Asus ROG Wingwall im Test: GPU-Halterung mit bunter Beleuchtung

Hält euren Pixelbeschleuniger stabil!

GPUs wurden über die letzten Jahre immer mächtiger, und das nicht nur in Sachen Leistung. Auch figurativ gesehen erreichen Grafikkarten inzwischen neue Dimensionen, wodurch zusätzlich die Last auf den PCIe-Slot steigt. Asus bietet mit dem ROG Wingwall Graphics Card Holder eine GPU-Stütze an, die das Durchhängen der Pixelbeschleuniger verhindern soll. Doch was taugt die GPU-Halterung wirklich?

Aktuelle Grafikkarte werden im Gegensatz zu den meisten anderen PC-Komponenten immer stromhungriger. Zuletzt wurde etwa berichtet, dass die GeForce RTX 3090 TI mit 450 Watt einen neuen Rekord in diesem Bereich aufstellen könnte. Infolgedessen wächst nicht nur die Abwärme der GPUs, sondern auch die benötigten Kühllösungen. Dadurch werden Grafikkarten-Kühlungen länger, breiter und vor allem schwerer. Schließlich nimmt die Last auf den PCIe-Slot zu und die Grafikkarte droht durchzuhängen. Mit dem ROG Wingwall Graphics Card Holder möchte Asus eine passende Antwort auf diese Probleme bieten.

Brücke aus Aluminium und Plexiglas

Asus setzt beim ROG Wingwall auf eine Kombination aus Plexiglas- und Aluminium-Elementen, welche für eine ausreichende Stabilität sorgen sollen. Insgesamt gibt der Hersteller die maximale Belastbarkeit mit 15 Kilogramm an. Damit sollte auch die schwerste GPUs kein Problem für die Halterung darstellen. Das Eigengewicht der Asus ROG Wingwall liegt bei 248 Gramm.

Um einen möglichst flexiblen Einsatz zu ermöglichen, verbaut der Hersteller eine kleine Halteplattform, die sich in der Höhe und in ihrer Position verstellen lässt. So wird der Einsatz bei Grafikkarten mit einer Länge von gerade einmal 180 mm ermöglicht. Mit einer Größe von 330 x 63 x 11 mm werden jedoch auch längere Karten mit mind. 300 mm Länge unterstützt.

Die GPU-Halterung setzt sich aus insgesamt drei Teilen zusammen, wobei das Acrylglas das Hauptelement bildet. Umschlungen wird dieser Part durch zwei Alu-Teile, welche mit dem Mittelteil verschraubt sind. Hierdurch ist unter anderem ein einfacher Austausch des Acrylglases möglich. Insgesamt liefert Asus gleich zwei Acrylglas-Elemente mit, wobei eines durch das ROG-Logo geziert wird.

Beim zweiten Acryl-Element handelt es sich um ein klares Stück, welches eine eher schlichtere Optik ermöglicht. Optional können hier einige durchsichtige Aufkleber auf der Vorderseite der GPU-Brücke angebracht werden, um das blanke Acryl individuell zu gestalten. In der Box lassen sich hierfür rund neun Aufkleber finden. Alternativ, und wenn ihr komplett „all in“ gehen wollt, könnt ihr das zweite Element natürlich individuell gravieren oder lasern lassen.

ARGB bringt Licht ins Dunkle

Natürlich kommt nicht ohne Grund Acrylglas zum Einsatz, denn der GPU-Stand verfügt über eine ARGB-Beleuchtung. Mehrere einzeln adressierbare LEDs leuchten das Mittelstück an, sodass dieses in einer entsprechenden Farbpracht erscheint. Eine Steuerung der Beleuchtung erfolgt über Asus Aura Sync oder über die Armoury Crate Software.

Durch diese lässt sich das Lichtspiel außerdem mit anderen Hardware-Komponenten von Asus synchronisieren, um ein einheitliches Farbbild innerhalb des PCs zu schaffen. Neben dem praktischen Nutzen der Halterung wird somit die Optik des Systems aufgewertet. Angeschlossen wird das Ganze über einen 3-Pin 5V ARGB-Header.

Einbau – unkompliziert und schnell

Zwar gestaltet sich der Einbau der Halterung relativ einfach, eine Anleitung stellt Asus aber nicht zur Verfügung. Für die Montage werden drei freie PCIe-Blenden am Gehäuse benötigt, da die Halterungen an diesen verschraubt wird. Dementsprechend ist ein Einbau in kleineren Gehäusen eher nicht möglich. Sobald die Montage abgeschlossen ist, muss im letzten Schritt die kleine Halteplattform an die Länge sowie Höhe der verbauten Grafikkarte angepasst werden. Anschließend wird der Grafikbeschleuniger von unten unterstützt, wodurch letztlich auch der Eindruck einer „GPU-Brücke“ entsteht.

Der letzte Schrift gleicht aufgrund der Bauweise der Halterung allerdings teilweise einer Sisyphusarbeit. Die Plattform wird lediglich durch eine gummierte Oberfläche in ihrer Höhenposition gehalten und kann entsprechend nicht fest genug eingestellt werden. Die Haftreibung des Gummis allein reicht dabei nicht aus, um ein schnelles Verrutschen zu verhindern. Dadurch passiert es, dass man die Höheneinstellung während des Einbaus einige Male neu justieren muss.

Je nach Grafikkarte kann es zudem sein, dass die Halterung in Kontakt mit einem Lüfter kommt. In unserem Test ließ sich die Halterung auf der hintersten (ganz rechten) Position der Schiene nur ganz knapp neben/unter dem Lüfter der Asus ROG GeForce RTX 3080 OC fixieren. Alternativ muss die kleine Haltevorrichtung etwas mittiger platziert werden.

Stichwort: Stabil

In unserem Testsystem durfte die Bridge eine Asus ROG Strix GeForce RTX 3080 OC stützen. Mit einer Länge von beinahe 320 mm, einem 3-Slot-Design sowie einem relativ hohem Gewicht wirkt dieses Modell gerade zu prädestiniert für eine zusätzliche GPU-Halterung. Tatsächlich macht die Wingwall in diesem Szenario einen sehr stabilen Eindruck.

Das PCB sowie die Kühlung bleiben in ihrer Position und werden nicht durch das eigene Gewicht nach unten gezogen. Nicht zuletzt wird die Beanspruchung auf den PCIe-Slot verringert und die Last stattdessen auf die Halterung sowie das Gehäuse abgegeben. Tatsächlich müssen wir jedoch auch erwähnen: Die RTX 3080 von Asus besitzt schon „von Haus aus“ eine sehr hohe Stabilität und hängt nicht durch – hier ist die ROG Wingwall also ein nettes Accessoire.

Auch in Sachen Verarbeitung macht die ROG Wingwall einen positiven Eindruck. Es lassen sich keinerlei scharfe Kanten finden und die Materialwahl kann ebenso überzeugen. Besonders die Metallteile sorgen für einen stabilen und massiven Eindruck. Trotz der hohen Belastbarkeit wirkt die Halterung dabei eher filigran und fügt sich gut in das Hardware-Bild des PCs ein.

Fazit

Insgesamt hinterlässt die Asus ROG Wingwall einen durchaus positiven Gesamteindruck. Im Vergleich zu traditionellen GPU-Halterungen, welche die Grafikkarte primär in der Vertikalen stützen, wirkt diese Lösung optisch deutlich schöner. Durch den Brücken-Ansatz fügt sich das Modell besser in die Gesamtheit des Systems ein. Zudem wertet die ARGB-Beleuchtung die Wingwall nochmals auf.

Am wichtigsten ist weiterhin der praktische Nutzen: Aufgrund der hohen Traglast und der dreifachen Befestigung am Gehäuse wirkt die gesamte Konstruktion sehr stabil. Selbst die schwersten Grafikkarten biegen sich nicht durch und werden problemlos gestützt. Einziges Manko: Nach jetzigem Stand lässt sich die ROG Wingwall nirgends auf dem deutschen Markt erwerben. Mit einem Preis von 60 Euro wird das Modell außerdem in höheren Preisgefilden liegen. Asus kann sich mit den tauschbaren Elementen sowie mit der ARGB-Beleuchtung samt eigener Software aber teilweise von der günstigeren Konkurrenz absetzen.

Gadgets
Allround-PC.com Award
03/2022
Asus ROG Wingwall
Empfehlung

Pro

  • hohe Belastbarkeit
  • ARGB-Beleuchtung
  • austauschbare Acrylelemnte
  • hochwertige, robuste Verarbeitung

Contra

  • wackelige Halteplattform

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Arian Krasniqi Profilbild Arian Krasniqi

…ist seit 2021 Teil des Teams und befasst sich vor allem mit Hardware-Komponenten sowie mit weiteren technischen Neuheiten. Auch aktuelle Spiele auf PC und Konsole gehören zu seiner Leidenschaft.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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