Vor kurzem hat Apple bekannt gegeben, App Sideloading auf iPhones mit iOS 17.4 EU-Nutzern zu ermöglichen. EU-Kunden können dann Apps herunterladen, ohne den Apple App Store nutzen zu müssen. Das bedeutet, dass Entwickler nicht mehr Gebühren von 15 bis 30 Prozent an Apple zahlen müssten. Das dachte man zumindest bis vor kurzem.
Laut Bloomberg Journalist Mark Gurman, der in der neuesten Ausgabe seines Newsletters „Power On“ über diese Thematik schreibt, wird Apple ein „streng kontrolliertes System“ einführen, das es EU-Nutzern ermöglicht, Apps von anderen Quellen als dem App Store zu installieren. Vor wenigen Tagen erst ist Apple in einem Konflikt mit der EU eingeknickt und wird in Zukunft Drittanbietern Zugang zum NFC-Chip auf iPhones gewähren.
Apple erhebt Entwicklergebühren auf App-Sideloading
Während viele App-Entwickler ursprünglich annahmen, dass sie mit der Einführung der App-Sideloading-Funktion auf dem iPhone den hohen Gebühren des App Stores entkommen könnten, zeichnet sich eine andere Realität ab. Das Wall Street Journal berichtet, dass Apple trotz der neuen Sideloading-Option weiterhin eine Kontrollrolle einnehmen wird. Dies umfasst die Überprüfung der außerhalb des App Stores heruntergeladenen Apps sowie die Erhebung von Entwicklergebühren für diese Downloads. Entwickler, die sich durch das Sideloading finanzielle Erleichterungen erhofft hatten, müssen sich nun damit auseinandersetzen, dass Apple trotz der Umgehung des App Stores weiterhin an den Einnahmen beteiligt sein wird.
Sideloading nicht nur bei Android
Grund für diese Änderungen ist der Digital Markets Act (kurz DMA) – eine Initiative der Europäischen Union, um die marktbeherrschende Stellung von Technologieunternehmen wie Apple, Google und Amazon einzuschränken. Er soll verhindern, dass eben jene Unternehmen als „Gatekeeper“ agieren, die bestimmen, wie kleinere Firmen ihre Produkte bewerben und vertreiben können.
Bisher war Sideloading Apple stets ein Dorn im Auge und könnte die Datenschutz- und Sicherheitsvorkehrungen, auf die iPhone-Nutzer vertrauen, „untergraben“ – so ein Statement gegenüber Macrumors. So wären Nutzer potenziell Risiken wie Malware, Betrug und Datenverfolgung ausgesetzt. Trotz dieser Bedenken ist Apple verpflichtet, die Anforderungen des Digital Markets Act zu erfüllen, um mögliche Strafen zu vermeiden, die bis zu 10 Prozent des weltweiten Umsatzes betragen könnten.
Wenn andere Länder ähnliche Gesetze einführen, könnten alternative App Stores über die Europäische Union hinaus expandieren. Die Vereinigten Staaten beispielsweise erwägen ebenfalls eine Gesetzgebung, die Apple zum Zulassen von Sideloading verpflichten würde.
Beitrag erstmals veröffentlicht am 14.11.2023
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