Withings bringt nach jahrelanger Entwicklungszeit das kompakte Urinlabor namens U-Scan in den Handel. Es wird direkt in der Toilette montiert und misst regelmäßig Gesundheitsdaten. Nach der Vorstellung auf der CES 2023 und mehr als sieben Jahren Forschung ist das Gerät nun offiziell auf der Website des Herstellers erhältlich.
U-Scan kombiniert einen wiederverwendbaren Reader mit austauschbaren Testkartuschen. Ein Wärmesensor erkennt automatisch den Urinfluss, entnimmt eine kleine Probe und analysiert sie mithilfe biochemischer Sensoren in der Kartusche. Die Ergebnisse werden anschließend per WLAN oder Bluetooth an die Withings-App übertragen, wo sie in Diagrammen und Trends dargestellt werden. Über das Abo „Withings+“ lassen sich die Werte zusätzlich interpretieren und mit weiteren Gesundheitsdaten verknüpfen.
Zwei unterschiedliche Kartuschen zum Marktstart
- U-Scan Nutrio misst pH-Wert, Hydration, Ketone und Vitamin-C-Gehalt, um Ernährung und Stoffwechsel zu überwachen.
- U-Scan Calci analysiert Calcium, pH-Wert und Urinkonzentration, um Risiken für Nierensteine frühzeitig zu erkennen.
Jede Kartusche reicht für etwa drei Monate Nutzung. Eine mitgelieferte Station dient zur automatischen Reinigung und zum Aufladen des Geräts, das bis zu drei Monate Akkulaufzeit bietet. Laut Withings sollen so regelmäßig und ohne Zutun des Nutzers präventive Gesundheitsdaten erfasst werden.
Preise von Withings U-Scan
Die Preise liegen bei 349,95 Euro für das „Proactive“-Paket (eine Kartusche, 2–4 Analysen pro Woche) und 429,95 Euro für das „Intensive“-Paket (zwei Kartuschen, 5–7 Analysen pro Woche). Nachfüllkartuschen kosten im Abo 99,95 Euro bzw. 179,95 Euro pro Quartal. Aktuell ist U-Scan nur bei Withings bestellbar.
Die Entwicklung des Systems dauerte mehr als sieben Jahre und umfasst laut Withings über 30 Patente. Die Kombination aus mikrofluidischer Probensteuerung, optischer Sensorik und KI-gestützter Datenauswertung soll präzise Ergebnisse mit minimaler Urinmenge ermöglichen. U-Scan wurde in Frankreich entwickelt und könnte künftig um weitere Kartuschen wie eine hormonbasierte Zyklusanalyse erweitert werden. Die Messungen dienen laut Hersteller ausschließlich Wellness-Zwecken und sind nicht als medizinische Diagnostik zugelassen.
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Quellen:
Schreibt seit 2020 für Allround-PC zu Technik aller Art und hat schon in jedem Ressort Artikel verfasst. Abseits des Redakteur-Jobs studiert Tim Technikjournalismus an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.
