Shokz OpenFit im Test: Open-Ear-Kopfhörer für den ganzen Tag!

Bequemer als In-Ears?
Shokz OpenFit Kopfhörer auf weißem Untergrund.

Ihr hasst es, wenn In-Ears schon nach kurzer Zeit im Ohr drücken? Und so richtig abgeschottet wollt ihr auch nicht sein? Dann sind sogenannte Open-Ear-Kopfhörer vielleicht die Lösung, denn hier sitzen die Stöpsel vor dem Gehörgang und bringen die Musik gezielt ins Ohr, was den Tragekomfort steigert und die Umgebung nicht ausblendet. Ich habe die Shokz OpenFit ausprobiert und für euch getestet.

Shokz bietet seine OpenFit in den Farben Beige und Schwarz ab 199 Euro UVP an. Im Lieferumgang der Kopfhörer befindet sich ein USB-C-Kabel zum Aufladen sowie etwas Papierkram (Quick Start Guide, Garantieheft, etc.). Ein Netzteil zum Aufladen ist nicht dabei, hier sollten maximal 20 Watt Leistung ausreichen.

Bild: Shokz

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Mit den Shokz OpenFit könnt ihr euer Lieblingsmusik stets mit einem „offenen Ohr“ genießen, denn durch das Open-Ear-Format seid ihr nicht von eurer Umgebung abgeschottet. Davon profitiert in erster Linie der Tragekomfort.

169 € 199 € UVP

Was sind Open-Ear-Kopfhörer?

In den letzten Jahren gab es bei Kopfhörern vor allem einen Trend zu erkennen: Noise Cancelling! Das vermeintliche Ziel war es stets, die Umgebung so gut es geht auszublenden, damit ihr die Musik so ungestört wie nur möglich genießen könnt. Und ich stimme da zu, vor allem in lauteren Umgebungen, wie zum Beispiel in Bus, Bahn und Flugzeug, ist eine aktive Geräuschunterdrückung ein Segen.

Doch dafür müssen Kopfhörer oftmals fest auf oder im Ohr sitzen, damit das ANC effektiv arbeiten kann. Selbst gut sitzende In-Ears machen sich dann nach einiger Zeit bemerkbar und drücken im Ohr – nicht so mit Open-Ear-Kopfhörern. Diese sitzen, wie der Name schon verrät, vor dem Gehörgang und leiten die Musik gezielt in euer Ohr.

Das ist vor allem dann praktisch, wenn ihr Musik genießen möchtet und trotzdem etwas von eurer Umgebung mitbekommen wollt. Ganz egal, ob im Büro, Zuhause oder beim Spazieren. Denn durch das offene Format bekommt ihr mit, wenn es klingelt oder ein ankommendes Fahrrad hinter euch vorbei möchte.

Auch für Menschen mit einer bestehenden Ohrentzündung oder kleinen Gehörgängen, die keine In-Ear-Kopfhörer tragen können, eignet sich das Open-Ear-Format. Darüber hinaus profitiert vor allem der Tragekomfort vom Open-Ear-Format, sodass ihr die „Stöpsel“ im besten Fall den ganzen Tag tragen könntet.

Design & Features

Damit die Shokz OpenFit vor eurem Gehörgang sitzen können, verfügen sie über einen sogenannten Delfinbogen-Ohrbügel. Der sorgt durch die besondere Silikonbeschichtung für einen guten Halt, damit ihr die OpenFit auch beim Sport nutzen könnt. Es braucht zwar etwas Übung, sich die Dinger aufzusetzen, doch nach einer Weile habt ihr den Dreh raus.

Einziges Manko: In Kombination mit einer Brille lassen sich die Kopfhörer, natürlich je nach Gestell, womöglich nicht ganz so bequem tragen. Dennoch sind die Kopfhörer mit gerade einmal 8,3 Gramm recht leicht. Und mit der IP54-Zertifizierung sind die OpenFit sogar gegen Wasser und Staub geschützt.

Die Verarbeitung der Kopfhörer kann sich sehen lassen. Nur die Ladehülle klappert mir – gerade angesichts des Preisbereichs – doch etwas zu viel beim Hinlegen. Insgesamt ist der Kunststoff hier jetzt auch nicht der hochwertigste. Das merkt man besonders beim Zuklappen. Da sind günstigere In-Ears teilweise deutlich wertiger.

Video: Shokz OpenFit ausprobiert

Klangqualität

Und obwohl die Shokz OpenFit die Umgebungsgeräusche durchlassen, versprechen sie dennoch einen guten Klang. Statt Knochenschalltechnik kommt hierbei eine offene Bauweise zum Einsatz. Die Musik wird hierbei per DirectPitch-Technologie gezielt ins Ohr geleitet. Der 18 x 11 Millimeter große Treiber, was wirklich recht groß für „Stöpsel“ ist, sorgt für einen ausgewogenen Klang, der besser ist, als ich vorab gedacht hätte.

Durch den „OpenBass“-Algorithmus werden dabei auch tiefe Frequenzen gut übermittelt, doch wirklich breit ist der Bass jetzt nicht direkt – was bei dieses Format aber auch zu erwarten war. Denn der Sound ist immer etwas weiter weg vom Ohr als bei normalen In-Ears, die den Gehörgang richtig abdichten und ihr Frequenzband besser ausspielen können. Das Klangbild der Shokz OpenFit ist keinesfalls enttäuschend, aber eher nichts für diejenigen, die auf viel Wumms stehen und bass intensive Musik genießen wollen.

Das ist dann eben der Kompromiss, wenn Umgebungsgeräusche nicht unterdrückt werden. Die „Anti-ANC-Kopfhörer“ sind daher auch nicht für sehr laute Umgebungen geeignet, denn hier vermischt sich die Umgebung zu stark mit der Musik. Eure Umgebung bekommt aber weniger von der Musik mit, als ihr denkt. Selbst bei halber Lautstärke bekommt der Sitznachbar, wenn überhaupt, nur ein leises Säuseln mit. 

Für Telefonate sind Mikrofone mit AI Noise Cancelling an Bord, die für eine echt gute Qualität sorgen. Es kann jedoch vorkommen, dass ihr euer Gegenüber in besonders lauten Umgebungen nicht ganz so gut versteht oder die Lautstärke massiv erhöhen müsst.

Shokz-App & Steuerung

Verbunden werden die Shokz Openfit per Bluetooth 5.2 mit den Codecs SBC und AAC. Zur Steuerung gibt es dann touchsensitive Buttons auf der Außenseite, mit der ihr die Wiedergabe steuern oder die Lautstärke anpassen könnt. Es braucht etwas Eingewöhnung, doch dann klappt das recht gut.

Welche Funktionen beim Drücken ausgeführt werden, lässt sich übrigens in der Shokz-App anpassen. Allerdings gibt es hier leider nur vorgefertigte Presets und keine freie Auswahlmöglichkeit. Darüber hinaus bietet die App einen eher recht übersichtlichen Funktionsumfang. Ihr könnt das neuste Software-Update installieren, eine Multipoint-Verbindung zur Nutzung mehrere Geräte gleichzeitig aktivieren oder aus einem von vier Soundprofilen wählen. Zumindest lassen sich mit dem fünfstufigen Equalizer auch noch eigene Profile erstellen.

Akkulaufzeit

Shokz gibt eine Akkulaufzeit von bis zu sieben Stunden an, zusammen mit der Ladehülle sind insgesamt maximal 28 Stunden möglich – das ist ein solider Wert. Während unseres Tests wollten die OpenFit nach knapp 6,5 Stunden wieder in ihr Ladeetui – ein ganzer Arbeitstag Musikgenuss wäre also nicht drin.

Geladen werden die OpenFit auf der Rückseite per USB-C, nach fünf Minuten soll wieder genug Saft für eine Stunde Musikgenuss im Akku sein. Wireless Charging wird leider nicht unterstützt.

Fazit

Am Ende wird klar: Die Shokz OpenFit dürften zu den angenehmsten Kopfhörern mit dem höchsten Tragekomfort gehören, denn durch das Open-Ear-Format machen sich die Stöpsel nur kaum bemerkbar und können so, ganz ohne zu drücken, den ganzen Tag getragen werden. So werdet ihr nicht von eurer Umgebung isoliert und bekommt mit, was rund um euch herum passiert. Dass dafür jedoch klangliche Kompromisse erforderlich werden, war zu erwarten. Der Sound ist jedoch keinesfalls schlecht und sehr ausgewogen, dafür aber einfach nicht ganz so bass intensiv – für meinen persönlichen Musikgeschmack fehlt es da etwas an Tiefgang.

Pluspunkte können die Shokz OpenFit jedoch mit der ordentlichen Akkulaufzeit und der guten Mikrofonqualität beim Telefonieren sammeln. Etwas Kritik gibt es noch für die Ladehülle, die doch etwas hochwertiger und robuster ausfallen könnte – und das bei einem Preis von knapp 200 Euro. Nichtsdestotrotz, wer gezielt auf der Suche nach einem Kopfhörer mit hohem Tragekomfort ist und seine Umgebung weiterhin wahrnehmen möchte, kann hier getrost zugreifen.

Pro

  • sehr hoher Tragekomfort
  • gute Akkulaufzeit
  • ausgewogener Klang
  • hochwertiges Design (Kopfhörer)
  • nach IP54 gegen Wasser geschützt
  • Multi-Geräte-Nutzung möglich

Contra

  • klapprige Ladehülle wird Preisschild nicht gerecht
  • nicht unbedingt für Bassliebhaber geeignet

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Leonardo Ziaja Portrait Leonardo Ziaja

... ist vor allem für die Bereiche Smartphones und Mobile zuständig, testet aber auch andere Hardware-Highlights wie Gehäuse, Prozessoren und Mainboards. Darüber hinaus sorgt er für hochwertige Bilder in unseren Testberichten.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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