Die go-e Charger Gemini flex ist derzeit eine der beliebtesten Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Das Hauptmerkmal ist der CEE-Stecker, wodurch für die Installation kein Elektriker erforderlich ist und sich die Wallbox auch mobil verwenden lässt. Wir haben den go-e Charger ausprobiert und verraten euch alles Wichtige.
Der österreichische Wallbox-Hersteller go-e hat im Sommer 2022 den go-e Charger Home+ durch den go-e Charger Gemini flex abgelöst. Das Schwestermodell des Home+, der Homefix (für dauerhafte Montage), war beim ADAC-Wallboxtest 2022 der Testsieger. Der Gemini flex ging seitdem als Preis-Leistungs-Sieger im Wallboxtest von Auto Bild und dem P3-Institut hervor.
Offiziell kostet die Wallbox 689 Euro UVP mit 11 Kilowatt und 699 Euro UVP mit 22 Kilowatt, aktuell gibt es sie bei Händlern ab 565 Euro beziehungsweise 540 Euro. Die Beliebtheit vieler Produkte lässt sich leicht durch Preisvergleichsportale ermitteln: Die Gemini flex ist zurzeit die beliebteste Wallbox laut Geizhals und die zweitbeliebteste laut Idealo.
go-e Charger Gemini flex
Die mobile Wallbox ist aufgrund ihrer umfangreichen Eigenschaften und problemloser Montage bzw. Portabilität zurecht beliebt. Verfügbar ist die Wallbox mit 11 kW als auch 22 kW Leistung.
Unter den mobilen Ladestationen stellt sie außerdem die günstigste Option dar. Übrigens stammt die ebenfalls beliebte Fronius Wattpilot Home 2.0 aus dem Werk von Go-e, da beide Unternehmen kooperieren – daher auch die optische und technische Ähnlichkeit.
Eigenschaften der mobilen Wallbox
Das Flex-Modell von go-e verfügt über ein 30 Zentimeter langes Kabel mit CEE-Stecker, um es mit einem Starkstromanschluss zu verbinden. Die Ladestation wird einfach in eine Wandhalterung eingehängt und an die CEE-Steckdose angeschlossen. Sobald man ein E-Fahrzeug mittels Typ-2-Kabel (oder Typ-1-zu-Typ-2-Adapterkabel) verbindet, beginnt in der Standardeinstellung der Ladevorgang – plug & play also.
Wenn keine rote CEE-Steckdose vorhanden ist, kann man die Wallbox alternativ mittels passendem Adapter an einer blauen CEE-Dose oder an einer Haushaltssteckdose betreiben. Die Adapter von go-e kosten im Herstellershop jeweils rund 40 Euro. Ein Typ-2-Ladekabel ist nicht dabei, wird aber bei den meisten E-Autos mitgeliefert.
Da die Wallbox einfach per Steckverbindung angeschlossen wird, muss kein Elektriker für die Installation beauftragt werden – das spart hohe Installationskosten im Vergleich zu fest verkabelten Wallboxen. Dank IP65-Schutz lässt sich die Gemini flex nicht nur innen, sondern auch außen nutzen. IP65 bedeutet, dass das Produkt staubdicht und vor Strahlwasser geschützt ist, aber der CEE-Anschluss sollte zusätzlich gesichert werden. Temperatursensoren für die Regulierung des Ladestroms bei Übertemperatur bietet die Wallbox ebenso.
Ladeleistung flexibel einstellbar
Apropos Schutz: Einen AC- und DC-Fehlerstromschutz hat der Hersteller bereits integriert. Über den Druckknopf links neben dem Typ-2-Anschluss lässt sich die Stromstärke in fünf Stufen von 6 bis 32 Ampere beim 22-kW-Modell regulieren. Beim 11-kW-Modell sind es vier Stufen von 6 bis 16 Ampere. Alternativ ist eine feinere Anpassung in 1-Ampere-Schritten über die App möglich, zu der wir später noch kommen. Beim Laden per Haushaltsstecker begrenzt die Wallbox die Ladeleistung stets auf 2,3 Kilowatt. Aus Sicherheitsgründen wird zudem das Ladekabel beim Ladevorgang verriegelt.
Wenn die Gemini flex einphasig mit 230 Volt angeschlossen ist, kann sie mit 1,4 bis 3,7 kW (11-kW-Modell) laden. Das 22-kW-Modell ermöglicht bis zu 7,4 kW Leistung. Dreiphasiges Laden mit 400 Volt funktioniert hingegen mit mindestens 4,2 kW. Bislang konnten wir die Station nur mit zwei Audi A3 Plug-in-Hybriden der Redaktion laden, welche maximal 2,9 kW unterstützen. Ein VW ID.3 Pro mit 58-kWh-Akku ließe sich jedoch (theoretisch) in rund sechs Stunden voll aufladen.
Bunter LED-Ring visualisiert Systemstatus
Freunde von bunter RGB-Beleuchtung kommen auch bei dieser Wallbox voll auf ihre Kosten: go-e hat rund um den Anschluss entsprechende LEDs angeordnet, die den aktuellen Systemstatus visualisieren. Per App lässt sich dabei nicht nur die Helligkeit, sondern auch die Farbe einstellen. Und ihr wisst ja, mit RGB geht ja bekanntlich immer mehr 😂.
App-Funktionen
Wer die Wallbox außen betreibt, dürfte den RFID-Schutz gegen Fremdverwendung als praktisch empfinden. Ein RFID-Chip wird bereits mitgeliefert, doch es lassen sich bis zu neun weitere Chips registrieren. Der geladene Strom wird dann nicht nur insgesamt, sondern zudem individuell gezählt. Wer einen Nachtstromtarif hat, kann übrigens einen Ladetimer für die Gemini flex einstellen.
Des Weiteren lässt sich in der App ein flexibler Stromtarif hinterlegen, um nur zu günstigen Strompreisen zu laden. Der Tarif muss jedoch unterstützt werden – go-e spricht von mehreren 100 unterstützten Tarifen. Mit dem optional erhältlichen go-e Controller lässt sich auch überschüssiger Strom von vorhandenen Solarmodulen nutzen. Für die Kommunikation zu alternativen Managementsystemen beherrscht die Station OCPP 1.6.
Ist die Ladestation erstmal mit einem WLAN-Netz verbunden und mit der App gekoppelt, kann man sämtliche Einstellungen sogar von unterwegs vornehmen. Wer am Standort der Wallbox keinen WLAN-Empfang hat, kann lokal per WLAN-Hotspot der Gemini flex die Einstellungen aufrufen. Die App reagiert stets schnell und liefert viele Informationen sowie Einstellungsmöglichkeiten, sodass keine Wünsche offen bleiben.
Neu: go-e Gemini 2.0 (Flex) mit Mobilfunkempfang
Mittlerweile hat Go-e die zweite Generation präsentiert und schickt die Gemini nun auch mit Mobilfunkempfang ins Rennen. Durch die integrierte eSIM kann sich die Gemini 2.0 – wieder wahlweise stationär oder mobil als Flex-Modell – über 4G LTE (Cat.1, Fallback 2G/EDGE) per App ansteuern lassen. Hierbei ist der Mobilfunkempfang in allen EU-Ländern sowie in Großbritannien, Schweiz, Liechtenstein und Norwegen für 5 Jahre kostenlos. Anschließend kann die eSIM für 12 Euro pro Jahr verlängert werden. Der Verkauf soll im April starten, preislich geht es bei 819 Euro UVP (11 kW) los.
Fazit
Die go-e Charger Gemini flex ist eine gute Wahl für alle, die eine günstige und flexible Wallbox für ihr Elektroauto suchen. Der Hauptvorteil ist, dass sie nicht fest verkabelt werden muss und daher hohe Installationskosten erspart bleiben. Durch die kompakten Maße und die Adapter-Unterstützung lässt sie sich problemlos mitnehmen und woanders nutzen. Die smarten Funktionen inklusive App-Steuerung und RFID-Chip runden das Paket ab.
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Kommentieren, Austauschen und Fragen... 2 Kommentare
„Über den Druckknopf links neben dem Typ-2-Anschluss lässt sich die Spannung in fünf Stufen von 6 bis 32 Ampere beim 22-kW-Modell regulieren.“
Also wenn man solche Artikel schreibt sollte man Spannung und Strom echt nicht verwechseln… oder besser Korrektur lesen (lassen).
Danke für den Hinweis, es sollte natürlich Stromstärke statt Spannung dort stehen. Fehler passieren, jetzt ist er korrigiert. :) Liebe Grüße Tim von Allround-PC
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