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Test: Microsoft Surface 3 Tablet

Hübsches Windows-Tablet aber nichts für Sparfüchse

„Die perfekte Mischung aus Design, Leistung und Preis“ – So wird das Microsoft Surface 3 auf der offiziellen Homepage beworben. Wir haben das Windows-Tablet einem ausführlichen Test unterzogen um zu prüfen, wie sich besagte Mischung in der Realität verhält.

Technische Daten

Prozessor Intel Atom x7-Z8700 Quad-Core-Prozessor 1,6 GHz
Arbeitsspeicher 2 GB oder 4 GB
Interner Speicher 64 GB oder 128 GB
Displaydiagonale 10,8 Zoll
Auflösung 1920 x 1280 (Full HD Plus)
Konnektivität WLAN (802.11 a/b/g/n/ac), Bluetooth 4.0
Kameras 8-MP-Rückkamera mit Autofokus, 3,5-MP-Frontkamera
Akkulaufzeit bis zu 10 Stunden Videowiedergabe
Betriebssystem Windows 8.1
Abmessungen 267 x 187 x 8,7 mm
Gewicht 622 g
Farbvarianten (Type Cover) Hellblau, Blau, Rot, Schwarz, Violett
Besonderheiten & Anschlüsse USB 3.0, Mini-DisplayPort, microSD-Kartenleser, Micro-USB-Ladeanschluss, Headset-Buchse, Cover-Magnetanschluss
Preis 599 Euro bzw. 719 Euro

Lieferumfang

Wichtig: Type Cover (149,99) und Surface-Stift (49,99) müssen jeweils extra erworben werden!

Design & Verarbeitung

Das Surface 3 unterscheidet sich auf den ersten Blick scheinbar nicht großartig von seinen Vorgängern: Die rechteckige Form mit abgerundeten Kanten, das silberne Gehäuse mit Aluminium-Rückseite, aus der sich ein breiter, diesmal dreistufiger Standfuß ausklappen lässt – ist doch alles wie gehabt, oder? Nicht ganz: Die Neuerungen verbergen sich im Detail, wobei wir hier von unscheinbaren und unwichtigen Details wie dem Windows-Logo auf der Rückseite anstelle des Schriftzugs „Surface“ und kleinen aber feinen Optimierungen von Komfort und Funktionalität unterscheiden müssen. Darunter fällt beispielsweise die neue Position der Lautstärkewippe, welche nun auf die Längsseite zum Powerbutton gewandert ist. Sämtliche Anschlüsse, darunter der Mini DisplayPort, die USB 3.0, sowie die Micro USB-Schnittstelle (Ladeanschluss) und der Kopfhöreranschluss befinden sich außerdem auf der rechten/unteren Seite. Die linke/obere Seite bleibt völlig frei und weist keine Besonderheiten auf. Auch der microSD-Kartenleser befindet sich zur rechten Seite hin, zeigt sich allerdings erst nach Ausklappen des Standfußes.

Surface 3 Stand aus Surface 3 Stand Rückseite

Mit dem stabilen Standfuß wird das Surface 3 zum guten Notebook-Ersatz – jedoch erst nach Kauf der optionalen Tastatur

Das als Home-Button dienende Windows-Logo ist nun nicht mehr entlang des längeren Bildrandes, sondern – wie bei einem Smartphone – auf der kürzeren Seite angebracht und um 90° gedreht, sodass es nur beim Aufstellen des Tablets per Standfuß richtig herum ist. Damit zeigt sich bereits im Design ganz klar: Das Surface 3 ist für den Gebrauch im Stand-Modus, idealerweise in Kombination mit einer Tastatur, ausgelegt. Doch wo bleibt besagte Tastatur ab? Und hier stoßen wir auf einen der größten Kritikpunkte des Microsoft-Tablets: Das Type Cover, eine für die vernünftige Textbearbeitung unverzichtbare Komponente des Surface 3, ist nicht im Lieferumfang enthalten, sondern muss für den stolzen Preis von 150 Euro dazu gekauft werden.

Surface 3 Anschlüsse Surface 3 Rückseite

Das Aluminium-Gehäuse fühlt sich stabil an und auch an Anschlüssen besteht kein Mangel

Das 10,8 Zoll große Full HD Plus Display bietet eine ordentliche maximale Helligkeit und eine gute Blickwinkelstabilität, somit können Inhalte auch, dem spiegelnden Display zum Trotz, noch im Freien bei strahlendem Sonnenlicht halbwegs problemlos abgelesen werden. Das Microsoft Surface 3 ist mit 622 Gramm, wie schon seine Vorgänger, für ein Tablet recht schwer, die Verarbeitung ist hingegen makellos.

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Das Microsoft Surface 3 war auch in Taipei auf der computex ein sehr nützlicher Begleiter

Ihr wollt noch mehr vom Surface 3 sehen, dann schaut euch doch das folgende Video an:

Leistung & Bedienung

Bevor wir uns der Hardware des Surface 3 zuwenden, will zunächst eine Frage aus unserem Testbericht zum Microsoft Surface 2 beantwortet werden: Dort zweifelten wir daran, dass das damalige Betriebssystem Windows RT eine Zukunft haben kann. Heute wissen wir: die Zweifel waren berechtigt. Microsoft hat der abgespeckten Windows-Variante für ARM-Geräte den Rücken gekehrt und stattet das Surface 3 mit Windows 8.1 aus. Im Gegensatz zur deutlich leistungsstärkeren und deutlich teureren Pro-Version, die neben einem größeren Display auch mit Prozessoren der Intel Core Reihe daher kommt, verbaut Microsoft im „einfachen“ Surface 3 erwartungsgemäß einen schwächeren Intel Atom Prozessor. Der Intel Atom x7-Z8700 Vierkerner besitzt einen Basistakt von 1,6 GHz, mit der Intel Burst Technologie lässt sich die Taktfrequenz auf immerhin 2,4 GHz anheben. Der Arbeitsspeicher beträgt je nach Modell zwei oder vier Gigabyte, auch der interne Speicher von 64 GB wird in der höheren Preisstufe auf 128 GB angehoben und kann jeweils per microSD-Karte erweitert werden.





Das Surface 3 ist WLAN-fähig und unterstützt Bluetooth 4.0 zur Verbindung mit Bluetooth-Lautsprechern oder ähnlichen, externen Geräten. Die 8-Megapixel-Hauptkamera auf der Rückseite des Geräts besitzt einen Autofokus, mit der auf den Nutzer gerichteten 3,5-MP-Frontkamera lassen sich außerdem Selfies aufnehmen oder Webcam-Sessions abhalten. Die versprochene Akkulaufzeit von bis zu zehn Stunden konnte das Surface 3 bei unserem Test nicht ganz erfüllen, in diesem Punkt stieß das Microsoft-Tablet nach rund acht Stunden auf seine Grenzen. Ein mittelmäßiges Ergebnis, wenn man die dicke des Tablets bedenkt. Ausreichend Platz für einen stärkeren Akku wäre sicher vorhanden gewesen.



Microsoft hat beim Design des Surface 3 besonderen Wert darauf gelegt, dass sich das Tablet mit dem angeschlossenen Type Cover optimal als Notebook-Ersatz verwenden lässt. Zugegeben: Das Cover sieht mit seinen Farbvariationen in Hellblau, Blau, Rot, Schwarz oder Violett recht gut aus, bietet ein angenehmes Schreibgefühl und trägt überdies nur sehr wenig zum bereits auffälligen Gewicht des Tablets bei. Doch der Preis von 150 Euro ist deutlich zu hoch angesetzt, zumal sich das Surface 3 erst mit angeschlossener Tastatur richtig vollständig anfühlt. So wächst der minimale Preis von 599 Euro für die preiswerteste Variante bereits auf rund 750 Euro. Legen wir noch den optionalen Surface-Stift für ebenfalls nicht gerade günstige 50 Euro obendrauf, befinden wir uns preislich fast bei der günstigsten Version des deutlich stärkeren Surface Pro 3 (849 Euro UVP). Das Type Cover selbst geht einen Kompromiss aus einem möglichst geringen Gewicht und möglichst guter Stabilität ein, lässt sich dadurch allerdings nicht ganz problemlos auf dem Schoß benutzen, wie es bei einem vollwertigen Notebook der Fall wäre. Dafür wirkt die Tastatur eher unpraktisch da sehr dünn und wackelig.

Der Surface-Stift des Surface 3 und Surface 3 Pro

Surface 3 Stand Surface 3 Stylus

Sowohl das Type Cover als auch der Surface Stift stellen eine praktische Ergänzung dar, sind allerdings nicht gerade günstig

Der Surface-Stift der neuesten Tablet-Reihe aus dem Hause Microsoft gehört zu dem Besten, was wir in letzter Zeit aus dem Stylus-Bereich in der Hand gehalten haben. Besonders positiv fällt auf, dass der Stift durch sein Gewicht sehr stabil und angenehm in der Hand liegt. Der Surface-Stift eignet sich besonders gut für handschriftliche Eingaben, sowie für Aufgaben im Designbereich. Neben einer weichen Spitze bietet der Stylus eine Rechtsklick- und eine Radiergummi-Taste an der Seite, sowie eine Taste zum Öffnen von OneNote und Aufnehmen von Screenshots an der Oberseite.

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Fazit

Mit dem Surface 3 liefert Microsoft erneut ein sehr ansehnliches und hochwertig wirkendes Tablet ab. Kleine Änderungen im Design, wie die gelungene Umverteilung von Anschlüssen und Knöpfen und der nun dreistufig verstellbare Standfuß, tragen zum guten Gesamteindruck des Surface 3 bei. Das Display eignet sich durch eine hohe Blickwinkelstabilität und eine anständige Helligkeit sehr gut zum Einsatz im Freien. Die Akkulaufzeit fällt eher mittelmäßig aus. Die Hardware zieht gegenüber der deutlich stärkeren Pro-Variante den Kürzeren, dafür fällt der Preis der 10,8“-Variante dementsprechend niedriger aus. Zumindest solange wir uns mit den gegebenen Features begnügen. Wer auf das nahezu obligatorische Type Cover samt Tastatur nicht verzichten möchte, muss diese zu einem stolzen Aufschlag von 150 Euro hinzu kaufen, auch für den praktischen Surface-Stift müssen wir zusätzliche 50 Euro zahlen. Das Tablet selbst erhalten wir für einen Preis von 599 Euro oder 719 Euro, was bei der abgeschwächten Hardware und exklusive Type Cover nicht sonderlich günstig ausfällt. „Die perfekte Mischung aus Design, Leistung und Preis“ hat Microsoft zumindest im dritten Punkt knapp verfehlt.

Pro Contra
  • Design
  • Display
  • Windows 8.1
  • Anschlüsse
  • Verarbeitung
  • microSD-Kartenslot
  • Preis
  • Zubehör sehr teuer
  • hohes Gewicht

 

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Redakteur Robin im grünen Pulli Robin Cromberg

... studiert Asienwissenschaften und Chinesisch an der Universität Bonn und ist als Redakteur hauptsächlich für die Ressorts der Eingabe- und Audiogeräte bei Allround-PC.com zuständig, schreibt aber auch über Produktneuheiten aus vielen anderen Bereichen.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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