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Test: Intel 320 SSD 600 GB & Samsung 470 SSD 128 GB

Wenn man den Solid State Disk Markt zur Zeit beobachtet, so ist ein Trend ganz klar erkennbar: Immer mehr Hersteller rüsten ihre Laufwerke mit einer S-ATA 6 Gbit/s-Schnittstelle aus. Neben den neuen Highend-Modellen gibt es aber auch weiterhin Neuerscheinungen im 3 Gbit/s-Segment. Zwei von diesen Laufwerken haben wir in dem folgenden Bericht genauer unter die Lupe genommen.

 

 

Die Kandidaten

Bei den von uns getesteten Solid State Disk handelt es sich im Bezug auf die technische Ausstattung um relativ verschiedene Laufwerke. Die Rede ist von Intels SSD 320 Series mit einer Kapazität von 600 GB sowie Samsungs 470 Series SSD mit 128 GB Speicherplatz. Während sich alleine schon bei der Kapazität eine große Lücke zwischen den beiden Kontrahenten aufzutun scheint, so haben die beiden Produkte im Detail doch einige Gemeinsamkeiten.

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An erster Stelle wäre hier natürlich das gemeinsam verwendete S-ATA-Interface der zweiten Generation zu nennen, dass maximal 3 Gbit/s übertragen kann. Zudem haben wir es mit zwei Laufwerken zu tun, die beide ausschließlich mit Controller und MLC-NANDS aus den Herstellerhäusern ausgestattet sind. Bei diesen SSDs kommt als wirklich alles aus einer Hand. Des Weiteren unterstützen beide getesteten SSDs den TRIM-Befehl unter Windows 7, der für eine gleichbleibende Leistung über den Lebenszeitraum der Solid State Disk sorgen soll.

 

Weitere Informationen zu Thema Solid State Drive finden Sie hier:

Intel SSD 320 Series 600 GB

Das Intel Laufwerk kommt in einem kleinen Pappkarton, der sich äußerlich an den aktuellen Prozessorumverpackungen der Core-i-Reihe orientiert. Im Inneren befindet sich neben der SSD viel zusätzliches Zubehör, das es möglich macht, die Solid State Disk ohne weitere Zukäufe zu verwenden. Neben einem Einbaurahmen sind auch alle nötigen Kabel im Lieferumfang vorhanden.

 

Lieferumfang

Spezifikationen

Speicherkapazität nominell

600 GB

Schnittstelle

S-ATA 3 Gbit/s

Zellentyp

IM Flash 25nm MLC

Controller

Intel

Cache

nicht vorhanden

Preis

~ 1.000 Euro

Geschwindigkeit laut Hersteller (bis zu)

Lesen 270 MB/s – Schreiben 220 MB/s

Abweichungen zum gemessenen Ergebnis

+4,87 % (283,16 MB/s) | +5,19 % (231,41 MB/s)

Radon 4K Lesen / Schreiben

39.500 IOPS / 23.000 IOPS

Formfaktor

2,5 Zoll

Abmessungen

69,85 x 100,45 x 9,5 mm

Gewicht

88 Gramm

Modellnummer

SSDSA2CW600G310

TRIM-Befehl

Ja

 

Impressionen

 

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Samsung 470 Series SSD 128 GB

Die Samsung SSD kommt in einer schicken Kunststoffverpackung, in deren Mitte die Solid State Disk sicher in Schaumstoff gebettet liegt. Im Inneren der Verpackung befinden sich außer dem Laufwerk, noch eine bebilderte Montageanleitung sowie das gedruckte Benutzerhandbuch.

 

Lieferumfang

 

Spezifikationen

Speicherkapazität nominell

128 GB

Schnittstelle

S-ATA 3 Gbit/s

Zellentyp

Samsung MLC

Controller

Samsung 3-core MAX Controller

Cache

256 MB

Preis

~ 180 Euro

Geschwindigkeit laut Hersteller (bis zu)

Lesen 250 MB/s – Schreiben 200 MB/s

Abweichungen zum gemessenen Ergebnis

+7,59 % (268,97 MB/s) | +30,63 % (261,25 MB/s)

Radon 4K Lesen / Schreiben

31.000  IOPS / 22.000 IOPS

Formfaktor

2,5 Zoll

Abmessungen

100 x 69 x 9 mm

Gewicht

68 Gramm

Modellnummer

MZ-5PA128HMCD

TRIM-Befehl

Ja

 

Impressionen

 

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Leistungstest

Hauptteil dieses Berichts ist natürlich der Leistungstest. Dazu wurden verschiedene Benchmarks durchgeführt, die das Leistungsverhalten der Solid State Disks in den verschiedensten Situationen aufzeigen. Getestet wurden dabei Lese- und Schreibraten sowie die Zugriffszeiten unter bestimmten Bedingungen. Praxisbezogene Benchmarks geben Aufschluss über das Leistungsverhalten unter alltäglichen Bedingungen, während die synthetischen Benchmarks das theoretische Maximum aus den SSDs herauskitzeln.

 

Testsystem

 

 

Wir haben die folgenden Benchmark-Tools verwendet:

 

A.S. SSD Benchmark

Dieses Programm misst die sequenziellen Schreib- und Leseraten und bestimmt weitere Werte, wie z.B. Zugriffszeit und die Transferraten beim Zugriff auf kleine Dateien. Zudem verfügt das Tool über einen Kopier-Benchmark, der das Kopieren von ISO-Abbildern, Programmen und Computerspielen auf die SSD simuliert. Unseren Erfahrungen nach, sind die Ergebnisse sehr praxisnah, da mehrere Durchläufe gemittelt werden.

SSD Intel 320 Samsung 470 Diagramm 1.0

Futuremark PCMark 7

Als weiteres synthetisches Benchmark haben wir das PCMark 7 aus dem Hause Futuremark für unsere SSD-Tests benutzt. Es wurde die „Secondary Storage Suite“ ausgeführt und die am Ende ermittelte Punktzahl in das Diagramm überführt. Diese Testsuite simuliert mehrere alltägliche Lastsituationen, wie das Aktualisieren großer Musiksammlung oder Videoschnitt mit HD-Material.

pcmark7-Screenshot

SSD Intel 320 Samsung 470 Diagramm 1.1

HD Tach RW

Das Tool HD Tach RW ermöglicht die einfache Bestimmung der durchschnittlichen Schreib- und Lesegeschwindigkeit eines bestimmten Datenträgers. Ebenfalls werden die durchschnittliche Zugriffszeit sowie die Burstrate gemessen. Beim Burstrate-Test werden die Daten direkt auch dem Cache des Controllers abgerufen, weshalb die Werte oftmals weit über den anderen Benchmarkergebnissen liegen.

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SSD Intel 320 Samsung 470 Diagramm 5

ATTO Disk Benchmark

Dieses kleine Programm kam zum Einsatz um die maximale Leistung der Laufwerke im Bezug auf ihre Lese- und Schreibzugriffe herauszufinden. ATTO wertet die Schreib- und Leseleistung anhand verschiedenster Blockgrößen aus. Wir haben hier die 8MB großen Blöcke dargestellt, da die meisten Laufwerke hier ihre maximale Leistung entfalten. Diese Werte sind in der Praxis allerdings fast nie zu erreichen und werden daher oft als Werbemittel eingesetzt.

 

SSD Intel 320 Samsung 470 Diagramm 2.1

HD Tune Pro

Die Software HD Tune Pro misst neben den schon erwähnten Parametern ebenfalls die Geschwindigkeit beim Zugriff auf verschiedene Dateigrößen. Dieser Test ist bei SSDs sehr interessant, da vor allem viele kleine Dateien (z.B. 4 KB Blöcke) einen schwachen Controller schnell aus der Bahn werfen. Die Transferraten brechen dann bis auf wenige KB/s ein und es kommt zu Verzögerungen beim Dateizugriff. Gemessen wurden die Blockgrößen 512 Byte, 4 KB, 64 KB, 1 MB sowie der zufällige Zugriff auf alle Arten von Blockgrößen.

 

 SSD Intel 320 Samsung 470 Diagramm 3.0SSD Intel 320 Samsung 470 Diagramm 3.1

Crystal Disk Mark 3

Mit dem Tool Crystal Disk Mark 3 haben wir die sequenziellen Lese- und Schreibraten der drei Laufwerke bestimmt. Die anderen gemessenen Werte sind für unseren Fall eher uninteressant, da das im Verhältnis langsamere USB 2.0 zum Einsatz kommt.

 SSD Intel 320 Samsung 470 Diagramm 4.0

Windows 7 Ultimate x64

Um neben den synthetischen Benchmarkdurchläufen ein wenig Praxis in die Leistungsüberprüfung zu bringen, wurden einige Test mit der Vollversion des Betriebssystems „Windows 7“ aus dem Hause Microsoft durchgeführt. Gemessen wurde hier die Zeit, die die einzelnen Testprobanden für die Installation des Systems brauchen. Ebenfalls erfasst haben wir die Dauer, die das Laufwerk brauchte, um das System nach einem Neustart hochzufahren.

SSD Intel 320 Samsung 470 Diagramm 4.1

Datei kopieren unter Windows 7

Bei diesem Test wurden verschiedene Dateien, welche sich auf der Systemfestplatte (Corsair Force F40) befanden, auf die SSD kopiert bzw. geschrieben. Die dafür benötigten Zeit wurde ermittelt.
 

SSD Intel 320 Samsung 470 Diagramm 4.2

Fazit

Das Fazit bei einem Solid State Disk Vergleich fällt selten schwarz-weiß aus. So ist es auch im Falle der beiden getesteten Laufwerke aus den Häusern Intel und Samsung. Wir wollen zu erst einmal auf die Äußerlichkeiten und den Lieferumfang eingehen.

Da es sich bei beiden getesteten Laufwerken um Retail-Produkte handelt, die für den Endverbrauchermarkt bestimmt sind, spielt der Lieferumfang eine wichtige Rolle. Dieser fällt bei Intel deutlich üppiger aus, als bei der südkoreanischen Konkurrenz. So finden sich neben der Intel SSD noch viele sinnvolle Teile im Lieferumgang, die die Erstmontage im Desktopcomputer spielend einfach machen. Bei Samsung beschränkt man sich in diesem Punkt auf das Wesentlichste, legt aber zumindest eine verständliche Einbauanleitung bei. In Sachen Verarbeitungsqualität geben sich die SSDs nicht viel. Bei beiden Geräten wurde mit höchster Sorgfalt produziert und so sind keine unsauber verarbeiteten Stellen feststellbar gewesen. Designtechnisch heben sich ebenfalls beide Solid State Disks vom Einheitsbrei ab, wobei das Samsung Produkt mit seiner orange gefärbten Ecke natürlich noch stärker ins Auge sticht.

In Sachen Leistung können wir beiden Laufwerken nur ein Lob aussprechen. Beide Testkandidaten waren in der Lage, die angegebenen Leistungswerte noch zu übertreffen, was im Endeffekt für ein wirklich zügiges Arbeitsverhalten sorgt. In Sachen sequenzielle Transferraten kann die Intel SSD 320 Series 600 GB, wenn es um das Lesen von Daten geht, die Leistungskrone für sich beanspruchen. Wird sequenziell geschrieben, so wendet sich das Blatt und die Samsung 470 Series SSD liegt knapp vorne.

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Gleiches gilt für die zufälligen Zugriffe auf kleine und große Dateiblöcke. Hier ist die Intel SSD beim Lesen teils wesentlich schneller, während das Samsung Laufwerk sich beim Schreiben der Blöcke durchgehend vor der SSD 320 Series platziert. Alles in allem gesehen, geben sich die beiden Kandidaten schlussendlich aber nicht viel, sodass im alltäglichen Gebrauch kaum ein Unterschied zu spüren sein dürfte. Lediglich in extremen Situationen kann eines der Laufwerke ggf. seine Präferenzen ausleben.

Bleibt noch der Preispunkt zu beachten, der aufgrund des großen Kapazitätsunterschiedes in diesem Fall nur schwer vergleichbar ist. Die Intel SSD 320 Series mit 600 GB ist aktuell zu einem Straßenpreis von 880 € erhältlich. Die Samsung 470 Series SSD mit 128 GB kostet aktuell hingegen 180 € und ist somit rund 700 € günstiger. Setzt man die Preise mit der Kapazität in Verbindung, so bezahlt man bei dem Intel Laufwerk somit knapp 1,47 € pro GB, bei der Samsung SSD sind es nur 1,41 €.

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Nils Waldmann

...ist seit über 17 Jahren bei Allround-PC.com und als Redakteur und technischer Leiter tätig. In seiner Freizeit bastelt und konstruiert Nils gerne flugfähige Modelle und ist mit der Drohne unterwegs.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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