Test: Logitech G935 – kabelloses Gaming-Headset mit 7.1-Surround-Sound

Wir listen die Stärken und Schwächen des Wireless-Headsets auf

Mit dem Logitech G935 erweitert der Hersteller sein Sortiment um ein neues, kabelloses Gaming-Headset. Wir klären in diesem Testbericht, in welchen Aspekten der Neuzugang punkten kann und wo seine Schwächen sind.

Übersicht

Logitech hat Ende Februar gleich drei neue Gaming-Headsets präsentiert. Während wir bereits vor Kurzem das Logitech G432 (Zum Testbericht) für das Mittelpreissegment getestet haben, überprüfen wir im Folgenden, ob sich der Aufpreis zum kabellosen, aber auch fast 190 Euro teuren G935 lohnt.

Lieferumfang

Design & Verarbeitung

Designtechnisch hat sich auf dem ersten Blick nur sehr wenig im Vergleich zum Logitech G933 verändert. Logitech möchte mit dem Headset weiterhin die Zielgruppe Gamer ansprechen und setzt daher auf ein dementsprechendes Design. Farblich bleibt das Unternehmen mit dem G935 erneut auf der sicheren Seite und setzt zum größten Teil auf Schwarz. Es kommen matte Schwarztöne zum Einsatz, das Design wird von Elementen in Hochglanzoptik abgerundet.

Der Tragekomfort des Headsets fällt sehr hoch aus.

Positiv anzumerken ist die üppige Anzahl an Bedienelementen an der Ohrmuschel: es gibt einen Knopf zum Muten des Mikrofons, einen Lautstärkeregler und einen Ein- und Ausschalter, dazu gesellen sich gleich drei programmierbare Tasten. Diese lassen sich über die Software mit verschiedenen Funktionen ausstatten. 

Das Gaming-Headset wurde zusätzlich mit RGB-Beleuchtungszonen ausgestattet, wodurch der Nutzer dem Kopfhörer ein farbliches Highlight in seiner persönlichen Lieblingsfarbe verleihen kann. Es befindet sich an beiden Ohrmuscheln ein beleuchtetes Logitech-Logo, zudem zieren zwei RGB-Streifen die Rückseite der Hörer.

Am Hörer befinden sich zahlreiche Bedienelemente, darunter drei programmierbare Tasten.

Der Tragekomfort ist dank der Ohrpolster aus Kunstleder und der Polsterung am Bügel sehr angenehm, der Anpressdruck stört auch nach längerem Tragen nicht. Die Ohrmuschel lassen sich wie bei dem Logitech G432 seitlich drehen. Lediglich das doch recht hohe Gewicht von 379 Gramm scheint zunächst ein kleiner Schwachpunkt zu sein, auf dem Kopf macht sich dieses jedoch nicht negativ bemerkbar. Die Verarbeitung des Headsets ist sehr hochwertig, der Federstahlbügel verleiht dem G935 die nötige Stabilität.

Eigenschaften & Klangqualität

Damit die Nutzer das G935 an ihre eigenen Bedürfnisse anpassen können, stellt Logitech eine kostenlose Software bereit. Mit dem sogenannten Logitech G Hub können Klang, RGB-Beleuchtung und diverse andere Einstellungen individuell verändert werden. Wer jedoch keinen Wert auf diese Funktionen setzt, kann das Headset natürlich auch ohne Software betreiben. Die LEDs des Logitech Logos und der zwei Leuchtstreifen lassen sich in 16,8 Millionen Farbkombination sowie diversen Lichteffekten einstellen. Mit Hilfe der Lightsync-Technologie lässt sich die Beleuchtung sogar mit Musik oder Spielen synchronisieren.

Das Logitech G935 ist ein kabelloses Headset und wird per 2,4 GHz Funkverbindung an den Computer angeschlossen. Der dafür benötigte USB-Transmitter versteckt sich innerhalb der Ohrmuscheln und kann durch das Entfernen der Hörerabdeckung entfernt werden. Zum Transport kann er wieder im Hörer verstaut werden, was das Risiko minimiert, den Empfänger unterwegs zu verlieren. Alternativ lässt sich das Logitech G935 auch per 1,6 Meter langem Klinkenkabel mit einer Spielekonsole verbinden. Das im Lieferumfang enthaltene Micro-USB-Kabel dient wie bei fast allen anderen Wireless Headsets, lediglich zum Aufladen des Akkus. Laut Hersteller soll die Reichweite im kabellosen Betrieb im Außenbereich bis zu 20 Meter und im Innenbereich bis zu 15 Meter betragen. Im Test kam es bei knapp 10 Metern zu Verbindungsabbrüchen. Sobald Wände zwischen Transmitter und Headsets stehen verschlechtert sich die Verbindung zunehmend.

Dank der größeren Pro-G 50-mm-Lautsprecher soll das Logitech G935 die Vorgänger klanglich in den Schatten stellen. Wie die meisten Gaming-Headsets setzt auch das G935 auf einen wuchtigen Bass, der besonders gut bei Filmen und actiongeladenen Shootern zur Geltung kommt. Beim Musikhören ist dieser jedoch etwas zu dominant und führt zu einem unausgewogenen Klangbild. Nichtsdestotrotz konnte uns die Soundqualität im Vergleich zu anderen Gaming-Headsets überzeugen.

Mit der DTS Headphone:X 2.0 Technologie kann ein virtueller Surround-Sound hinzugeschaltet werden, der präziser sein soll als 7.1-Sound. Nach der Aktivierung der Funktion gewinnt das Klangbild zwar an Räumlichkeit, in Ego-Shootern wie CS:GO lassen sich Gegner aber nur bedingt besser orten. In der G Hub Software kann außerdem der Klang des Headsets über einen Equalizer angepasst werden. Es lassen sich beispielsweise personalisierte Soundprofile für verschiedene Genres anlegen.

Das Mikrofon des Headsets lässt sich nicht abnehmen, stattdessen kann es ganz bequem hochgeklappt werden. Während die Klangqualität der Hörer für ein Gaming-Headsets mehr als in Ordnung ist, können wir nicht das gleiche über das Mikrofon sagen. Mit seinen 10 Zentimetern ist das Mikrofon sehr kurz geraten und der Schwanenhals lässt sich nur geringfügig näher an den Mund führen. Im Praxistest konnte das Mikrofon nicht wirklich positiv auffallen, ein Grundrauschen ist selbst bei aktivierten Rauschunterdrückung recht stark zu hören. Für eine Kommunikation im Teamspeak oder im Spiel reicht die Qualität noch aus, für Aufnahmen oder Livestreams ist es hingegen nicht geeignet.

Laut Hersteller beträgt die Akkulaufzeit ohne aktivierte Beleuchtung rund 12 Stunden. Wer das Headset jedoch mit der RGB-Beleuchtung nutzen möchte, muss mit acht Stunden auskommen. Die Akkulaufzeit fällt im Vergleich mit anderen kabellosen Headsets wie dem HyperX Cloud Mix (Zum Testbericht), das auf bis zu 20 Stunden kommt, recht gering aus. Ein Vorteil des Wireless-Headsets ist, dass der Akku ausgetauscht werden kann. Er befindet sich wie der USB-Empfänger hinter einer Abdeckung im Hörer. Falls die Akkulaufzeit nach mehreren Jahren zu kurz wird, muss kein neues Headset gekauft, sondern lediglich der Akku gewechselt werden.

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Fazit

Das Logitech G935 ist ein gutes kabelloses Gaming-Headsets mit vielen Features. Positiv anzumerken ist vor allem die Möglichkeit, den Akku theoretisch selbst tauschen zu können. In Kombination mit der wertigen Verarbeitung könnte der Kopfhörer also einige Jahre überstehen. Klanglich kann das G935 für ein Gaming-Headset überzeugen, sowohl in Filmen als auch beim Zocken macht es einen guten Eindruck. Zum Musikhören ist es allerdings zu bassbetont. Zusätzlich kann es noch mit einem sehr angenehmen Tragekomfort und den zahlreichen Bedienelementen am Hörer punkten. Lediglich das Mikrofon wird dem Preis von 189,00 Euro (UVP) nicht gerecht.

Pro

  • wertige Verarbeitung
  • angenehmer Tragekomfort
  • gute Klangqualität
  • Akku austauschbar
  • viele Bedienelemente

Contra

  • schlechte Mikrofonqualität
  • Preis

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Alexander Lickfeld

...arbeitet seit 2018 als Redakteur für Allround-PC.com und ist somit das neueste Mitglied im Team. Er betreut das APC eSports Team und versorgt euch mit News rund um den eSport. Alexander testet außerdem verschiedene Gaming-Produkte aus dem Peripherie-Bereich.

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