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Test: Huawei Mate 9

Großer Bildschirm im kompakten Gehäuse

Großer Bildschirm, ausdauernde Laufzeiten und schnelle Hardware – diese Charakteristika zeichnen die Mate-Smartphones von Huawei aus. Mit dem Huawei Mate 9 hat der chinesische Hersteller Anfang November den neusten Ableger dieser Reihe vorgestellt, der jetzt eine Dual-Kamera von Leica vorweisen kann. Ob der neue Wurf gelungen ist, verraten wir euch im Test.

Übersicht

Die Huawei Mate Smartphones zählen, gemessen an der Bildschirmdiagonale, sicherlich zu den größten Smartphones auf dem Markt. Neben der von uns getesteten Version gibt es auch noch das Mate 9 Porsche Design, das unter anderem einen an den Rändern leicht gewölbten Bildschirm besitzt und über einen 6 GB großen Arbeitsspeicher, sowie einen 256 GB großen internen Speicher verfügt.  Dieser Test bezieht sich jedoch einzig und allein auf die normale Version, die es zu einem Preis von 699 Euro zu kaufen gibt.

Technische Daten

Modell Huawei Mate 9
Prozessor Kirin 960 Octa-Core-Prozessor (4x 2,4 GHz & 4x 1,8 GHz)
GPU Mali G71
Arbeitsspeicher 4 GB
Interner Speicher, erweiterbar?
64 GB, UFS 2.1
Display
5,9 Zoll, IPS-NEO LCD
Auflösung FHD, 1.920 x 1.080 Pixel
Konnektivität Wi-Fi 802.11b/g/n/ac, Bluetooth 4.1, LTE Cat. 12, NFC
Karten-Slots 1x nano, 1x nano /micro-SD
Kameras Haupt: 12+20-MP-Dual-Kamera mit opt. Stabilisator f/2.2
Front: 8 MP
Akku (austauschbar?)
4.000 mAh, fest verbaut
Betriebssystem
Android 7.0 + EMUI 5.0
Abmessungen 156,9 x 78,9 x 7,9 mm
Gewicht ~190 g
Besonderheiten Hybrid Zoom, Leica 2.0 Kamera, Daydream-Support, Hybrid-Autofokus, IR-Sensor
Fringerprintsensor ja, auf der Rückseite
Quick-/Wireless-Charging
ja/nein
Anschlüsse USB Typ C (USB 2.0), 3,5-mm-Klinke
Farben Braun, Schwarz, Weiß, Silber, Grau, Gold
Preis
699,- Euro

Lieferumfang

Design & Verarbeitung

Nanu, setzt Huawei nicht seit Jahren auf Gehäuse aus Metall? Als wir das Huawei Mate 9 zum ersten Mal in der Hand halten, haben wir zunächst das Gefühl, es mit einem Smartphone mit Kunststoffrückseite zu tun zu haben. Bis auf einen kleinen Antennenstreifen am oberen und unteren Ende, besteht das Smartphone tatsächlich aus Metall, allerdings hat Huawei den Werkstoff so bearbeitet, dass er sich nicht mehr nach Metall anfühlt.

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Huawei hat die Metallrückseite so bearbeitet, dass sie sich nach Kunststoff anfühlt. Allerdings bezieht sich dies nur auf die goldene Variante.

Schade, denn so wird der ansonsten hochwertige Eindruck gemindert. Allerdings bezieht sich dieser Kritikpunkt nur auf die von uns getestete goldene Variante. Die anderen Farbvarianten fühlen sich hingegen nach feinstem Metall an und schmeicheln der Hand.

Private & geschäftliche Nummer in einem Gerät

Im oberen Bereich der Rückseite ist der kreisrunde Fingerabdrucksensor mit einer abfallenden Fase im Gehäuse eingelassen. Darüber ist die vertikal ausgerichtete Dual-Kamera vorzufinden, die leicht aus dem Gehäuse herausragt und von einem Dual-LED-Blitz und dem Hybrid-Autofokus flankiert wird.

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Das Smartphone kann mit zwei SIM-Karten genutzt werden. Alternativ kann eine SIM durch eine microSD-Karte ersetzt werden.

Die Tasten und Anschlüsse befinden sich gewohnter Anordnung am Rahmen: Rechts sind Lautstärkewippe und Einschaltknopf untergebracht, oben befindet sich der Klinkenanschluss, an der Unterseite hat Huawei den Lautsprecher und USB Typ C-Anschluss integriert und links ist der Einschub für SIM- und microSD-Karte vorzufinden. Anstelle einer microSD-Karte können auch zwei SIM-Karten in das Mate 9 eingesetzt werden, was besonders für Personen interessant ist, die ein geschäftliches und ein privates Smartphone nutzen.

5,9 Zoll im Formfaktor des iPhone 7 Plus

Obwohl der Bildschirm mit 5,9 Zoll recht groß ausfällt, empfinden wir die Auflösung von 1.920 x 1.080 Bildpunkten als ausreichend. Smartphones der Konkurrenz mögen zwar bereits mit 2K-Bildschirmen aufwarten, das Bild vom Huawei Mate 9 ist trotzdem scharf.

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Mit 5,9 Zoll ist der Bildschirm deutlich größer als bei der Konkurrenz, trotzdem ist es kaum größer als das iPhone 7 Plus mit 5,5-Zoll-Bildschirm.

Auch sonst kann es mit einer guten Bilddarstellung überzeugen: Die Farben sind knackig, die maximale Helligkeit mit 490 cd/m² angenehm hoch und bei seitlicher Betrachtung verfälscht das Bild nicht. Trotz der höheren Bildschirmdiagonale ist das Mate 9 nur marginal größer als das iPhone 7 Plus und mit 190 Gramm lediglich zwei Gramm schwerer.

Leistung & Kamera

Huawei hat sich in den letzten Jahren nicht nur was das Äußere der Smartphones angeht gemausert. Auch im Inneren werkelt Hardware, die sich nicht zu verstecken braucht. Das Mate 9 ist mit dem neuen Kirin 960 SoC aus der hauseigenen Prozessorschmiede ausgestattet. Der Prozessor kommt auf insgesamt acht Rechenkerne, davon vier langsamere Cortex A53-Kerne mit jeweils 1,8 Gigahertz Taktfrequenz und vier schnelle Cortex A73-Kerne á 2,4 Gigahertz. Zudem ist im Prozessor die neue Mali G71-Grafikeinheit verbaut. Apps werden im vier Gigabyte großen DDR4-Arbeitsspeicher ausgelagert. Dateien speichert das Huawei Mate 9 auf dem 64 GB großen Speicher ab. Huawei vertraut hierbei auf den schnellen UFS 2.1-Speicher.

Sollten die 64 GB nicht ausreichen, kann eine microSD-Karte eingesetzt werden, um mehr Speicherplatz zu schaffen. Klingt nach einem runden Gesamtpaket, doch damit diesem nicht zu schnell die Luft (oder besser gesagt Energie) ausgeht, hat Huawei einen Akku mit satten 4.000 mAh im Mate 9 integriert. Es verfügt damit über genauso viel Akkureserven wie sein Vorgänger, das Huawei Mate 8. Wer nicht alle fünf Minuten auf sein Smartphone schaut, kommt somit rund zwei Tage ohne Stromladung aus. Das Aufladen hat Huawei extrem beschleunigt: das mitgelieferte Netzteil schickt bei fünf Volt bis zu 4,5 Ampere in den Akku des Mate 9, wodurch dieser in rund 90 Minuten wieder aufgeladen ist. Diesem Umstand geschuldet ist das Netzteil deutlich größer und cicra 50 Gramm schwerer, als das vom Samsung Galaxy S7. Von Werk aus wird das Smartphone mit Android 7.0 und der Benutzeroberfläche EMUI 5.0 ausgeliefert.

Der Kirin 960 besitzt massig Leistungsreserven und befördert das Huawei Mate 9 ans obere Ende der Leistungsskala. Sei es das Surfen im Internet, Abrufen von E-Mails, Streamen von Videos oder Mobile Gaming: alle Szenarien bewältigt das Smartphone mit Bravour.

Mit zwei Linsen sieht man besser

Die Dual-Kamera des Huawei Mate 9 wurde wie beim Huawei P9 in Zusammenarbeit mit Leica entwickelt. Allerdings sind die Linsen nicht horizontal nebeneinander, sondern vertikal angeordnet. Hinter den Linsen verstecken sich wieder zwei unterschiedliche Sensoren: ein RGB-Sensor, der die Farben einfängt und ein Monochrom-Sensor, der die Details beisteuern soll. Zudem können Motive mit einem digitalen Zoom zweifach ohne große Qualitätsabstriche vergrößert werden. Videos nimmt das Huawei Mate 9 maximal in UHD-Auflösung auf. Zudem bietet es die Option, den Fokus nachträglich zu verändern und einen schönen Bokeh-Effekt bei Portraitaufnahmen zu zaubern. Das gelingt je nach Motiv mal mehr und mal weniger gut.

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Die Bildqualität der Dual-Kamera kann sich sehen lassen und ist einen Tick besser als beim P9 (zum Vergrößern der Bilder klicken)

Tageslichtaufnahmen gelingen dem Smartphone sehr gut. Die Aufnahmen wissen mit einer hohen Schärfe und vielen Details zu überzeugen. Bei schlechten Lichtbedingungen hat das Mate 9 im Vergleich mit dem Galaxy S7 allerdings das Nachsehen. Das Bildrauschen fällt etwas höher aus, zudem verlieren die Bilder an Sättigung. Im Vergleich zum P9 schneidet das Mate 9 jedoch etwas besser ab.

Fazit

Das Huawei Mate 9 ist ein rundum gelungenes Smartphone, an dem es nur wenig auszusetzen gibt. Wer sein Smartphone viel für geschäftliche Zwecke nutzt, freut sich über den großen Bildschirm, der massig Platz bietet und dank hoher Helligkeit auch im Freien gut ablesbar ist. Die eingesetzte Hardware ist auf dem neusten Stand und extrem schnell. Löblich ist auch die Verwendung des schnellen UFS 2.1-Speichers, auch wenn dieser Vorteil nur bei internen Kopiervorgängen zu spüren sein dürfte, da Huawei das Mate 9 lediglich via USB 2.0 (Typ C) anbindet. Kleine Verbesserungen an der Kamera und ein aufgebohrter Monochrom-Sensor sorgen für geringfügig bessere Schnappschüsse als beim Huawei P9. Der starke Akku hält lange durch und ist in Windeseile wieder aufgeladen. Wer beim Huawei Mate 9 auf einen Ersatz für das Galaxy Note 7 gehofft hat, dürfte lediglich den Stift vermissen. Das Huawei Mate 9 ist zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von 699 Euro im Handel erhältlich.

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Pro Contra
  • gute Verarbeitung
  • Netzteil deutlich größer und schwerer
  • schnelle Hardware
  • kein USB 3.0
  • sehr guter, großer Bildschirm
 
  • gute Kamera, speziell bei Schwarz-Weiß-Aufnahmen
 
  • schneller Fingerabdruckscanner
 
  • USB Typ C
 
  • Speicher erweiterbar & Dual-SIM
 
   

 

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Niklas Ludwig Niklas Ludwig

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