Soundcore Motion X600 im Test: Eleganter Bluetooth-Lautsprecher mit Spatial Audio

Das Raumklang-Wunder?
Soundcore Motion X600 Bluetooth-Lautsprecher im Regen

Verspricht der Soundcore Motion X600 sprichwörtlich das Blaue vom Himmel oder kann der schicke Bluetooth-Lautsprecher mit Sky-Channel-Treiber und Spatial Audio wirklich überzeugen? Wir haben den tragbaren Lautsprecher mit besonderem Raumklang für euch genauer unter die Lupe genommen!

Soundcore hat den Motion X600 im Frühjahr 2023 vorgestellt und für 199,99 Euro UVP auf den Markt gebracht. Aktuell bekommt ihr den Lautsprecher jedoch mit 50 Euro Rabatt für nur noch 149,99 Euro (begrenztes Angebot). Ausgeliefert wird der Motion X600 zusammen mit einem USB-C-Kabel und einer kurzen Bedienungsanleitung.

Bild: Anker

Soundcore Motion X600 – Bluetooth-Lautsprecher

Der Soundcore Motion X600 sticht besonders durch sein Premium-Design und die Hi-Res (Wireless) Zertifizierung hervor. Dazu ist der Lautsprecher gegen Wasser geschützt und in drei Farben verfügbar.

Neben dem X600 gibt es im Soundcore-Portfolio mittlerweile mit dem Motion X500 jedoch eine etwas kompaktere Variante im schicken Handtaschenformat. Noch kleiner wird es hingegen mit dem Motion 300, der bereits für unter 90 Euro verfügbar ist.

Design: Fast schon zu schick für eine Bluetooth-Box

Gegenüber den bisherigen Modellen der Anker-Marke, die eher einen rustikalen Ghettoblaster-Look besitzen, hat sich Soundcore bei der Motion X-Reihe für einen wirklich eleganten Look entschieden, der Retro und Moderne vereint. Damit ist der X600 fast schon eher ein Designobjekt statt ein tragbarer Outdoor-Lautsprecher. Besonders die Farbe Mondblau gefällt mir persönlich sehr gut, alternativ stehen noch Polargrau und Auroragrün zur Auswahl.

Die Front mit ihrem 3D-Gitter ist aus Metall gefertigt. Auch der Tragegriff auf der Oberseite besteht aus Aluminium und verleiht dem Motion X600 einen sehr hochwertigen Charakter. Mit knapp 2 Kilogramm Gewicht lässt er sich zudem gut mitnehmen. Nur die Rück- sowie Unterseite bestehen aus Kunststoff, dennoch kann sich die Verarbeitung insgesamt wirklich sehen lassen. Vier Gummifüßchen auf der Unterseite sorgen dann dafür, dass der Lautsprecher einen guten Stand hat.

Wassergeschützt nach IPX7!

Durch die IPX7-Zertifizierung ist die Bluetooth-Box übrigens auch gegen Wasser geschützt. Damit könnt ihr ihn problemlos dann nutzen, wenn das Badezimmer mal wieder zur Sauna wird, weil ihr beim Duschen mit 50 bis 60 Grad wieder zu lange über die Fragen des Lebens nachgedacht habt. Aber Spaß beiseite, damit könnt ihr den Motion X600 auch dann nutzen, wenn es beim Grillabend plötzlich aus Eimern schüttet. Wichtig ist nur, dass ihr den rückseitigen USB-C und Klinkenanschluss mit der Gummilasche richtig abdeckt.

Wirklich elegant finde ich zudem die Integration des Sky-Channel, der in der Mitte unter einem runden Gitter mit besonderem Muster platziert ist, welches mit dem Soundcore-Logo geschmückt ist. Aber, was genau ist dieser „Himmels-Kanal“ denn jetzt eigentlich?

Video: Soundcore Motion X600 im Test

Klang: Imposanter Spatial Audio Raumklang

Die Rede ist hier von sogenanntem Spatial Audio. Das habt ihr vielleicht schon mal bei Apple-Produkten aufgeschnappt, doch auch Dolby Atmos ist eine Art des Spatial Audio – nur mit deutlich mehr Tonspuren. Vereinfacht gesagt, wandelt der Lautsprecher die Musik, die normalerweise als 2-Kanal-Stereosignal vorliegt, in einen virtuellen Surround-Sound um.

Soundcore setzt hierfür auf zwei Tieftöner und zwei Hochtöner in der Front, dazu kommt dann noch ein Full-Range-Treiber auf der Oberseite, welcher 15 Grad angewinkelt ist und die Decke zur Reflexion nutzt. Das soll dann für einen „umhüllenden“ Klang sorgen und wird in dieser Form teilweise auch von Soundbars genutzt. Abgerundet wird der Motion X600 von einem rückseitigen Passivradiator.

Laut Soundcore erreicht der Lautsprecher eine Leistung von 50 Watt und soll ein Frequenzband von 50 Hz bis 40 kHz abbilden. Zusammen mit der Hi-Res Wireless Zertifizierung sorgt das in der Praxis für einen überraschend räumlichen Klang, der fast wie losgelöst vom Lautsprecher wirkt. Mitten und Höhen sind sehr klar, Tiefen hingegen etwas verhalten. Ob man den Raumklang wirklich braucht, ist Geschmackssache – das gute ist: Ihr könnt es jederzeit per Knopfdruck deaktivieren und den Song in so genießen, so wie er ursprünglich abgemischt wurde.

Bass Boost für mehr „Wumms“

Der Bass Boost ist da – je nach Musiktitel und Geschmack – aber durchaus hilfreich, um den Bässen etwas mehr Druck zu verleihen. Auch bei hoher Lautstärke ist die Soundqualität echt gut und sogar verzerrungsfrei, das ist nicht immer der Fall. Nur die Höhen sind dann für meinen Geschmack etwas zu spitz. Eine Kostprobe der Klangqualität bekommt ihr in unserem YouTube Video (ab 3:08 min).

Insgesamt würde ich den Klang als sehr ausgewogen beschreiben, für die Größe und den Einsatz als Bluetooth-Box ist das schon auf einem guten Niveau. Perfekt, um Musik entspannt zu Hause oder aber auch unterwegs auf einem Grillabend genießen zu können. Wer möchte, kann sogar einen zweiten X600 dazuschalten und für einen richtigen Stereosound sorgen.

Und für die Audiophilen unter euch: Mit LDAC ist zudem ein hochwertiger Wireless-Codec mit bis zu 990 Kilobit pro Sekunde bei einer Samplingtiefe von 16 Bit bei 48 Kilohertz mit an Bord. Da LDAC ein Teil der Androidwelt ist, wird der Codec mittlerweile von einer Vielzahl an Geräten unterstützt. Nur Apple-Geräte bleiben da außen vor.

Durch ein integriertes Mikrofon lässt sich der X600 darüber hinaus auch für Telefonate einsetzen. Die Qualität ist überraschend gut, es kommt jedoch hin und wieder zu einer Rückkopplung.

Steuerung und Soundcore-App

Zur Steuerung verfügt der Lautsprecher über einige Buttons auf der Oberseite. Neben dem Powerbutton zum Ein- und Ausschalten befinden sich hier auch ein Bluetooth-Knopf, der Spatial-Button für den virtuellen Raumklang sowie der BassUp-Button für mehr Wumms. Rechts vom Sky-Channel-Treiber sind dann noch eine Lautstärkesteuerung sowie ein Play/Pause-Knopf. Dieser kann mit 2x Drücken zum nächsten Titel schalten oder mit 3x Drücken den nächsten Song starten.

Darüber hinaus gibt es noch die Soundcore-App, die beim Motion X600 jedoch einen eher schmalen Funktionsumfang aufweist. Neben grundlegenden Einstellungen wie der Standby-Zeit oder Software-Updates könnt ihr aber zumindest aus vier Soundprofilen wählen. Dazu gibt es noch benutzerdefinierte Profile mit dem 9-stufigen Equalizer, um den Sound ganz auf euren Geschmack anzupassen. Wer den LDAC-Codec nutzen möchte, muss dies zudem bewusst aktivieren.

Über Bluetooth 5.3 hat der Motion X600 dann eine Reichweite von knapp 15 Metern auf freier Fläche. Diese reduziert sich in geschlossenen Räumlichkeiten natürlich, das hängt dann aber von der jeweiligen Situation ab. Alternativ könnt ihr ganz klassisch die 3,5 mm Klinke nutzen.

Akkulaufzeit

Laut Soundcore soll der Motion X600 bis zu 12 Stunden Musikgenuss erlauben. Die Laufzeit hängt natürlich davon ab, wie laut ihr Musik hört. Die Werksangabe dürfte da vermutlich bei 50 % Lautstärke, ohne BassBoost und ohne LDAC-Codec entstanden sein. Wir haben bei gemischter Lautstärke von 50 bis 75 % knapp 9 bis 10 Stunden erreicht.

Geladen wird der Lautsprecher dann über USB-C. Ein 60 Zentimeter langes Kabel ist ebenfalls direkt dabei, nur ein Ladegerät müsst ihr selbst auswählen. Laut Anker ist die Box mit 18 Watt Leistung in sechs Stunden wieder voll, bei uns war der Lautsprecher aber schon nach vier Stunden wieder bei 90 % – die letzten 10 % werden wohl sehr gemächlich in den Akku gequetscht.

Fazit zum Soundcore Motion X600

Der Soundcore Motion X600 kann am Ende nicht nur mit seinem schicken Design, sondern auch der ausgewogenen Klangqualität überzeugen. Der Mix aus Retro und Moderne sorgt dafür, dass der Lautsprecher schon fast ein Designobjekt ist, und dennoch lässt sich der X600 durch die IPX7-Zertifizierung zum Schutz vor Wasser problemlos auch draußen nutzen.

Die insgesamt fünf verbauten Treiber sorgen für einen überraschend räumlichen Klang, der bei Bedarf auch deaktiviert werden kann. Es erwarten euch kristallklare Höhen und dezente Bässe, die sich mit dem BassUp-Button – oder dem Equalizer in der Soundcore-App – noch etwas aufpeppen lassen. Wer möchte, kann sogar den LDAC-Codec für eine noch höhere Soundqualität aktivieren. Darunter leidet dann aber etwas die Akkulaufzeit, die ansonsten mit 9–10 Stunden sehr solide ausfällt.

Mit 199,99 UVP ist der Soundcore Motion X600 sicherlich nicht günstig, doch der Lautsprecher wird seinem Premium-Anspruch gerecht und Modelle anderer Marken sind teilweise genauso teuer, wenn nicht sogar teurer.

Audio
Allround-PC.com Award
11/2023
Soundcore Motion X600
Empfehlung

Pro

  • hochwertiges Design
  • ausgewogenes Klangbild
  • Spatial Audio sorgt für mehr Räumlichkeit
  • nach IPX7 gegen Wasser geschützt
  • gute Akkulaufzeit
  • mit LDAC-Codec

Contra

  • braucht sehr lang zum Laden (ca. 6 Stunden)

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Leonardo Ziaja Portrait Leonardo Ziaja

... ist vor allem für die Bereiche Smartphones und Mobile zuständig, testet aber auch andere Hardware-Highlights wie Gehäuse, Prozessoren und Mainboards. Darüber hinaus sorgt er für hochwertige Bilder in unseren Testberichten.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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