Im Jahr 2010 kaufte Lautsprecher Teufel den bis dato recht unbekannten Streaming-Lautsprecher Hersteller Raumfeld. Seitdem verkaufen die Berliner unter dieser Marke eine Vielzahl an Audiolösungen, die ins Heimnetzwerk eingebunden werden und dadurch Musik komplett drahtlos entgegennehmen können. Der neuste Zuwachs ist der Raumfeld One S, ein Mini-WLAN-Speaker, der trotz seiner geringen Größe ganze Räume beschallen soll. Leeres Marketing-Gerede oder steckt dahinter ein Funken Wahrheit? Findet es in unserem Test heraus.
Technische Daten
Lautsprecher:
- Frequenzbereich von/bis: 60-20.000 Hz
- Hochtöner (Anzahl): 1
- Hochtöner (Durchmesser): 25 mm
- Hochtöner (Material): Aluminium
- Tiefmitteltöner (Anzahl): 1
- Tiefmitteltöner (Durchmesser): 90 mm
- Mitteltöner (Material): Polypropylen
- Tieftöner (Anzahl): 2
- Tieftöner (Durchmesser): 95 mm
- Tieftöner (Material): Aluminium
- Akustisches Prinzip: Dreiwege
- Gehäuseaufbau: Geschlossen
- Gehäusematerial: dickwändiger Kunststoff
Anschlüsse:
- LAN: 1x
- USB 2.0: 1x
- WLAN: Ja
Elektronik:
- Maximale Anzahl an Titeln: 15.000
- WLAN-Standards: 802.11 b/g/n
- Verstärker: Class D
- Verstärker-Konfiguration: 2.0
- Verstärkerkanäle: 2
- Ausgangsleistung Maximal Satelliten-Kanal: 15 Watt
- Ausgansleistung Maximal Subwoofer-Kanal: 35 Watt
- Betriebsspannung: 230 Volt
- Standby-Funktion: Ja
- Standby-Leistungsaufnahme: 0,6 Watt
- maximale Leistungsaufnahme: 100 Watt
- Schutzklasse: 2
- Ein-/Ausschalt-Automatik: Ja
Abmessungen:
- Tiefe: 11,00 cm
- Breite: 18,00 cm
- Höhe: 13,00 cm
- Gewicht: 1,4 kg
Lieferumfang
- 1 x Raumfeld One S
- 1 x LAN-Kabel 2 m
- 1 x Stromkabel
Design & Verarbeitung
Raumfeld bezeichnet den One S selbst als Mini-WLAN-Speaker und passender könnte die Bezeichnung gar nicht sein. Der Lautsprecher ist in der Tat so kompakt, dass sich sofort die Frage aufdrängt, wie aus so einem kleinen Klangkörper ein guter Klang hervorkommen soll? Seine Abmessungen betragen 11 x 18 x 13 Zentimeter (T x B x H) und das Gewicht liegt bei 1,4 Kilogramm. Unser Testmuster kommt in der Farbe Weiß daher, es steht alternativ auch Schwarz zur Auswahl. Die Front des Raumfeld One S wird nahezu komplett von der Lautsprecherabdeckung eingenommen, die sich an beiden Seiten fast bis zur Rückseite zieht.
Lediglich eine Aluminium-Blende unterbricht die Abdeckung im unteren Bereich der Vorderseite. Zum einen befindet sich auf dem Streifen der Powerbutton und zum anderen zwei weiße LEDs, die Auskunft darüber geben, ob der Raumfeld One S eingeschaltet ist und ob eine Verbindung zum Netzwerk besteht. Das Gehäuse selbst besteht aus Kunststoff und wirkt gut verarbeitet. Auf der Oberseite befindet sich das schwarze, gummierte Bedienfeld. Durch die Gummierung beugt der Hersteller dem Eindringen von Feuchtigkeit vor, wodurch der One S auch im Badezimmer betrieben werden kann. Über das Bedienfeld lässt sich die Lautstärke direkt am Lautsprecher regeln. Vier Tasten stehen zur Auswahl, um Internetradiosender oder Musikbibliotheken abzuspeichern und per Tastendruck direkt abzurufen.
Die Gummierung des Bedienfeldes zieht sich nach hinten über die gewölbte Kante zur Rückseite, bis hinunter zu den Anschlüssen. Zu diesen gehören ein LAN-Port, ein USB-Anschluss sowie der Anschluss für den Netzstecker. Des Weiteren hat Raumfeld hier die Setup- und Reset-Taste untergebracht. Alle Anschlüsse sind durch eine abnehmbare Gummiabdeckung ebenfalls vor Feuchtigkeit geschützt. Ein gummierter Ring am Boden sorgt für eine hohe Rutschfestigkeit. Er ist magnetisch mit dem Raumfeld One S verbunden und kann entfernt werden, um die Wandhalterbefestigung freizugeben. Sowohl optisch als auch verarbeitungstechnisch hat uns der kleine Streaming-Lautsprecher schon überzeugt, doch wie steht es um die Eigenschaften und Klangqualität?
Eigenschaften & Klangqualität
Netzwerk-Lautsprecher: Klingt nach einer aufwendigen Installation, mit IP-Konfiguration, Netzwerkfreigabe und was sonst noch alles dazu gehört. Nicht so beim Raumfeld One S! Zur Inbetriebnahme wird er lediglich mit Strom versorgt und für die Ersteinrichtung über das mitgelieferte Netzwerkkabel mit dem Router verbunden. Die Einrichtung geschieht über den optional erhältlichen Raumfeld Controller oder mittels kostenloser Raumfeld Controller App, die sowohl für Android als auch iOS verfügbar ist.
Die Ersteinrichtung des Raumfeld One S ist in wenigen Minuten abgeschlossen
Diese führt den Anwender spielend leicht durch die Einrichtung – nach nicht einmalmal drei Minuten ist der Lautsprecher einsatzbereit und kann überall in Reichweite des WLANs platziert werden. Über die Connector App lässt sich der Raumfeld One S fortan steuern. Die App bietet unter anderem die Möglichkeit, Musik direkt vom Smartphone/Tablet auf den Lautsprecher zu übertragen. Alternativ lassen sich Internetradios oder Streaming-Dienste, wie beispielsweise Spotify, nutzen.
Die Raumfeld Connector App lässt sich einfach bedienen
Eine weitere Möglichkeit, den Raumfeld One S mit Musik zu versorgen, stellt der USB-Anschluss dar. Es lässt sich aber auch Musik vom PC abspielen, wozu die Ordner entsprechend im Netzwerk freigegeben werden müssen oder eine Medienfreigabe über den Windows Media Player erfolgen muss. Wir haben uns für letztere Methode entschieden, was problemlos über die Bühne ging. Die Wiedergabe erfolgt ohne nennenswerte Verzögerung, lediglich beim Vor- oder Zurückspulen dauert es spürbare Millisekunden, bis die gewünschte Stelle abgespielt wird.
Uns stellte sich bereits am Anfang die Frage, ob ein solch kleiner Klangkörper überhaupt eine gute Klangqualität bieten kann. Raumfeld setzt auf ein Zwei-Wege-Koaxial-System, das aus einem 90-mm-Tiefmitteltöner und 25-mm-Hochtöner besteht. Für den nötigen Tiefgang sorgt ein 95 mm großer, passiver Tieftöner. Klingt auf dem Papier erst mal überzeugend, aber wie schaut es in der Praxis aus? Beim ersten Probehören sackte uns die Kinnlade nach unten, so überrascht waren wir vom hervorragenden Klang! Was die Soundingenieure hier fertig gebracht haben, ist wirklich bewundernswert.
Wir hatten schon größere Lautsprecher in der Redaktion, die nicht annähernd so gut klangen wie der Raumfeld One S. Sein Klangbild ist sehr lebendig und harmonisch, mit fein aufgelösten Höhen, präsenten Mitten und erstaunlich weit hinabgehenden Tiefen. Hinzu kommt eine Pegelfestigkeit, die wir dem kleinen Lautsprecher niemals zugetraut hätten. Für unseren Geschmack war der Bass allerdings etwas zu dominant. Glücklicherweise lassen sich Tiefen, Mitten und Höhen über die App anpassen, wobei die Funktion recht versteckt ist. Anstatt sie direkt über das Hauptmenü oder die Musikplayer-Ansicht aufrufen zu können, befindet sie sich unter Einstellungen/Raumkonfiguration. Bitte nachbessern, liebe Raumfeld-Entwickler!
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Fazit
Der Raumfeld One S fügt sich durch sein schickes und kompaktes Design perfekt in jede Wohnung ein. Seine hervorragenden Klangeigenschaften mutet man ihm rein äußerlich gar nicht zu, doch spätestens nach der ersten Hörprobe dürften selbst die größten Skeptiker den kleinen Lautsprecher ins Herz schließen. Die Einrichtung ist ein Kinderspiel und dürfte selbst unerfahrenen Nutzern in fünf Minuten gelingen. Egal ob vom Smartphone, USB-Speicher oder Desktop-PC, die Integration von Musiktiteln ging ohne nennenswerte Komplikationen von der Hand. Dank der Raumfeld Connector App ist eine komfortable Bedienung gewährleistet, wobei sie noch vereinzelte Unzulänglichkeiten (versteckter Equalizer) aufweist. Schade finden wir den Verzicht auf einen Klinkenanschluss, wie ihn der große Bruder, der Raumfeld One M, besitzt. Zudem wäre die Möglichkeit, Geräte via Bluetooth zu verbinden, eine nette Dreingabe gewesen. Das sind aber schon mehr Verbesserungsvorschläge als wahre Kritikpunkte, da wir beide Möglichkeiten während unseres Tests nicht vermisst haben. Summa sumarum hat uns der 250 Euro teure Raumfeld One S derart überzeugt, dass wir eine klare Kaufempfehlung aussprechen können.
Pro | Contra |
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Kommentieren, Austauschen und Fragen... 3 Kommentare
Hallo, Herr Ludwig,
danke für Ihre Info`s. Mit Ihrer Antwort nehmen Sie sicherlich Bezug auf die Passage in Ihrem Artikel: “ Es lässt sich aber auch Musik vom PC abspielen, wozu die Ordner entsprechend im Netzwerk freigegeben werden müssen oder eine Medienfreigabe über den Windows Media Player erfolgen muss. “ Ich hatte gehofft auf eine Möglichkeit, direkt über den WMP die Box zu beliefern und damit die Playlisten direkt nutzen zu können. Mit besten Grüßen.
Hallo, Herr Ludwig, habe mit großem Interesse Ihren Artikel gelesen und mir einen Raumfeld One S zugelegt. Alles klappt super, außer das Abspielen (Streamen) von Dateien bzw. Playlisten aus dem Windows Mediaplayer. Zwar lädt er die Playliste und zeigt mir auch die Titel an, aber der Zugriff auf die Box klappt nicht vom PC aus, obwohl PC und Box im Heimnetzwerk eingebunden sind und die Ordner freigegeben sind.Ich gehe folgendermaßen vor: Playliste im WMP aufrufen, Rechtsklick, abspielen über Raumfeld. Dann listet WMP mir die Titel der Playlist auf und schreibt: Der UPnP-Befehl wird nicht unterstützt oder manchmal auch: Unerwarteter Gerätefehler … Die Box ist aber eingeschaltet. Woran könnte das liegen? Für eine Antwort danke ich schon jetzt und freue mich, wieder von Ihnen zu hören.
Hallo Herr Oppel,
ich mag mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber meines Wissens nach ist es nicht möglich Dateien direkt über dem WMP bzw. im WMP erstellte Playlisten wiederzugeben. Die Wiedergabe von Musik von anderen Quellen dürfte nur per Raumfeld App möglich sein. Sie können hingegen im Windows Explorer Ordner und Dateien freigeben und anschließend über die Raumfeld App Ihren PC als Quelle hinzufügen. Dann sollte die freigegebene Musik in der App auftauchen. Dies erschien mir als die einfachste Methode. Alternativ können Sie auch im WMP über "Organisieren" und Bibiliotheken verwalten ihre Musik verfügbar machen. Danach müssen Sie (soweit ich mich erinnern kann) noch im WMP unter "Streamen" die beiden verfügbaren Optionen anwählen. Ich hoffe, ich konnte Ihnen weiterhelfen.
Viele Grüße Niklas Ludwig
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