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Test: Netzteile von Enermax, Silverstone & Tangan

Die Anforderungen an gute Netzteile steigen und so werden die Stromversorger des Computers mit immer mehr Technik und Features ausgestattet. Leistung allein ist längst nicht das ausschlaggebende Kaufkriterium mehr – auch Energieeffiziens und ein leiser Lüfter gehören heutzutage zur Grundausstattung.

In Zeiten von steigenden Energiepreisen müssen Netzteil vor allem eins sein: sehr sparsam. Wir von Allround-PC haben uns in diesem Test drei neue Netzteile angesehen, die in der Leistungsklasse 600 Watt und mehr angesiedelt sind und alle über eine Energieeffizienz von mehr als 80% verfügen sollen. Die Ergebnisse erfahren Sie im folgenden Review.

 

Enermax Modu82+ 625W

+3,3V

+5V

+12V

-12V

+5sb

Effizienz

Gesamt-
leistung

Preis

24A

24A

3x25A

0,6A

3,0A

bis zu 88%

625 Watt

~ 130,-

   

 

Lieferumfang

 

 

Das dunkelgraue Netzeilgehäuse wurde sehr sauber verarbeitet. Scharfe Kanten sucht man bei diesem Produkt vergeblich, da die Ecken abgerundet wurden.
Neben den bereits fest installierten Kabeln, hat der User die Möglichkeit modulare Kabel mit dem Netzteil zu verbinden. So können nur die Kabel angeschlossen werden, die auch wirklich benötigt werden.
Dazu stehen insgesamt sieben Stromports zur Verfügung, die sich sowohl in der Farbe als auch der Form unterscheiden. Insgesamt vier PCI-Express Grafikkarten können mit dem neuen Netzteil betrieben werden. So stehen insgesamt vier Anschlüsse zur Verfügung, da neuere Grafikkarten über jeweils zwei Anschlüsse mit Strom versorgt werden müssen.
Das mit nur 14cm sehr kompakte Netzteil lässt sich auch in kleine PC-Gehäuse einbauen. Der auf der Unterseite befestigte Lüfter reguliert seine Tätigkeit je nach Hitzeentwicklung. Über die Lüftungslöcher auf der Netzteilaußenseite kann die erwärmte Luft entweichen.

 

Technische Daten (Herstellerangaben)

 

Anschlüsse

 

Kühlung

Das Enermax Netzteil verfügt über einen 120mm Lüfter, der dank der Fansteuerung (SpeedGuard) im normalen Betrieb nicht zu hören ist. Zusätzlich wurde der Lufteinlass laut Hersteller so optimiert, dass keine Verwirbelungen entstehen können, welche zu einem erhöhten Geräuschpegel führen.

 

Fazit

Für knapp 130 Euro erhält der Kunde ein ausgereiftes Netzteil mit Markenqualität, welches nicht nur leise arbeitet und das System mit ausreichend Strom versorgt, sondern auch in Sachen Verarbeitungsqualität überzeugen kann. Das kompakte Netzteilgehäuse passt zudem sehr gut auch in Würfelgehäuse. Auch die zahlreichen Anschlüsse lassen keine Wünsche offen. Im Vergleich zu den bisher getesteten Produkten kann das Enermax Modu 82+ auch im Bereich der Leistungsaufnahme den ersten Platz für sich verbuchen und ist daher unser Testsieger in diesem Roundup.

 

vorlage_jun08_nt-enermaxk

 

 

 

Pro

Contra

 

 

Silverstone Decathlon 700W

 

+3,3V

+5V

+12V

-12V

+5sb

Effizienz

Gesamt-
leistung

Preis

24A

30A

58A

0,5A

4,0A

> 80%

700 Watt

~ 160,-

 

   

 

 

 

Lieferumfang

 

Mit seinen fast 19 cm ist das matt-schwarze Netzteilgehäuse sehr wuchtig und kann sich durchaus als sehr unhandlich beim Einbau erweisen. In Sachen Verarbeitungsqualität gibt es jedoch nichts zu bemängeln. Wie auch bei den Vorgängermodellen ist die Farbe Schwarz die dominierende Farbe. Der 120 mm Lüfter befindet sich auf der Netzteilunterseite. Da es sich bei diesem Netzteil um ein Produkt mit Kabelmanagement handelt, können alle Kabel, auch die Hauptstromadern, vom Netzteil abgenommen werden. Dies erleichtert den Einbau und sorgt danach für ein ordentliches System, bei dem der Luftstrom nicht durch zu viele Kabel gestört wird. Die entsprechenden Stromports auf der Netzteilrückseite unterscheiden sich in ihrer Form. Des Weiteren befindet sich eine kleine Abbildung die ebenfalls auf den richtigen Anschluss der Kabel hinweist. Dieser Bereich steht besonders hervor und verlängert somit das Gehäuse um fast einen ganzen Zentimeter. Eine Besonderheit stellen beim Decathlon 700 Watt die angewinkelten SATA-Stecker dar, die ein leichteres Verbinden mit entsprechenden Laufwerken ermöglichen.

 

 

Technische Daten (Herstellerangaben)

 

Anschlüsse

Kühlung

Der 120 mm Lüfter ist dank der integrierten Fansteuerung sehr leise. Laut Herstellerangaben arbeitet dieser mit mindestens 23 dBA.

 

Fazit

Das Silverstone Decathlon 700 Watt bietet ausreichend Leistung, die jedoch auch ihren Preis hat. Mit ca. 160 Euro ist das Netzteil nicht gerade ein Schnäppchen. Auch wirkt das mit 19 cm große Netzteilgehäuse sehr wuchtig und kann für Probleme beim Einbau in kleinere Gehäuse sorgen. Kabelmanagement, der leise Lüfter und die angewinkelten SATA-Stecker verbessern den Eindruck.

 

Pro

Contra

 

 

Tagan PipeRock 800W

 

+3,3V

+5V

+12V

-12V

+5sb

Effizienz

Gesamt-
leistung

Preis

26A

26A

6x20A

0,8A

3,0A

> 80%

800 Watt

~ 130,-

 

 

 

 

Lieferumfang

 

Ein ganz besonders Netzteil, das, wie man unschwer erkennen kann, sich hauptsächlich an Gamer richtet präsentiert der Hersteller Tagan mit dem PipeRock Netzteil. Neben den bunten Stromanschlüssen, die zusätzlich mit LEDs für die nötige Beleuchtung sorgen erstrahlt der 135 mm Lüfter ebenfalls in einem hellen blau. Die Stromports des Kabelmanagementsystems sehen zwar auf den ersten Blick alle gleich aus, jedoch ist die Pin-Belegung der einzelnen Ports verschieden. Auch der Farbring unterscheidet sich. Stimmig mit den Kabeln können nur die Kabel an den jeweiligen Anschluss gekoppelt werden, die auch über dieselbe Farbe verfügen wie auch der Farbring am Anschluss des Netzteils.

Mit seinen 16 cm ist das Netzteil normal groß. Hauptstromkabel, wie beispielsweise das ATX-Kabel sind bereits fest am Netzteil befestigt und lassen sich nicht abnehmen. Neben dem Netzteil liefert der Hersteller eine ganze Reihe Zubehör mit, das den Einbau erleichtern soll. Die praktische Kabeltasche dient als Aufbewahrungsort für die einzelnen Kabelstränge. Zusätzliche Handschuhe sollen elektrische Entladungen verhindern und auch der Vibrationsschutz soll Vibrationsübertragungen vom Netzteil auf das Gehäuse unterbinden.

 

 

Technische Daten (Herstellerangaben)

 

Mit einem kleinen Verschlussring werden die Kabel am Netzteil zusätzlich gesichert, sodass sie nicht herausrutschen können.

Anschlüsse

Kühlung

Ein großer, transparenter 135 mm Lüfter, der sich auf der Unterseite des Netzteils befindet, soll für ausreichend Frischluft sorgen. Dabei erzeugt er je nach Auslastung und daraus resultierender Wärmeentwicklung im Netzteil nur einen geringen Geräuschpegel. Im normalen Betrieb ist der Lüfter jedoch kaum wahrnehmbar.
Ein zusätzliches Feature ist die integrierte Lüftersteuerung. Für Anwender, die einen großen Wert auf die Optik legen hat der Hersteller den Lüfter mit blauen LEDs ausgestattet.

 

Fazit

Schon beim Auspacken versetzt das Tagan PipeRock Netzteil einen ins Staunen. Der Lieferumfang fällt sehr großzügig aus und lässt keine Wünsche mehr offen. Das Kabelmanagement mit den Drehverschlüssen lässt sich einfach handeln und auch der leise Lüfter kann überzeugen. In Sachen Verarbeitungsqualität gibt es auch nichts zu bemängeln genauso wenig im Bereich der Spannungen. Das Tüpfelchen auf dem „i“ ist die Beleuchtung des Lüfters und die der Stromports auf der Netzteilrückseite, die sich ganz klar an eine bestimmte Zielgruppe richtet. Im Gehäuse ensteht dadurch ein toller Leucheffekt.

 

vorlage_jun08_taganntk
 
 
 

Pro

Contra

 

 

 

Testsystem

Wir haben den Kandidat mit folgendem Testsystem geprüft:

Mainboard ASUS P5E3 Deluxe, X38 Chipsatz
CPU Intel Core 2 Duo E6550 – 2,33GHz, 4MB, 1333 MHz FSB und übertaktet auf 3,00 GHz bei 428 MHz FSB und 1,36V Spannungen von NB und SB ebenfalls um 0,1V angehoben!
Ram 2x1024MB DDR3 OCZ Platinum – 8-8-8-27 bei 1,9V
VGA 2x HIS ATi Radeon HD2900XT, 512MB PCI-Express im Crossfire-Modus – 4x 6 Pin Stromanschlüsse (wird von einigen Netzteilherstellern nicht offiziell unterstützt, d.h. es kommen zwei Adapter zum Einsatz)
HDD 80GB Hitachi Deskstar HDS7280880PLA380 SATA2, 8MB, 7200 U/min
Gehäuse CoolerMaster Stacker Tower RC-831-KKN1 LITE
Software Windows XP SP2

 

 

Das o.g. System inkl. Netzteil weist einen Strombedarf von etwa 210 (IDLE) bis ca. 550 Watt (Volllast) (abhängig vom Netzteil) auf. Unter Volllast wird besonders auf die Stabilität der Spannungen geachtet.
Ausgelesen werden die Spannungen mit Hilfe eines Multimeters (Metex ME-31). Um das System auszulasten, wird die Software Prime 95 und diverse Benchmarks, wie z.B. 3DMark06 eingesetzt, die teilweise parallel ausgeführt werden.

Bei den Spannungen sind folgende Toleranzen erlaubt:

 

  ATX-Toleranz min. max.
+12V 5% 11,4V 12,6V
+5V 5% 4,75V 5,25V
+3,3V 5% 3,14V 3,47V
-12V 10% -10,8V -13,20V

Spannungstest

Enermax Modu 82+ 625W

  Minimum Maximum Durchschnitt
+12V 12,17 12,24 12,20
+5V 5,14 5,15 5,15
+3,3V 3,32 3,34 3,32

Silverstone Decathlon 700W

  Minimum Maximum Durchschnitt
+12V 12,18 12,21 12,20
+5V 5,12 5,13 5,12
+3,3V 3,42 3,42 3,42

Tagan PureRock 800W

  Minimum Maximum Durchschnitt
+12V 12,13 12,21 12,17
+5V 5,16 5,20 5,18
+3,3V 3,36 3,38 3,37

 

Leistungsaufnahme

 

Systemauslastung/
Produkt
0% 100% Standby ausgeschaltet
X-Xpcie Croon
850W
219W 454W 2,4W 0,0W
Enermax Modu82+
625W
211W 443W 0,7W 0,0W
Silverstone Decathlon
700W
216W 459W 3,7W 0,1W
Tagan PipeRock
800 W
215W 447W 0,9W 0,0W
be quiet! Dark
Power Pro 650
226W 453W 2,8W 0,0W

 

In Zeiten immer weiter steigender Energiekosten, machen sich ein paar Watt mehr auf der Jahresrechnung schnell bemerkbar: gerade dann, wenn der PC tagtäglich läuft. Eine hohe Energieeffizienz ist also wünschenswert. Auch die Tatsache, dass ein ausgeschaltetes Netzteil keinen Strom mehr frisst, ist ein erstrebenswertes Ziel. Wir haben das Netzteil auf dem o.g. System getestet. Die jeweilige Leistungsaufnahme haben wir mit einem Verbrauchsmessgerät der Firma Voltcraft Plus (Energy Monitor 3000) ausgelesen.

Insgesamt trennt sich beim Leistungstest die Spreu vom Weizen. Es wird deutlich mit welchem Produkt, man nicht nur seinen PC attraktiver und kabelfreundlicher gestalten kann. Auch die Leistungsaufnahme muss ein wichtiges Kaufkriterium werden. So lassen sich mit einem sparsamen bzw. effizienten Netzteil mehrere Euros im Jahr an Stromkosten sparen.

Weitere Infos zum 80Plus Zertifikat gibt es hier.

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Marcel Schreiter

...ist Gründer und Chefredakteur von Allround-PC, zudem Fachmann für Social-Media-Marketing und hat sich als Influencer und Blogger in der Tech-Szene einen Namen gemacht. Auch ist er als Moderator vor der Kamera zu sehen. Reisen ist nicht nur seine Leidenschaft, sondern gehört auch zum Beruf. Einen Großteil seiner Zeit verbringt Marcel in seiner zweiten Wahlheimat Taiwan.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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