Mit den Republic of Gamers Mainboards bietet Asus eine speziell auf Spieler ausgelegte Mainboard-Serie an. Doch das Maximus V Gene bietet noch eine weitere Besonderheit: es kommt im Micro-ATX-Format daher. Wir haben das Mainboard mit Intels Z77-Chipsatz einmal genauer beleuchtet und verraten Euch, ob sich die Anschaffung lohnt.
Lieferumfang
- Mainboard
- Bedienungsanleitung
- ATX-Blende
- 6 X SATA-Kabel
- Treiber CD
- SLI-Brücke
- Zubehör
Design & Aufbau
Welch Ironie – wobei es wohl eher ein gut durchdachter Marketinggag sein wird – das Asus seinem Micro-ATX-Mainboard den Namen Maximus verpasst hat, sieht man dem Maximus V Gene doch schon beim Auspacken den anderen Formfaktor an. Die Pins, auf denen die ATX-Mainboards sonst aufliegen, mussten wir bei unserem Testsystem erst einmal umstecken, da das Maximus gute 6 cm kürzer ist. Das PCB kommt schwarz lackiert daher. Etwas Farbe aufs Board bringen die zwei roten PCIe-Steckplätze und vier der insgesamt sechs SATA-Anschlüsse. Von den DIMM-Bänken sind ebenfalls zwei in Rot gehalten. Das Layout ist klassisch und weicht nicht von dem anderer Mainboards ab. Oben und rechts vom CPU-Sockel befinden sich schwarze Kühlkörper, die für eine ausreichende Kühlung der Leistungskomponenten sorgen. Unter dem Sockel sind die vier DIMM-Bänke angesiedelt, die maximal 32 Gigabyte DDR3 Speicher aufnehmen.
Links vom Sockel sitzen zwei PCIe-3.0-Slots und ein PCI-2.0-Slot. Je nach Grafikkarte lässt sich allerdings nur ein Steckplatz belegen, da der Kühlkörper die beiden anderen Steckplätze beinahe überragt. Der PCIe-2.0-Steckplatz lässt sich somit fast gar nicht nutzen. Wir konnten zwar eine Sound Blaster Z Soundkarte einbauen, jedoch berührte diese schon den Kühler der Grafikkarte. Bei einer anderen Grafikkarte mit kleinerem Kühlkörper war hingegen genug Platz vorhanden. Die Möglichkeit Crossfire oder SLI zu nutzen, halten wir dennoch für so gut wie unmöglich. Zwar ließen sich zwei Grafikkarten verbauen, jedoch lagen diese so eng beieinander, dass die Grafikkarte im ersten Steckplatz sicherlich Hitzeprobleme bekommen würde, da die zweite Grafikkarte die Frischluftversorung unterbricht. Unter dem PCIe-2.0-Steckplatz hat Asus noch Onboard Buttons zum Starten und Reseten des Rechners installiert. Im unteren rechten Bereich des Boards sind die sechs SATA-Anschlüsse angebracht und ein weiterer Kühler, den das Republic of Gamers Logo ziert.
Auf der Rückseite befinden sich vier USB-3.0- und vier USB-2.0-Anschlüsse. Des Weiteren können Monitore per DisplayPort oder HDMI und externe Festplatten per eSATA angeschlossen werden. Eine Besonderheit der Republic of Gamer Mainboards ist der gute Soundchip, der auf dem Mainboard verbaut wird. Er stammt von Creative und unterstützt viele Features, die sonst den Sound Blaster Soundkarten vorbehalten sind. So lässt sich echter Achtkanal-Sound verwirklichen und die EAX 5.0 Technologie, zur Realisierung von realistischen Umgebungsgeräuschen, ist auch mit an Bo(a)rd. Heimkino-Systeme lassen sich an der Rückseite per Klinke oder optischen Ausgang anschließen. Zu allerletzt darf ein LAN-Anschluss natürlich nicht fehlen, der ein lagfreies Spielen ermöglichen soll.
Besonders praktisch ist zudem ein Button, mit dem sich das Bios zurücksetzen lässt. Somit spart man sich das lästige Gehäuseöffnen. Neben dem CMOS-Reset-Button gibt noch den ROG-Connect-Button. Mit diesem wird das ROG-Connect-Feature an- oder ausgeschaltet. Dieses Feature ermöglicht es den Rechner von einem Laptop aus zu übertakten. Dazu müssen beide Rechner mit einem USB-Kabel verbunden und hochgefahren werden. Während der Rechner nun Benchmarks unterzogen wird, lassen sich die Komponenten mittels einer speziellen Software vom Laptop aus in Echtzeit übertakten und die daraus resultierende Mehrleistung betrachten.
Testsystem
Der Test des Mainboards wurde unter Windows 7 Ultimate x64 durchgeführt. Dazu wurden verschiedenste Stresssituationen für den Prozessor, die Grafikkarte und den Speicher simuliert. Zum Vergleich wurde das Asus P8Z77-V Pro herangezogen.
- Prozessor: Intel Core i7-3770K 3,5 GHz (Ivy Bridge), Turbo Boost aktiv, Hyperthreading aktiviert
- Ram: 8 GB Geil DDR3 2400 MHz @ 1600 Mhz CL 11-11-11-28
- Systemlaufwerk: Adata SSD XPG SX910 256 GB
- Grafikkarte: ASUS GeForce GTX570
- Betriebssystem: Windows 7 Ultimate x64
- Netzteil: Thortech Thunderbolt 650 Watt
Verwendete Software & Einstellungen
- Futuremark 3DMark 11: Extreme Setting, 1920×1080
- Futuremark 3DMark Vantage: Performance Setting, 1280×1024
- Futuremark PCMark
- SiSoftware Sandra Lite (Lite 2012.SP3 18.40)
- WinRar x64 (4.11): Datei packen
- TrueCrypt (7.0a): 100 MB Size, AES Encryption
- CineBench x64 11.5: CPU und OpenGl Test
- CyberLink MediaEspresso 6.5: Videokonventierung
- Crysis 2 in Verbindung mit fraps: fps-Messung 1 Szene
- Crystal DiskMark 3.0.1
- Office 2010, Excel Berechnung
Leistung
Verglichen mit dem Asus P8Z77-V Pro kann das Maximus V Gene fast in allen Benchmarks mithalten und ist oftmals sogar schneller. Im CPU-Benchmark von Cinebench liegen beide mit 7,91 Punkten gleichauf, wobei das P8Z77-V Pro im Open GL-Benchmark 10,4 Prozent wieder schneller ist. Bei der Sandra CPU Arithmetik nehmen sich beide mit jeweils 112 Punkten nichts. In der Multimedia Leistung zieht das Maximus V Gene hingegen mit ganzen 26,49 Prozent Vorsprung davon. Beim Packen einer 313 Megabyte großen Datei und dem Konvertieren einer 1 Gigabyte MOV-Datei ins MP4-Format sind beide exakt gleich schnell (43 Sekunden fürs Packen und 128 für das Konvertieren). Beim Test der Speicherbandbreite ist das Maxiumus V Gene mit 1,23 Prozent nur minimal schneller als sein großer Bruder. In Crysis 2 ist das Maximus sogar 8,6 Prozent schneller und gewinnt dieses Duell mit 51,8 zu 47,7 FPS. Den PC Mark 7 bestreitet das Maximus mit 5362 Punkten und somit 0,85 Prozent schneller. Beim 3D Mark 11 trennen beide Kontrahenten gerade einmal zwei Punkte voneinander, allerdings zu Gunsten des P8Z77-V Pro. Und wie sieht es beim Stromverbrauch aus? Dort ist das Micro-ATX-Board etwas genügsamer. Im Idle kommt es auf 73 Watt (6 Watt weniger) und unter Last auf 316 Watt (2 Watt weniger).
Hinweis: Bei der Ausführung des Excel-Scripts kam es zu Fehlern. Deshalb konnte kein Messwert für das ASUS Board ermittelt werden.
Fazit
Wer auf der Suche nach einem guten Micro-ATX-Mainboard ist macht mit dem Asus Maximus V Gene sicherlich nichts falsch. Die Leistung hat uns durchgehend überzeugt und gerade die Overclocking Features sind sehr vielfältig. Hinzu kommt ein sehr guter Soundchip, der eine zusätzliche Soundkarte überflüssig macht. Bedingt durch den Formfaktor weist das Mainboard allerdings ein großes Manko auf: Der fehlende Platz. SLI- oder Crossfire-Verbunde sind eigentlich nicht zu realisieren, es sei denn, es werden nur kleine, aber dann meist auch leistungsschwächere Grafikkarten verbaut. Wer darüber hinwegsehen kann, der kriegt zu einem Preis von circa 177 € bei Amazon.de ein sehr gutes Mainboard mit aktueller Ausstattung geboten.
Pro
- Leistung
- interner Soundchip
- Overclocking Features
- Onboard Buttons (Power und Reset)
- UEFI Bios
Contra
- Formfaktorbedingt wenig Platz
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