Vergangene Woche gab es Informationen, dass Xiaomi derzeit offenbar eine neue Version seiner hauseigenen Benutzeroberfläche HyperOS, die ohne Google-Dienste und -Apps auskommen soll, am Entwickeln ist. Hintergrund dieser Entscheidung sind die anhaltenden Spannungen zwischen den USA und China, die Xiaomi offenbar zu strategischen Vorsichtsmaßnahmen veranlasst.
Zusammenarbeit mit BBK und Huawei
Wie aus Berichten hervorging, basiert HyperOS 3 zwar weiterhin auf dem Android Open Source Project (AOSP), verzichtet jedoch vollständig auf Google-Komponenten. Für die Entwicklung des neuen Betriebssystems soll Xiaomi mit Huawei sowie der BBK-Gruppe kooperieren, zu der Marken wie OnePlus, Oppo, Realme und Vivo zählen. Huawei geht aktuell bereits einen leicht anderen Weg und verzichtet komplett auf AOSP.
Kein aktueller Wechsel für bestehende Produkte
Diese Entscheidung betrifft aber keine aktuellen Xiaomi-Produkte, wie etwa das neue Xiaomi 15 (Test). Nutzer können weiterhin uneingeschränkt auf Google-Dienste zugreifen. Ein Verbot wegen der Zusammenarbeit mit Huawei gibt es aktuell auch noch nicht. Dennoch könnte HyperOS 3 ohne Google als vorbereitende Maßnahme für mögliche Sanktionen durch US-Behörden dienen. HyperOS 3 könnte damit als alternative Option betrachtet werden, sollte der Zugang zu US-Software zukünftig eingeschränkt werden.
Stellungnahme von Xiaomi Deutschland
Xiaomi selber dementiert die Gerüchte und ließ uns folgendes Statement zukommen:
Wir möchten klarstellen, dass derzeit keine Pläne bestehen, die Integration von Google-Diensten in Xiaomi Produkte einzustellen. Google ist ein wichtiger und geschätzter Partner von uns. Wir werden auch zukünftig an dieser für beide Seiten vorteilhaften Beziehung festhalten.
Neuausrichtung chinesischer Hersteller
Sollten sich aktuelle Informationen in ferner Zukunft bestätigen, dann könnte das eine umfassende Neuausrichtung für chinesische Smartphone-Hersteller bedeuten. Ziel könnte eine größere Unabhängigkeit von US-Software und Hardware sein. Während Huawei bereits jetzt eigene Prozessoren entwickelt, sind laut Medienberichten künftig auch eigene ARM-basierte Notebooks geplant. Möglich, dass Xiaomi einen ähnlichen Weg einschlägt, sollte es zu Einschränkungen der US-Regierung kommen. Hierfür spricht zum Beispiel auch, dass Xiaomi an eigenen Smartphone-SoCs arbeitet, um die Abhängigkeit von Qualcomm zu reduzieren.
Beitrag erstmals veröffentlicht am 09.05.2025
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