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Test: Western Digital WD RED 6 TB Festplatte

6 TB für's NAS - Die neue WD RED mit NASWare 3.0 auf dem Prüfstand

Die WD RED Serie des Herstellers Western Digital richtet sich ganz speziell an Nutzer sogenannter Network Attached Storage Systeme (NAS), die als Server in den eigenen vier Wände als zentraler Datenablageort dienen. Mit der neuen WD RED Festplatte hebt der Hersteller die Kapazitätsgrenze auf 6 TB an und ermöglicht somit Systeme mit einer deutliche höheren Gesamtkapazität. Wir haben die WD RED 6 TB von Western Digital für euch getestet.

 

Überblick

Wer sich das erste Mal mit dem Aufbau eines eigenen NAS-Servers beschäftigt, mag sich fragen, wozu spezielle Festplatten nötig sein sollen, wenn doch theoretisch auch jede beliebige Desktopfestplatte im 3,5-Zoll-Format in ein herkömmliches NAS (Network Attached Storage) eingesetzt werden kann. Western Digital argumentiert an dieser Stelle mit drei Punkten für seine speziell auf NAS-Systeme ausgerichtete WD RED Serie:

Zum ersten haben die Laufwerke eine besondere Firmware, die die Kompatibilität zu Produkten der gängigen NAS-Anbieter sicherstellen soll.

Zweiter Pluspunkt ist eine niedrigere Energieaufnahme und eine daraus resultierende geringere Wärmeentwicklung der Festplatte, die zu einer höheren Lebenserwartung der Datenträger führt und die Anforderung an das Kühlsystem im NAS-Server senkt.

Zu guter Letzt sind die WD RED Laufwerke, im Gegensatz zu vielen Standardfestplatten, für den Dauerbetrieb geeignet, was für ein ernsthaft betriebenes NAS unerlässlich ist. Immerhin soll ein solcher Mini-Server zu jeder Tages- und Nachtzeit Daten und Dienste zur Verfügung stellen. In dieser Hinsicht ist auch die im Vergleich zu Desktopfestplatten niedrigere Leistungsaufnahme wichtig, da so der gesamte Stromverbrauch des NAS-Servers im Dauerbetrieb signifikant gesenkt werden kann.

Western Digital WD RED 6 TB Schnittstellen

Technischer Hintergrund

Die neue WD RED 6-TB-Version wird, wie auch die anderen Varianten der Produktreihe, mit einem SATA 6 GBit/s Interface ausgeliefert. Im Inneren der größten Variante mit 6 TB befinden sich nun fünf Plattern mit einer Kapazität von je 1,2 TB. Diese rotieren im Betrieb mit energiesparenden 5.400 U/min. Western Digital nennt diese Geschwindigkeit IntelliSpeed. Im Vergleich zu den meisten Desktop-HDDs, die mit 7.200 U/min arbeiten, ist die WD Red Serie so deutlich sparsamer und erzeugt weniger Geräusch- und Wärmeemissionen.

Der Controller der Festplatte kann auf bis zu 64 MB Cache-Speicher zurückgreifen. Aufgrund der hohen Kapazität ist die Festplatte selbstverständlich im 4K-Sektoren-Format aufgebaut. Die Laufwerke der WD RED Serie sind mit 1, 2, 3, 4, 5 und 6 TB Kapazität erhältlich. Durch die extrem hohe Speicherdichte erlaubt die neue 6-TB-Version nun den Aufbau von einem NAS mit 48 TB Speicherplatz, wenn acht Festplatten zusammen betrieben werden und kein RAID-Verbund mit Datenredundanz zum Einsatz kommt.

Im Gegensatz zu Laufwerken mit höherer Kapazität verwendet die WD Red 6 TB aus unserem Test noch das wohl erprobte Conventional Magnetic Recording (CMR) Verfahren. Bei dieser Methode sind die einzelnen Datenspuren auf dem Plattern durch eine sogenannte „Guard Zone“ getrennt. Das der Schreibkopf breiter als die Datenspur ist, wird so sichergestellt, dass beim Schreiben auf einer Datenspur die Daten einer benachbarten Spur nicht aus Versehen überschrieben oder beschädigt werden. Um die Speicherdichte zu erhöhen gehen Laufwerke mit noch mehr Kapazität pro Plattern einen anderen Weg.

Die neue Technologie nennt sich SMR – dieses steht für Shingle Magnetic Recording. Das englische Wort Shingle bedeutet so viel wie Schindel und beschreibt sehr gut, wie SMR funktioniert. Wie die Schindeln auf dem Dach eines Hauses, überlappt der Schreibkopf bei diesem Verfahren mit der zu beschreibenden und der benachbarten Spur. Es wird bei dieser Technik also auf die Guard Zone verzichtet und die Datenspuren liegen noch näher aneinander. So kann die Speicherdichte gegenüber CMR-Laufwerken um bis zu 25 % gesteigert werden. Dafür zahlt SMR aber einen Preis: Durch das Wegfallen der Guard Zone wird die benachbarte Spur nun beim Schreiben auf die fokussierte Datenspur ebenfalls überschrieben. Damit diese Daten nicht verloren gehen, müssen sie vor dem Schreiben ausgelesen, im Cache gespeichert und dann ebenfalls während des angestrebten Schreibvorgangs erneut geschrieben werden. Das macht das SMR-Verfahren deutlich anspruchsvoller als CMR.

NASWare 3.0

Hinter dem Namen NASWare verbirgt sich Western Digital spezielle Firmware für NAS-Systeme, welche auf allen WD RED Festplatten zum Einsatz kommt. Die WD RED 6 TB ist mit der neusten Version, NASWare 3.0 ausgestattet. Diese spezielle Firmware sorgt zum einem für die hohe Kompatibilität der WD RED Laufwerke und greift zum anderen aktiv in den Betrieb der Festplatten ein, in dem Vibrationen ausgeglichen werden. Diese Technologie nennt sich „3D Active Balance Plus“ und befähigt WD RED Festplatten dazu, einen aktiven Massenausgleich auf zwei Koordinatenebenen auszuführen. Dadurch werden Schwingungen innerhalb größerer Laufwerksverbunden, z.B. NAS-Systemen mit 4, 6 oder 8 Festplatten, unterbunden, was wiederum die Lebensdauer der Festplatten steigern soll.

Um dies zu ermöglichen verbaut WD in den Festplatten der RED Serie Beschleunigungssensoren, die minimale Schwingungen wahrnehmen können und entsprechende Aktuaren, die diesen Schwingungen entgegenwirken. Somit soll die Festplatte stets mit optimale Laufruhe arbeiten und somit nicht ihre Leistung drosseln müssen.

Weiterhin sorgt NASWare 3.0 dafür, dass die Festplatte im Dauerbetrieb nicht andauern ihren Lese- und Schreibkopf parkt. Diese Funktion wird vor allem von Desktop-Festplatten verwendet, wenn die Festplatte eine bestimmte Zeit lang inaktiv ist. Die Festplatte bewegt den Lese- und Schreibkopf dann weg von den Plattern in die sogenannte „Landing Zone“. Das ständig Parken des Kopfes führt zu einer schnelleren Alterung der Festplattenmechanik. Da es bei einem sich im Dauerbetrieb befindlichen NAS völlig normal ist, dass die Platten sich im Leerlauf befinden (bei den überwiegenden NAS-Servern dürfte das der Standardzustand sein), verhindert  die NASWare 3.0 unnötiges Parken des Kopfes. So soll die Lebensdauer der WD Red Serie gegenüber Desktop-HDDs im NAS-Betrieb gesteigert werden.

WD RED NasWare 3.0 Logo

Da NAS-Server in der Regel eine große Anzahl an persönlichen Daten speichern, sollte der interessierte Käufer vor der Wahl seiner Festplatten immer zu erst einen Blick in die Kompatibilitätsliste des NAS-Herstellers wenden. Festplattenhersteller wie WD arbeiten mit den Herstellern von NAS-Servern zusammen, um eine maximale Kompatibilität zu gewährleisten. Diese ist vor allem dann wichtig, wenn ein NAS im RAID-Verbund betrieben wird. Hier sollte ein fehlerfreies, vorab getestetes Zusammenspiel zwischen Festplatte und RAID-Controller gewährleistet sein, um unschöne Zwischenfälle und Datenverlust zu vermeiden. 

Technische Daten im Überblick

Speicherkapazität nominell

6000 GB

Schnittstelle

S-ATA 6 Gbit/s

Spindelgeschwindigkeit

5400 U/min (IntelliSpeed)

Cache

64 MB

Preis

 ca. 257 Euro

Formfaktor

3,5 Zoll

Geräuschemission

25 dB(a) Leerlauf / 28 dB(a) Last

Abmessungen

26,1 x 147 x 101,6 mm

Gewicht

750 Gramm

Modellnummer

WD60EFRX

Besonderheiten

NASWare 3.0

Garantie

3 Jahre

Leistungstest

Besonders interessant bei jedem Test von Speichermedien ist natürlich die Leistungsmessung. Wir haben die neue WD RED 6 TB Festplatte deshalb auf unserem Prüfstand mit verschiedenen Tools getestet. Als Vergleich haben wir die WD RED 2-TB-Variante sowie die WD Black mit 4 TB herangezogen. Die Festplatte der WD Black Serie arbeitet im Gegensatz zu den beiden Vertretern der WD Red Serie mit 7.200 U/min und weist somit tendenziell eine geringere Zugriffszeit auf.

Textsystem

* Mit anderer Testsystemkonfiguration getestet.

Wir haben die folgenden Benchmark-Tools verwendet:












Fazit

Auch die größte Version der WD RED Familie von Western Digital hinterlässt einen guten Eindruck. Äußerlich ist das Laufwerk gut verarbeitet und sieht dank der roten Aufkleber auch noch sehr professionell aus. Doch was wirklich zählt, sind natürlich die inneren Werte.

Auf dem Prüfstand konnte die 6-TB-Version der WD RED von sich selbst überzeugen. Vor allem bei sequenziellen Dateitransfers, kann das Laufwerk seine Vorteile ausspielen. Dies dürfte für die meisten NAS-Nutzer am interessantesten sein, sollte das NAS im multimedialen Umfeld, beispielsweise als Streaming-Server genutzt werden. Aber auch in Sachen zufällige Zugriffe auf verschieden Blockgrößen weist die WD RED 6 TB ordentliche Werte auf. Generell ist sie durchweg schneller, als die kleine Schwester mit nur 2 TB Speicherkapazität. Interessant ist ebenfalls, dass zumindest in den Disziplinen der sequenziellen Übertragung das Niveau der WD Black, welche mit 7200 U/min arbeitet, erreicht und teilweise sogar übertroffen wird.

Western Digital WD RED 6 TB Schrägansicht

Während des gesamten Tests blieb die WD RED auch unter Last angenehm leise. Die Temperatur, welche über den Sensor der Festplatte per Software ausgelesen wurde, überstieg die 32 Gradmarke nicht. Dabei lag das Laufwerk jedoch offen in der Teststation. Da die meisten NAS-Server mit einem Lüfter aktiv für die Kühlung der verbauten Festplattenlaufwerke sorgen, braucht der Nutzer von WD RED Festplatten im Allgemeinen keine Gedanke über zu hohe Laufwerkstemperaturen zu machen.Western Digital WD RED 6 TB

Die Western Digital WD RED 6 TB ist deshalb für alldiejenigen geeignet, die nie genug Speicherplatz haben können. Das energieeffiziente Design, die hohe Laufruhe und die guten Transferraten sind quasi für den Aufbau eines potenten 8-Bay-NAS prädestiniert. Der Preis für eine WD RED mit 6 TB liegt aktuell bei circa 257 Euro
(Stand 22.02.2015), was im Angesicht der hohen Datendichte durchaus gerechtfertigt ist. Es bleibt spannend, wie Technologien, wie SMR die Speicherkapazität der Einzellaufwerke in den kommenden Jahren weiter in die Höhe treiben wird, um noch mehr Speicherkapazität im eigenen NAS zu ermöglichen.

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Nils Waldmann Redakteur

Seit über 17 Jahren bei Allround-PC.com und als Redakteur und technischer Leiter tätig. In seiner Freizeit bastelt und konstruiert Nils gerne flugfähige Modelle und ist mit der Drohne unterwegs.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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