Auf der CES 2019 in Las Vegas hat Logitech seine neuen Gaming-Headsets der Öffentlichkeit präsentiert. Nun ist das Headset aus dem Mittelpreissegment der Reihe, das Logitech G432, in unsere Redaktionsräume angekommen. Wir haben für euch getestet, welche Stärken und Schwächen das Gaming-Headset aufweist.
Übersicht
Das Logitech G432 ist der etwas teurere Bruder des Logitech G332, der dank USB-Adapter über 7.1 Surround-Sound verfügt. Nachdem wir nun schon länger keine Kopfhörer mehr von Logitech getestet haben, sind wir umso mehr gespannt, was das Gaming-Headset beim Musikhören und Spielen leisten kann.
Lieferumfang
- Headset
- USB-DAC-Kabel
- 3.5 mm Klinke Splitter
- Bedienungsanleitung
Design & Verarbeitung
Das Design sieht auf den ersten Blick gar nicht schlecht aus. Es kommt im typischen Gaming Gewand und ähnelt den bisherigen Headsets von Logitech sehr. Farblich ist es größtenteils in einem matten Schwarz gehalten, lediglich die Ohrmuscheln sind von außen mit einem blauen Streifen umringt und auch die Innenseite der Ohrmuscheln ist mit diesem Farbton verkleidet. Ein weiteres Highlight stellt das silberne Logitech Gaming Logo auf beiden Ohrmuscheln da, das dem Headset nochmal eine edlere Optik verleiht. Über eine Beleuchtung verfügt das Headset nicht, optisch wirkt das Logitech G432 insgesamt dennoch sehr ansprechend. Wesentlich ausschlaggebender sind jedoch Soundqualität und Verarbeitung.
Leider verfiel der positive erste Eindruck recht schnell, als wir das Headset in die Hände nahmen. Das Headset wirkt sehr wackelig und zerbrechlich, dies liegt wohl daran, dass sehr viel Plastik verwendet wurde. Sitzt das Headset jedoch erst einmal auf dem Kopf, merkt man nicht mehr viel von der makelhaft wirkenden Verarbeitung. Der Tragekomfort ist super, das Headset sitzt sicher auf den Kopf und auch nach mehreren Stunden drücken die Kopfhörer nicht.
Durch die leichten Ohrpolster aus Kunstleder wird es dem Nutzer unter dem Headset vermutlich auch im Sommer nicht allzu warm werden. Praktischerweise lassen sich die Ohrpolster um bis zu 90 Grad drehen, wodurch die Kopfhörer angenehm um den Hals zu tragen sind. Auch das Kabel ist leider nicht mit einer geflochtenen Ummantelung umgeben, wodurch es bei längerer Benutzung eventuell früher zu einem Kabelbruch kommen könnte. Positiv anzumerken ist jedoch, dass die Ohrpolster abnehmbar sind, wodurch diese bei Bedarf gegen neue ausgetauscht werden können.
Eigenschaften & Klangqualität
Das Bügelmikrofon verfügt über einen Flip-Stummschalter, die Sprachaufnahme wird also automatisch deaktiviert, wenn das Mikrofon hochgeklappt ist. Die Sprachqualität ist für ein Headset in dieser Preisklasse mehr als ausreichend, nur wer beispielsweise als Streamer auf eine sehr gute Sprachqualität angewiesen ist, der sollte eventuell auf ein externes Mikrofon ausweichen. Für eine reibungslose Kommunikation im Spiel ist die Qualität aber mehr als genug. Auch die Lautstärke kann mittels des Lautstärke-Drehreglers über dem Ohrpolster reguliert werden, ohne dass das Spiel unterbrochen werden muss.
Wer das beiliegende USB-DAC-Kabel benutzt, kann, durch die integrierte Soundkarte, auch virtuellen 7.1 Surround Sound in der Software nutzen. Wer jedoch bereits über eine sehr gute Soundkarte verfügt, sollte lieber den Stereo Sound via Klinke nutzen, da dieser einfach in den meisten Fällen unverfälschter klingt. Praktisch ist jedoch, dass das Logitech G432 durch das 3.5-mm-Kabel und den USB-Anschluss mit fast allen Geräten kompatibel ist. So kann das Gaming-Headset am PC, Mac, Spielekonsolen und mobilen Geräten mit entsprechenden Anschlüssen benutzt werden.
Die unterschiedlichen Soundeinstellungen lassen sich über die Logitech G Hub Software individuell nach den eigenen Bedürfnissen anpassen. Die Software selbst ist im Vergleich zu den Programmen von anderen Herstellern sehr übersichtlich gehalten und bietet nur eine Handvoll an Funktionen. So lässt sich dort beispielsweise der Surround Sound aktivieren, die Mikrofonlautstärke steuern oder Hintergrundrauschen entfernen. Auch der DTS Super Stereo Modus kann dort in verschiedene Presets eingestellt werden. Wer lieber die Einstellungen selbst an seine Bedürfnisse anpassen möchte, kann die einzelnen Frequenzen im Equalizer anpassen. Dadurch kann der Nutzer diverse Profile für unterschiedliche Anwendungszwecke wie zum Beispiel Film, Musik oder Spiele erstellen und hat somit immer einen ausbalancierten Sound.
Auch die Klangqualität konnte uns in diversen Einsatzgebieten überzeugen. Als Gaming-Headset wird das G432 von den meisten Nutzern vermutlich zum Spielen benutzt, daher liegt dort auch unser Fokus. Die Gegner lassen sich in Shootern räumlich sehr gut zuordnen und auch Explosionen kommen gut mit dem Gaming-Headset hervor. Der Surround Sound ist Geschmackssache, manche Leute schwören darauf und können Gegner durch den virtuellen Klang besser orten. Für mich persönlich hört sich der Stereo Sound etwas natürlicher an, daher verzichte ich auch weiterhin auf das Feature. Nichtsdestotrotz ist es sehr praktisch, die Möglichkeit im Bedarfsfall zur Verfügung zu haben. Auch beim Musikhören konnte der Klang überzeugen, lediglich die Bässe könnten etwas kräftiger sein. Dies kann aber durch die dementsprechende Anpassung im Equalizer behoben werden. Final lässt sich also sagen, dass die Klangqualität für ein Gaming-Headset in dieser Preisklasse ziemlich gut ausfällt.
Fazit
Im Grunde handelt es sich beim Logitech G432 um ein grundsolides Gaming-Headset: Es besitzt einen vernünftigen Klang und eine gute Sprachqualität, der Tragekomfort ist auch nach längeren Spielesessions noch angenehm und es ist mit fast allen Geräten kompatibel. Leider ist die Materialqualität aber für einen Preis von 79,99 Euro allerdings einfach nicht ausreichend genug. So fühlt es sich in den Händen sehr wackelig und zerbrechlich an. Für Nutzer, die das Headset jedoch nicht täglich für mehrere Stunden nutzen und keine Haltbarkeit von mehreren Jahren erwarten, kann ich das Logitech G432 empfehlen. Wer auf den 7.1 Surround Sound verzichten kann, für den könnte das G332 Stereo Gaming-Headset interessant sein. Der kleinere Bruder des G432 ist nämlich baugleich, verfügt jedoch nur über Stereo Sound. Wer dagegen bereits eine sehr gute Soundkarte besitzt, wird vermutlich sowieso den Klinkenanschluss verwenden.
Pro
- angenehmer Tragekomfort
- optisch ansprechend
- für den Preis ein guter Klang
- 7.1 Surround-Sound
- übersichtliche Software
Contra
- geringe Materialgüte
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