Ein Bing-Nutzer erhält überraschenden Zugriff auf eine Vorschau-Version mit ChatGPT-Integration. Die Text-KI nutzt Machine Learning, um eine völlig neue Art der Websuche zu bieten. Mit dem neuesten Update für Windows 11 will Microsoft die KI-gestützte Suchfunktion direkt in die Taskleiste integrieren.
Die Text-KI ChatGPT von OpenAI dürfte den meisten vor allem durch Schlagzeilen wie jene bekannt sein, nach denen das Tool diverse Universitäts-Prüfungen abgelegt und sogar bestanden hat. Inzwischen springen auf den Hype-Train auch große Unternehmen wie Microsoft auf, die Anfang 2023 größere Investitionen in OpenAI angekündigt haben.
Chat-KI krempelt Microsoft-Anwendungen gehörig um
Vor kurzem hat Microsoft in einer Pressemitteilung neue KI-Funktionen für das Premium-Abo von Microsoft Teams vorgestellt. Im Rahmen der Kooperation mit OpenAI integriert Microsoft das GPT-3.5-Sprachmodell, auf dem auch ChatGPT basiert. So sollen automatisch Protokolle von Team-Meetings erstellt und von ChatGPT verarbeitet werden. Die Funktion „Intelligent Recap“ soll durch Machine Learning personalisierte Highlights an einzelne Teilnehmer übermitteln, bei denen die besprochenen Inhalte in Kapitel eingeteilt und möglicherweise relevante Notizen hervorgehoben werden.
Auch die übrige Microsoft-Produktpalette soll künftig von der ChatGPT-Integration profitieren. Neben diversen Office-Anwendungen soll der Chatbot unter anderem in die hauseigene Bing-Suchmaschine eingebaut werden. Diese Bing-Version soll auf der überarbeiteten und schnelleren GPT-4-Version basieren, die auch aktuelle Informationen verarbeiten kann. Das bekannte ChatGPT-Tool wurde mit Datensätzen bis 2021 gespeist, ist für die Anforderungen einer Suchmaschine also nicht geeignet. Zu genau dieser KI-gestützten Bing-Version hatte der Student und Blogger Owen Yin nun offenbar kurzzeitigen Zugang.
Auf Twitter und in einem Blogbeitrag schreibt Yin über seine Erfahrungen mit der Preview-Version. Beim Öffnen von Bing wurde demzufolge die übliche Suchleiste durch einen Texteditor ersetzt, in dem anstelle der stichwortartigen Suchanfragen voll ausformulierte Fragen gestellt werden können. Das Textfeld ist limitiert auf 1.000 Zeichen, die Eingabe lässt sich also mit reichlich zielführenden Details, spezifischen Anweisungen und Beispielen ausschmücken.
Basierend auf dieser Anfrage stellt die KI Recherchen an und listet eine Zusammenfassung der Ergebnisse auf, hebt wichtige Punkte hervor und verweist auf die Quellen. Nutzer können mit dem „neuen Bing“ wie mit einem Chatbot interagieren, ihm also Folgefragen oder kreative Aufgaben stellen. Eine Suchanfrage nach einem Restaurant ließe sich also mit persönlichen Vorlieben, dem Budget oder einem zeitlichen Rahmen ausschmücken und dürfte schneller und effizienter zu Ergebnissen führen, die bei traditionellen Suchmaschinen noch persönliches Engagement des Suchenden erfordern.
Bei Yins Erlebnis könnte es sich um einen unbeabsichtigten Fehler handeln, oder er zählte zu den wenigen glücklichen Nutzern, die testweise früheren Zugang zu solchen Vorschau-Versionen erhalten. Die Zeichen stehen jedenfalls gut, dass das „neue Bing“ mit ChatGPT-Integration kurz vor der Veröffentlichung steht.
Update vom 1. März 2023: Update für Windows 11
Ein neues Update für Windows 11 rückt „das neue Bing“ mit KI-gestützter Suchfunktion mehr in den Fokus der Nutzer und Nutzerinnen. Über die Suchfunktion in der Windows-Taskleiste lässt sich die KI-Suchmaschine nun direkt aufrufen und soll damit schneller und einfacher zugänglich werden. Für die Nutzung der neuen Bing-Suche mit KI-Unterstützung ist bislang weiterhin die Teilnahme am Preview-Programm vonnöten, zu dessen Warteliste ein Klick auf die neue Schaltfläche führt. Zu den weiteren Neuerungen des Windows 11 Updates gehören darüber hinaus neue Taskleisten-Widgets für Meta und Spotify, sowie Phone-Link für iOS, mit dem das iPhone direkt mit dem Windows 11 PC verbunden werden kann.
Beitrag erstmals veröffentlicht am 07.02.2023
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