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Test: Call of Duty Modern Warfare 3 – Die Pflicht ruft

Seit Wochen ist das Spiel in aller Munde und für einige Shooter-Fans wohl das Highlight des Jahres. Nachdem sich „Black Ops“ im letzten Jahr nicht ganz so erfolgreich in der breiten Masse durchsetzen konnte, wie erhofft, knüpft das Sledgehammer-Team an den Spieleklassiker Call of Duty Modern Warfare und somit auch an den bereits erschienenen zweiten Teil an. Ob das Unternehmen gelungen ist, lest Ihr auf der folgenden Seite.

Mindestanforderungen

 

Gameplay

Auch aus dem Hause Activision flattern uns gleich drei Spielmodi zu. Sowohl als Spezialeinheit, als Kampagnespiel oder Multiplayer lässt sich MW3 spielen. Sobald das Game gestartet wird, werden drei Symbole angezeigt, welche eine Infozeile beherbergen, worin die Spielzeit und der Fortschritt beschrieben werden. Es gibt außerdem die Möglichkeit direkt per Verknüpfung auf dedizierte Server zuzugreifen, was gerade bei Clanwars und schnellen Runden eine praktische Sache ist.

Kampagne – Grade Neulinge werfen zuerst einmal einen Blick in die Kampagne, bevor sie sich in den „harten Dschungel“ des Multiplayers wagen. Die Kampagne knüpft da an, wo Modern Warfare 2 aufgehört hat: Damit haben InfinityWard und Sledgehammer Games eine gute Entscheidung getroffen, denn somit ist Spannung und ein gutes Gameplay garantiert. In MW3 übernimmt man den Charakter Yuri, ein Mitglied der Delta-Force-Einheit. Die Missionen sind vielseitig und werden aufgrund der unterschiedlichen Schauplätze wie beispielsweise Hamburg, Berlin, London oder New York nicht langweilig. Beim mehrstündigen Anzocken fiel uns auf, dass MW3 sowohl an Crysis 2 (was auf das zerstörte, nahezu postapokalyptische New York zurückzuführen ist), aber auch an FarCry2 (Miliz-Missionen in Afrika) und sogar gelegentlich an „Splinter Cell – The Chaos Theory“ erinnert. Dies ist jedoch keinesfalls ein Minuspunkt, denn die zahlreichen Schauplatzwechsel wurden dank einer überzeugenden Atmosphäre sehr realistisch unterlegt. Als Beispiel wäre an dieser Stelle ein Gefecht in einer verregneten Nacht Londons zu nennen, bei dem Wind und Wetter der Insel die Atmosphäre beinahe real wirken lassen.

Im Gegensatz zu Black Ops werden die Missionen auch nach den ersten Stunden nicht langweilig, da die Auftragsvielfalt nahezu unvergleichbar ist. Anfangs geht es noch darum, New Yorks Wall Street „aufzuräumen“, danach wird die Schießerei in der Börse selbst fortgesetzt. Wem das nicht genügt, dem wird mit Sicherheit die Unterwasser-Mission großen Spaß bereiten, wobei es im Groben darum geht, mit einem Scooter den russischen Mienen auszuweichen und danach das U-Boot zu stürmen, welches kurz vor dem Endstadium steht. Für Hind-Fans steht natürlich auch ein Luftgefecht zwischen amerikanischen sowie russischen Helikoptern zur Verfügung. Was wir damit sagen wollen? Die Missionen sind so abwechslungsreich wie selten zuvor und lassen das Gefühl aufkommen, in jeder einzelnen Mission die Welt erneut zu retten. Wer den Löffel abgibt, wird mit Zitaten von Eisenhower, Einstein, T.S. Eliot und Co. motiviert.

Multiplayer – Obwohl es auch Wochen nach dem Release noch zu Verbindungsproblemen aufgrund von Serverüberlastungen kommt, ist und bleibt der Multiplayer das Sahnehäubchen des neusten Mitglieds der Call of Duty Familie. Dieser bewegt sich weg von Black Ops und knüpft dafür sehr stark an den Mehrspielermodus des sechsten Teils an. Das scheint auf den ersten Blick eine kluge Entscheidung der Entwickler zu sein, bei genauerem Hinsehen ergeben sich aber auch Probleme. Da die Server nicht zwingend dediziert sind und somit auf Computern ausgeführt werden, die nicht 24/7 online sind, kommt hin und wieder das bekannte Phänomen der Host-Migration vor. Für jeden Spieler, der dadurch bereits aus dem Spielgeschehen gerissen wurde, wird dies wohl ein wiederkehrender Albtraum sein. Auch der Verbindungsaufbau kann einige Sekunden länger in Anspruch nehmen, da bei MW3 keine freien Server, sondern Mitspieler gesucht werden. Ist man erst einmal einer Gruppe beigetreten, so macht sich der neue Klasseneditor bemerkbar, welcher auch innerhalb der Lobby genutzt werden kann. Freigeschaltete Waffen, Fertigkeiten oder Ähnliches können nun eingesetzt werden, ohne den Host zu verlieren.

Beim Thema Fertigkeiten sprechen wir an dieser Stelle von einer der Kernneuerungen von Modern Warfare 3 an: Jede Waffe kann nicht nur mit neuen Aufsätzen, sondern ebenfalls mit einer Fertigkeit, wie beispielsweise der Rückstoß-Optimierung ausgestattet werden. Freigeschaltet werden Fertigkeiten und Aufsätze jedoch nicht durch den Spielerrang, sondern bedingt durch die Waffenstufe. Auf den ersten Blick wirkt das System ein wenig kompliziert, nach wenigen Rangstufen und Aktivierungen wird das Loch der Verwirrung jedoch gestopft.  Zu guter Letzt möchten wir noch einen kleinen Einblick in die Maps gewähren, welche für den ein- oder anderen Gamer in den nächsten Monaten quasi als zweites Zuhause fungieren. Ganz anders als bei Black Ops sind die Maps von Zerstörungen und Unebenheiten durchzogen, jedoch keinesfalls weniger durchdacht, da es oftmals diese Elemente sind, die es ermöglichen, den Lauf der Waffe so zu platzieren, um den ein- oder andere Kill nahezu still und heimlich vonstattengehen zu lassen. Auch hier setzt Raven-Software eine gewisse Geduld voraus, die es nun mal benötigt, um derart detaillierte, um nicht zu sagen komplizierte Maps „lesen“ zu können. Wir sind uns aber sicher, dass jede Menge Spaß-Potenzial vorhanden ist, sobald man sich ein wenig auf den Karten auskennt.

Spezialeinheit – Klicken wir in der Übersicht auf den entsprechenden Button, so landen wir im Koop-Menü. Hier besteht die Wahl zwischen einem öffentlichen oder privaten Onlinespiel, auch ein Solo-Spiel ist möglich. Findet sich ein Partner, geht die erste Runde des Überlebenskampfes los. Eine Welle Computer-Gegner jagt die nächste, wobei dazwischen dennoch ein wenig Zeit bleibt, um freigeschaltete Waffen zu kaufen und die Munition aufzufüllen. Ein cooles Feature ist die Abwechslung, die der Spieler genießt: Denn die Gegner haben nicht nur diverse Waffen, sondern bringen Kampfhunde oder Helikopter mit. Besondere Obacht gilt jedoch den Selbstmordattentätern, welche mit C4-Sprengstoff auf der Brust auch nach ihrem Tod großen Schaden anrichten können.

Das Game-Prinzip sieht wie folgt aus: Für jeden Kill gibt es ein wenig Geld, womit Waffen und Granaten gekauft werden können. Auch Luftangriffe oder ähnliche taktische Spielzüge sind hier möglich. Für den Spezialeinheiten-Modus gibt es ebenfalls ein Rangsystem, welches jedoch unabhängig von dem des Multiplayers läuft. Nach jeder überstandenen Welle, das heißt, dass mindestens ein Spieler einsatzfähig ist und den anderen rechtzeitig wiederbelebt wird, wird eine Statistik angezeigt. Diese motiviert natürlich, stets besser zu werden und sowohl mehr Treffer, als auch Präzision aufzuweisen. Schade ist jedoch, dass Spielansagen, wie beispielsweise „Bin leer geschossen“ oder „Ich brauche Hilfe“ in fortgeschrittenen Angriffswellen oftmals nerven können und die Konzentration nicht gerade fördern. Dennoch hat das Entwicklerteam mit dem Koop-Modus spielerisch einen echten Volltreffer gelandet.

Grafik & Sound

In puncto Grafik liegen Spiele wie Battlefield 3 oder Crysis klar vorne, MW3 ist optisch jedoch auch nicht von schlechten Eltern. Hierbei wurde dieselbe Engine verwendet wie in Modern Warfare 2, sodass sich auch die Bilder sehr ähneln. Im Großen und Ganzen schaut das Ergebnis sehr gut aus, jedoch löst sich dieser Eindruck bei sehr nahen Gegenständen auf, was auf die nicht sehr hoch aufgelösten Texturen zurückzuführen ist. Auch der Boden wirkt an manchen Stellen des Spiels alles andere als plastisch. Nette Effekte wie Spiegelungen im Wasser, oder angenehm weiche Rauchkanten verschönern den Gesamteindruck allerdings. Wir sind trotzdem der Meinung, dass in Anbetracht der Konkurrenz hier noch deutlich Luft nach oben ist.

Auffällig ist außerdem, dass der Waffenklang einen wesentlichen Fortschritt gemacht hat. Hier haben die Entwickler der Soundengine mehr auf einen realistischen Klang gesetzt, was den Spaß am Spiel auf jeden Fall erhöht. Vor allem die Maschinenpistolen, wie beispielsweise die UMP, oder gar die MP5, hören sich um Längen besser an, als die des siebten Teils. Aber auch die räumlichen Faktoren ließen die Entwickler nicht unbedacht. Unschwer ist zu erkennen, in welchem Umfeld der Spieler sich befindet. Vor allem in kleineren Räumen, welche bekanntlich oftmals zum Snipern verführen, hallt der Schall wie im echten Leben. Daher sackt MW3 mit dem neu definierten Sound einiges an Punkten ein.

 

Fazit

Kurz nach dem Release lassen sich Verbindungsprobleme und Leaks kaum vermeiden. In allen drei Modi herrscht Verbesserungspotenzial, welches offenbar niemals voll ausgeschöpft werden wird. Dennoch macht der achte Teil der Call of Duty Reihe ordentlich was her und somit auch enormen Spaß. Jeder einzelne Modus überzeugt auf seine Art. Ist die spannende und überaus abwechslungsreiche Karriere einmal beendet, stehen die grenzenlosen Weiten des Online-Gamings bevor. Sowohl Spezialeinheit, als auch der klassische Multiplayer-Modus bestechen durch ausgewogene Waffen und ein gutes Gameplay. Die Maps sind zwar komplizierter als von Black Ops gewohnt, können bei richtiger Kenntnis allerdings auch jede Menge Action bereitstellen. Uns kann der meistverkaufte First-Person-Shooter mit dem privilegierten Namen Call of Duty Modern Warfare 3 überzeugen.

Pro

  Contra

 

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Luca Höveler

...ist nun seit vier Jahren als Redakteur auf ehrenamtlicher Basis bei Allround-PC.com tätig und studiert Technisches Management und Marketing an der Hochschule Hamm-Lippstadt. In seiner Freizeit beschäftigt er sich mit zahlreichen Sportarten, wobei das Schwimmen unter besonderem Fokus steht.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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