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Test: Crucial MX500 SSD mit 500 GB

Mit SMI-Controller und 64 Layer 3D-NAND an die Spitze?
Crucial Themen
Wer auf der Suche nach einer SSD mit ansprechendem Preis und guter Leistung ist, für den war Crucial mit seiner MX-SSD-Serie in der Vergangenheit immer eine gute Anlaufstelle. Nun veröffentlicht die Micron-Tochter den Nachfolger der beliebten MX300 SSD. Wir haben die neue Crucial MX500 SSD für euch getestet.

Überblick

War es zu Beginn der SSD-Ära ein beinahe ungeschriebenes Gesetz zig verschiedene SSD-Produktreihen im Portfolio zu haben, hat sich dieses Mantra zum Wohle des Kunden aufgelöst. Jetzt heißt es: „weniger ist mehr“ und alle großen SSD-Marken beschränken sich auf ein übersichtliches Angebot verschiedener SSD-Produkte. Crucial ist ebenfalls diesen Weg gegangen und bietet im Endkundenbereich aktuell genau drei SSD-Familien zum Kauf an. Im Einstiegssegment ist weiterhin die BX300 SSD mit 3D-MLC-NAND erhältlich. Die MX300 bleibt weiterhin am Markt und deckt das mittlere Leistungssegment ab. Sie ersetzt mit dem Eintritt der neuen MX500 außerdem die bis vor Kurzem vertriebene MX200 SSD. Die MX500 ist somit das neue Flaggschiff von Crucial. Für wen Leistung und die neuste Technologie keine große Rolle spielen, der kann theoretisch zu jeder der drei Crucial Produktfamilien greifen, wer jedoch auf eine SSD im M.2-Format angewiesen ist, für den entfällt die BX300 Serie – diese gibt es nur als 2,5-Zoll-SATA-Variante zu kaufen. MX300 und MX500 sind hingegen auch als M.2-Modul verfügbar.

 

Für diesen Test stand uns die 500-GB-Variante der MX500 zur Verfügung. Das Laufwerk ist außerdem mit 250 GB, 1 TB oder 2 TB verfügbar. Wie schon bei der MX300 gilt aber weiterhin: Wer die 2 TB Speicherkapazität benötigt, muss zur 2,5-Zoll-Variante greifen. In Form eines M.2-Moduls ist bei maximal 1 TB Kapazität Schluss.

Unter der Haube

Im Folgenden möchten wir euch einen schnellen Überblick über die wichtigsten technischen Daten und Funktionen des neuen Crucial Produktes geben.

Die neue Crucial MX500 SSD…

Unterschied zur MX300

Da sich die MX500 technisch doch relativ stark von ihrem Vorgänger, der MX300, unterscheidet, soll in Kürze auf die wichtigsten Unterschiede eingegangen werden. Die Crucial MX500 ist seit langem das erste Crucial-MX-Laufwerk, welches nicht auf einen Marvell Controller setzt. Statt des Marvell 88SS1074 in der MX300 verwendet Crucial in der MX500 nun den bekannten Silicon Motion (SMI) SM2258 Chipsatz. Zwar kam bereits in der MX300 3D-NAND von Micron zum Einsatz, dabei handelte es sich jedoch um Speicher mit 32 Layern. Die MX500 kommt als erstes Crucial-Laufwerk in den Genuss des neuen 64 Layer 3D-NAND von Micron. Damit sind die neuen Laufwerke noch einmal energieeffizienter als die Vorgängerversion. Beide Laufwerke haben weiterhin gemeinsam, dass der NAND im TLC-Verfahren angesprochen wird. Dies bedeutet, dass pro Flashspeicherzelle 3 Bit abgespeichert werden. Auch die Lebenserwartung des Flashspeichers steigt mit dem 64 Layer NAND erneut an. Zum Vergleich: Für die MX300 525 GB gibt Crucial 160 TB TBW an, bei der neuen MX500 mit 500 GB sind es nun 180 TB TBW (total bytes written).

Technische Daten im Überblick

Speicherkapazität nominell 500 GB
Schnittstelle SATA 6 GBit/s
Formfaktor 2,5 Zoll
Zellentyp 3D-NAND TLC (64 Layer)
Controller Silicon Motion SM2258
Cache Ja
Geschwindigkeit (bis zu) 560 MB/s (Lesen) / 510 MB/s (Schreiben)
Abweichungen zum gemessenen Ergebnis (ATTO 8 MB Block) + 0,55% (563,1 MB/s) | +1,73 % (518,8 MB/s)
Random 4K Lesen / Schreiben 95.000 / 90.000 IOPS
Modellnummer

CT500MX500SSD1

Max. Leistungsaufnahme (DeepSleep / Idle / Read / Write) N/A
Abmessungen 100 x 70 x 7 mm
Gewicht N/A
Garantie 5 Jahre
Preis ca. 113 Euro

Leistungstest

Natürlich interessiert bei SSDs hauptsächlich die Leistung, die ein Laufwerk unter verschiedenen Bedingungen an den Tag legt. Daher haben wir die beiden neuen Samsung SSDs verschiedenen Tests unterzogen. Theoretische Benchmarks kitzeln das Maximum aus dem Laufwerk heraus, während praktisches Testdurchläufe eine Einschätzung der Laufwerksleistung unter alltäglichen Bedingungen erlauben. Als Vergleich haben wir die Samsung SSD 850 EVO 500 GB, die Samsung SSD 750 EVO 500 GB, die Crucial BX300 480 GB, die Crucial MX300 525 GB, die Samsung SSD 860 EVO 1 TB sowie die SSD 860 Pro 1 TB verwendet.

Testsystem

Wir haben die folgenden Benchmark-Tools verwendet:

Erklärung zu den Diagrammen: Wenn ihr die Maus auf einen Balken bewegt, wird euch der Produktname und die erreichte Punktzahl angezeigt. Um die Ansicht übersichtlicher zu gestalten, könnt ihr für euch uninteressante Produkte mit einem Klick auf den Produktnamen unterhalb des Diagramms ausblenden.

Synthetische Benchmarks

Synthetische Benchmarks bringen die Laufwerke an ihre Leistungsgrenzen – die dargestellten Situationen entsprechen aber häufig nicht den Alltagsbedingungen, denen eine SSD ausgesetzt ist. Da jeder Benchmark gleich aufgebaut ist, bieten sie dennoch eine sehr gute Vergleichbarkeit der verschiedenen Laufwerke.

A.S. SSD Benchmark

Der A.S. SSD Benchmark misst die sequenziellen Schreib- und Leseraten einer SSD. Darüber hinaus werden Zugriffszeit und Transferraten beim Zugriff auf kleine Dateien gemessen. Ein integrierter Kopier-Benchmark simuliert das Kopieren von ISO-Dateien, Programmen und Computerspielen und misst dabei die Transferraten. Unseren Erfahrungen nach sind die Ergebnisse sehr praxisnah, da mehrere Durchläufe gemittelt werden.

ATTO Disk Benchmark

Wenn es darum geht die maximale Schreib- und Lesegeschwindigkeit einer SSD zu ermitteln, ist der ATTO Disk Benchmark ein zuverlässiges Tool. Die Leistung wird anhand verschiedener Blockgrößen gemessen, die wir in Blöcken von vier Kilobyte bis acht Megabyte dargestellt haben. In der Praxis sind die abgebildeten Werte allerdings fast nie zu erreichen und werden von den Herstellern gerne als Werbemittel eingesetzt. Das ATTO Disk Benchmark verwendet komprimierbare Daten, was vor allem SandForce Chipsätzen zu Gute kommt.

 

Crystal Disk Mark

Das Crystal Disk Mark ist ein weiteres beliebtes Tool, um die Transferleistung von Massenspeichern zu testen. Wir haben mit dem CDM erneut die sequenzielle Transferleistung überprüft.

 

HD Tune Pro

Die Software HD Tune Pro misst neben den schon erwähnten Parametern ebenfalls die Geschwindigkeit beim Zugriff auf verschiedene Dateigrößen. Dieser Test ist bei SSDs sehr interessant, da vor allem viele kleine Dateien (z.B. 4 KB Blöcke) einen schwachen Controller schnell aus der Bahn werfen. Die Transferraten brechen dann bis auf wenige KB/s ein und es kommt zu Verzögerungen beim Dateizugriff. Gemessen wurden die Blockgrößen 512 Byte, 4 KB, 64 KB, 1 MB sowie der zufällige Zugriff auf alle Arten von Blockgrößen.

Real Benchmarks

Wesentlich interessanter für die spätere Benutzung einer Solid State Disk als Systemlaufwerk sind die Real-Tests. Wie der Name schon sagt, überprüfen dieser Art von Test die Leistung der SSDs unter alltäglichen Bedingungen. Dazu gehören beispielsweise Setup-Routinen, Virenscans oder das Öffnen mehrere Programme zum gleichen Zeitpunkt. Während dieser Testdurchläufe wurde das entsprechende Laufwerk als Systempartition verwendet, auf der Windows 10 Pro x64 lief.

Programm-Installationen

Wie die Überschrift schon wiedergibt, haben wir mehrere Setup-Routinen durchlaufen lassen und die dafür jeweils benötigte Zeit der SSD festgehalten. Als Software diente uns hierfür das PCMark 8, iTunes sowie der Adobe Reader.

Anwendungs-Tests

Bei den Anwendungs-Test wurde überprüft, wie schnell das getestete Laufwerk mit alltäglichen Aufgaben fertig wird. Als plastische Beispiele haben wir uns das Entpacken eines ISO-Images mit WinRar sowie das gleichzeitige Öffnen der Programme Avira, Firefox, itunes, PCMark 8 und Acrobat Reader herausgesucht.

Bei Betrachtung der ermittelten Leistungsergebnisse fällt direkt auf: Geht es um die lesende, sequenzielle Datenübertragung, erreicht die neue MX500 Spitzenwerte und reizt das Limit der S-ATA 6 GBit/s-Schnittstelle vollständig aus. Beim sequenziellen Schreiben muss sich die MX500 der MX300 jedoch knapp geschlagen geben. Bei sequenziellen Transfers nicht-komprimierbarer Daten findet sich die neue Crucial SSD im Mittelfeld wieder, lässt die MX300 bei Schreibzugriffen aber hinter sich. Auftrumpfen kann in dieser Disziplin die BX300, welche in dieser Situation die Vorteile des MLC-Zugriffs ausspielen kann.

Bei zufälligen Zugriffen auf unterschiedliche Blockgrößen kann die MX500 die Leistungsschwäche beim Lesen von 512K- bis 2048K-Blöcken, welche die MX300 an den Tag legt, eliminieren. Beim zufälligen Schreiben liegt die Leistung der MX500 konstant auf dem Niveau der anderen Vergleichslaufwerke. Lediglich die 4K-Leistung liegt lesend und schreibend ein wenig abgeschlagen vom Rest des Feldes. Ein ähnliches Bild zeigt sich beim 4K-Schreiben im A.S. SSD Benchmark. Im Endeffekt ist dies aber Kritik auf sehr hohem Niveau, da sich die gemessenen Unterschiede im Alltag so gut wie nicht bemerkbar machen dürften.

Dies zeigen auch die Alltagstests, welche von der MX500 mit 500 GB ohne große Probleme gemeistert wurden. Die Installation unseres Test-Softwarepaketes geschieht in der üblichen Zeit und damit sehr zügig. Bei den Anwendungsstarts ist die MX500 messbar flotter als die MX300, auch hier liegen die Differenzen aber im Bereich von circa einer Sekunde.

Fazit

Die neue Crucial MX500 macht insgesamt eine gute Figur. Die uns vorliegende 2,5-Zoll-Variante des Laufwerks mit einer Kapazität von 500 GB ist anständig verarbeitet und entspricht dem allgemeinen Qualitätsanspruch, den die meisten Nutzer an eine SSD haben dürften. Der Lieferumfang mit einem zusätzlichen Spacer (auf 9,5 mm Gehäusehöhe) sowie einer Lizenz für die Klon-Software Acronis TrueImage ist vorbildlich.
In Sachen Leistung gibt es keine Überraschungen: Unser Testmodell performt solide und erreicht die mittlerweile typischen Spitzenwerte für S-ATA-SSDs. Die MX500 lässt sich damit sowohl für Office-Rechner mit zeitweise höheren Ansprüchen, wie auch für Gaming-PCs empfehlen. Die Leistung im Alltag dürfte für den größten Teil der Bevölkerung mühelos ausreichen – nicht jeder braucht ein NVMe-Drive.

Zuletzt werfen wir noch einen Blick auf die aktuelle Marktsituation. Zurzeit wechselt die MX500 mit 500 GB für knapp 113 Euro den Besitzer, die Garantie beträgt 5 Jahre. In direkter Konkurrenz findet sich natürlich die MX300 mit 525 GB, die aktuell mit 121 Euro sogar teurer ist. Hier ist unser Tipp klar die neue MX500, wenn der Anwender auf die wenigen GB an extra Speicherplatz verzichten kann. Mit einem Preis von circa 119 Euro tummelt sich die sehr beliebte Samsung SSD 850 EVO 500 GB mit einer Garantiezeit von ebenfalls 5 Jahren im gleichen Preissegment. Das Nachfolgermodell Samsung SSD 860 EVO 500 GB ist mit 125 Euro nur knapp teurer. Außerhalb dieses Preisbereiches findet sich die Samsung SSD 860 Pro 512 GB mit knapp 200 Euro wieder. Abschließend sei noch die Crucial BX300 480 GB genannt, die aufgrund schlechter Verfügbarkeit aktuell knapp 140 Euro kostet und somit keine Alternative zur neuen Crucial MX500 ist. Die Crucial MX500 ist somit preislich sehr attraktiv positioniert.

Pro Contra
  • sequenzielle und zufällige Leseleistung
  • leichte Schwäche bei zufälligen 4K-Zugriffen
  • Verarbeitung & Preis
  • 3D-NAND TLC-Speicher mit 64 Layern
  • gesteigertes Schreibvolumen (TBW) gegenüber Vorgängermodell
  • AES-Verschlüsselung
  • Lieferumfang

Beitrag erstmals veröffentlicht am 15.04.2018

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Nils Waldmann

...ist seit über 17 Jahren bei Allround-PC.com und als Redakteur und technischer Leiter tätig. In seiner Freizeit bastelt und konstruiert Nils gerne flugfähige Modelle und ist mit der Drohne unterwegs.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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