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Test: Nvidia GeForce GTX 760, 770 & 780

Wir haben uns die neuen Grafikkarten der GeForce 700er-Serie von Nvidia genauer angeschaut und in unserem Test gegeneinander antreten lassen. Vertreten sind zwei GeForce GTX 760, eine GTX 770 und eine GTX 780. Für preisbewusste Gamer haben wir noch eine HIS Radeon HD 7850 ins Boot geholt, um zu gucken, ob sie der GTX 760 Paroli bieten kann. Den ausführlichen Test findet ihr auf der folgenden Seite.

 

 

 

Technische Daten der Kandidaten im Überblick

GPU

ASUS GTX 760 DirectCU II OC

Inno3D GeForce GTX 760 iChill HerculeZ 3000

Inno3D GeForce GTX 770 iChill HerculeZ X3 Ultra

Inno3D GeForce GTX 780 iChill HerculeZ X3 Ultra

 

HIS Radeon HD 7850 iPower IceQ X²

Chip

GK104

GK104

GK104

GK110

 

Fertigung

28 nm

28 nm

28 nm

28 nm

28 nm

Speicher

2 GB GDDR5

2 GB DDR5

4 GB DDR5

3 GB DDR5

2 GB DDR5

Takt (Kern)

1.006 MHz (1.072 MHz Boost)

1.060 MHz (1.124 MHz Boost)

1.150 MHz (1.202 MHz Boost)

1.006 MHz (1.046 MHz Boost)

860 MHz

Takt (Speicher)

6.008 MHz

6.200 MHz

7.200 MHz

6.200 MHz

4.800 MHz

Speicheranbindung

256 Bit

256 Bit

256 Bit

384 Bit

256 Bit

DirectX-Version

11.1

11.1

11.1

11.1

11.1

Interface

PCIe 3.0 x 16

PCIe 3.0 x 16

PCIe 3.0 x 16

PCIe 3.0 x 16

PCIe 3.0 x 16

Bauweise

Triple Slot

Triple Slot

Triple Slot

Triple Slot

Triple Slot

Leistungsaufnahme

>170 W

>170 W

259 W

265 W

130 W

Grafikausgänge

2x DVI, 1x HDMI, 1x DisplayPort

2x DVI, 1x HDMI, 1x DisplayPort

2x DVI, 1x HDMI, 1x DisplayPort

2x DVI, 1x HDMI, 1x DisplayPort

2x DVI, 1x HDMI, 1x DisplayPort

Preis

~ 240 € bei Geizhals (Stand 01.08.2013)

~ 260 € bei Geizhals (Stand 01.08.2013)

~ 440 € bei Geizhals (Stand 01.08.2013)

~ 670 € bei Geizhals (Stand 01.08.2013)

~ 170 € bei Geizhals (Stand 01.08.2013)

 

ASUS GTX 760 DirectCU II OC

Lieferumfang

Die Asus GTX 760 DirectCU II OC ist, wie der Name es schon erahnen lässt, übertaktet. Beträgt der Standardtakt einer GeForce GTX 760 980 Megahertz und 1.033 MHz im Boost-Modus, so sind es bei der von Asus übertakteten GTX 760 1.066 und 1.072 MHz. Der zwei Gigabyte große GDDR5-Speicher wurde hingegen nicht angerührt und taktet mit 6.008 MHz.  Wie alle Kandidaten wird auch sie im 28-Nanometer-Verfahren gefertigt und unterstützt DirectX 11.1. Der Standardkühler wurde durch den DirectCU II-Kühler von Asus ausgetauscht, wodurch die Kühlleistung höher und die Geräuschentwicklung geringer ausfallen sollen. Zum Anschluss von Monitoren stehen der Asus GTX 760 DirectCU II OC zwei DVI-, ein HDMI- und ein Displayport-Anschluss zur Verfügung.

Asus GTX 760 - Draufsicht Asus GTX 760 - Detail

 

HIS Radeon HD 7850 iPower IceQ X²

Lieferumfang

Der günstigste Kandidat in unserem Testfeld ist die HIS Radeon HD 7850 iPower IceQ X², die bei Geizhals.de für knapp 170 Euro gelistet wird. An den Taktraten hat HIS nichts geändert: der Chiptakt liegt bei 860 MHz und die zwei Gigabyte GDDR5-Speicher takten mit 4.800 MHz. Wie bei ihren Kontrahenten, setzt sie auf ein Herstellereigenes Kühlsystem. Die Anschlussmöglichkeiten sind identisch mit denen der Konkurrenz.

HIS Ice QX² Radeon HD 7850 - Seitenansicht HIS Ice QX² Radeon HD 7850 - Unterseite

 

Inno3D GeForce GTX 760 iChill HerculeZ 3000

Lieferumfang

 Wie alle anderen Inno3D-Modelle weicht auch die Inno3D GeForce GTX 760 iChill HerculeZ 3000 vom Nvidia-Referenzdesign ab und taktet höher. Dabei hat Inno3D die Schrauben etwas enger angezogen als es bei Asus der Fall ist. Der Chip taktet mit 1.060 MHz und wird im Turbo-Modus gar auf 1.124 MHz angehoben. Eine theoretische Mehrleistung von knapp acht Prozent, im Vergleich zum Referenzmodell. Der Speichertakt wurde ebenfalls modifiziert und läuft nun mit 6.200 MHz, womit er 192 MHz schneller taktet. Gekühlt wird die Grafikkarte mit dem HerculeZ-3000-Kühler. Fünf Heatpipes leiten die Wärme von der GPU in einen Alu-Kühlblock. Für einen Wärmeaustausch sorgen gleich drei Lüfter, die zur Reinigung sogar entfernt werden können. Dasselbe gilt für die Kühlerabdeckung. In unseren Augen ein sehr nützliches Feature.

Geforce GTX 760 iChill inno 3D - Draufsicht Geforce GTX 760 iChill inno 3D - Unterseite

 

Inno3D GeForce GTX 770 iChill HerculeZ X3 Ultra

Lieferumfang

Als einzige Grafikkarte im Testfeld kann die Inno3D GeForce GTX 770 iChill HerculeZ X3 Ultra mit vier Gigabyte GDDR5-Speicher aufwarten. Dieser taktet mit 7.200 MHz (7.010 MHz Referenzmodell) und ist mit 256 Bit angebunden. Statt mit 1.046 MHz arbeitet der Chip mit 1.150 MHz (ein theoretisches Plus von fast 10 Prozent) und taktet sich im Turbo auf 1.202 MHz hoch (eine Steigerung von 11 Prozent). Der Kühler lässt sich zur einfachen Reinigung ebenfalls auseinandernehmen. Per Jumper lassen sich die Lüfter zudem auf Maximalbetrieb stellen, um genügend Kühlleistung für Overclocker sicherzustellen.

Geforce GTX 770 iChill inno 3D - Seitenansicht Geforce GTX 770 iChill inno 3D - Rückseite

 

Inno3D iChill GTX 780 HerculeZ X3 Ultra

Lieferumfang

Die Inno3D GTX 780 unterscheidet sich am stärksten von den anderen Modellen in unserem Test. Im Gegensatz zu den anderen Nvidia-Modellen setzt sie nicht auf den GK104-Chip sondern auf den GK110, welcher der GeForce Titan entliehen ist. Somit verdoppelt sich die Anzahl der Transistoren: Statt 3,54 Milliarden (GTX 770) sind es satte 7,1 Milliarden – also fast die komplette Weltbevölkerung! Die drei Gigabyte Arbeitsspeicher sind statt mit 256 Bit, wie es bei den anderen Modellen der Fall ist, mit 384 Bit angebunden, was in einer höheren Datentransferrate resultiert. Die Taktraten fallen zwar geringer aus als bei der GTX 770, dieses Manko kompensiert die Karte unter anderem durch ihre höhere Speicheranbindung. Mit 1.006 MHz (1.046 MHz Boost) Chiptakt und 6.200 MHz Speichertakt liegt sie leistungstechnisch über dem Referenzdesign. Der Kühler der Inno3D GTX 780 ähnelt dem der anderen Inno3D-Modelle und lässt sich zur Reinigung ebenfalls auseinandernehmen.

Gerforce GTX 780 iChill inno 3D - Unterseite Gerforce GTX 780 iChill inno 3D - Oberseite

 

Testsystem

Der Test der Grafikkarten wurde unter Windows 7 Ultimate x64 durchgeführt. Dazu wurden verschiedenste Stresssituationen für die Grafikkarte simuliert.

Verwendete Software & Einstellungen

 

Leistung


Wie eigentlich nicht anders zu erwarten, setzt sich die GTX 780 in den Spiele-Benchmarks an die Spitze. Ihre Leistung spielt sie dabei vor allem in Crysis 2 aus, wo sie mit eingeschalteter Bildverbesserung 35 Prozent schneller rechnet als die GTX 770. Hier machen sich deutlich der von der GTX Titan abstammende Grafikchip und die höhere Speicheranbindung bemerkbar. In Assassins Creed III unterliegt sie hingegen der GTX 770. Das liegt wahrscheinlich daran, dass die Spielewelt derart mit Objekten vollgestopft ist, dass die Framerate selten über 60 Bilder die Sekunde (fps) kommt. In Battlefield 3 trumpft die GTX 780 wieder auf und rechnet je nach Einstellung fünf bis neun Bilder die Sekunde schneller.

Die GTX 770 schlägt ohne große Probleme ihre kleine Schwester, die GTX 760. Interessant ist jedoch, dass die Asus GTX 760 DirectCU II OC ihre Konkurrentin, die Inno3D GeForce GTX 760 iChill HerculeZ 3000, in allen Spiele-Benchmarks schlägt. Dabei taktet die Asus Grafikkarte auf dem Papier langsamer. Einzig und allein im Crysis 2 Benchmarks mit Full HD-Auflösung und Ultra-Details kann sich die GTX 760 von Inno3D vor die Asus GTX 760 setzen.

Die HIS HD 7850 IceQ X² GHz Edition schneidet in allen Benchmarks am schlechtesten ab. Dennoch liefert sie unter allen Bedingungen genug Leistung für ein flüssiges Spielen. Da sie zudem als einziges Modell nicht übertaktet wurde und auch die günstige Grafikkarte im Testfeld ist, weiß ihre Leistung uns durchaus zu überzeugen.


Im 3DMark Fire Strike-Benchmark verhält es sich mit den Ergebnissen so wie mit der Namensbezeichnung der Grafikkarten. Je höher die Zahl desto besser das Ergebnis. Wie nicht anders zu erwarten schneidet die Radeon Grafikkarte am schlechtesten ab, braucht sich mit ihren 2445 Punkten in den Extreme-Einstellungen jedoch nicht zu verstecken. Mit 400 Punkten mehr folgt die Asus GTX 760, die auf 2845 Punkte kommt. Auf Platz drei folgt die GTX 770 von Inno3D, mit 2919 Punkten. Wirklich beeindruckend ist erneut die GTX 780 – sie erreicht ganze 4787 Punkte. Somit leistet sie fast 64 Prozent mehr als das Einsteigermodell GTX 760!


Ebenso verhält es sich bei den Unigine-Benchmarks: Die HIS HD 7850 IceQ X² GHz Edition schneidet am schlechtesten ab, gefolgt von der Asus GTX 760 DirectCU II OC. Diese wird mit einem geringen Vorsprung von der Inno3D GeForce GTX 760 geschlagen. Etwas höher fällt erneut der Unterschied zwischen GTX 760 und der GTX 770 aus. Die Inno3D GeForce GTX 780 verweist erneut all ihre Kontrahenten auf die hinteren Plätze und sichert sich mit einem riesen Vorsprung die Krone.


Bei der Leistungsaufnahme zeigen sich alle Grafikkarten im Idle genügsam. Selbst die GeForce GTX 780 zieht nicht mehr als 115 Watt im Leerlauf aus der Wand. Unter Volllast verhält es sich da natürlich etwas anders. Die HIS HD 7850 IceQ X ist mit 266 Watt am genügsamsten. Beide GTX 760 kommen auf 303 (Asus) respektive 314 Watt (Inno3D). Die GTX 770 benötigt immerhin schon 60 Watt mehr als eine GTX 760. Mit 404 Watt genehmigt sich die GTX 780 die höchste Leistungsaufnahme. In Anbetracht ihrer Leistung haben wir jedoch mit einem noch höheren Wert gerechnet. Hierbei ist anzumerken, dass es sich bei den Angaben um die Leistungsaufnahme des gesamten Testsystems handelt!

Alle Grafikkarten im Test setzen auf ein eigenes Kühldesign. Da wir keine passenden Grafikkarten mit Referenzdesign zur Verfügung hatten, können wir nicht urteilen, ob die herstellereigenen Kühlleistungen besser oder schlechter sind. Alle Kühler halten die Grafikkarten kühl genug, dass sogar noch Potenzial zum Übertakten da ist. Von der Lautstärke her haben wir den subjektiven Eindruck, dass die HIS HD 7850 IceQ X² GHz Edition sowie die Asus GTX 760 DirectCU II OC am leisesten sind, was aber nicht heißt, dass die Inno3D-Grafikkarten unangenehm laut wären. Bei den Inno3D-Modellen hat uns hingegen die Möglichkeit gefallen, den Kühler zum Saubermachen auseinander nehmen zu können.

 

Fazit

Wem es um pure Leistung geht und bei dem der Geldbeutel keine Rolle spielt, dem können wir die Inno3D GeForce GTX 780 empfehlen. Sie rechnet ungeheuerlich schnell und das bei einem vergleichsweise moderatem Stromverbrauch. Der von Inno3D verbaute Kühlkörper hält die Temperaturen niedrig und arbeitet leise. Außer für wahre Gaming Enthusiasten wird sich diese Anschaffung jedoch nicht lohnen.

Inno3D-GeForce-GTX-780-iChill-HerculeZ-X3-Ultra-EmpfehlungDaher raten wir allen anderen zum Kauf der Asus GTX 760 DirectCU II OC: In den Spiele-Benchmarks schlägt sie ihre Konkurrentin von Inno3D und schneidet in den synthetischen Benchmarks meist unmerklich schlechter ab, so dass es im Alltagsgebrauch nicht auffallen dürfte. Zudem kostet sie mit 240 Euro an die 20 Euro weniger als es die Inno3D GTX 760 tut.

ASUS-GTX-760-DirectCU-II-OC-EmpfehlungSparfüchsen raten wir hingegen zur einzigen AMD-Grafikkarte in unserem Test. Ihre Spiele-Leistung reicht in der Regel für ein flüssiges Spielevergnügen, selbst mit aktivierten Bildverbesserungen, aus. Hinzu kommt, dass sie gerade einmal 170 Euro kostet und mit dem geringsten Stromverbrauch aller Testkandidaten aufwarten kann, wodurch der Geldbeutel ebenfalls geschont wird.

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Niklas Ludwig Niklas Ludwig

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