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Test: Samsung SSD 830 Series mit 512 GB

Bereits auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin (IFA) gab Samsung den Blick auf seine neue 830er SSD Serie für die breiten Massen frei. Zeitlich etwas hinter der Konkurrenz bringt nun auch der südkoreanische Elektronikriese ein S-ATA 6 Gbit/s-Laufwerk für den Endkunden auf den Markt. Wir haben uns die neue Samsung SSD 830 Series mit einer Kapazität von 512 GB genauer angeschaut.

 

Einleitung

Das Besondere an Samsung Solid State Drives ist, dass man, wie es auch im Hause Intel der Fall ist, noch selber entwickelt und nicht wie viele andere Hersteller beispielsweise einfach das SandForce-Referenzdesign verwenden. So sind SSD-Test von selbstentwickelnden Herstellern immer ein kleines Highlight, da Benchmarkergebnisse abseits des sonst vorhandenen Einheitsbreis erwartet werden dürfen.

Im Falle der neuen SSS 830 Serie von Samsung hat man sich aber nicht nur um die inneren Werte des neuen Flash-Massenspeichers gekümmert, auch äußerlich kommt das Laufwerk sehr edel designet zum Endkunden. Das Solid StateDrive ist komplett aus schwarzem Aluminium gefertigt, welches auf der Oberseite angebürstet wurde. Mittig trägt die SSD das silberne Samsung-Logo, in der unteren linken Ecke ist, Samsung-typisch, die Kapazität in einem kleinen, orange hinterlegten Quadrat angegeben. Die obere Abdeckung wird von einem sehr edel anmutenden silbernen Rahmenschliff umzogen und geht nahtlos in die Seitenteile über. Diese sind nicht glatt gestaltet, sondern weisen ein geriffeltes Muster auf. Die Unterseite hingegen wurde komplett unbehandelt gelassen und ist vollständig plan. Hier findet man nur das Typenschild des Laufwerks, welches unserem Testkandidaten eine Kapazität von 512 Gigabyte ausweist.

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Die gesamte Verarbeitung des Produktes ist auf einem sehr hohen Niveau geschehen, sodass der Kunde zu Recht das Gefühl vermittelt bekommt, ein hochwertiges Laufwerk erworben zu haben. Schade eigentlich, dass auch diese SSD in den meisten Fällen wohl in irgendwelchen dunklen Notebook-HDD-Käfigen oder Desktop-PC-Gehäusen verschwinden wird.

 

Lieferumfang

 

Samsung SSD 830 Series: Produktversionen

Die neue Samsung SSD wird es in Zusammenhang mit einem kompletten Upgradekit für Notebook oder PC zu kaufen geben. Man will somit den Käufern ein Rundum-sorglos-Paket, von der Basishardware bis hin zur Datenmigration bieten.

Das Upgradekit für Notebooks beinhaltet die Vollversion der Klon-Software Norton Ghost 15, einen S-ATA-zu-USB-Adapter sowie einen 2,5 mm hohen Spacer. Dieser ist in manchen Geräten aufgrund der geringen Bauhöhe der SSD von nur 7 mm zur Installation nötig. Mit aufgesetztem Spacer ist die SSD 830 dann genau so hoch wie ein 9,5-mm-Standardlaufwerk. Andersherum findet die neue SSD-Serie somit aber ohne Probleme in Subnotebooks Platz, die nur 7 mm hohe Laufwerke aufnehmen können.

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Im Bereich der Desktop-Computer ist der Lieferumfang noch ein wenig umfangreicher. Während die Software die gleiche bleibt, werden statt USB-Adapter und Spacer, ein S-ATA-Kabel, ein Stromadapter sowie ein passender 3,5“-Einbauadapter samt Befestigungsmaterial mitgeliefert. In beiden Fällen erlaubt Norton Ghost 15 das einfache Klonen der alten Datenmenge von der Festplatte auf die neue Samsung 830 SSD. Eine Besonderheit, die noch zu nennen ist: Nur in der Desktop-Variante gibt es das 64-GB-Laufwerk zu kaufen, im Notebook-Set hat das kleinste Laufwerk eine Kapazität von 128 GB, was in unseren Augen auch Sinn macht. Als allgemeine Verwaltungs- und Konfigurationssoftware kann der Samsung SSD Magician in der Version 2 von der Herstellerwebsite bezogen werden.

 

Preisgestaltung

Da die SSD 830 Series erst im Oktober im Einzelhandel verfügbar sein wird, möchten wir an dieser Stelle die vorläufige Preisgestaltung des Herstellers auflisten.  Die Preise unterscheiden sich dabei nicht zwischen Notebook- und Desktopcomputer-Upgrade-Kit.

 

Spezifikationen

Speicherkapazität nominell 512 GB
Schnittstelle S-ATA 6 Gbit/s
Zellentyp Samsung 27nm MLC (Toggle DDR NAND)
Controller Samsung 3-core MCX Controller
Cache 256 MB DDR2 Cache
Preis 699,99 € (UVP)
Geschwindigkeit laut Hersteller (bis zu) Lesen 520 MB/s – Schreiben 400 MB/s
Abweichungen zum gemessenenATTO-Ergebnis (8 MB Block) +5,59 % (549,07 MB/s) | +1,68 % (406,07 MB/s)
Radom 4K Lesen / Schreiben 80.000 IOPS / 36.000 IOPS
Formfaktor 2,5 Zoll
Abmessungen 100 x 69,85 x 7 mm
Gewicht 68 Gramm
Modellnummer MZ-7PC512
TRIM-Befehl Ja

 

 

Leistungstest

Hauptteil dieses Berichts ist natürlich der Leistungstest. Dazu wurden verschiedene Benchmarks durchgeführt, die das Leistungsverhalten der Solid State Disk in den verschiedensten Situationen aufzeigen. Getestet wurden dabei Lese- und Schreibraten sowie die Zugriffszeiten unter bestimmten Bedingungen. Praxisbezogene Benchmarks geben Aufschluss über das Leistungsverhalten unter alltäglichen Bedingungen, während die synthetischen Benchmarks das theoretische Maximum aus den SSDs herauskitzeln.

 

Testsystem

  Anmerkung Als Vergleichslaufwerke kam ein schneller Vertreter der SandForce-Fraktion und SF-2281-Controller mit synchronem OFNI-NAND (ADATA S511 SSD 120 GB) sowie der Vorgänger der neuen SSD 830 Serie (SSD 470 Series 256GB) zum Einsatz. Wir sind uns den verschiedenen Kapazitäten der verwendeten Laufwerke bewusst. Während der Vergleich mit der S511 SSD von ADATA ggf. nicht als vollständig fair betrachtet werden kann, ist die SSD 470 Series in unseren Augen kapazitätsmäßig eine gute Wahl, da die 256-GB-Version der neuen 830 Series über die gleichen Leistungsdaten, wie das von uns überprüfte Modell mit 512 GB verfügen soll.   Wir haben die folgenden Benchmark-Tools verwendet:

Synthetische Benchmarks

Den ersten Abschnitt unsere Leistungstest wird von den synthetischen Benchmark-Programmen abgedeckt. Dieser Art von Test bringt die Solid State Disk an ihre theoretischen Leistungsgrenzen. Im Alltag findet man derartige Lastsituation aber eher seltener vor. Trotz allem lassen synthetische Benchmarks einen sehr schönen Vergleich zu, da jeder Benchmark-Durchlauf gleich aufgebaut ist.

A.S. SSD Benchmark Dieses Programm misst die sequenziellen Schreib- und Leseraten und bestimmt weitere Werte, wie z.B. Zugriffszeit und die Transferraten beim Zugriff auf kleine Dateien. Zudem verfügt das Tool über einen Kopier-Benchmark, der das Kopieren von ISO-Abbildern, Programmen und Computerspielen auf die SSD simuliert. Unseren Erfahrungen nach, sind die Ergebnisse sehr praxisnah, da mehrere Durchläufe gemittelt werden. Samsung 830 SSD AS SSD

ATTO Disk Benchmark

Dieses kleine Programm kam zum Einsatz um die maximale Leistung der Laufwerke im Bezug auf ihre Lese- und Schreibzugriffe herauszufinden. ATTO wertet die Schreib- und Leseleistung anhand verschiedenster Blockgrößen aus. Wir haben hier die 4KB und 8MB großen Blöcke dargestellt. Diese Werte sind in der Praxis allerdings fast nie zu erreichen und werden daher oft als Werbemittel eingesetzt. Das ATTO Disk Benchmark verwendete komprimierbare Daten, was vor allem SandForce Chipsätzen zu Gute kommt.

Samsung 830 SSD Atto Synthetische Benchmarks Fortsetzung

Auf dieser Seite setzen wir die Auflistung der Ergebnisse aus den synthetischen Testdurchläufen fort.

HD Tune Pro Die Software HD Tune Pro misst neben den schon erwähnten Parametern ebenfalls die Geschwindigkeit beim Zugriff auf verschiedene Dateigrößen. Dieser Test ist bei SSDs sehr interessant, da vor allem viele kleine Dateien (z.B. 4 KB Blöcke) einen schwachen Controller schnell aus der Bahn werfen. Die Transferraten brechen dann bis auf wenige KB/s ein und es kommt zu Verzögerungen beim Dateizugriff. Gemessen wurden die Blockgrößen 512 Byte, 4 KB, 64 KB, 1 MB sowie der zufällige Zugriff auf alle Arten von Blockgrößen. Samsung 830 SSD HD Tune Pro 1 Samsung 830 SSD HD Tune Pro 2 Real Benchmarks

Wesentlich interessanter für die spätere Benutzung einer Solid State Disk als Systemlaufwerk sind die real Test. Wie der Name schon sagt, überprüfen dieser Art von Test die Leistung der SSDs unter alltäglichen Bedingungen. Dazu gehören beispielsweise Setup-Routinen, Virenscans oder das Öffnen mehrere Programme zum gleichen Zeitpunkt. Während dieser Testdurchläufe wurde das entsprechende Laufwerk als Systempartition verwendet, auf der Windows 7 Professional x64 SP1 lief.

Programm-Installationen

Wie die Überschrift schon wiedergibt, haben wir mehrere Setup-Routinen durchlaufen lassen und die dafür jeweils benötigte Zeit der SSD festgehalten. Als Software diente uns hierfür das PCMark 7, Itunes sowie der Adobe Reader.

Samsung SSD 830 Anwendngen

Anwendungs-Tests

Bei den Anwendungs-Test wurde überprüft wie schnell das getestete Laufwerk mit alltäglichen Aufgaben fertig wird. Als plastische Beispiele haben wir uns das Entpacken eines ISO-Images mit WinRar, einen vollständigen Systemscan mit Avira AntiVir Premium sowie das gleichzeitige Öffnen der Programme Windows Media Player, Firefox, Itunes, PCMark 7 und Acrobat Reader herausgesucht. Zudem erfolgte die Messung der Dauer des Systemsstarts.

Samsung SSD 830 Anwendungen2

Fazit

Lang erwartet, nun ist es offiziell da, das neue S-ATA 6 Gbit/s-Laufwerk von Samsung. Mit seiner schicken äußeren Aufmachung und den sorgfältig ausgewählten und sauber verarbeiteten Materialien ist die neue SSD 830 Serie ein würdiger Nachfolger der 470er-Reihe. Die Verarbeitungsqualität ist als sehr gut zu bezeichnen und auch der Lieferumfang ist durch die Upgrade-Komponenten optimal auf das spätere Einsatzgebiet des Laufwerks zugeschnitten.

Unser Testgerät konnte aber nicht nur durch seine Optik und Haptik überzeugen, sondern machte auch in unserem Testparcours eine gute Figur. Man merkt bei der neuen SSD 830 Serie deutlich, dass Samsung versucht hat nicht mit hohen sequenziellen Transferraten zu locken, die das Gerät später im Alltag sowieso nicht liefern kann. So erreicht die neue Serie auch bei sequenziellen Zugriffen auf nicht komprimierbare Daten sehr hohe Lese- und Schreibwerte und setzt sich somit von der SandForce-Konkurrenz ab, bei der gerade in diesem Segment die Leistung oftmals weit hinter den Erwartungen bleibt. Samsung selbst begründet diesen Vorteil mit der komplett neu entwickelten Firmware des ebenfalls neuen 3-Core MCX Controllers.

Aber auch bei zufälligen Lese- und Schreibzugriffen auf kleine Blockgrößen zwischen 4 und 64 KB weist die 830er SSD eine sehr hohe Performance auf, was letztendlich das gute Abschneiden in unseren Realtests begründet. So war die Samsung SSD 830 Series mit 512 GB das bisher einzige Laufwerk, was einen Windows 7-Boot in unter 10 Sekunden (9,9 s) gemeistert hat. Und auch ein kompletter Virenscan des Systemlaufwerks war in knapp vier Minuten erledigt – Zeiten von denen Festplatten-Nutzer nur träumen können. In jedem Fall zeigt der Leistungstest den enormen Geschwindigkeitszuwachs im Vergleich zur Vorgängerversion, der SSD 470 Serie.

Natürlich hat eine Solid State Disk dieser Performance-Klasse und mit einer Kapazität von 512 GB auch ihren Preis. Dieser ist laut Samsung mit knapp 700 € angegeben, was im ersten Moment viel Geld zu sein scheint. Beachtet man aber, dass es sich hierbei um die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers und nicht um Straßenpreise handelt, ist das so errechnete Preis-pro-Gigabyte-Verhältnis mit 1,36 € pro GB schon jetzt relativ attraktiv. Stellt man eine Intel SSD 320 Series mit einer Kapazität von 600 GB zu einem aktuellen Straßenpreis von derzeit knapp 918 € (1,53 €/GB) neben das Samsung-Preisgefüge, so scheint das südkoreanische Laufwerk aufgrund seiner deutlich höheren Performance gerade zu günstig zu sein. Wir verleihen der neuen Samsung SSD 830 Serie in der 512-GB-Version deshalb eine Empfehlung.

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Nils Waldmann

...ist seit über 17 Jahren bei Allround-PC.com und als Redakteur und technischer Leiter tätig. In seiner Freizeit bastelt und konstruiert Nils gerne flugfähige Modelle und ist mit der Drohne unterwegs.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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