Marshall stellt mit dem Mid A.N.C. seinen ersten Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung vor. Wir klären im Test, wie es um wichtige Eigenschaften wie der Klangqualität und dem Tragekomfort bestellt ist.
Übersicht
Der früher vorrangig für Gitarrenverstärker bekannte Hersteller Marshall hat längst festen Fuß im Consumer-Audio-Bereich gefasst. Ein Alleinstellungsmerkmal der Marshall-Produkte ist dabei das durchweg edle Design, welches nicht selten optische Merkmale der ikonischen Marshall-Verstärker aufgreift.
Technische Daten
Material | Polster: Mikrofaser, Kunstleder; Bügel: Metall |
Typ | On-Ear |
Audiotreiber | 40 mm |
Frequenzbereich | 20 Hz – 20 kHz |
Impedanz | 32 Ohm |
Empfindlichkeit | 99,3 dB (ANC eingeschaltet) |
Schnittstelle | 3,5mm Klinke oder Bluetooth |
Besondere Features | Aktive Geräuschunterdrückung, Joystick für Bedienung, Transporttasche, aptX-Codec |
Gewicht | 211 g |
Preis | 269,- Euro |
Lieferumfang
- Marshall Mid A.N.C.
- Kunstleder-Transporttasche
- 3,5-mm-Klinkenkabel
- MicroUSB-Ladekabel
- Bedienungsanleitung
Design & Verarbeitung
Optisch hat sich seit dem nahezu identischen Marshall Mid Bluetooth Kopfhörer wenig getan. Ganz untätig war die Design-Abteilung bei Marshall Headphones allerdings nicht: Nach wie vor ist der Mid A.N.C. im Marshall-Schwarz gehalten. Am Kopfbügel und den Hörmuscheln befindet sich das typische Ledermuster, lediglich das Kopfband ist nun mit einem weichen Mikrofaserbezug versehen. Die Metallscharniere, an deren Enden auch die Hörmuscheln eingehängt sind, hüllen sich weiterhin in ein elegantes Mattschwarz, farbliche Kontraste bieten goldene Elemente wie die Marshall-Logos und der kleine Steuerknopf. Insgesamt macht der Marshall Mid A.N.C. einen sehr hochwertigen und edlen Eindruck, zu dem auch Details wie die Spiralkabel-Stücke am Kopfhörer und am beiliegenden Klinkenkabel beitragen, welches ebenfalls mit goldenen Metallenden verziert ist und über eine kleine Kabelfernbedienung verfügt.
Der Marshall Mid A.N.C. macht einen qualitativ hochwertigen Eindruck, auch die Kunstleder-Tasche passt ins Bild
An den Ohrmuscheln gibt es Anschlüsse für das Micro-USB-Ladekabel, welches leider ohne Netzadapter geliefert wird, sowie das erwähnte Klinkenkabel. Neben dem USB-Anschluss befindet sich eine winzige LED, die uns Aufschluss über den Ladestatus des Kopfhörers gibt. Neu ist ein kleiner, aber ebenfalls hochwertig wirkender Schieberegler mit roter und goldener Markierung, über den sich die aktive Geräuschunterdrückung) aktivieren lässt.
Der kleine goldene Knopf an der Ohrmuschel dient als Fünf-Wege-Joystick zur Bedienung
Der Marshall Mid A.N.C. Kopfhörer ist sehr hochwertig verarbeitet und wird mit einer schicken Kunstledertasche mit rotem Samtinnenfutter geliefert. Der Kopfhörer lässt sich zusammenfalten und so platzsparend im Rucksack verstauen, ohne dass die filigraneren Bauteile Schaden nehmen könnten. Die breiten Gelenke an den Kopfbügelenden wirken dabei allerdings deutlich robuster als noch beim Marshall Major II, dessen Faltmechanik aus einem brüchig wirkenden Kunststoffgelenk bestand.
Eigenschaften & Klangqualität
Marshall steckt fast alle Bedienfunktionen des Mid A.N.C., wie schon bei dessen Vorgänger, in einen kleinen, goldenen Knopf auf der Rückseite der linken Hörmuschel. Dieser lässt sich wie die beiden Joysticks eines Playstation/Xbox-Controllers eindrücken und in vier Richtungen bewegen. So kann die Wiedergabe gestoppt und gestartet, der Song gewechselt und die Lautstärke reguliert werden. Die Funktionen des kleinen Joysticks werden bei Verwendung des Klinkenkabels deaktiviert, dann steuern wir den Kopfhörer über den Druckknopf an der Kabelfernbedienung.
Die weichen Ohrpolster sorgen für einen hohen Tragekomfort, allerdings erwärmen sich die Ohren mit der Zeit leicht.
In Sachen Tragekomfort lässt sich absolut nichts bemängeln: Der Mid A.N.C. sitzt fest auf dem Kopf, ohne dabei nach längerem Tragen zu drücken. Der leichtgewichtige Kopfhörer fällt nach stundenlangem Musikhören allerhöchstens dann auf, wenn’s um die Ohren ein wenig warm wird. Dies ist allerdings eine übliche Nebenerscheinung und fällt in diesem Fall nicht stärker auf als gewohnt.
Sollte der Akku leer sein, kann mit dem beiliegenden und schicken Spiralkabel weitergehört werden
Der Klang wird von betonten, kraftvollen Bässen unterlegt, die allerdings nicht zu sehr das restliche Klangbild dominieren und unterm Strich einen ausgewogenen Klang zulassen. Der Mid A.N.C. klingt angenehm räumlich, sodass einzelne Instrumente und deren Position im Studio gut herausgehört werden können. Beim ersten Testhören wirkte die Lautstärke des Kopfhörers zu niedrig, bis uns auffiel, dass sich der interne Verstärker getrennt von der Lautstärkeregelung des Wiedergabegerätes zusätzlich mit dem Joystick am Kopfhörer kontrollieren lässt. Beim kabellosen Musikhören gewähren zudem Bluetooth 4.0 in Kombination mit dem aptX-Codec eine gute und nahezu verlustfreie Audioqualität.
Trotz filigraner Bauweise wirkt der Mid A.N.C. nicht allzu zerbrechlich
Bei eingeschalteter aktiver Geräuschunterdrückung werden Umgebungsgeräusche effektiv ausgeblendet, ohne dass der Klang allzu stark beeinflusst wird. Zwar wirkt der Unterschied beim Einschalten zunächst gravierend, nach kurzer Zeit fällt er allerdings kaum noch auf. Mit eingeschaltetem ANC reduziert sich die Akkulaufzeit maximal 20 Stunden, was immer noch ein beachtlicher Wert ist. Die Höchstleistung wird von Marshall mit 30 Stunden angegeben, wenn die Geräuschunterdrückung deaktiviert wird. Wir konnten bei unserem Test ein vergleichbares Ergebnis erreichen.
Fazit
Der Marshall Mid A.N.C. Kopfhörer sammelt im Vorfeld durch sein ansprechend-stilvolles Design eifrig Pluspunkte und räumt weiterhin mit gutem Klang, intuitiver Bedienung, sehr langer Akkulaufzeit und hohem Tragekomfort ab. Die Integration der aktiven Geräuschunterdrückung ist ebenfalls sehr gut gelungen. Der Preis von rund 270 Euro ist bei einer solch namenhaften Marke keine große Überraschung, wird aber dem Gebotenen gerecht.
Pro | Contra |
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Der Kopfhörer ist meiner Meinung nach fast perfekt. Fast. Schade dass Marshall den Umstieg auf USB-C nicht geschafft hat.
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