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Test: Fractal Design Define R6

Ein würdiger Nachfolger des Define R5?
Fractal Design Themen

Fractal Design hat dieses Jahr bereits mehrere neue Gehäuse auf den Markt gebracht und legt gegen Ende des Jahres mit dem Define R6 nach. Wir haben überprüft, was sich im Vergleich zum Vorgänger geändert hat.

Übersicht

Das Focus G wurde Mitte dieses Jahres vorgestellt und hat das Gehäuse Line-up von Fractal Design um ein Einsteigergehäuse erweitert. Im August folgten zwei weitere Gehäuse, bei denen der Hersteller erstmals ein Seitenfenster aus Hartglas nutzte. Während das Fractal Design Define C TG jedoch nur leicht überarbeitet wurde, konnte das Meshify C als wahre Neuheit mit ausgefallener Front präsentiert werden. Mit dem Fractal Design Define R6 folgt jetzt das Gehäuse-Flaggschiff des schwedischen Herstellers. Das Gehäuse wird sowohl mit als auch ohne Hartglasseitenfenster angeboten, für unseren Test stand uns das Modell mit Seitenfenster zur Verfügung.

Technische Daten

Material Stahl, Aluminium, Kunststoff, Hartglas
Gehäuse Midi-Tower
Formfaktor E-ATX, ATX, Micro ATX, Mini-ITX
Abmessungen in mm (B x H x T)
543 x 465 x 233
Netzteilunterstützung 300 mm
PCI/AGP Unterstützung 440 mm
CPU-Unterstützung bis zu 185 mm
I/O-Panel 2x USB 3.0, 2x USB 2.0, Mikrofon- und Kopfhöreranschluss, Power- & Reset-Button
Laufwerke 6x 3,5/2,5 Zoll, 2x 2,5 Zoll
Erweiterungskartenslots 7 +2 Slots (horizontal / vertikal)
Kühlung

Vorinstallierte Lüfter:
2x 140 mm (Vorne)
1x 140 mm (Heck)

Optionale Lüfter:
3x 120 / 2x 140 mm (Vorne)
3x 120/ 2x 140 mm (Deckel)
2x 120/140 mm (Boden)

Wasserkühlung:
1x 120, 240 oder 360 mm (Vorne)
1x 120, 240 oder 360 mm (Deckel Standard Layout)
1x 140, 280 oder 420 mm (Deckel Open Layout)
1x 120/240 oder 1x 140/280 mm bei maximal 147 mm breitem Radiator (Boden)
1x 120 mm (Heck)

Lüftersteuerung Ja
Besonderheiten Hartglas-Design, Dämmmaterialien, modulare Festplattenkäfige
Gewicht 12,40 kg
Preis 129,99 / 149,99 Euro (ohne / mit Seitenfenster)

Lieferumfang

Design & Eigenschaften

Das Grundgerüst des Fractal Design Define R6 besteht wie beim Vorgänger aus schwarzem Stahl. Beim Meshify C hat Fractal Design noch großen Mut bewiesen und eine äußerst ausgefallene Front aus Mesh im Polygon-Design gewählt. Die Front des Define R6 fällt im Vergleich sehr konservativ aus und gleicht stark der des Define R5. Wer jedoch den schlichten Look und gebürstetes Aluminium mag, wird mit dem Gehäuse sicherlich seine Freude haben.

Fractal-Design-DefineR6-1Das Fractal Design Define R6 ist sowohl mit als auch ohne Seitenfenster aus Hartglas verfügbar.

Fractal Design hat die Front so gestaltet, dass sich die Öffnungsrichtung abermals festlegen lässt. Bei geöffneter Tür kommt auf der Türinnenseite eine Dämmmatte zum Vorschein. Weitere Dämmmatten sind im rechten Seitenteil sowie im Deckel integriert. 

Fractal-Design-DefineR6-12Der vordere Staubfilter lässt sich leicht herausnehmen. Auf der Innenseite der Tür befindet sich Dämmmaterial.

Bei geöffneter Front lässt sich außerdem eine Abdeckung erkennen, die den 5,25-Zoll-Schacht bei Nichtnutzung verdeckt. Das Define R5 konnte noch zwei Schächte für 5,25-Zoll-Laufwerke vorweisen. Oberhalb der Front befindet sich im vorderen Bereich des Deckels das I/O-Panel. Dieses könnte ebenfalls vom Define R5 stammen, bietet es doch die gleichen Anschlussmöglichkeiten (zweimal USB 2.0 sowie USB 3.0 und Audioanschlüsse).

Fractal-Design-DefineR6-13Das I/O-Panel ist identisch zu dem des R5. Dafür besteht die Front jetzt aus echtem Aluminium.

Von einem Gehäuse-Flaggschiff hätten wir im Jahr jedoch einen USB 3.1 Typ C-Anschluss erwartet. Immerhin bietet der Hersteller optional das Connect D1 USB Kit (29,99 Euro) an, das ab Ende des ersten Quartals 2018 erhältlich sein soll. Mit dem Kit lässt sich das I/O-Panel um einen USB Typ C-Anschluss ergänzen.

Fractal Design Define R6 Connect D1 USB KitWer gerne einen USB 3.1 Typ C-Anschluss haben möchte, kann diesen mit dem Fractal Design Define R6 Connect D1 USB Kit nachrüsten.

Der Deckel besteht größtenteils aus einer ModuVent-Abdeckung. Im normalen Zustand ist der Deckel geschlossen und dient zur Schalldämmung. Allerdings lässt sich die Abdeckung auch entfernen, um Lüfter oder Radiatoren im Deckel zu montieren. Dann bleibt lediglich ein Kunststoffgitter inklusive Staubfilter zurück.

Fractal-Design-DefineR6-19Die ModuVent-Abdeckung kann gegen eine Gitterabdeckung ausgetauscht werden, um Lüfter und Radiatoren im Deckel installieren zu können.

Das von uns getestete Gehäuse ist auf der linken Seite mit einem Seitenfenster aus leicht getöntem Hartglas ausgestattet. Sowohl das Seitenfenster als auch das Seitenteil aus Stahl werden ganz simpel per Klicksystem befestigt beziehungsweise gelöst. Die Thumbscrews dienen lediglich zur Sicherung beim Transport und auch das übliche Einschieben in die Halterung entfällt.

Fractal-Design-DefineR6-2Das Seitenfenster wird per Klicksystem befestigt und benötigt keine Schrauben.

Auf der Rückseite des Gehäuses präsentiert sich uns eine weitere Neuerung: Neben den sieben horizontalen Erweiterungsblenden gibt es derer auch zwei vertikal angeordnet. Fractal Design bietet optional ein Riser-Kabel (Flex VRC-25) an, mit der sich die Grafikkarte um 90 Grad gedreht einbauen lässt. Alle Erweiterungsblenden sind im für Fractal Design typischen Weiß lackiert. Das Gehäuse hinterlässt einen hochwertigen und gut verarbeiteten Eindruck.

Innenraum & Installation

Beim Innenraum des Define R6 verfolgt Fractal Design einen anderen Ansatz als noch beim R5. Das Innere wird durch eine Netzteilabdeckung in zwei Kammern unterteilt. Der Festplattenkäfig befindet sich im vorderen Bereich und ist mit einer Abdeckung versehen worden, um ein möglichst aufgeräumten Showroom zu ermöglichen.

Fractal-Design-DefineR6-3Der Innenraum ist per Netzteilabdeckung in zwei Kammern unterteilt.

Es stehen sechs einzeln herausnehmbare Vorrichtung zur Montage von 3,5- (entkoppelt) und 2,5-Zoll-Laufwerken zur Verfügung. Auf der Rückseite des Mainboardtrays stehen zwei weitere Vorrichtung für 2,5-Zoll-Laufwerke zur Auswahl. Diese können auf Wunsch auch auf der Netzteilabdeckung angebracht werden.

Fractal-Design-DefineR6-6Auf der Rückseite des Mainboardtray sind Halterungen für 2,5-Zoll-Laufwerke untegebracht.

CPU-Kühler dürfen bis zu 185 mm hoch sein und Grafikkarten werden mit einer Länge von maximal 440 mm (465 mm ohne Frontlüfter) unterstützt. Ab einer Länge von 300 mm darf die Grafikkarte jedoch maximal 155 mm breit sein, ansonsten kollidiert sie mit dem Festplattenkäfig. Wer trotzdem eine längere und breitere Grafikkarte sein eigen nennt, kann das Layout des Innenraums anpassen. Fractal Design unterscheidet zwischen dem normalen Layout sowie dem offenen Layout.

Fractal-Design-DefineR6-4Der modulare Festplattenkäfig kann für ein alternatives Layout auch Richtung Mainboardtray verschoben werden.

Für das offene Layout kann die Halterung für die Festplattenvorrichtungen auf die rechte Seite geschoben werden und schließt dann mit dem Mainboardtray ab. Fortan können allerdings nur noch zwei anstelle von sechs 3,5-Zoll-Festplatten installiert werden, die hierzu mit der Halterung verschraubt werden. Maximal 300 mm lange Netzteile werden am Boden in der Netzteilkammer montiert.

Kühlung & Lautstärke

Fractal Design spendiert dem Define R6 drei 140-mm-Lüfter vom Typ Dynamic X2 GP-14. Zwei Lüfter sind in der Front vormontiert und einer sitzt im Heck. Alternativ finden drei 120-mm-Lüfter in der Front Platz und im Heck kann ein 120-mm-Lüfter installiert werden. Zwei 120 oder 140-mm-Lüfter lassen sich am Boden unterbringen. Der Deckel bietet Platz für drei 120-mm- oder zwei 140-mm-Lüfter. Beim alternativen Layout sind sogar drei anstelle von zwei 140-mm-Lüftern möglich.

Fractal-Design-DefineR6-11Zwei Dynamic X2 GP-14 Lüfter sind bereits in der Front vorinstalliert, ein weiterer sitzt im Heck.

Radiatoren können mit 120 bis 360 mm in der Front installiert werden. Modelle mit 140 und 280 mm dürfen jedoch nicht bereiter als 147 mm sein. Im Heck ist Platz für einen 120-mm-Radiator und am Boden finden Radiatoren von 120 bis 280 mm Platz. Im Deckel ist die gleiche Konfiguration wie in der Front möglich, allerdings mit der Restriktion, dass bei 140- und 280-mm-Radiatoren die Komponenten auf dem Mainboard nicht höher als 36 mm sein dürfen. Wird das offene Layout gewählt, fasst der Deckel sogar einen Radiator mit 420 mm.

Fractal-Design-DefineR6-16Für die meisten aktuellen Grafikkarten kann das Standardlayout beibehalten werden.

Eine dreistufige Lüftersteuerung ist nicht mehr integriert. Dafür gibt es das Nexus+ Smart Hub im Inneren, welches Anschlussmöglichkeiten für sechs Dreipol-Lüfter und drei Vier-Pol-Lüfter bietet. Das Smart Hub wird mit einem Anschluss des Mainboards verbunden, wodurch sich alle Lüfter über das Mainboard steuern lassen. Leicht zu reinigende Staubfilter finden wir im Deckel, in der Front und am Boden vor.

Fazit

Äußerlich halten sich die Neuerungen des Fractal Design Define R6 in Grenzen. Mit dem Hartglasseitenfenster hält ein Designelement Einzug, das sich in den letzten zwei Jahren zum Standard bei Gehäusen zu etabliert haben scheint. Das Seitenfenster steht dem Define R6 sehr gut und lässt es etwas ausgefallener wirken, wodurch schlichte Design etwas aufgepeppt wird. Ein Seitenfenster hat Fractal Design jedoch auch zur Umgestaltung des Innenraums gezwungen, die unserer Meinung nach gelungen ist. Mit einer Netzteilabdeckung hat der Hersteller bereits beim Meshify und dem Define C TG experimentiert und erschafft somit eine aufgeräumte Hauptkammer. Gut gefällt uns auch die Möglichkeit, den Festplattenkäfig zu verschieben, um noch mehr Platz für lange und breite Grafikkarten zu schaffen.

Apropos Grafikkarten: Diese können mit einem optional erhältlichen Riser-Kabel fortan auch um 90 Grad gedreht eingebaut werden, wofür vor allem die Hartglas-Variante prädestiniert ist. Von den Neuerungen abgesehen, erbt das Fractal Design Define R6 einen Großteil der positiven Eigenschaften seines Vorgängers. Zu diesen gehören der leise Betrieb dank Dämmmatten und entkoppelten Festplatten, die vielen und leicht zugänglichen Staubfilter, die zahlreichen Kühlungsmöglichkeiten und das große Platzangebot für Highend-Hardware im Innenraum. Einige kleine Schnitzer hat sich der Hersteller dann allerdings doch erlaubt, die leicht zu vermeiden gewesen wären: Zum einen erwarten wir im Jahr 2017 bei einem Top-Gehäuse wie dem Define R6 einen frontseitigen USB 3.1 Typ C-Anschluss (optional als USB-Kit erhältlich). Zum anderen vermissen wir die dreistufige Lüftersteuerung an der Vorderseite wie sie noch beim Vorgänger vorzufinden war. Aber auch hier hat Fractal Design mit dem Nexus+ Smart Hub für einen würdigen Ersatz gesorgt. Das Fractal Design Define R6 mit Hartglasseitenfenster kostet 149,99 Euro. Ohne das Seitenfenster kostet das Gehäuse 129,99 Euro.

Fractal Design Define R6 Award

Pro Contra
  • ansprechendes Design mit Seitenfenster aus Hartglas
  • USB 3.1 muss optional nachgerüstet werden
  • teilmodulare Bauweise (Wahl zwischen normalem und offenem Layout)
  • keine werkzeuglose Montage der Laufwerke
  • viel Platz für High End-Hardware
 
  • Staubfilter an allen wichtigen Positionen
 
  • drei Lüfter vorinstalliert
 
  • integrierte Lüftersteuerung + viele Kühlungsmöglichkeiten
 
  • Dämmmatten für leisen Betrieb
 
  • gutes Kabelmanagement
 

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Niklas Ludwig Niklas Ludwig

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