Der Hersteller Kingston schwimmt mit einigen seiner aktuellen Solid State Disk Modelle deutlich gegen den Strom: Statt auf erwiesenermaßen performante Chipsätze sowie die aktuellen SandForce oder Indilinx Produkte zu setzen, verbaut man unter anderem Toshiba Controller. Was diese Laufwerke genau leisten, haben wir anhand einer SSDNow V+ 100 aus dem neuen Produktsortiment getestet.
Geliefert wird das Laufwerk in einem gut gepolsterten Karton, der nach den Öffnen den Blick auf die bunt gestaltete Retailverpackung frei gibt. Im Inneren befinden sich neben der Solid State Disks noch einige andere praktische Gegenstände, über die sich vor allem Computerneulinge freuen dürften. So liefert man ein komplettes Set mit, welches spielend einfach erlaubt, seine Daten von der alten Festplatte auf die neue SSD zu übertragen. Dazu steht ein USB-Case für die SSD, ein Rahmen für den späteren Einbau in das Computergehäuse und die entsprechende Klonsoftware bereit. Entsprechende Kabel und Montagematerial ist auch dabei, genauso wie eine Anleitung.
Spezifikationen
Speicherkapazität nominell |
128 GB |
Schnittstelle |
S-ATA 2 |
Zellentyp |
MLC |
Controller |
Toshiba |
Cache |
128 MB |
Preis |
~ 240,- Euro |
Geschwindigkeit laut Hersteller (bis zu) |
Lesen 230 MB/s – Schreiben 180 MB/s |
Abweichungen zum gemessenen Ergebnis |
+2,6 % (236,0 MB/s) | +6,5 % (191,7 MB/s) |
Formfaktor |
2,5 Zoll |
Abmessungen |
69,85 mm x 100 mm x 9,5 mm |
Gewicht |
128 Gramm |
Modellnummer |
SVP100S2/128G |
TRIM-Befehl |
Ja |
Impressionen
Leistungstest
Testsystem
- Prozessor: Intel Core i7-860 2,8 GHz, Turbo Boost an, Hyperthreading aktiviert
- Ram: 4096 MB Corsair DDR3-1333 MHz
- Systemlaufwerk: Intel X25-M G2 „Postville“ 80 GB
- Storage: Western Digital WD6400AAKS S-ATA 2
- Mainboard: Intel DP55KG
- S-ATA 6 Controller: Asus U3S6
- Grafikkarte: MSI GeForce 8600GTS
- Betriebssystem: Windows 7 Professional x64
- Testbetriebssystem: Windows 7 Professional x64
- Netzteil: Seasonic M12 Power 600 Watt
- Vergleichslaufwerke: Crucial RealSSD C300 128 GB (S-ATA 3 & 6 GBit/s), Samsung 470 Series 64 GB, ADATA S599 128 GB, Mushkin Callisto Deluxe 40 GB, Mach Xtreme MX-DS 100 GB
Um die maximale Leistungs aus der S-ATA 6 GBit/s Schnittstelle heraus zu kitzeln, kam eine Asus U3S6 Controller-Karte zum Einsatz, die über den PCIe x4 Port angebunden war. Die Karte verwendet einen S-ATA Chipsatz der Marvell 9100er Serie.
Wir haben die folgenden Benchmark-Tools verwendet:
- HD Tach RW 3.0.4.0
- HD Tune 4.5
- A.S. SSD Benchmark 1.5
- Crystal Disk Mark 3.0 x64
- ATTO Disk Benchmark 2.46
HD Tach RW
Das Tool HD Tach RW ermöglicht die einfache Bestimmung der durchschnittlichen Schreib- und Lesegeschwindigkeit eines bestimmten Datenträgers. Ebenfalls werden die durchschnittliche Zugriffszeit sowie die Burstrate gemessen. Beim Burstrate-Test werden die Daten direkt auch dem Cache des Controllers abgerufen, weshalb die Werte oftmals weit über den anderen Benchmarkergebnissen liegen.
A.S. SSD Benchmark
Dieses Programm misst die sequenziellen Schreib- und Leseraten und bestimmt weitere Werte, wie z.B. Zugriffszeit und die Transferraten beim Zugriff auf kleine Dateien. Zudem verfügt das Tool über einen Kopier-Benchmark, der das Kopieren von ISO-Abbildern, Programmen und Computerspielen auf die SSD simuliert. Unseren Erfahrungen nach, sind die Ergebnisse sehr praxisnah, da mehrere Durchläufe gemittelt werden.
HD Tune Pro
Die Software HD Tune Pro misst neben den schon erwähnten Parametern ebenfalls die Geschwindigkeit beim Zugriff auf verschiedene Dateigrößen. Dieser Test ist bei SSDs sehr interessant, da vor allem viele kleine Dateien (z.B. 4 KB Blöcke) einen schwachen Controller schnell aus der Bahn werfen. Die Transferraten brechen dann bis auf wenige KB/s ein und es kommt zu Verzögerungen beim Dateizugriff. Gemessen wurden die Blockgrößen 512 Byte, 4 KB, 64 KB, 1 MB sowie der zufällige Zugriff auf alle Arten von Blockgrößen.
Crystal Disk Mark 3
Mit dem Tool Crystal Disk Mark 3 haben wir die sequenziellen Lese- und Schreibraten der drei Laufwerke bestimmt. Die anderen gemessenen Werte sind für unseren Fall eher uninteressant, da das im Verhältnis langsamere USB 2.0 zum Einsatz kommt.
ATTO Disk Benchmark
Dieses kleine Programm kam zum Einsatz um die maximale Leistung der Laufwerke im Bezug auf ihre Lese- und Schreibzugriffe herauszufinden. ATTO wertet die Schreib- und Leseleistung anhand verschiedenster Blockgrößen aus. Wir haben hier die 8MB großen Blöcke dargestellt, da die meisten Laufwerke hier ihre maximale Leistung entfalten. Diese Werte sind in der Praxis allerdings fast nie zu erreichen und werden daher oft als Werbemittel eingesetzt.
Windows 7 Professional x64
Installation von Adobe InDesign CS4
Futuremark PCMark Vantage
Als weiteres synthetisches Benchmark haben wir das PCMark Vantage aus dem Hause Futuremark für unsere SSD-Tests benutzt. Gemessen wurde die Zeit, die das Laufwerk zur Installation der Software unter Windows 7 benötigt. Außerdem wurde die HDD Test Suite des Programms ausgeführt und die am Ende ermittelte Punktzahl zu vergleichen.
Datei kopieren unter Windows 7
Fazit
Mit der aktuellen SSDNow V+ 100 Serie hat Kingston durchaus interessante Laufwerke auf dem Markt, die in Sachen Leistung gut mit der SandForce-Konkurrenz mithalten können. Unser Testexemplar mit 128 GB zeigte eine durchweg solide Performance wenn es um das Lesen von Daten ging. Hier hatten zwar andere Laufwerke geschwindigkeitsmäßig Vorteile zu Verzeichnen, die sich im alltäglichen Betrieb allerdings nur schwer feststellen lassen sollten.
Geht es an die Überprüfung der Schreibgeschwindigkeit, so zeigt der Toshiba-Controller wozu er gebaut worden ist. Egal ob im sequenziellen Betrieb oder bei willkürlichen Schreibzugriffen bei kleiner Blockgröße, die SSDNow V+ 100 war immer sehr schnell unterwegs.
Außerdem gefallen hat uns das umfangreiche Zubehör, welches den Umstieg auf einen neuen Massenspeicher doch um einiges leichter gestaltet. Wer das Zubehör nicht benötigt, kann allerdings auch nur das „nackte“ Laufwerk erwerben. In Sachen Verarbeitung gibt sich Kingston auch keine Blöße und liefert eine der am saubersten produzierten SSDs ab, die wir bisher begutachtet haben.
Der aktuelle Straßenpreis für das Laufwerk beträgt knappe 227 €. Wer das Zubehörpaket dazu erwerben möchte, zahlt zurzeit nur faire 9 € Aufpreis.
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