Die sogenannte „Engagement Rate“, also die Interaktions-Rate, dient etwa Unternehmen dazu, zu messen, ob und wie sie ihre potentielle Zielgruppe mit dem veröffentlichten Content erreichen. Die angezeigte Anzahl von Likes, Shares und Kommentaren kann so unter anderem bei der Konkurrenzanalyse hilfreich sein. Im privaten Kontext dagegen kann die Anzahl der Likes auch schnell eine negative Wirkung entfalten: Ob es nun Scham gegenüber den Freunden ist, weil das letzte Urlaubsfoto nur wenige Likes abstauben konnte, oder besondere Risiken eingegangen werden, um einen coolen Post mit potentiell vielen Interaktionen zu veröffentlichen.
Dies dachte sich offenbar auch Adam Mosseri, Firmenchef von Facebook-Tochterunternehmen Instagram. Die überaus erfolgreiche Social-Media-Plattform will demnach ab dieser Woche in der US-Version testen, wie sich das Ausblenden der Anzahl von Likes auf das Nutzerverhalten auswirkt. Bei einigen Instagram-Nutzern sollen die Likes vorübergehend nicht mehr angezeigt werden, lediglich einige Namen von Nutzern, denen das Bild gefällt, sollen wie gehabt unter dem Post zu sehen sein.
Mit dieser Maßnahme soll der soziale Druck auf Mitglieder abgebaut werden, indem der Like-Jagd ihr Wettbewerbs-Charakter genommen wird. Der Versuch ist Teil von Instagrams neuer Strategie, zum „sichersten Platz im Internet“ zu werden.
In der Vergangenheit wurde das neue Feature bereits in kleineren Märkten wie Kanada, Irland, Italien, Japan, Brasilien, Australien und Neuseeland getestet. Instagram ist dabei jedoch nicht das einzige Unternehmen, das derzeit mit dem Entfernen öffentlich zugänglicher Interaktions-Kennzahlen experimentiert. Auch Eigentümer Facebook blendet aktuell die Zahl der „Gefällt mir“-Angaben unter den Beiträgen australischer Nutzer aus, um die Wirkung zu untersuchen.
Bislang haben weder Facebook noch Instagram die Ergebnisse ihrer Versuche mit der Öffentlichkeit geteilt, noch verraten, ob oder wann die Like-Anzeigen auch hierzulande abgeschaltet werden.
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Quellen:Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.
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