Richtig gelesen: Razer, bekannt in erster Linie durch auffällig-aggressive Gaming-Peripherie auf dem schmalen Grat zwischen Kitsch und Coolness, hat mit der Razer Nabu Watch seine erste Uhr auf den Markt gebracht. Diese bietet zahlreiche Fitness- und Alltags-Funktionen, welche wir in diesem Kurztest für euch unter die Lupe genommen haben.
Design & Verarbeitung
Die Razer Nabu Watch präsentiert sich erwartungsgemäß in den klassischen Razer-Farben Schwarz und Giftgrün. Bei der Forged Edition der Uhr werden die grün umrahmten Kunststoff-Knöpfe durch hochwertigere Edelstahl-Knöpfe ersetzt. Die von uns getestete Standard-Variante begnügt sich jedoch mit Kunststoff-Knöpfen unter denen sich offenbar eine stark angezogene Feder verbirgt. Ein haptisches Feedback über das Auslösen des Knopfes bleibt aus, diese Information erhalten wir nur über die Anzeige, oder wenn wir über die Tasten der Uhr den Tastenton einschalten. Neben den vier am Rand des Gehäuses angeordneten, schwarzen Knöpfen, welche allesamt mit einem giftgrünen Schriftzug markiert sind, gibt es noch einen weiteren Druckknopf unterhalb der Anzeige, welcher vom Aussehen und der Haptik ein wenig an den Homebutton der Samsung Galaxy-Smartphonereihe erinnert. Mit diesem wird ausschließlich der „zweite Bildschirm“ bedient.
Coole Gaming-/Sportuhr oder verspieltes Gadget? Das Design der Nabu Watch ist letzten Endes Geschmackssache
Das digitale Ziffernblatt setzt sich aus vier Anzeigen zusammen: Der erwähnte zweite Bildschirm tritt als längliche Anzeige im unteren Bereich in Erscheinung, darüber sitzt mittig die breite Hauptanzeige mit Chronograph und der obere Bereich wird in eine Betriebsmodi-Anzeige und eine Statusanzeige unterteilt. Letztere gibt das Datum sowie den Wochentag, den Status des Weckers und der Bluetooth-Funktion an. Das Design der Uhr ist definitiv Geschmackssache, uns persönlich fiel die Uhr etwas zu klobig und verspielt aus. Die Hauptanzeigen bleiben auch in der hellsten Einstellung zu dunkel, während der sekundäre Bildschirm kräftig leuchtet. Getragen liegt die Razer Nabu Watch mit ihrem Gummiarmband angenehm auf der Haut und lässt sich per metallener Schnalle mit zwei Dornen und einem Clip am Ende des Bands gut befestigen.
Eigenschaften
Die Bedienung der Razer Nabu Watch erfolgt hauptsächlich über die Nabu App, welche sowohl im Google Play Store als auch im Apple App Store verfügbar ist. Die App an sich ist freundlich und ansprechend gestaltet, lange Ladezeiten und verzögerte Umsetzung von Einstellungen stören jedoch bei der Nutzung. Über die App können wir detaillierte Einstellungen vornehmen, darunter etwa eine zweite Zeitzone oder Wecker. Die Aktivierung der Wecker sowie genaue Timer- und Stoppuhr-Einstellungen werden anschließend mit den Knöpfen der Nabu Watch durchgeführt. Auch können wir festlegen, welche Apps uns Push-Nachrichten samt Vibrationsalarm auf dem zweiten Bildschirm anzeigen dürfen. Die Nutzung der Uhr erfordert anfangs ein wenig Einarbeitungszeit, über die Nabu App können wir allerdings jederzeit eine Anleitung aufrufen.
Der Akku hält bis zu sieben Tage und wird innerhalb von nur zwei Stunden wieder aufgeladen (li); Neben vier Druckknöpfen für die Zeitanzeige gibt es einen Powerbutton für den zweiten Bildschirm im Smartphone-Stil (re)
Die Kombination aus App und Uhr funktioniert besonders hinsichtlich der Fitness-Funktionen recht gut: Ein kurzer Blick auf die Uhr reicht während des Trainings aus, um uns über Schrittzahl, verbrannte Kalorien, zurückgelegte Kilometer und Schlafdaten zu informieren. Am Ende des Tages können wir dann in der App-Ansicht unseren Fortschritt anhand vergangener Tage und Wochen überprüfen. Die Batterielaufzeit des Chronographen beträgt 12 Monate, den Akku des zweiten Bildschirms müssen wir nach rund sieben Tagen per USB-Kabel aufladen. Dieser Ladevorgang dauert rund zwei Stunden.
Fazit
Die Razer Nabu Watch bietet die von Smartwatches und ähnlichen Wearables bekannten Fitness-Funktionen mit dem Vorteil, dass wir die Digitaluhr nicht spätestens nach einem oder zwei Tagen aufladen müssen. Der Akku der Fitness-Anzeige hält rund sieben Tage durch und wird schnell aufgeladen, während der Zeitanzeige erst nach etwa einem Jahr die Puste ausgeht. Die aufgeräumte Smartphone-App bietet massenweise Funktionen, könnte jedoch schneller reagieren. Letztendlich ist es der persönliche Geschmack, welcher wohl die Kaufentscheidung der Meisten maßgeblich beeinflussen wird: Wer auch abseits vom Gaming ein Fan des Razer-Looks ist, der wird auch die Razer Nabu Watch liebgewinnen können. Den Anderen wird vermutlich der massive Gaming-Look am Handgelenk zu klobig und verspielt anmuten. Aus diesem Standpunkt betrachtet scheint die Razer Nabu Watch optisch eher auf jüngere Gamer-Generationen ausgelegt zu sein, für welche der Preis von 179,99 Euro zu teuer ausfallen dürfte.
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