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Test: Verbatim SATA3 SSD & Kingston HyperX 3K SSD

Solid State Drives werden immer günstiger, auch wenn die Preisdifferenz zu herkömmlichen Festplatten teils noch enorm ist. Wir haben zwei Laufwerke von Kingston und Verbatim auf Herz und Nieren überprüft und protokolliert, was die beiden „SandForce driven“ SSDs so drauf haben.

Überblick

Die beiden Testkandidaten kommen aus den Häusern Kingston und Verbatim und haben in Sachen technischer Ausstattung einige Gemeinsamkeiten, aber sind auch mindestens so verschieden. So verfügt die Kingston HyperX 3K SSD über 256 GB MLC-Speicherzellen, bei der Verbatim SATA III SSD sind es nur 120 GB. Auch die Ansteuerung der Speicherchips erfolgt auf unterschiedliche Weise. Bei Kingston entschied man sich für eine synchrone Ansteuerung, Verbatim setzt hingegen auf eine asynchrone Konfiguration. Der MLC-NAND kommt dabei aus derselben Quelle. Beide Laufwerke setzten auf Intel Bausteine im 25-nm-Format, wobei die HyperX 3K SSD auf Speicherbausteine setzt, die mit bis zu 3000 P/E-Zyklen spezifiziert sind. Daher rührt auch das 3K im Namen des Laufwerks.

Auch beim Controller gleichen sich die beiden Solid  State Drives. So kommt jeweils ein SandForce SF-2281 Controller zum Einsatz. Es ist aber davon auszugehen, dass die Firmware noch vom jeweiligen Hersteller optimiert worden ist. Die Verwendung dieses Chipsatzes impliziert außerdem bereits das Vorhandensein einer SATA-6Gbit/s-Schnittstelle.

Lieferumfang Verbatim SATA III SSD

Lieferumfang Kingston HyperX 3K SSD

Technische Daten Verbatim SATA III SSD

Speicherkapazität nominell

120 GB

Schnittstelle

S-ATA 6 Gbit/s

Zellentyp

Asynchroner Intel MLC NAND 25 nm

Controller

SandForce SF-2281

Cache

N/A

Preis

http://geizhals.at/734135

Geschwindigkeit laut Hersteller (bis zu)

Lesen 550 MB/s – Schreiben 510 MB/s  

Abweichungen zum gemessenen

ATTO-Ergebnis (8 MB Block)

+0,29 % (551,58 MB/s) | -0,22 % (508,88 MB/s)

Radom 4K Lesen / Schreiben

k.A. / k.A.

Formfaktor

2,5 Zoll

Abmessungen

99,99 x 69,92 x 9,55 mm

Gewicht

96 g

Modellnummer

Verbatim 47378

TRIM-Befehl

Ja

 

 

 

 

Technische Daten Kingston HyperX 3K SSD

Speicherkapazität nominell

256 GB

Schnittstelle

S-ATA 6 Gbit/s

Zellentyp

Synchroner Intel MLC NAND 25 nm (3000 P/E)

Controller

SandForce SF-2281

Cache

N/A

Preis

http://geizhals.at/de/758712

Geschwindigkeit laut Hersteller (bis zu)

Lesen 555 MB/s – Schreiben 510 MB/s  

Abweichungen zum gemessenen

ATTO-Ergebnis (8 MB Block)

+0,76 % (559,24 MB/s) | +3,97 % (530,24 MB/s)

Radom 4K Lesen / Schreiben

40.000 / 57.000

Formfaktor

2,5 Zoll

Abmessungen

69,85 x 100 x 9,5 mm

Gewicht

96 g

Modellnummer

SH103S3B/240G

TRIM-Befehl

Ja

Leistungstest

Hauptteil dieses Berichts ist selbstverständlich der Leistungstest. Dazu wurden verschiedene Benchmarks durchgeführt, die das Leistungsverhalten der Solid State Disk in verschiedenen Situationen aufzeigen. Getestet wurden dabei Lese- und Schreibtransferraten sowie die Zugriffszeiten unter bestimmten Lastbedingungen. Praxisbezogene Benchmarks geben zusätzlich Aufschluss über die Leistung unter alltäglichen Bedingungen, während die synthetischen Benchmarks das theoretische Maximum aus den Solid State Drives herauskitzeln.

Testsystem

Firmwareversionen

Kingston HyperX 3K SSD 240 GB: FW 3.3.2
Verbatim SATA III SSD 120 GB: FW 501ABBF0

Wir haben die folgenden Benchmark-Tools verwendet:

Synthetische Benchmarks

Den ersten Abschnitt unsere Leistungstest wird von den synthetischen Benchmark-Programmen abgedeckt. Dieser Art von Test bringt die Solid State Disk an ihre theoretischen Leistungsgrenzen. Im Alltag findet man derartige Lastsituation aber eher seltener vor. Trotz allem lassen synthetische Benchmarks einen sehr schönen Vergleich zu, da jeder Benchmark-Durchlauf gleich aufgebaut ist.

A.S. SSD Benchmark

Dieses Programm misst die sequenziellen Schreib- und Leseraten und bestimmt weitere Werte, wie z.B. Zugriffszeit und die Transferraten beim Zugriff auf kleine Dateien. Zudem verfügt das Tool über einen Kopier-Benchmark, der das Kopieren von ISO-Abbildern, Programmen und Computerspielen auf die SSD simuliert. Unseren Erfahrungen nach, sind die Ergebnisse sehr praxisnah, da mehrere Durchläufe gemittelt werden.

ATTO Disk Benchmark

Dieses kleine Programm kam zum Einsatz um die maximale Leistung der Laufwerke im Bezug auf ihre Lese- und Schreibzugriffe herauszufinden. ATTO wertet die Schreib- und Leseleistung anhand verschiedenster Blockgrößen aus. Wir haben hier die 4KB und 8MB großen Blöcke dargestellt. Diese Werte sind in der Praxis allerdings fast nie zu erreichen und werden daher oft als Werbemittel eingesetzt. Das ATTO Disk Benchmark verwendete komprimierbare Daten, was vor allem SandForce Chipsätzen zu Gute kommt.

HD Tune Pro

Die Software HD Tune Pro misst neben den schon erwähnten Parametern ebenfalls die Geschwindigkeit beim Zugriff auf verschiedene Dateigrößen. Dieser Test ist bei SSDs sehr interessant, da vor allem viele kleine Dateien (z.B. 4 KB Blöcke) einen schwachen Controller schnell aus der Bahn werfen. Die Transferraten brechen dann bis auf wenige KB/s ein und es kommt zu Verzögerungen beim Dateizugriff. Gemessen wurden die Blockgrößen 512 Byte, 4 KB, 64 KB, 1 MB sowie der zufällige Zugriff auf alle Arten von Blockgrößen.

Real Benchmarks

Wesentlich interessanter für die spätere Benutzung einer Solid State Disk als Systemlaufwerk sind die real Test. Wie der Name schon sagt, überprüfen dieser Art von Test die Leistung der SSDs unter alltäglichen Bedingungen. Dazu gehören beispielsweise Setup-Routinen, Virenscans oder das Öffnen mehrere Programme zum gleichen Zeitpunkt. Während dieser Testdurchläufe wurde das entsprechende Laufwerk als Systempartition verwendet, auf der Windows 7 Professional x64 SP1 lief.

Programm-Installationen

Wie die Überschrift schon wiedergibt, haben wir mehrere Setup-Routinen durchlaufen lassen und die dafür jeweils benötigte Zeit der SSD festgehalten. Als Software diente uns hierfür das PCMark 7, Itunes sowie der Adobe Reader.

Anwendungs-Tests

Bei den Anwendungs-Test wurde überprüft wie schnell das getestete Laufwerk mit alltäglichen Aufgaben fertig wird. Als plastische Beispiele haben wir uns das Entpacken eines ISO-Images mit WinRar, einen vollständigen Systemscan mit Avira AntiVir Premium sowie das gleichzeitige Öffnen der Programme Windows Media Player, Firefox, Itunes, PCMark 7 und Acrobat Reader herausgesucht. Zudem erfolgte die Messung der Dauer des Systemsstarts.

Fazit

Auch wenn der direkte Vergleich aufgrund der unterschiedlichen Kapazitäten nicht gezogen werden kann, so wollen wir trotzdem ein abschließendes Fazit formulieren, welches unsere Eindrücke zusammenfasst.

In Sachen Verarbeitungsqualität können wir beiden Solid State Drives ein gutes Zeugnis ausstellen. Beide Hersteller setzen auf ein solides Metallgehäuse in guter Fertigungsqualität, wobei die HyperX 3K SSD um einiges schicker aufgemacht ist, als die Verbatim SATA III SSD. Dies liegt aber wohl nicht zuletzt an dem Stylefaktor den Käufer von HyperX-Produkten erwarten. Schade eigentlich, dass die meisten SSDs in irgendwelchen dunklen Schächten verschwinden, um ihre Arbeit anzutreten.

In Sachen Leistung unterscheiden sich die Laufwerke teils stark voneinander, was auf die unterschiedliche Hardwareausstattung zurückzuführen ist. So ist das Kingston Laufwerk beim sequenziellen Lesen und Schreiben von komprimierten Daten sehr schnell unterwegs und übersteigt die Performance der Verbatim SSD um mehr als das Doppelte. Der Lese- und Schreibzugriff auf 4K-Blöcke ist hingegen bei beiden Modellen fast identisch. Dafür ist die HyperX 3K SSD bei den Anwendungstests im A.S. SSD Benchmark wieder deutlich vorne.

Verbatim_120_GB_SATA_SSD_03

Beim sequenziellen Zugriff auf komprimierbare Daten zeigen beide Laufwerke dann die theoretische Höchstleistung. Die hier gemessenen Werte fallen direkt mit den maximalen Herstellerangaben zusammen, werden in der Praxis aufgrund des eher unrealistischen Testszenarios aber wohl selten erreicht werden.

Beim Lesen und Schreiben größerer Blöcke (> 4KB) muss sich die Verbatim SATA III SSD der Kingston HyperX 3K erneut geschlagen geben. Hier liegt aber keine allzu große Differenz vor. Besonders interessant sind natürlich die Tests unter realen Alltagsbedingungen, wie zum Beispiel Programminstallationen. Hier kann das Kingston Produkt seinen Vorsprung zwar weiterhin halten, die Verbatim SSD ist dem schnellen Laufwerk aber dicht auf den Versen. Der Virenscan der Systempartition war sogar 15 Sekunden eher abgeschlossen, als beim Kingston Laufwerk. Große Performanceeinbrüche gab es hingegen beim Entpacken eines ISO-Files. Hier war die Kingston HyperX 3K SSD mehr als zweimal so schnell.

In Sachen Lieferumfang werden wir keinen Vergleich ziehen, da es sich bei der Verbatim SATA III SSD um ein Stand-Alone-Laufwerk handelt, die HyperX 3K SSD kam hingegen als Upgradekit. Trotz allem ist der Lieferumfang dieses Kits noch einmal positiv hervorzuheben.

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Zur Betrachtung des Preispunktes möchten wir jedoch ebenfalls die Stand-Alone-Version der HyperX 3K SSD mit 240 GB heranziehen, welche aktuell ab 217 € erhältlich ist. Die entspricht einem Verhältnis von 90,4 Cent / GB. Die Verbatim SATA III SSD kostet hingegen zurzeit ab 89 € und kommt somit auf 74,2 Cent / GB.  Der Vollständigkeit halber sei noch der Preis des hier getesteten Upgradkits von Kingston genannte, welches aktuell ab 231 € erhältlich ist und somit nur wenig teuer als die Bulk-Version.

Insgesamt betrachtet können wir der Kingston HyperX 3K SSD eine sehr hohe Leistung bescheinigen, die auch Anwender mit hohen Ansprüchen zufriedenstellen sollte. Der Preis ist ebenfalls angemessen. Die Verbatim SATA 3 SSD empfiehlt sich vor allem für preisbewusste Käufer, die trotzdem nicht auf die aktuelle SATA 6 Gbit/s-Performance verzichten möchten. Auch hier bekommt man ein vernünftiges Laufwerk zu einem sehr interessanten Preis. Der allgemeine Preistrend macht SSDs zudem immer interessanter, liegen beide hier getesteten Laufwerke schon deutlich unter der Marken von 1€ / GB.

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Nils Waldmann Redakteur

Seit über 17 Jahren bei Allround-PC.com und als Redakteur und technischer Leiter tätig. In seiner Freizeit bastelt und konstruiert Nils gerne flugfähige Modelle und ist mit der Drohne unterwegs.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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