WhatsApp-Beta zeigt Anzeichen für Chat-Interoperabilität

Reaktion auf DMA

In der jüngsten WhatsApp-Beta-Version finden sich Hinweise, die auf eine bevorstehende Interoperabilität mit anderen Messaging-Plattformen hindeuten. Dieser Schritt erfolgt im Einklang mit den Anforderungen des Digital Markets Act.

WhatsApp zeigt in der neuesten Android-Beta-Version 2.23.19.8 potenzielle Anzeichen einer Integration von Nachrichten aus anderen Messaging-Apps. WABetaInfo stieß auf eine Einstellungsseite mit der Bezeichnung „Third-party chats“ bzw. „Drittanbieter-Chats“. Obwohl die Seite aktuell keine Funktionalität aufweist, wird spekuliert, dass sie zukünftig Nachrichten von anderen Chat-Anwendungen anzeigen könnte.

Diese Entwicklung könnte eine direkte Reaktion auf den Digital Markets Act (DMA) sein. Dieses Gesetz verpflichtet Unternehmen wie Meta, ihre Messaging-Plattformen interoperabel zu machen, also die Möglichkeit zu bieten, Nachrichten zwischen verschiedenen Diensten hin und her zu senden. Die Europäische Kommission hat Meta und damit auch WhatsApp als sogenannten „Gatekeeper“ klassifiziert, was bedeutet, dass sie aufgrund ihrer marktbeherrschenden Stellung besonderen Regulierungen unterliegen.

Bild: WABetaInfo

Das Hauptziel des DMA ist es, den Wettbewerb in der digitalen Wirtschaft zu fördern und sicherzustellen, dass Großunternehmen ihre Macht nicht missbrauchen. Unternehmen, die unter die DMA-Regeln fallen, müssen einen Jahresumsatz von mindestens 7,5 Milliarden Euro oder eine durchschnittliche Marktkapitalisierung von mindestens 75 Milliarden Euro aufweisen. Mindestens 45 Millionen aktive EU-Nutzer pro Monat sind für die Plattformbetreiber ebenfalls ein Kriterium für die DMA-Regeln.

Eine der größten Herausforderungen bei der Implementierung dieser Interoperabilität ist die Frage, wie die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung beibehalten werden kann, wenn Nachrichten über verschiedene Plattformen gesendet werden. Obwohl noch keine technischen Details bekannt gegeben wurden, betont WABetainfo, dass die Verschlüsselung gewährleistet bleiben soll.

Meta muss Interoperabilität bis März 2024 umsetzen

Meta hat laut DMA sechs Monate Zeit (bis 6. März 2024), die notwendigen Anpassungen vorzunehmen und die Interoperabilität umzusetzen. Es bleibt abzuwarten, wie das Unternehmen diesen Anforderungen gerecht wird und welche Auswirkungen dies auf die breitere Messaging-Landschaft haben wird. Bei einem Verstoß kann es zu Geldbußen von bis zu zehn Prozent des weltweiten Gesamtumsatzes kommen. Übrigens wurden zeitgleich auch Alphabet, Amazon, Apple, ByteDance (TikTok) und Microsoft als Gatekeeper eingestuft, und haben bis zum selben Stichtag Zeit, entsprechende Änderungen umzusetzen.

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Quellen:
Foto von Tim Metzger Tim Metzger

… schreibt seit 2020 für Allround-PC zu Technik aller Art und hat schon in jedem Ressort Artikel verfasst. Abseits des Redakteur-Jobs studiert Tim Technikjournalismus an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

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