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Test: Nitro Concepts S300

Stoffbezug statt Kunstleder, eine gute Idee?

Der Nitro Concepts S300 Gaming-Stuhl schlägt einen etwas anderen Weg ein und arbeitet mit Stoffbezügen, während Mitbewerber fast ausschließlich auf Kunstleder setzen. Wie er im Vergleich zu anderen Stühlen abschneidet, klären wir im Test.

Übersicht

Unter Gaming-Stühlen hat sich ein klarer Trend zu Kunstlederbezügen durchgesetzt, abgesehen von den Abmessungen können Unterschiede zwischen manchen Modellen oft nur in kleinen Details erkannt werden. Nitro Concepts schlägt eine andere Richtung ein und bezieht sein neuestes Modell, den S300, mit einem offenporigen Stoff in der Farbe der Wahl.

Technische Daten

Kategorie

Nitro Concepts S300

Material Basis

Stahl

Material Sitzbezug

Stoff

Maximalbelastung

bis zu 135 kg

Kippfunktion (Sitzfläche)

Ja

Größe Sitzpolster

47 x 57 cm

Größe Rückenlehne

53 x 87 cm

Preis

249,90 Euro

Zusammenbau & Design

Der Nitro Concepts S300 sammelt bereits bei der Montage Pluspunkte, denn er war in Rekordzeit aufgebaut und benötigte auch deutlich weniger Kraftaufwand als manch anderer Stuhl, den wir in der Vergangenheit getestet haben. Nach der kurzen Installation bietet sich ein ungewohntes Bild: Während alle anderen Stühle mit Leder- oder Kunstlederbezügen versehen waren, nutzt Nitro Concepts Stoffbezüge. Die Sitzfläche und Rückenlehne sind größtenteils Schwarz gefärbt, lediglich die Ränder und Nähte sind farbig. Die offenen Poren des Stoffs lassen die Farben matt wirken. Bei unserem blauen Modell funktioniert das Zusammenspiel aus Blau und Schwarz noch recht gut. Bei anderen Ausführungen, wie der roten oder gelben Version des S300 könnte der knallige Kontrast hingegen etwas zu kitschig wirken.

 

Die blauen Akzente (li.) fallen sofort ins Auge. Der Hersteller verewigt sich mit einem Schriftzug auf dem Lendenkissen (re.) und jeweils einem Logo auf dem Stuhl und dem Kopfkissen. 

Der Stuhl steht auf einem Stahlrahmen, der viel Stabilität gewährleistet. Das Sitzpolster wird von zwei mittelstraffen Elastikbändern etwas gepuffert. Im Vergleich zu den meisten anderen Stühlen erweist sich das Füllmaterial der Polster als recht weich und lässt sich problemlos mit dem Finger eindrücken. An der rechten Seite sitzen zwei Hebel, mit dem Oberen lässt sich der Neigungswinkel der Rückenlehne einstellen. Der untere Hebel erlaubt eine Höhenverstellung von rund 13 Zentimetern und ist außerdem für die Aktivierung der Wippmechanik zuständig. Die Armlehnen werden von unten an das Gestell geschraubt. Dabei kann die Position dank Langlöchern um rund drei Zentimeter nach außen verschoben werden. Der obere Teil der Armlehnen kann in drei Dimensionen verstellt werden. Neben der Höhenverstellung kann die Lehne auch nach vorn geschoben oder in drei Stufen gedreht werden.

Ganz ungeschoren kommt der knallig blaue Gaming-Stuhl leider nicht davon. Die Kissen sind, wie der restliche Stuhl, auch mit einem Stoffpolster bezogen, der sich mit einem Reißverschluss öffnen lässt. Für eine Reinigung der Kissen ist dies eine sehr gute Idee, leider auch eine Quelle für Mängel. Der Reißverschluss des Kissens für den Lendenbereich wirkt etwas fragil und sollte vorsichtig behandelt werden. Davon abgesehen weist der Nitro Concepts S300 eine sehr gute Verarbeitungsqualität auf, insbesonders die Nähte des Bezugs wirken robust und widerstandsfähig.

Sitzkomfort

Der gesamte Stuhl ist ähnlich geschnitten wie der Sharkoon SGS3, den wir bereits getestet haben. Die Sitzfläche und die Rückenlehne ragen weit nach außen hinaus und lassen Bewegungen im Sitz zu, auch größere Personen mit breiten Schultern sollten sich nicht in die Enge gedrängt fühlen. Zwei Kissen liegen dem Lieferumfang bei und werden wie üblich mit Gummibändern befestigt. Das Kissen für den Kopf oder Nacken bekommt die Note „Sehr Gut“ für seine sehr weiche und komfortable Füllung, das Lendenkissen fällt für unseren Geschmack etwas zu hart aus. Anders als bei vielen anderen Gaming-Stühlen haben wir dieses Kissen nicht sofort wieder demontiert. Wenn es weit unten platziert wird, kann der Rücken an jeder Stelle gut angelehnt werden. Manche Gaming-Stühle neigen dazu den Nutzer in ein Hohlkreuz zu zwingen – das ist beim Nitro Concepts S300 nicht der Fall. Das Lendenkissen sollte auf keinen Fall ruckartig nach oben oder unten geschoben werden, denn die Kunststoffdurchführung im oberen Bereich ist leider recht kantig. Wenn die gestrafften Gummibänder des Kissens über diese Kante gezogen werden, verschleißen sie recht schnell. Eine leichte Rundung oder eine Fase hätte das Problem behoben und die Lebensdauer erhöht.

Die breite Sitzfläche (li.) lässt Platz für Bewegungen. Das Kopfkissen (re.) ist sehr angenehm.

Die 3D-Armlehnen lassen sich nach Belieben verstellen und erlauben es, die Arme bei längeren Arbeits- oder Gaming-Zeiten zu entspannen. Auch die Rückenlehne lässt sich um bis zu 135 Grad nach hinten neigen. In den Gaming-Pausen kann also gehörig entspannt werden, da auch Nitro Concepts eine Wippmechanik einbaut. Hinter der Wippmechanik steckt ein Mechanismus, der dafür sorgt, dass die Sitzfläche beim Zurücklehnen mitschwingt. Wer wie im Schaukelstuhl sanft hin und her wippen möchte, kann das tun, sollte aber die Kissen vorher abnehmen. Die Wippmechanik kann auch deaktiviert werden, indem der untere der beiden Hebel nach innen geschoben wird. Unter dem Stuhl sitzt eine Gasdruckfeder, die einer Maximalbelastung von 135 Kilogramm gewachsen ist. Das Gewicht wird auf sechs Kunststoffrollen mit einem Durchmesser von 50 Millimetern verteilt, welche sich sogar auf widrigen Teppichböden gut schlagen. Bei höherpreisigen Stühlen würden wir bemängeln, dass die Rollen nicht mit einer Bremsfunktion ausgestattet sind. Da der S300 allerdings rund 100 Euro günstiger ausfällt als vergleichbare Produkte, rechnen wir hier keine Negativpunkte an.

Nitro Concepts bedient sich bei den häufig verwendeten 3D-Armlehnen (li.). Eine Bremse für die Rollen (re.) wäre schön gewesen.

Obwohl uns der offenporige Stoffbezug gut gefällt, zieht er auch den ein oder anderen Nachteil nach sich. Tendenziell verschleißt er wegen der raueren Oberfläche schneller. Wenn sich Nieten oder andere metallene Applikationen einer Jeans in den Poren verfangen, könnte es zu Beschädigungen kommen. Gleiches gilt für Flecken: Ein Kunstlederbezug lässt sich in der Regel leichter reinigen als ein Stoffbezug. Der übliche Mitternachtssnack bei einer LAN-Party sollte also möglichst nicht auf dem Stuhl zu sich genommen werden.

Fazit

Es heißt, gute Bürostühle müssten teuer sein. Nitro Concepts hat mit dem S300 jedoch einen bequemen Sitz für Gamer im Angebot, der mit einem Preis von 249,90 Euro (UVP) durchaus bezahlbar bleibt. Ob die Stoffbezüge nun gefallen oder nicht, bleibt eine Geschmacksfrage. Jedenfalls ist es schön, endlich wieder ein Produkt zu sehen, das einen anderen Weg einschlägt. In Sachen Verstellmöglichkeiten und Sitzkomfort steht der Nitro Concepts S300 anderen Modellen in keiner Weise nach. Wer auf der Suche nach einem günstigen und vor allem komfortablen Gaming-Stuhl ist und nicht auf Leder- oder Kunstlederbezüge besteht, kann beherzt zum S300 greifen.

Den Nitro Concepts S300 gibt es derzeit zum einem reduzierten Preis von 212,90 Euro bei Caseking zu kaufen.

 

Pro Contra
  • Stoffbezüge heben sich von der Masse ab
  • fragiler Reißverschluss (Lendenkissen)
  • komfortable Polster
 
  • einfache Sitzverstellung
 
  • sehr angenehmes Kopfkissen
 
  • Verarbeitungsqualität
 
  • schnelle Montage
 

 

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Niklas Schäfer

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