August Modelle der Pure-Serie und schließlich im September Basis-Varianten sowie ein spezielles Phantomlink-X870E-Mainboard, das explizit auf die kabellose Grafikkartenstromversorgung ausgelegt ist.
Der zur Computex ausgestellte Prototyp des Phantomlink-Mainboards führt die Stromversorgung für den Grafikkarten-Steckplatz noch über drei herkömmliche 8-Pin-Anschlüsse auf der Vorderseite. Anders als die BTF-Platinen von Asus besitzt der Sapphire-Prototyp bisher keine rückseitigen Anschlüsse. Ob Sapphire bei späteren Modellen auf rückseitige Stromanschlüsse wechseln wird, bleibt abzuwarten.
Fraglich bleibt auch, ob und wann andere Grafikkartenhersteller, insbesondere Nvidia-Partner, den von Asus entwickelten BTF-Standard übernehmen werden.
Mini-PC mit AMD Strix Point von Sapphire
Des Weiteren zeigte Sapphire mit dem Edge AI einen nahezu quadratischen Mini-PC, der mit AMD „Strix Point“ (Ryzen 350/360/370) ausgestattet ist. Er misst 117 × 111 × 30 mm und lässt sich werkzeuglos öffnen für den Zugriff auf den RAM und die M.2-Slots.
Sapphire sieht aufgrund der starken CPU, NPU und relativ starken iGPU diverse Einsatzzwecke. Über USB4 ließ sich auch eine externe Desktop-GPU via eGPU-Dock anschließen, um etwa die Gaming-Leistung zu steigern. Ein Release ist in den kommenden Monaten vorgesehen, doch konkrete Preise stehen bislang nicht fest. Je nach Konfiguration dürfte es aber schätzungsweise ab circa 500 Euro losgehen und bei unter 1.000 Euro bleiben.
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