Test: NZXT H500i

NZXT H500i Beitragsbild

Das NZXT H500i besitzt einen speziellen Controller, mit dem sich die werksseitig integrierte RGB-Beleuchtung sowie die Lüfter bequem per Software steuern lassen sollen. Wir haben getestet, welchen Mehrwert die digitale Anbindung bietet und welche Besonderheiten das Gehäuse sonst noch aufweist.

Übersicht

NZXT bietet zwei Versionen des Gehäuses an: das H500 sowie das H500i. Wir testen die digitale Variante mit dem „i-Zusatz“, bei der ein Controller integriert ist, mit dem sich unter anderem die Lüftergeschwindigkeit anpassen lässt. Der Hersteller hat uns zudem das NZXT E650 zukommen lassen, ein 650 Watt starkes Netzteil mit 80Plus Gold-Zertifizierung, das ebenfalls digital über CAM ausgelesen werden kann.

Design & Verarbeitung

Das Design des NZXT H500i ist äußerst schlicht gehalten – wir empfinden es gerade deswegen als sehr ansprechend. In der von uns getesteten Variante ist das Gehäuse schwarz lackiert, es gibt alternativ noch zwei weitere schwarze Varianten mit roten beziehungsweise blauen Akzenten sowie eine weiße Version.

NZXT H500i

Die Front und der Deckel bilden beim NZXT H500i eine Einheit.

Die Vorderseite kommt ohne optische Spielereien aus, lediglich der NZXT-Schriftzug schmückt den unteren Bereich. Interessanterweise bilden die Vorderseite und der Deckel eine Einheit, was unserer Meinung nach dem Design zugutekommt.

NZXT H500i Rueckseite


Auf der Rückseite zeigt sich bereits, dass zwei Erweiterungsblenden vertikal angeordnet sind.

Auf der Oberseite des I/O-Panels befinden sich jeweils zwei USB 3.0- sowie Audioanschlüsse, der Einschaltknopf ist ebenfalls Bestandteil des I/O-Panels. Im hinteren Bereich der Oberseite befindet sich ein Luftauslass für den vorinstallierten 120-mm-Lüfter. Das rechte Seitenteil besteht, wie der Großteil des Gehäuses, ebenfalls aus Stahl und weist im vorderen Bereich einen Lufteinlass auf.

NZXT H500i IO Panel

Das I/O-Panel bietet zwei USB 3.0-Anschlüsse, allerdings kein USB C.

Auf der linken Seite gewährt ein Seitenfenster aus Hartglas einen Blick auf das Innenleben des NZXT H500i. Das Seitenfenster bedeckt jedoch nicht die komplette linke Seite, stattdessen endet es auf Höhe der Netzteilabdeckung. Die Rückseite offenbart sieben horizontal und zwei vertikal angeordnete Erweiterungsblenden. Im unteren Bereich befindet sich außerdem die Netzteilaussparung, etwas weiter darüber ist der Einschnitt für die Mainboardanschlüsse integriert. NZXT liefert ein gut verarbeitetes Gehäuse ab, das sich keine Fehltritte erlaubt.

Innenraum & Installation

Das Mainboardtray des NZXT H500i nimmt Mini-ITX-, Mico-ATX- sowie ATX-Mainboards auf. Grafikbeschleuniger werden mit einer maximalen Länge von 325 mm unterstützt. Wird für die Kühlung des Prozessors ein Luftkühler verwendet, so darf dieser maximal 165 mm hoch sein.

NZXT H500i Seitenansicht


Die Netzteilabdeckung sorgt für einen aufgeräumten Innenraum.

Rechts vom Mainboardtray befindet sich eine Abdeckung, hinter der die Kabel in den Innenraum gelegt werden können. Die Netzteilabdeckung ist größtenteils perforiert und lässt daher noch die Kabelstränge vom Netzteil erkennen. Erst im vorderen Bereich ist sie durchgängig und verdeckt den darunter befindlichen Festplattenkäfig.

NZXT H500i Mainboardtray

Kabel können bequem in den integrierten Kabelkanäle verlegt werden.

Netzteile dürfen nach unserer eigenen Messung etwa 220 mm lang sein. Das von uns verwendete NZXT E650 Netzteil passt mit Abmessungen von 150 x 150 x 86 mm problemlos in das Gehäuse. Durch das vollmodulare Kabelmanagement ist die Installation sehr komfortabel, da keine überflüssigen Kabel verlegt und verstaut werden müssen. Der 120-mm-Lüfter sollte nach unten zeigen, damit er frische Luft ansaugen kann. Praktischerweise schaltet sich der Lüfter des E650 erst ab einer Last von 100 Watt hinzu. Unterhalb dieser Grenze ist der Lüfter inaktiv.

Das NZXT E650 (optional erhältlich) bietet ein vollmodulares Kabelmanagement.

Der Festplattenkäfig muss zur Installation der Laufwerke demontiert werden, indem vier Schrauben auf der Unterseite des Gehäuses gelöst werden – umständlich! Er bietet Platz für drei 3,5-Zoll-Laufwerke, von denen eines gegen ein 2,5-Zoll-Laufwerk getauscht werden kann. Eine werkzeuglose Montage ist ebenso wenig vorgesehen wie eine Entkopplung.

NZXT H500i Festplatten

Der Festplattenkäfig (links) muss zur Installation der Laufwerke aus dem Gehäuse genommen werden.

Zwei weitere 2,5-Zoll-Laufwerke können auf entsprechenden Trägern auf der Rückseite des Mainboardtrays befestigt werden. Für eine bessere Kühlung besteht die Möglichkeit, die Laufwerke auf der Netzteilabdeckung zu befestigen.

Kühlung & Lautstärke

In der Front befindet sich eine herausnehmbare Halterung für Lüfter beziehungsweise Radiatoren. Das NZXT H500i kann vorderseitig zwei 120- oder 140-mm-Lüfter unterbringen, alternativ kann ein 280-mm-Radiator verwendet werden. Der Deckel bietet Platz für einen 120- oder 140-mm-Lüfter. Jeweils ein 120-mm-Lüfter ist im Deckel sowie im Heck vorinstalliert.

NZXT H500i Luefter Deckel

Die vorinstallierten Lüfter führen die warme Luft nach außen ab, es fehlen jedoch Lüfter in der Front.

Es ist zwar positiv anzusehen, dass NZXT zwei Lüfter mitliefert, allerdings fehlen im Werkszustand Lüfter in der Front, ein Airflow kommt somit nicht zustande. Hinzu kommt, dass optionale Frontlüfter lediglich über einen Lufteinlass am rechten Seitenteil sowie einen schmalen Lufteinlass am Boden kühle Luft in das Gehäuse befördern können. Immerhin sind der vordere sowie seitliche Lufteinlass und der Bereich des Netzteils mit Luftfiltern versehen.

NZXT H500i Luftfilter


NZXT hat an Luftfilter gedacht, damit möglichst wenig Staub ins Innere gelangt.

Auf der Rückseite des Mainboardtrays ist ein kleiner Controller untergebracht, der über den USB-Anschluss mit dem Mainboard verbunden wird. Er erlaubt das Steuern der Lüftergeschwindigkeit sowie der RGB-Beleuchtung über NZXTs CAM-Software. Die Software ist sehr übersichtlich gestaltet, die Lüftergeschwindigkeit kann mit nur wenigen Mausklicks individuell oder anhand vorgefertigter Profile eingestellt werden.

Wir empfehlen, das Silent-Lüfterprofil zu wählen, da der Temperaturunterschied von Grafikkarte und Prozessor im Vergleich zum Performance-Profil lediglich 1°C beträgt. Dafür sind die Lüfter im Silent-Modus deutlich leiser, während die Geräuschkulisse im Performance-Modus von uns als zu laut empfunden wurde. Außerdem sollten nachträglich Lüfter in der Front installiert werden, was die Kühlleistung deutlich steigert. Bei uns sank die Temperatur mit Frontlüftern um 5°C bei der GPU und um 6°C bei der CPU.

NZXT E650 Luefter

Der 120-mm-Lüfter wird erst bei Lasten oberhalb von 100 Watt aktiv.

Das NZXT E650 kann über einen USB-Anschluss ebenfalls mit der CAM-Software ausgelesen werden. In der Software lässt sich unter anderem die Gesamtleistung auslesen, es ist jedoch auch möglich die Leistung der Grafikkarte und des Prozessors einzeln auszulesen. Im Idle genehmigt sich das komplette System 87 Watt und benötigt unter Volllast 501 Watt. Die Werte liegen damit in etwa auf dem Niveau des Thortech Thunderbolt 650W, das ebenfalls 80Plus Gold zertifiziert ist.

Fazit

Das NZXT H500i eignet sich hervorragend für Besitzer von CAM-fähigen Produkten. Sie erhalten mit dem Gehäuse eine sehr gute Grundlage für ein digital steuerbares Build. Mit der Software können bequem Parameter wie die Lüftergeschwindigkeit und die RGB-Beleuchtung angepasst werden. Befinden sich weitere Komponenten wie eine Wasserkühlung oder ein Netzteil im Gehäuse, lassen sich auch diese mithilfe der Software steuern. Das von uns für diesen Test verwendete NZXT E650 Netzteil überzeugt mit einem vollmodularen Kabelmanagement, 80Plus Gold-Zertifikat und per CAM auslesbarer Leistung und Spannung. Lediglich der Lüfter, der erst ab 100 Watt Last anspringt, könnte ein bisschen leiser sein.

Darüber hinaus bietet das Gehäuse ein schlichtes und ansprechendes Design, das durch Minimalismus mit schicken Beleuchtungseffekten besticht. Leistungsstarke Komponenten finden problemlos Platz, wenngleich die Höhe von CPU-Kühlern mit maximal 165 mm im Vergleich mit anderen Gehäusen etwas gering ausfällt. Gut gelungen ist das Kabelmanagement in Form der rückseitigen Kabelkanäle und der Abdeckung im Innenraum.

Das NZXT H500i bietet außerdem ausreichend Laufwerksoptionen, lässt allerdings Entkopplungen sowie eine werkzeuglose Montage missen. Bei den Kühloptionen präsentiert sich das Gehäuse mit Einschränkungen. Ein Radiator findet nur in der Front Platz und die zwei vorinstallierten Lüfter befördern lediglich warme Luft nach draußen. Lüfter, die Frischluft ansaugen, fehlen hingegen und sollten definitiv nachgerüstet werden, um die Temperaturen der Komponenten und die Lautstärkeemissionen der GPU und CPU beziehungsweise deren Kühler zu minimieren. Das NZXT H500i ist zu einem Preis von etwa 110 Euro im Handel erhältlich.

Pro

  • ansprechendes Design mit Seitenfenster aus Hartglas
  • vorinstallierte, anpassbare RGB-Beleuchtung
  • Staubfilter an allen wichtigen Positionen
  • zwei Lüfter vorinstalliert
  • integrierter Controller um Komponenten digital auszulesen
  • sehr gutes Kabelmanagement

Contra

  • verbesserungsdürftige Kühlung im Auslieferungszustand
  • verschraubter Festplattenkäfig
  • keine werkzeuglose Montage und Entkopplung der Laufwerke
  • kein USB C-Anschluss

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Niklas Ludwig Niklas Ludwig

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