Test: Razer Ifrit

Streaming-Plattformen wie Twitch oder YouTube werden immer beliebter und auch die Streams selbst werden immer professioneller. Damit die Streamer auch die geeignete Audioausstattung für einen fairen Preis bekommen, hat Razer jetzt das Ifrit Headset herausgebracht. Wie sich das Broadcaster-Headset anhört, erfahrt ihr in diesem Test. 

Übersicht

Das Razer Ifrit ist ein Broadcaster-Headset und bedient vor allem kleinere YouTuber und Streamer, die keine Unsummen für eine Soundübertragung in angemessener Qualität ausgeben möchten. Während eine Kombination aus Kondensatormikrofon und Kopfhörer meistens ab 200 Euro beginnt und schnell bis in vierstellige Bereiche gehen kann, kostet das Razer Ifrit gerade einmal 99,99 Euro.

Lieferumfang

Design & Verarbeitung

Das Design des Razer Ifrits ist sehr schlicht gehalten und erinnert ein wenig an ältere Nackenbügel-Headsets, die heutzutage jedoch weitläufig aus den Regalen der Elektronikhändler verschwunden sind. Jedoch verwendet das Headset keine klassischen Ohrmuscheln, die auf dem Ohr aufliegen, sondern In-Ear-Kopfhörer. Dies sieht zum einen wesentlich besser aus und zum anderen ist das Headset dadurch weniger zu spüren. Zusätzlich verschwindet das Headset beim Tragen fast komplett und hinterlässt keine lästigen Abdrücke.

Razer Ifrit

Das Headset ist sehr schlicht gehalten und besteht aus einem schwarzen Kunststoff (Bild: Razer)

Auch farblich setzt Razer auf ein dezentes, mattes Schwarz und verzichtet sogar weitestgehend auf grüne Highlights, die man sonst bei den meisten Produkten des Herstellers wiederfindet. Beim Ausprobieren fiel direkt das leichte Gewicht positiv auf. Mit gerade einmal 249 Gramm wiegt das Headset inklusive USB Audio Enhancer nur ein Bruchteil der üblichen großen Overear- Headsets und Kopfhörer. Dies liegt daran, dass Razer bei dem Ifrit fast ausschließlich auf Kunststoff setzt und komplett auf Metall verzichtet. Beim ersten Aufsetzen war das Headset überraschenderweise sehr unbequem.

Razer USB Enhancer

Mit dem Razer USB Audio Enhancer können bis zu zwei Headsets verbunden werden (Bild: Razer)

Nach mehrfachem Auf- und Absetzen machte sich ein leichtes Drücken bemerkbar. Der Grund dafür war die Brille des Redakteurs. Kurz einmal abgesetzt und schon passte das Razer Ifrit wie angegossen und war kaum noch spürbar. Von der Verarbeitung her scheint das Headset wertig zu sein und durch den gummiartigen Kunststoffbügel soll ein Brechen auch langfristig verhindert werden. Falls es doch mal zu einem Defekt kommt, kann auf die lange Herstellergarantie von zwei Jahren zurückgegriffen werden.                

Eigenschaften & Klangqualität

Angeschlossen wird das Ifrit entweder direkt über den 3.5 mm Klinkenanschluss oder aber per Razer USB Audio Enhancer über einen USB Anschluss. Dadurch ist eine Verwendung in Kombination mit fast allen Geräten möglich. Durch den Audio Enhancer kann außerdem ein zweites Mikrofon angeschlossen werden, damit eine weitere Person über einen Audiokanal kommunizieren kann. Zusätzlich soll der Analog-Digital-Wandler für eine ausgezeichnete Klangqualität sowie geringere Hintergrundgeräusche sorgen. Außerdem kann dort auch das Mikrofon über einen Knopf schnell gemutet werden.

Razer verzichtet auf Ohrmuscheln und setzt stattdessen auf In-Ears (Bild: Razer)

Dadurch, dass das Razer Ifrit auf In-Ear-Kopfhörer setzt und auf klobige Over-Ear-Ohrmuscheln verzichtet, ist es in Sachen Klangqualität natürlich etwas eingeschränkt. Von außen sieht es so aus, als hätte Razer auf die eigenen Hammerhead In-Ear-Kopfhörer gesetzt, ob dies jedoch wirklich der Fall ist konnten wir nicht herausfinden. Klanglich sind die Kopfhörer sehr höhenlastig und die Tiefen gehen förmlich unter. Besonders beim Musikhören lässt der Bass zu wünschen übrig, dies ist jedoch bei sehr vielen In-Ear-Kopfhörern der Fall. Beim Spielen hingegen ist dies nicht sonderlich negativ ins Gewicht gefallen, der Sound war dort in Ordnung – mehr jedoch auch nicht. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Klangqualität des Razer Ifrits mit In-Ear-Kopfhörern im Mittelpreissegment gleichzusetzen ist.

Lediglich das kleine, grüne Razer Logo auf den In-Ear-Kopfhörern verrät seine Herkunft (Bild: Razer)

Sonderlich schlimm ist dies jedoch nicht, da dieses Broadcaster-Headset auch nicht für das Musikhören ausgelegt ist. Viel wichtiger bei einer Liveübertragung ist jedoch die Mikrofonqualität. Das eingebaute Kondensator-Mikrofon in Kombination mit dem USB Audio Enhancer konnte im Test auf jeden Fall überzeugen. Zwar kann die Aufnahmequalität nicht mit einem professionellen, großen Kondensator- oder Membran Mikrofon vergleichen werden, für eine Übertragung in ordentliche Sprachqualität reicht dies aber allemal. Besonders das niedrige Grundrauschen ist positiv aufgefallen, negativ schlägt der leicht dumpfe Klang zu Buche. 

Fazit

Das Razer Ifrit ist ein geeignetes Headset für jegliche Liveaufnahmen. Im Test konnte das Headset besonders durch ein umfangreiches Zubehör, angenehmer Tragekomfort und eine ausreichende Klangqualität von Mikrofon und Kopfhörer überzeugen. In Sachen Preis von aktuell knapp 100 Euro sind wir bei dem Razer Ifrit etwas zwiegespalten: Zwar ist das Broadcaster-Headset im Vergleich zu anderen professionellen Lösungen wesentlich günstiger, eine Kombination aus In-Ear-Kopfhörer und Standmikrofon würde jedoch zu einer besseren Klangqualität für einen ähnlichen Preis führen. Der große Vorteil dabei ist jedoch, dass der Streamer sich mit dem Razer Ifrit frei im Raum bewegen kann, jedenfalls solange das Kabel ausreicht. Auch ist das Broadcaster-Headset sicherlich leichter zu transportieren als Mikrofon, Kopfhörer und eventuell noch einen Mikrofonarm.

Pro

  • umfangreiches Zubehör
  • angenehmer Tragekomfort
  • austauschbare Ohreinsätze
  • unauffälliges Design

Contra

  • Höhenlastiger Klang
  • unbequem für Brillenträger

Beitrag erstmals veröffentlicht am 29.11.2018

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Alexander Lickfeld

...arbeitet seit 2018 als Redakteur für Allround-PC.com und ist somit das neueste Mitglied im Team. Er betreut das APC eSports Team und versorgt euch mit News rund um den eSport. Alexander testet außerdem verschiedene Gaming-Produkte aus dem Peripherie-Bereich.

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