Übersicht
Die Astro A50-Serie geht inzwischen in die vierte Runde, die erste Generation des Gaming-Headsets erschien bereits vor rund 10 Jahren. Das Grunddesign mit dem senkrechten Verstellmechanismus wurde traditionsbewusst fortgeführt, doch technisch hat sich seither viel getan.
Bereits beim Kauf habt ihr die Wahl zwischen einer PS4- und einer Xbox-Version, die jeweils auch mit PC/Mac kompatibel sind. Die Kaufentscheidung sollte daher basierend auf der Konsole gefällt werden, die ihr zuhause stehen habt oder mit der ihr eher gemeinsam mit Freunden online spielen und sprechen möchtet. Die vierte Generation ist außerdem bereits für die neue Konsolengeneration gewappnet und mit Xbox Series X/S respektive Playstation 5 kompatibel.
Design & Verarbeitung
Das Astro A50 setzt erneut auf das markante Design der Serie, welches sich besonders durch die senkrechten Metallstäbe an den Seiten äußert. Ansonsten setzt Headset setzt auf einen relativ hohen Kunststoffanteil, womit es im Gegenzug auch recht leicht auf dem Kopf sitzt.
Funktionsreiches Wireless-Headset zum stolzen Preis
Die Ohrmuscheln können gedreht und um den Hals getragen werden, zudem bietet Astro ein „Mod Kit“ mit alternativen Polstern an. Die mitgelieferten Ohr- und Kopfbügelpolster mit Stoffbezug liegen gemütlich an und lassen die Ohren darunter nicht allzu schnell erhitzen. Das alternative Mod-Kit ersetzt diese durch Kunstleder-Varianten.
Wie ist der Komfort beim Zocken?
Die erwähnten Metallstäbe dienen wieder als Verstellmechanismus, stellen sich allerdings als sehr schwergängig heraus. Mit einer Hand lässt sich die Kopfbügel-Einstellung kaum verändern, zumal es aufgrund diverser instabil wirkender Einzelteile kaum Fläche zum Gegendrücken gibt. So muss das A50 bei jedem Verstellvorgang abgenommen werden.
Ziemlich schwergängig: Der Verstellmechanismus am Kopfbügel
Haben wir eine passende Einstellung gefunden, sitzt das Headset dafür bombenfest. Bei Kopfbewegungen schlackert nichts umher, allerdings ist dies auch dem höheren Anpressdruck geschuldet. Dieser ist hier deutlich höher als bei vergleichbaren Headsets wie der HyperX Cloud Flight-Serie und könnte einigen Nutzer*innen nach einer Weile störend auffallen.
Direkt am Gerät gibt es einige Bedienelemente, darunter ein solides Lautstärkerad, einen Knopf zum EQ-Profilwechsel, zum (de)aktivieren des Dolby-Modus und zum Einschalten des Headsets. Die Außenseite der rechten Ohrmuschel dient zudem als Game-Chat-Balance-Regler. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich der lange, flexible Mikrofongalgen. Dieser wird zum Stummschalten einfach hochgeklappt.
Dreh- und Angelpunkt des Astro A50 Gen 4 ist erneut die Basis- bzw. Ladestation, auf der das Headset bei Nichtnutzung platzsparend abgestellt und gleichzeitig geladen wird. Diese fällt nun besonders kompakt aus, bietet jedoch die gleiche Fülle an Anschlüssen wie der Vorgänger. Vorne gibt es ein Display für den Akkustand und weitere Informationen wie das aktive EQ-Profil.
Headset und Station sind sehr gut verarbeitet und machen einen hochwertigen Eindruck. Allerdings wirken die filigranen Kunststoffteile am A50 sowie die herausstehenden Ladekontakte der Station recht empfindlich. Allzu unachtsam sollte mit beidem nicht umgesprungen werden.
Eigenschaften & Klangqualität
Während andere kabellose Headsets über einen USB-Dongle mit dem PC verbunden werden, erfüllt die Ladestation die Rolle des Wireless-Transmitters. Auf der Rückseite wird das beiliegende Micro-USB-Kabel und das USB-A-Ende am PC angeschlossen. Bei der Xbox One muss zusätzlich eine Verbindung mit dem enthaltenen optischen TOSLink-Kabel hergestellt werden.
Durch die verschiedenen Anschlussmöglichkeiten der Ladestation können nicht nur viele verschiedene Quellgeräte mit dem kabellosen Headset verbunden werden: Sie können auch gleichzeitig genutzt werden. Verbinden wir etwa das Smartphone per 3,5-mm-Klinkenkabel an die Station, können wir damit Musik von Spotify und Co. abspielen und steuern, während gleichzeitig der Spielsound von PC, Xbox oder Playstation übertragen wird. Andersherum können wir auch mit unseren Freunden in Discord oder Teamspeak am PC reden und gleichzeitig den Konsolen-Spielsound hören.
Aufladen: über die Station oder direkt per Kabel
Vor der ersten Nutzung muss das Astro A50 erst einmal voll aufgeladen werden. Dieser erste Ladevorgang nahm bei unserem Test eine recht lange Zeit in Anspruch, was jedoch im Nachhinein nicht mehr störend auffiel. Denn durch die praktische Ladestation ist es beinahe unmöglich zu vergessen, das Headset aufzuladen.
Alternativ kann auch mit einem Micro-USB-Kabel während der Nutzung geladen werden, was in meinem Fall jedoch nie nötig war. Stattdessen habe ich das Headset bei Nichtnutzung auf der Ladestation platziert und beim nächsten Einsatz war es wieder voll einsatzbereit. Die Akkulaufzeit soll rund 15 Stunden betragen, was völlig ausreichend ist und dank verschiedener Lademöglichkeiten zu keiner Zeit eine Einschränkung darstellt.
Regelmäßig auf der Ladestation abgesetzt, geht dem Astro A50 nicht so schnell die Puste aus
Die Akkustandanzeige der Ladestation ist sehr praktisch und hilfreich, da ein kurzer Blick zur Seite ausreicht, um über die vier weißen LEDs die verbleibende Laufzeit abzulesen. Auch Informationen wie der gewählte Modus (PC/XBOX), die Dolby-Funktion sowie das aktive Equalizer-Profil sind hier schnell einsehbar.
Besagte Profile können in der „Command Center“-Software eingestellt werden. Aus fünf Voreinstellungen wählen wir drei bevorzugte Mischungen, beispielsweise für Filme, Spiele, YouTube und Co. Insgesamt stehen drei schnell wechselbare Profile zur Verfügung. Die genauen Equalizer-Abstimmungen können auch manuell nachjustiert werden.
Die übrigen Möglichkeiten der Software fallen überschaubar, aber durchweg praktisch aus: Persönlich gefällt mir die anpassbare Sidetone-Option sehr gut, mit der die eigene Stimme als Mithörton zu hören ist. Außerdem kann die Lautstärke einzelner Kanäle und die Game-Chat-Balance angepasst werden.
Tolle Raumabbildung: So machen Filme und AAA-Spiele richtig Spaß
In der Königsdisziplin punktet das Astro A50 Gen 4 mit einem sehr räumlichen, aber nicht allzu verfälschten Klang. Besonders bei Filmen und Spielen macht der Dolby-Modus Laune: Sei es in storylastigen Spielen wie meinem Immersions-Referenztitel Red Dead Redemption 2 oder in hastigen Shootern wie dem aktuellen Modern Warfare – ab der ersten Sekunde kommt ein schönes Mittendrin-Gefühl auf und Geräuschquellen lassen sich präzise orten. Egal ob es sich dabei um das gejagte Reh bei einer Wildwest-Jagd oder den anstürmenden Feind in Call of Duty handelt.
Der Raumklang ist bereits mit aktivierter „normaler“ Dolby-Funktion fantastisch. Zusätzlich unterstützt das Astro A50 darüber hinaus sogar Dolby Atmos für besonders immersiven Filmgenuss. Ein Aktivierungscode für zwei Jahre Dolby Atmos for Headphones liegt dem Lieferumfang bei.
Für Musik, YouTube-Videos und dergleichen schalte ich Dolby Audio aus und höre mit dem EQ-Profil „Astro“ aus den Voreinstellungen weiter. Hier bietet das A50 ein gut abgestimmtes Klangbild mit präziser Stimmwiedergabe und kräftigen Bässen – mehr als ausreichend für eine entspannte Musik-Pause zwischen hitzigen Gaming-Sessions.
Die Mikrofonqualität ist in Ordnung – nicht mehr, nicht weniger
Die Qualität des herunterklappbaren Mikrofons hat keinen meiner Mitspieler besonders vom Hocker gerissen, jedoch gingen ebenso wenig Beschwerden über meine zu verrauschte Stimme ein. Für anspruchsvollere Nutzer*innen würde die Mikrofonqualität sicher noch ein wenig mehr Klarheit vertragen können. Doch zur simplen Kommunikation via Discord, Teamspeak und Co. ist sie allemal ausreichend.
Fazit
Das Astro A50 Gen 4 kann in der vierten Generation mit einem runden, hochwertigen Gesamtpaket punkten. Dabei lohnt sich der Kauf keineswegs ausschließlich für Besitzer*innen von PC und Konsole: Auch ohne Xbox bereitet das Headset viel Spaß bei Spiel, Film und Musik, zudem können alternative Audioquellen wie das Smartphone angeschlossen werden. Die gleichzeitige Wiedergabe aus mehrerer solcher Quellen macht das A50 zum idealen Begleiter für Freunde des Multitasking.
In der Praxis wissen vor allem der sehr gute Raumklang und die praktische Ladestation zu gefallen, mit der das kabellose Headset im Grunde permanent genug Akkulaufzeit zu bieten hat. Negativ aufgefallen ist lediglich der schwergängige Verstellmechanismus, der jedoch in der Regel auch nur selten zum Einsatz kommt. Auch der Preis fällt mit satten 250 Euro* recht happig aus – auch wenn dies schon deutlich ansprechender als die ehemalige UVP von 320 Euro ist. Wer nicht permanent zwischen PC und Xbox/Playstation wechselt, findet womöglich ein Modell mit ähnlichen Features zum deutlich günstigeren Preis.
Pro
- Klangqualität
- Mehrere Quellgeräte gleichzeitig anschließbar
- Akkulaufzeit und Lademöglichkeiten
- Unterstützt Dolby Atmos
- Equalizer-Optionen
- Drehbare Ohrmuscheln
Contra
- schwergängiger Verstellmechanismus
- Preis
Beitrag erstmals veröffentlicht am 25.02.2021
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Kommentieren, Austauschen und Fragen... 2 Kommentare
Hallo, ich finde den Test eigentlich ganz gut allerdings ist es für mich nicht nachvollziehbar das im Jahr 2021 wo alles auch möglichst viel möglichkeiten zur Verbindung bieten sollte das die Art der Verbindung in dem Test so unter geht ,was soll ich mit einem Headset das soviel Schotter kostet und sich nicht Mal eben mit Bluetooth 5.0 oder noch besser 5.2 mit meinem teueren OLED verbinden lässt zudem wer benutzt den noch Klinke ???? Alle neuen Handys besitzen das nicht mal mehr ,und was ist eigentlich das Problem in der 4. Generation es endlich Mal auf die Reihe zu bringen sich mit PS sowie Xbox zu Connecten ???!! Ne Leute das geht gar nicht, sorry was bringt mir ein Hammer Sound wenn ich das Teil nicht Mal eben überall benutzen kann und das bei dem Preis !!!
Hallo Max, klar bei so einem Preis hat man natürlich hohe Erwartungen. Allerdings ist das Headset deutlich für Gaming an PC und Konsole ausgelegt und weniger für die Mitnahme in Bus und Bahn. Solche Gaming-Headsets verwenden eher eine 2,4-GHz-Verbindung, da Bluetooth in Sachen Latenz, Audioqualität und Kompatibilität weniger für Gaming geeignet ist. Das Klinkenkabel verbindest du beim Astro A50 übrigens nicht direkt mit dem Headset, sondern schließt damit andere externe Audioquellen (zB. das Handy) an die Basisstation. Diese leitet dann das Audiosignal an das Headset kabellos weiter. Ein Gaming-Headset mit optionaler Bluetooth-Verbindung wäre zB. das HyperX Cloud Mix.
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