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Test: Samsung Galaxy S7

In der siebten Generation zur Perfektion gereift?

Mit dem Galaxy S7 ist Samsungs S-Klasse in der siebten Generation angelangt. Äußerlich nahezu unberührt, soll sich vor allem unter der Haube einiges getan haben. Samsung verspricht eine komplett überarbeitete Kamera und einen neuen Prozessor, der insbesondere bei der Grafikleistung zugelegt haben soll. Unser Test klärt, was hinter Samsungs Versprechen steckt.

Technische Daten

Modell Samsung Galaxy S7
Samsung Galaxy S7 edge
Prozessor Samsung Exynos 8890, Octa-Core-CPU (4x 2,3 GHz & 4x 1,6 GHz) Samsung Exynos 8890, Octa-Core-CPU (4x 2,3 GHz & 4x 1,6 GHz)
GPU Mali-T880 Mali-T880
Arbeitsspeicher 4 GB 4 GB
Interner Speicher, erweiterbar?
32 GB, ja bis zu 200 GB 32 GB, ja bis zu 200 GB
Display
5,1 Zoll, Super-AMOLED in Verbindung mit Gorilla Glass 4 5,5 Zoll, Super-AMOLED in Verbindung mit Gorilla Glass 4
Auflösung 2.560 x 1.440 Pixel 2.560 x 1.440 Pixel
Konnektivität Wi-Fi 802.11b/g/n/ac, Bluetooth 4.1, LTE Cat. 9, NFC Wi-Fi 802.11b/g/n/ac, Bluetooth 4.1, LTE Cat. 9, NFC
Sim-Slots 1x nano, 1x micro-SD 1x nano, 1x micro-SD
Kameras Haupt: 12 MP mit opt. Stabilisator
Front: 5 MP, beide f/1.7 Blende
Haupt: 12 MP mit opt. Stabilisator
Front: 5 MP, beide f/1.7 Blende
Akku (austauschbar?)
3.000 mAh fest verbaut 3.600 mAh fest verbaut
Betriebssystem
Android 6.0 + TouchWiz Android 6.0 + TouchWiz
Abmessungen 142,4 x 69,6 x 7,9 mm 150,9 x 72,6 x 7,7 mm
Gewicht 152 g 157 g
Besonderheiten Samsung KNOX, S-Health, IP68-Zertifizierung Samsung KNOX, S-Health, IP68-Zertifizierung
Fringerprintsensor ja ja
Quick-/Wireless-Charging
ja / ja ja / ja
USB-Anschluss Micro-USB 2.0 Micro-USB 2.0
Farben Schwarz, Weiß, Gold Schwarz, Weiß, Gold
Preis
699 Euro 799 Euro

Lieferumfang

Design & Verarbeitung

Was das Design des neuen Flaggschiffs aus dem Hause Samsung angeht, orientiert sich das südkoreanische Unternehmen dieses Jahr an Apple: anstatt ein komplett neues Design einzuführen, wird das Design des Galaxy S6 zu großen Teilen übernommen – was beileibe nichts Schlechtes ist! Schließlich hat Samsung beim S6 erstmals ein hochwertiges Gehäuse aus Metall und Glas verwendet.

Samsung Galaxy S7 - Größenvergleich Rückseite Samsung Galaxy S7 - Größenvergleich Vorderseite

Optisch orientiert sich das Galaxy S7 (edge) am Galaxy S6. Samsung vereint abermals ein gelungenes Design und kombiniert Metall mit viel Glas

Dieses wurde jetzt mit einer Eigenschaft ausgestattet, die mit dem Galaxy S5 eingeführt, beim Galaxy S6 jedoch wieder verworfen wurde. Die Rede ist von einem staub- und wasserdichten Gehäuse, das beim Galaxy S7 sogar nach der Schutzart IP68 zertifiziert ist. Es kann somit für 30 Minuten in bis zu 1,5 Meter tiefem Süßwasser „überleben“.

Besinnung auf alte Tugenden

Der Metallrahmen ist an beiden Seiten extrem schmal, zumal die Glasrückseite an den Seiten abgerundet ist, wodurch das Smartphone schmaler wirkt als es tatsächlich ist. Beim Galaxy S7 edge wird dieser Effekt durch das beidseitig abgerundete Display noch verstärkt, die Bauhöhe beträgt lediglich 7,7 Millimeter (7,9 mm beim Galaxy S7). Am unteren Rahmen befinden sich ein Klinkenanschluss, ein Micro-USB-Anschluss und ein Lautsprecher. Im Vergleich zum Galaxy S5 müssen die Anschlüsse nicht mehr mit einer Schutzkappe versehen werden, um das Eindringen von Wasser und Staub zu verhindern. Wir haben allerdings erwartet, dass das Galaxy S7 über einen USB Typ C-Anschluss verfügt. Laut Samsung wurde bewusst auf einen solchen Anschluss verzichtet, um eine hohe Kompatibilität mit Zubehör und den Anschluss der Virtual Reality-Brille Gear VR sicherzustellen. Ein weiterer Grund sei die IP68-Zertifizierung, die zum jetzigen Zeitpunkt mit einem Typ C-Anschluss nicht möglich gewesen wäre.

Samsung Galaxy S7 - Rückseite Samsung Galaxy S7 edge - Metallrahmen

Beide Modelle (links Galaxy S7 / rechts Galaxy S7 edge) setzen auf eine seitlich abgerundete Glasrückseite, die in den Metallrahmen übergeht

Die Besinnung auf alte Tugenden ist auch am oberen Rahmen ersichtlich, wo sich der Einschub für die SIM-Karte befindet. Wird dieser geöffnet, zeigt sich, dass der Einschub nicht nur Platz für die SIM-, sondern auch für eine microSD-Karte bereithält. Beim Galaxy S7 ist es somit wieder möglich, den Speicher zu erweitern – super! Am rechten Rahmen sitzt der Power-Button, der sich mit dem Daumen erreichen lässt. Die Lautstärketasten auf der gegenüberliegenden Seite könnten allerdings etwas weiter unten sitzen.

Samsung Galaxy S7 edge - Anschlüsse Samsung Galaxy S7 - Kamera
Anstelle eines USB Typ C-Anschlusses verwendet Samsung erneut einen Micro-USB-Anschluss (li). Die Kameraauflösung wurde von 16 auf 12 Megapixel reduziert (re)

Auf der Rückseite sitzt im oberen Bereich die 12-Megapixel-Kamera, die weniger stark aus dem Gehäuse herausragt als es beim Galaxy S6 der Fall ist. Dadurch liegt das Smartphone nahezu plan auf. Rechts neben der Kamera befinden sich der – nahezu in Vergessenheit geratene – Herzfrequenzmesser und ein LED-Blitz.

Edge-Variante mit mehr Zoll, aber geringerer Pixeldichte

Ein Highlight von Samsungs Top-Smartphones ist stets der Bildschirm, was auch beim Galaxy S7 der Fall ist. Samsung setzt abermals ein Super AMOLED-Panel, das mit satten Farben und tollen Kontrasten glänzt. Während beim Galaxy S7 alles beim Alten bleibt, hat Samsung die Bildschirmdiagonale des S7 edge von 5,1 auf 5,5 Zoll erhöht. Die Auflösung bleibt bei beiden Modelle mit 2.560 x 1.440 Bildpunkten jedoch identisch.

Samsung Galaxy S7 - Bildschirm Samsung Galaxy S7 edge - Bildschirm

Beim Bildschirm des Galaxy S7 bleibt alles beim Alten, wohingegen der Bildschirm des S7 edge von 5,1 auf 5,5 Zoll wächst

Das Galaxy S7 kommt somit erneut auf eine Pixeldichte von 576 ppi, wohingegen das Galaxy S7 edge „nur noch“ 534 ppi erreicht, was für eine gestochen scharfe Darstellung völlig ausreichend ist. Besonders schick ist wieder der beidseitig abgerundete Bildschirm des Galaxy S7 edge anzusehen. Die Verarbeitung beider Geräte ist makellos und bietet keinen Anlass zur Kritik.

Leistung & Bedienung

Optisch herrscht Evolution statt Revolution. Doch wie schaut es unter der Haube des Samsung Galaxy S7 aus? Samsung verbaut den hauseigenen Exynos 8890 SoC, in dem erstmals die von Samsung erdachten Mongoose-Kerne arbeiten. Diese lösen die Cortex-A57-Kerne ab und takten mit bis zu 2,3 Gigahertz. Die übrigen vier Cortex-A53-Kerne des Acht-Kern-Prozessors laufen mit bis zu 1,6 GHz. Samsung spricht von bis zu 30 Prozent mehr CPU- und 64 Prozent mehr GPU-Leistung. Der Arbeitsspeicher wurde zudem dezent von drei auf jetzt vier Gigabyte angehoben.

Ein Flaschenhals heutiger Smartphones ist häufig der interne Flash-Speicher. Daher setzt Samsung auf den eigens entwickelten Universal Flash Storage 2.0 (UFS), der schnellere Dateitransfers ermöglichen soll. Mangels USB-3.0-Schnittstelle profitieren davon allerdings nur interne Kopiervorgänge. In Deutschland wird das Galaxy S7 mit maximal 32 GB Speicher erhältlich sein. Von diesem sind von Werk aus noch etwas mehr als 24 GB frei. Mittels des bereits erwähnten Slots für microSD-Karten kann der Speicher um weitere 200 GB erweitert werden.

Samsung hat beiden Galaxy S7-Modellen einen deutlich stärkeren Akku spendiert. Die Kapazität steigt von 2.550 mAh (S6) auf 3.000 mAh (S7) und von 2.600 mAh (S6 edge) auf satte 3.600 mAh (S7 edge). Über die Schnelllade-Funktion ist der Akku in circa 90 Minuten (S7) beziehungsweise 100 Minuten (S7 edge) wieder aufgeladen. Zudem will Samsung den Ladestrom beim kabellosen Laden erhöht haben. Auch in der siebten Generation erhält die S-Serie Android als Betriebssystem, das in der Version 6.0.1 vorliegt. Die Benutzeroberfläche TouchWiz darf ebenfalls nicht fehlen und liegt in der neusten Version vor.

Samsung hat nicht zu viel versprochen: die Leistung des Exynos 8890 ist wirklich beeindruckend, was insbesondere im AnTuTu-Benchmark offensichtlich wird. In diesem rechnet der neue Prozessor 84 Prozent schneller als der Exynos 7490 aus dem Vorgänger. Auch die Spieleleistung ist deutlich gestiegen, wie der GFX-Benchmark zeigt. Von den von uns getesteten Android-Smartphones kann aktuell nur das Huawei Mate 8 halbwegs mit dem Galaxy S7 konkurrieren.

Königin der Nacht

Viel Neues gibt es auch bei der Kamera zu berichten. Statt mit noch mehr Megapixeln zu werben, hat sich Samsung dazu entschieden einen völlig neuen Sensor zu entwickeln, der statt mit 16 nun mit 12 Megapixeln auflöst. Durch die reduzierte Auflösung konnte Samsung die Größe der einzelnen Pixel von 1,12 auf 1,4 Mikrometer erhöhen. In Kombination mit der f/1.7-Blende (f/1.9 beim Galaxy S6) soll der Sensor deutlich mehr Licht einfangen können. Der Dual-Pixel-Sensor besitzt zudem einen sogenannten 100 Prozent Phase Detection Autofokus, wodurch jedem Pixel auch ein Fokus-Pixel zur Verfügung steht. Tatsächlich fokussiert das Galaxy S7 extrem schnell und kommt selbst mit beweglichen Objekten sehr gut zurecht – auch dann, wenn das Licht nicht mehr optimal ist.

Samsung Galaxy S7 edge - Fototest Kölner Dom bei Tag Samsung Galaxy S7 edge - Fototest Kölner Dom Details

Damit das Motiv bei schlechten Lichtbedingungen nicht so schnell verwackelt, ist das Galaxy S7 zudem mit einem optischen Bildstabilisator ausgerüstet. Die volle Auflösung von 12 Megapixeln wird allerdings nur bei Aufnahmen im 4:3-Format erreicht. Wer bevorzug im 16:9-Format knippst, muss mit einer auf 9,1 Megapixel reduzierten Auflösung leben. Videos lassen sich maximal in Ultra HD Auflösung (3.840 x 2.160 Pixel) filmen. Full HD-Videos können mit maximal 60 Bildern pro Sekunde aufgezeichnet werden.

Samsung Galaxy S7 edge - Fototest Technikmuseum 1 Samsung Galaxy S7 edge - Fototest Blume Samsung Galaxy S7 edge - Fototest Bar Samsung Galaxy S7 edge - Fototest Barcelona nachts Samsung Galaxy S7 edge - Fototest Abendveranstaltung Samsung Galaxy S7 edge - Fototest Technikmuseum 2

Beim Samsung Event „Galaxy goes Space“ im Technikmuseum Speyer konnten wir mit dem S7 edge tolle Aufnahmen erstellen

Die Ergebnisse können sich sehen lassen! Bei Tageslichtaufnahmen gibt es nichts zu bemängeln. Die Fotos sind scharf, detailreich und glänzen mit lebendigen Farben. Samsung hat zudem stark bei Nachtaufnahmen aufgeholt. Im Automatikmodus gelingen dem Galaxy S7 bereits sehr gute Aufnahmen, selbst wenn das Foto „aus der Hüfte“ geschossen wird. Im Pro-Modus und mit einer festen Unterlage sind noch bessere Ergebnisse möglich, da der ISO-Wert und somit das Bildrauschen geringer gehalten werden können. Eine Spiegelreflexkamera wird auch das Samsung Galaxy S7 nicht ersetzen können. Es zeigt aber, was heutzutage bereits technisch möglich ist.

Fazit

Warum etwas Bewährtes komplett verwerfen und umkrempeln, wenn es auch reicht, an den richtigen Ecken zu feilen? Samsung scheint genau diese Philosophie mit dem Galaxy S7 zu verfolgen. Das gelungene Design des Vorgängers wurde größtenteils übernommen und minimal abgeändert, um eine besser Haptik zu erzielen. Zudem ist das Gehäuse vor Wasser und Staub geschützt und das ganz ohne Schutzklappen wie beim Galaxy S5. Schade finden wir hingegen der Verzicht auf einen USB Typ C-Anschluss, auch wenn Samsung dies mit der IP68-Zertifizierung und Zubehör-Kompatibilität begründet. Dafür lässt sich der Speicher wieder mit Hilfe einer microSD-Karte erweitern. Hinsichtlich der Leistung des verbauten Exynos 8890 SoC hat Samsung nicht zu viel versprochen: Neben der deutlich erhöhten CPU-Leistung weiß vor allem die starke Grafikeinheit zu gefallen. Gleichzeitig wurde die Kapazität des Akkus angepasst, der allerdings erneut nicht austauschbar ist. Die Kamera sucht derzeitig ihresgleichen, wobei der schnelllebige Smartphone-Markt sicherlich bereits einen Konkurrenten bereithält. Beide Modelle sind ab sofort verfügbar und kosten 699 Euro (Galaxy S7) respektive 799 Euro (Galaxy S7 edge).

Samsung Galaxy S7 Award

Pro Contra
  • schickes Design & IP68 zertifiziertes Gehäuse
  • Akku nicht austauschbar
  • sehr gutes (edge) Display mit Alway-On-Funktion
  • kein USB Typ C-Anschluss
  • Fingerabdrucksensor
 
  • sehr schneller Prozessor
 
  • Speicher (wieder) erweiterbar
 
  • lange Laufzeiten
 

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Niklas Ludwig Niklas Ludwig

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