Das Lian Li PC-TU300 sieht nicht nur aus wie ein Reisekoffer, dank Tragegriff und geringem Gewicht kann es auch fast genauso einfach transportiert werden. Wir haben getestet, welche weiteren Funktionen das Gehäuse bietet.
Technische Daten
Material | Aluminium |
Gehäuse | Midi |
Formfaktor | ATX, Mini-ITX |
Abmessungen in mm (B x H x T) | 218 x 398 x 440 mm |
Netzteilunterstützung | ATX, max. 180 mm |
PCI/AGP Unterstützung | 300 mm |
CPU-Kühler-Unterstützung | 160 mm |
I/O-Panel | 2x USB 3.0, Mikrofon- und Headset-Anschluss, Power-Button |
Laufwerke | 2x 3,5″, 3x 2,5″, 1x 5,25″ |
Erweiterungskartenslots | 7 Slots |
Lüfter | Vorinstallierte Lüfter: |
Besonderheiten | Staubfilter |
Gewicht | 3,68kg |
Preis | ~250 Euro |
Lieferumfang
- Lian Li PC-TU300
- Zubehörbox
- Gebrauchsanleitung
- drei vorinstallierte Lüfter
Design & Verarbeitung
Das Design des Lian Li PC-TU300 orientiert sich an alten Reisekoffern: Am Rahmen des Gehäuses sind Nieten eingelassen und an den Ecken befindet sich ein Kantenschutz.
Äußerlich weist das Gehäuse viele Gemeinsamkeiten mit älteren Reisekoffern auf und kann bequem per Tragegriff transportiert werden
Ein Henkel am Deckel komplettiert das Bild eines Reisekoffers. Soweit so ungewohnt, doch was bietet das Gehäuse sonst noch?
Gebürstetes Aluminium in Perfektion
Lian Lis Stärke sind seit jeher Gehäuse aus Aluminium, weshalb es nicht verwundert, dass das PC-TU300 ebenfalls aus dem leichten Werkstoff gefertigt ist. Dadurch kommt der Midi-Tower auf ein Gewicht von gerade einmal 3,8 Kilogramm. Alle Oberflächen erstrahlen im Look von gebürstetem Aluminium und wirken dementsprechend hochwertig. Die Vorderseite ist nahezu unberührt, lediglich ein Schacht für ein 5,25-Zoll-Slim-Laufwerk sowie der darunter befindlichen Einschaltknopf sind direkt ersichtlich.
Das I/O-Panel bietet unter anderem zwei USB-3.0-Anschlüsse, ist durch seine Positionierung jedoch schwer zu erreichen
Am unteren Ende der Front ist zudem das I/O-Panel angebracht, das dementsprechend schwer zu erreichen ist – es sei denn, das PC-TU300 steht auf dem Schreibtisch. Die Front wölbt sich ohne Unterbrechung zum Deckel, in dessen Mitte Perforierungen für die Lüfter vorzufinden sind. Zudem befindet sich hier der bereits erwähnte Transportgriff, mit dem das Gehäuse einhändig transportiert werden kann.
Schiebeöffner für den schnellen Innenraumzugang
Auf der Rückseite sind die sieben Abdeckungen für Erweiterungskarten und ein Lüftergitter vorzufinden. Ebenso lassen sich hier die Aussparung für die ATX-Blende und zwei gummierte Schlauchvorrichtungen für eine Wasserkühlung ausmachen. Zudem befinden sich auf der Rückseite die Öffner für die beiden Seitenteile.
Die Seitenteile lassen sich über zwei Öffner auf der Rückseite (li) werkzeuglos öffnen und legen fortan den Innenraum frei
Um diese zu lösen, müssen die Öffner nach außen geschoben werden. Vorher muss allerdings eine Transportsicherung in Form einer Schraube gelöst werden. Leider wird diese Sicherung in der Anleitung nicht erwähnt, so dass wir fälschlicherweise davon ausgegangen sind, dass dieser Mechanismus defekt sei.
Innenraum & Installation
Das Mainboardtray des Lian Li PC-TU300 nimmt ATX- und Micro-ATX-Mainboards auf. Grafikkarten dürfen eine maximale Länge von 300 Millimetern aufweisen, wohingegen CPU-Kühler 160 mm hoch sein dürfen. Netzteile werden bis zu einer Länge von 180 mm unterstützt und finden im vorderen Bereich Platz, wo sie senkrecht und quer zum Gehäuse montiert werden.
Optisches Laufwerk auf Diät
Der Festplattenkäfig lässt sich über zwei Thumbscrews an der Rückseite des Mainboardtrays lösen. Er bietet Platz für ein 2,5-Zoll-Laufwerk und zwei 3,5-Zoll-Laufwerke. Während sich die 3,5-Zoll-Laufwerke werkzeuglos befestigen lassen, wird für das 2,5-Zoll-Laufwerk ein Schraubendreher benötigt. Positiv hervorzuheben ist, dass die Laufwerke mit Gummipuffern befestigt werden, um die Übertragung von Vibrationen zu reduzieren. Zwei weitere 2,5-Zoll-Laufwerke finden im Boden Platz, wozu allerdings die dort befindlichen Staubfilter entfernt werden müssen – doch dazu gleich mehr.
Das PC-Tu300 nimmt lediglich dünne 5,25-Zoll-Laufwerke auf (re). Der Festplattenkäfig kann entfernt werden (re)
Die 2,5-Zoll-Laufwerke werden mit dem Boden verschraubt, allerdings ohne Gummipuffer, weshalb sich diese Position am ehesten für Solid State Drives und weniger für Festplatten eignet. Etwas aufwendiger gestaltet sich die Installation des optischen Slim-Laufwerks, dessen Aufnahmehalterung erst von beiden Seiten mittels Schraubdreher gelöst werden muss. Ist die Halterung entnommen, kann das Laufwerk eingelegt und verschraubt werden.
Staubschutz mit Macken
Praktischerweise hat Lian Li bereits alle Lüfter vorinstalliert, wobei zu erwähnen sei, dass es lediglich drei mögliche Positionen gibt. Zwei 120-mm-Lüfter befinden sich im Deckel und ein weiterer an der Rückseite. An Staubfilter hat Lian Li ebenfalls gedacht und hat einen davon im Deckel oberhalb der Lüfter verbaut, der bequem von außen herausgezogen werden kann. Zwei weitere Staubfilter befinden sich am Boden und sind lediglich von innen erreichbar, was das Säubern dieser als etwas aufwendiger gestaltet.
Fazit
Lian Li beweist mit dem PC-TU300 wieder einmal, dass der taiwanische Hersteller es versteht hochwertige und teils ausgefallene Gehäuse zu entwerfen. Die Kofferoptik ist zumindest eine angenehme Abwechslung zum sonstigen Gehäuse-Einerlei. Dank des Tragegriffs und des leichten Gewichts lässt es sich zudem einfach transportieren – ideal für LAN-Partys! Kritik handelt sich Lian Li durch das schlecht platzierte I/O-Panel und die am Boden befestigten Staubfilter ein, da sich diese nur von innen säubern lassen. Zudem gibt es lediglich im Deckel und an der Rückseite Lüftervorrichtungen, die dafür bereits von Werk aus mit Lüftern bestückt sind. Wer auf der Suche nach einem ausgefallenen Gehäuse ist, das sich zudem leicht transportieren lässt, und bereit ist dafür rund 250 Euro zu zahlen, der sollte dem Lian Li PC-TU300 eine Chance geben.
Pro | Contra |
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