Wer sich aktuell einen Computer zusammenbauen möchte, hat gute Karten. Arbeitsspeicher ist günstig wie nie zuvor und auch die restlichen Komponenten sind bei sorgfältiger Abwägung und Auswahl günstig zu bekommen. Für alle die keine Highend-CPU verbauen und diese zusätzlich übertakten wollen, muss es dann auch kein CPU-Kühler der oberen Preisklasse sein. Wir haben uns drei aktuelle Prozessorkühler bis 30 € angesehen.
Einleitung
Die drei Modelle kommen von den beiden Herstellern Cooler Master und Arctic Cooling, wobei Cooler Master gleich zwei Modelle ins Rennen schickt. Im Konkreten handelt es sich um folgende Produkte:
- Cooler Master Hyper 212 EVO
- Cooler Master Hyper TX 3 EVO
- Arctic Cooling Freezer 13 Pro
Alle drei Kühler sind sogenannte Tower-Kühler, bei denen ein Lüfter die Frischluft parallel zum Mainboard durch die Lamellen der Kühlelemente bläst. Heatpipes sorgen in allen drei Fällen für den zügigen Abtransport der Abwärme des verbauten Prozessors.
Coolermaster Hyper 212 EVO
Der erste Kühler in diesem Test ist der Hyper 212 EVO aus dem Hause Cooler Master. Bereits vor einiger Zeit hatten wir die Plus-Version des Hyper 212 bei uns auf dem Prüfstand. Durch die CDC-Technologie, bei der die Heatpipes direkt auf der CPU aufliegen und den 120-mm-Lüfter sind bei diesem Produkt gute Leistungen zu erwarten.
Lieferumfang
- Kühler
- 120-mm-Lüfter
- Montagematerial
- Wärmeleitpaste
Technische Daten laut Hersteller
Lüftergröße | 120 mm |
Gewicht | 580 Gramm |
Abmessungen | 120 x 80 x 159 mm |
U/min | 600 – 1600 RPM |
Material | Aluminium + Kupfer |
kompatible Sockel | Intel Sockel: LGA1366/1156/1155/775 AMD Sockel: FM1/AM3+/AM3/AM2+/AM2 |
Lautstärke | 9 – 31 dB(a) |
Design & Verarbeitung
Da wir es in diesem Test mit Kühler der mittleren bis unteren Preiskategorie zu tun haben, braucht man nicht nach besonders aufwendig gestalteten Produkten Ausschau halten. So gibt sich der Hyper 212 EVO als schlichte Kühlkonstruktion aus Aluminiumlamellen, die durch vier Heatpipes mit dem Prozessor verbunden sind.
Der mitgelieferte 120-mm-Lüfter wird mithilfe von zwei Kunststoffhaltern direkt an die Lamellen geklemmt. Um einen besonders gerichteten Luftstrom zu schaffen, sind die sieben Flügel des Lüfters wellenförmig gestaltet. Wer möchte, kann den Hyper 212 EVO auch noch mit einem zweiten, optionalen Lüfter bestücken und somit im Sandwich-Betrieb einsetzen. Die erforderliche Halterung liegt dem Lieferumfang bei.Die Verarbeitung des Kühlers ist akzeptabel, die Auflagefläche wurde sauber und gründlich poliert.
Montage
Bei seinem Hyper 212 EVO setzt Coole Master auf eine sichere Verschraubung mit dem Mainboard. Dazu muss die Hauptplatine in den meisten Fällen aus dem Computer ausgebaut werden, um die passende Backplane rückseitig anzubringen. Die Montage ist trotz allem sehr einfach zu bewerkstelligen und nimmt nicht all zu viel Zeit in Anspruch. Positiv ist natürlich, dass der Kühler so sehr fest auf dem CPU-Sockel fixiert wird.
Fazit
Mit dem neuen Hyper 212 EVO schickt man ein solides Produkt auf den heiß umkämpften Kühlermarkt, dass durchaus eine Chance hat, sich dort zu behaupten. Die allgemeine Verarbeitung des Produktes geht in Ordnung und der Lieferumfang kann als komplett beschrieben werden. Die Möglichkeit noch einen zweiten Lüfter anzubringen, um die Leistung zu steigern, ist ebenfalls ein willkommenes Feature. Auch in Sachen Kühlleistung konnte der Hyper 212 EVO überzeugen. Leider ist der mitgelieferte Lüfter bei einer Betriebsspannung von 12 Volt deutlich hörbar gewesen. Hier sollte also zwingend die Lüftersteuerung des Mainboards zum Einsatz kommen. Aktuell ist der Hyper 212 EVO zu einem Preis von 28 € erhältlich und somit das teuerste Produkt in diesem Test.
Pro
- Kühlleistung
- Lieferumfang
- Preis
Contra
- Geräuschentwicklung bei 12 Volt
Coolermaster Hyper TX 3 EVO
Das nächste Produkt entstammt ebenfalls der Hyper-Serie von Cooler Master und trägt die genaue Bezeichnung Hyper TX 3 EVO. Dahinter versteckt sich eine abgespeckte Version der 212-Modelle, die lediglich mit einem 92-mm-Lüfter bestückt wurde.
Lieferumfang
- Kühler
- 92-mm-Lüfter
- Montagematerial
- Wärmeleitpaste
Technische Daten laut Hersteller
Lüftergröße | 92 mm |
Gewicht | 306 Gramm |
Abmessungen | 90 x 79 x 136 mm |
U/min | 800 – 2200 U/min |
Material | Aluminium + Kupfer |
kompatible Sockel | Intel Sockel: LGA1366/1156/1155/775 AMD Sockel: FM1/AM3+/AM3/AM2+/AM2 |
Lautstärke | 17-30 dBA |
Design & Verarbeitung
In Sachen Design macht der kleinere Hyper TX 3 EVO dem auf der vorhergehenden Seite beleuchteten Hyper 212 EVO so ziemlich alles nach. So wurde auch bei diesem Kühler darauf verzichtet, aufwendige Designelemente in das Produkt einzubringen. Auch die Lüfterhalterung basiert auf dem gleichen Prinzip, wie die des Hyper 212 EVO. Durch seine kompakten Abmessungen, welche vor allem dem 92-mm-Lüfter zu verdanken sind, lässt sich dieser Kühler überall dort einsetzen, wo Platz Mangelware ist. Somit können beispielsweise auch flachere PC-Gehäuse oder HTPCs mit einem CPU-Kühler ausgestattet werden, der eine große Sockel-Kompatibilität besitzt.
Mit einem Blick auf die Verarbeitung gilt für diese Kühlkonstruktion dasselbe wie für den Hyper 212 EVO. Es gibt sicherlich Produkte die sind sauberer gearbeitet, im Großen und Ganzen ist das Abgelieferte allerdings vollkommen Okay. Im Übrigen setzt Cooler Master auch hier seine CDC-Technologie (Continuous Direct Contact) ein, die dafür sorgt, dass die Heatpipes direkt auf dem Heatspreader der CPU aufliegen.
Montage
Die Installation des kleinen Hyper-Abkömmlings ist im Handumdrehen erledigt. Dies liegt vor allem daran, dass statt einer Verschraubungsmethode im Falle unseres Intel Testsystems die normalen Pushpins zum Einsatz kommen. Somit bleibt ein Ausbau des Mainboards erspart und der Kühler sitzt in wenigen Minuten an seinem Platz über der CPU. Die Wahl der Pushpinmethode ist in diesem Fall genau richtig, da das geringe Gewicht von knapp 300 Gramm auch so sicher getragen wird.
Fazit
Der Hyper TX 3 EVO kann vor allem durch seine kompakte Baugröße überzeugen, die auf den verwendeten 92-mm-Lüfter zurückzuführen ist. In Sachen Qualität und Lieferumgang gilt dasselbe wie beim Cooler Master Hyper 212 EVO, hier ist alles in Ordnung. Aufgrund der geringeren Lamellenoberfläche und des kleineren Lüfters kommt der Kühler allerdings nicht an die Leistung der beiden 120-mm-Kandidaten heran. Für seine Größe sind die erreichten Ergebnisse jedoch sehr ordentlich. Leider ist auch der Lüfter dieses Produktes bei voller Spannung deutlich aus dem Gehäuseinneren zu hören. Dafür kann man bei einem aktuellen Straßenpreis von ca. 19 € mit diesem Produkt eigentlich nichts falsch machen.
Pro
- Kühlleistung
- Lieferumfang
- Preis
Contra
- Geräuschentwicklung bei 12 Volt
Arctic Cooling Freezer 13 Pro
Der letzte und somit dritte Kandidat in diesem Test kommt aus dem Hause Arctic Cooling und hört auf den Namen Freezer 13 Pro. Dahinter verbirgt sich die weiterentwickelte Version des bekannten Freezer 13. Auch dieser Kühler setzt auf einen 120-mm-Lüfter und bringt eine um einen 50-mm-Fan erweiterte Kühlmöglichkeit für umliegende Komponenten mit.
Lieferumfang
- Kühler
- 120-mm-Lüfter
- Montagematerial
- Wärmeleitpaste bereits auf Kühler aufgetragen
Technische Daten laut Hersteller
Lüftergröße | 120 mm + 50-mm-Gebläse |
Gewicht | 902 Gramm |
Abmessungen | 134 x 96 x 159 mm |
U/min | 300 – 1350 U/min |
Material | Aluminium + Kupfer |
kompatible Sockel | Intel Sockel: LGA775 / LGA1156 / LGA1155 /LGA1366 AMD Sockel: 754 / 939 / 940 / AM2 / AM3 / 2600 |
Lautstärke | 0,3 Sone (ca. 25 – 30 dBA max.) |
Design & Lieferumfang
Der Arctic Cooling Freezer 13 Pro ist etwas aufwendiger gestaltet als die beiden Produkte von Cooler Master. Zwar ist die Farbgebung des passiven Kühlkörpers nahezu identisch, dafür setzt der in einen schwarzen Rahmen eingelassene Lüfter mit seinen weißen Flügeln schöne Akzente. Zudem sind die Aluminiumlamellen auf der Rückseite V-förmig eingekerbt, was dem Luftstrom zugutekommen soll. Auch bei diesem Produkt sorgen vier Heatpipes für den Wärmetransport von der CPU zu den Fins. Dafür setzt Arctic Cooling weiterhin auf eine glatte Auflagefläche, die von den Heatpipes durchlaufen wird, diese den Prozessor aber nicht direkt berühren.
Bei genauem Hinschauen entdeckt man dann aber ein echtes Highlight an dem Freezer 13 Pro. Auf der Heatplate ist ein kleiner, 50 mm großer Lüfter untergebracht, der die um den CPU-Sockel liegenden Komponenten, wie Kondensatoren und Spannungswandler, mit einem kontinuierlichen Luftstrom auf angemessenen Temperaturen halten soll. In Sachen Verarbeitungsqualität liefert zwar auch Arctic Cooling kein Wunder ab, es besteht aber im Allgemeinen auch kein Grund zur Kritik. Die Heatplate wurde im Übrigen blank poliert.
Montage
Auch Arctic setzt beim Freezer 13 Pro auf ein Pushpinverfahren. Im ersten Moment scheint dies bei einem Blick auf das Gewicht von etwas über 900 Gramm jedoch unangemessen. Bei den Pushpins handelt es sich allerdings um eine Eigenentwicklung, die extra für das Gewicht des Kühlers ausgelegt ist. Somit lässt sich auch dieser Kühler ohne Demontage der Hautplatine in Windeseile installieren.
Fazit
Mit dem Freezer 13 Pro hat Artic Cooling einen sehr interessanten Kühler auf dem Markt, der vor allem durch seine einfache Montage und die hohe Kühlleistung zu überzeugen weiß. Dabei arbeitete der Freezer 13 Pro trotz zusätzlichem 50-mm-Luftumwälzer beinahe unhörbar und war somit deutlich leiser als die Konkurrenz von Cooler Master. Des Weiteren stimmten auch hier Verarbeitungsqualität und der Lieferumfang. Zu einem Preis von derzeit knapp 22 € ist der Freezer 13 Pro in unseren Augen die erste Wahl der drei hier getesteten CPU-Kühler.
Pro
- Kühlleistung
- Lieferumfang
- Preis
- sehr leise
- extra Lüfter für Leistungskomponenten
Contra
- –
Design & Lieferumfang
Alle Kühler wurden neben ihrer Verarbeitung und ihrem Lieferumfang sowie Montageeigenschaften selbstverständlich hinsichtlich ihrer Leistung überprüft. Während des Tests war das System nicht in einem Computergehäuse eingebaut und die jeweiligen Lüfter wurden durchgehend mit 12 Volt Spannung versorgt. Alle automatischen Lüftersteuerungen wurden deaktiviert. Die gemessenen Werte sind dabei nur als Orientierungspunkt zu betrachten und sind mit großer Wahrscheinlichkeit so nicht auf einem anderen System reproduzierbar. Trotzdem sollten die gemessenen Temperaturen einen Schluss auf die jeweilige Leistung der Kühler ohne Weiteres zulassen. Alle Vergleichskühler wurden, sofern nicht anders angegeben, mit maximaler Drehzahl und ebenfalls 12 Volt betrieben.
Als Testsystem kam folgende Hardware zum Einsatz:
CPU |
Intel Core i7 920 2,67 GHz @ 3,3 GHz – 45 nm – 8 MB – TDP 130 Watt |
VGA |
2x Palit GTX 260 Sonic und Zotac GTX 260² 65 nm mit je 896 MB Speicher, PCI-Express 2.0 SLI-Verbindung (8x – 8x) – 4x 6 Pin |
Mainboard |
ASUS P6T Deluxe, X58 Chipsatz |
RAM |
12 GB (6x 2048 MB) DDR3 PC12800 OCZ und Patriot @ 1,65 Volt |
HDD |
Intel X25-M „Postville“ G2 80 GB SSD |
Software |
Windows 7 Ultimate 64 Bit |
Um eine 100%ige CPU-Auslastung zu erreichen, verwendeten wir Prime95. Testdauer: > 6Std. (jew. unter IDLE, unter Volllast). Die Temperaturen wurden über die digitalen Temperatursensoren der CPU gemessen und mit der Software RealTemp ausgelesen. Die Messungen wurden bei ca. 20°C Raumtemperatur durchgeführt.
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