Mit der My Cloud EX2 stellt Western Digital den dritten Spross der My Cloud-Familie vor. Das Network Attached Storage (NAS) bietet zwei Festplatteneinschübe. Sie ordnet sich somit zwischen der My Cloud, mit nur einer Festplatte, und der My Cloud EX mit vier Festplatten ein. Wir haben die My Cloud EX2 hinsichtlich ihrer Leistung sowie der Einrichtung und Bedienung hin untersucht. Unser Ergebnis lest ihr in diesem Test.
Technische Daten
- 1,2 GHz SoC
- 512 Megabyte Arbeitsspeicher
- ein Ethernet-Anschlüsse (1 Gbit/s)
- zwei USB 3.0 Anschlüsse
Lieferumfang
- Western Digital My Cloud EX2
- Ethernet-Kabel
- Steckernetzteil
- Schnellinstallationsanleitung
Design & Verarbeitung
Das Gehäuse der WD My Cloud EX2 besteht aus anthrazit lackierten Kunststoff und hinterlässt einen sehr stabilen Eindruck. Ein kleines schwarzes Panel auf der Vorderseite peppt das Design etwas auf und zieht sich bis auf die rechte Gehäuseseite. Auf dem Panel befinden sich drei LEDs, die über den Betriebszustand informieren. Die schwarze Oberseite besitzt eine Vielzahl an Lüftungsschlitzen, damit die warme Luft nach außen entweichen kann. Falls ein Modell ohne Festplattenbestückung vorliegt oder die vorhandenen Festplatten ausgetauscht werden sollen, kann die Oberseite durch Drücken eines Clips geöffnet werden, wodurch die zwei Laufwerksschächte zum Vorschein kommen.
Die Festplatten sind mit einer Halterung gesichert, die zuerst durch das Aufschrauben einer Schraube entfernt werden muss. Dieser Schritt geschieht noch werkzeuglos. Die Festplatten selbst sind mit zwei seitlich montierten Schrauben, die zur Führung in dem Laufwerksschacht dienen, verschraubt. Zum einfachen Herausziehen der Festplatten, hat Western Digital eine Lasche aus Kunstoff an eine der Schrauben befestigt. Somit geht der Festplattentausch zwar nicht komplett werkzeuglos, aber dennoch recht unkompliziert und schnell vonstatten. Auf der Rückseite befinden sich alle Anschlüsse der My Cloud: zwei USB-3.0-Ports, ein Ethernet-Port sowie der Stromanschluss sind hier untergebracht. Für einen stabilen Stand sorgen vier schmale Gummifüße auf der Unterseite.
Installation & Inbetriebnahme
Wie bei den anderen My Cloud-Modellen ist auch die Inbetriebnahme und Installation der My Cloud EX2 sehr einfach und auch auf weniger erfahrene Computernutzer zugeschnitten. Die EX2 muss lediglich über ein Netzwerkkabel mit dem Router verbunden und an den Strom angeschlossenen werden. Nach einer kurzen Einrichtungszeit kann der Anwender einfach „wdmycloudex2“ in seinen Internetbrowser eingeben und erhält über ein übersichtliches Dashboard alle Informationen und Einstellungsmöglichkeiten der My Cloud EX2.
Die Webübersicht erlaubt das Anlegen mehrerer Nutzer, das Erstellen von Ordner, bei denen geregelt werden kann, und vieles mehr. Alle diese Optionen sind gut beschrieben und recht simpel gehalten. Bevor die ersten Daten auf die My Cloud gespeichert werden, sollte der gewünschte RAID-Modus gewählt werden. Zur Auswahl stehen RAID 0,1, JBOD und Spanning. Für die beste Geschwindigkeit sollte RAID 0 verwendet werden, für hohe Datensicherheit eignet sich hingegen RAID 1 besser, wobei sich hier die verfügbare Kapazität halbiert, da alle Daten zur Sicherung auf die zweite Festplatte gespiegelt werden.
Software & Funktionen
Die Software der My Cloud ist sehr mächtig und bietet viele Funktionen, ohne den Anwender gleich zu erschlagen. Neben den bereits genannten Funktionen, bietet sie noch deutlich mehr. Western Digital bietet einige Apps an, mit denen sich der Funktionsumfang und das Einsatzgebiet der My Cloud EX2 deutlich erweitern lassen. Beispielsweise lässt sich die My Cloud mit einer WordPress-App als Server für den eigenen Blog betreiben. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann den Inhalt des NAS auch auf ein USB-Laufwerk oder per Netzwerkverbindung auf ein anders Gerät in oder außerhalb des eigenen Heimnetzwerkes sichern.
Der Zugriff mit einem Mobilgerät ist ebenfalls möglich: Dieser erfolgt bei Smartphones idealerweise über die von Western Digital angebotene App. So kann der Anwender von unterwegs auf die Daten der My Cloud zugreifen oder sogar neue hinzufügen. Das ist besonders praktisch, falls die Speicherkarte voll ist und gerade Platz benötigt wird, um beispielsweise neue Fotos zu schießen. Die App bietet logischerweise einen geringeren Umfang als die Software, ist dafür aber schön schlank und übersichtlich gehalten.
Einen genauen Überblick über die Funktionen der Software, erhaltet ihr in dem untenstehenden Video, in dem wir die Funktionen genauer beleuchten und euch Schritt für Schritt durch die Menüpunkte der My Cloud EX2 führen.
Leistungstest
Wir haben die My Cloud EX2 auch hinsichtlich ihrer Leistung getestet. Auf der Platine der My Cloud werkelt ein SoC
mit einer Taktfrquenz von 1,2 Gigahertz. Der SoC selbst kann zudem noch auf 512 Megabyte Arbeitsspeicher zurückgreifen. Wir haben die Lese- und Schreibwerte mit dem Intel NAS Performance Toolkit überprüft. Das NAS selbst war mit einem Netzwerkkabel an eine Fritzbox 7390 angeschlossen. Der PC, mit dem die Messung erfolgte, wurde ebenfalls per Netzwerkkabel an die Fritzbox angeschlossen.Bereits im Test zur WD My Cloud EX4 haben wir festgestellt, dass die verbauten WD Red-Festplatten schnell arbeiten und an einem SATA-Port Transferraten von 120 Megabyte pro Sekunde erreichen. Die Hardware im NAS scheint die Leistung der Festpatte jedoch auszubremsen. Im RAID 0 erreichte die My Cloud EX2 beim Kopieren von Dateien lediglich 73,3 MB/s. Wurden Daten vom Nas abgerufen, sank der Wert auf 58, MB/s. Noch schlechter sah es beim Kopiervorgang von Ordnern aus, bei dem die Transferraten auf 3 und 9,9 MB/S fielen. Ein Ausreißer lässt sich im RAID 1 Modus erkennen. Beim Kopiervorgang von Dateien vom NAS auf den PC erreichte die My Cloud EX2 hier sehr gute 90,4 MB/s. Der Wert ließ sich jederzeit reproduzieren, weshalb wir einen Messfehler ausschließen. Erklären können wir uns den, im Vergleich zu den anderen Werten, sehr guten Wert allerdings nicht.
Die Leistungsaufnahme der My Cloud EX liegt im Standby bei 5,5 Watt und steigt im Idle auf 13 Watt an. Bei einem Kopiervorgang genehmigt sich das NAS weitere drei Watt und erreicht einen Wert von 16 Watt.
Fazit
Im Grunde gleicht die WD My Cloud EX2 ihrem großen Bruder, der EX4. Das ist beileibe nichts schlechtes, schließlich wusste uns schon die EX4 zu begeistern. Käufer der EX2 müssen lediglich auf ein LCD-Display sowie auf einen zweiten Ethernet- und Stromanschluss verzichten. Ansonsten bietet die My Cloud EX2 alle Funktionen, die wir schon bei der EX4 zu schätzen wussten. Dazu zählen die einfache Einrichtung und der große Funktionsumfang. Das App-Angebot erweitert das Einsatzgebiet der My Cloud und lässt diese beispielsweise als Server für den eigenen Blog fungieren. Kritikpunkte konnten wir während unseres Tests keine ausfindig machen, weshalb die My Cloud EX2 eine klare Empfehlung verdient hat.
- übersichtliche und funktionsreiche Software
- Festplatten ohne viel Aufwand austauschbar
- Apps erweitern den Funktionsumfang
Contra
- Hardware limitiert Leistung der Festplatte
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