Das Govee Neon Rope Light 2 bringt einige Verbesserungen mit sich und lässt sich nun noch einfacher an der Wand platzieren. Kreative Köpfe legen sich im Handumdrehen ein schick leuchtendes Muster ihrer Wahl an die Wand und setzen es mit dutzenden möglichen Leuchteffekten schick in Szene. Doch, wie funktioniert das überhaupt? Wir haben das neue Neon Rope Light 2 getestet.
Was ist neu?
Die zweite Generation des Govee Neon Rope Light wurde in vielen Punkten verbessert und die Funktionsweise ausgebaut. Das Material des Leuchtschlauchs ist nun leichter und lässt sich flexibler formen, wobei auch die überarbeiteten Biege-Clips helfen. Softwareseitig wurde die Govee Home App um neue Lichteffekte, einen KI-Assistenten und ein Feature zur Erkennung der gelegten Form erweitert. Auch ist das Neon Rope Light 2 nun Matter-kompatibel und kann damit über die Govee Home App, Alexa oder den Google Assistant gesteuert werden.
Einrichtung
Die Einrichtung des Rope Lights ist im Grunde recht simpel, kann sich aber als recht umständlich herausstellen – insbesondere, wenn man versucht, den Leuchtschlauch alleine aufzuhängen. Am Umfang des mitgelieferten Zubehörs liegt dies nicht, denn im Karton liegen mehr als genug selbstklebende Halterungen sowie „Biege-Clips“ aus Metall bei, die ohne viel Kraftaufwand von Hand in die gewünschte Form gebogen werden und dem Neon Rope Light eine dezente bis steile Kurve verpassen. Bei der 3-Meter-Version liegen zehn normale und sechs Biege-Clips bei, die 5-Meter-Version wird mit 15 normalen und zehn der biegsamen Halterungen geliefert.
In diese Halterungen wird der Schlauch einfach eingeklemmt und lässt sich anschließend noch ein wenig entlang der befestigten Clips durchschieben. Die Position dieser Clips will allerdings sorgfältig geplant sein, legt die grobe Form vorher zumindest auf dem Boden aus. Denn einmal an die Wand geklebt, halten die Halterungen bombenfest und lassen sich nicht ohne großen Kraftaufwand und mögliche Schäden an der Tapete entfernen. Gut, wenn man die gewünschte Form zufriedenstellend angebracht hat und das Werk lange halten soll. Weniger gut, wenn man die Planungsphase nicht gründlich genug war und einzelne Clips an der falschen Stelle landen.
Wir haben uns törichterweise nicht für eine simple Wellenform oder andere abstrakte Motive entschieden, sondern wollten unseren „Testlab“ getauften Raum für Hardware-Benchmarks mit dem Wort „Lab“ in Neonfarben schmücken. Beispielbilder in der Govee App und auf der Produktseite suggerieren zwar, dass der Leuchtstreifen auch übereinander gelegt werden kann, in der Praxis ist der Schlauch aber ein wenig zu hoch, sodass gekreuzte Schlauchteile ein weniger ansehnliches Bild abgeben.
Also mussten wir das Wort im Grunde als Line-Art aus einem Strich und ohne Überlappungen „zeichnen“ – gar nicht so einfach. Mehrfach müssen wir schon am ersten Tag die Frage beantworten, was denn da genau stehen soll, doch eingeschaltet sieht das Gekrakel in jedem Fall ziemlich gut aus.
Was ist RGBIC?
Denn die (je nach Länge) 252 oder 420 LEDs erzeugen bei einer Dichte von 84 LEDs pro Meter ein sehr ansehnliches Farbenspiel. Einzelne Dioden sind durch den milchigen Schlauch kaum zu erkennen. Für bestimmte Farbeffekte lassen sich zwar gut abgrenzbare Zonen einrichten, doch in der Regel verläuft der Farbwechsel fließend. Das soll auf die RGBIC-Technik zurückzuführen sein, bei der ein verbauter Chip besonders präzise Anpassungen zulässt und mehrere Farben in komplexen Mustern anordnen kann.
Govee-App: Üppige Funktionen, aber nicht ohne Probleme
Gesteuert wird die Lichtshow entweder über die kleine Steuereinheit, die an einem Ende des Rope Lights herunterbaumelt und per Klebestreifen befestigt werden kann, oder über die erwähnte Govee Home App (verfügbar für iOS und Android). Letztere ist leider nicht ganz ohne Fehler und versagt bei manchen Funktionen den Dienst, bis die App neu gestartet wird. Die „Shape Mapping“-Funktion konnten wir selbst nicht ausprobieren, da trotz geeigneter WLAN-Verbindung stets ein Netzwerkfehler gemeldet wurde – hoffentlich nimmt sich Govee diesem Problem bald an.
Das fehlerhafte Feature sollte eigentlich durch die Smartphonekamera die gelegte Form erkennen und für präzisere Anpassungen korrekt in der App darstellen. Doch mit ein wenig Umdenken lassen sich dieselben Farbwünsche auch in der Platzhalter-Ansicht umsetzen. So können wir beispielsweise einzelne Buchstaben unseres „Lab“-Schriftzugs in unterschiedlichen Farben aufleuchten lassen.
Praktisch ist auch die neue KI-Funktion, bei der wir per Spracheingabe ein bestimmtes Szenario vorgeben und einen automatisch generierten Leuchteffekt erhalten. Diese Funktion funktionierte, bis auf wenige Aussetzer, sehr gut. Insgesamt bietet die App viele praktische und abwechslungsreiche Funktionen, die allerdings in der recht überladenen Nutzeroberfläche ein wenig untergehen können.
Irritierend ist auch, dass die Symbolbilder einzelner Effekte stark stilisiert sind und Farben enthalten, die nicht dem eigentlichen Farbspektrum des Effekts entsprechen. Hier müssen Nutzer*innen ein wenig herumprobieren und sich ihre Favoriten merken, über zu wenig Auswahl können sie jedenfalls nicht klagen.
Fazit
Unterm Strich ist das neue Govee Neon Rope Light 2 ein schickes Smart-Leuchtelement für kreative Köpfe oder das bunt leuchtende Gaming-Zimmer. Es kann besonders durch das flexibel formbare Material und die daraus resultierenden Motive punkten. Der Lieferumfang ist mehr als ausreichend, um auch komplexere Bilder oder Schriftzüge an die Wand zu werfen, deren viele LEDs zu einem schicken Farbverlauf an der Wand verschmelzen.
Die Steuerung per App leidet noch unter einigen Kinderkrankheiten, bietet jedoch einen gewaltigen Funktionsumfang und lädt zum Experimentieren ein. Mit 79,99 Euro für die 3-Meter-Version und 99,99 Euro für das 5-Meter-Modell gehen die Preisvorstellungen von Govee völlig in Ordnung, zumal Konkurrenten wie Philips Hue bereits für deutlich kürzere Lightstrips regelrechte Mondpreise abrufen. Zu beachten ist jedoch der nicht zu unterschätzende Stromverbrauch, denn mit 24 kWh bzw. 43 kWh pro 1.000 Stunden landet das Govee Neon Rope Light 2 in Energieklasse G.
Pro
- Praktische Biege-Clips
- Nahtlose Farbverläufe
- Helle LEDs mit kräftigen Farben
- Sehr großer App-Umfang mit vielen Presets und Einstellungsmöglichkeiten
- hohe LED-Dichte
Contra
- Stromverbrauch
- Mitunter App-Probleme
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