Test: Razer Kraken X – günstiges Gaming-Headset mit 7.1-Raumklang

Kann der 59,99 Euro teure Kopfhörer überzeugen?
Das Razer Kraken X ist mit einem Preis von rund 60 Euro in einem hart umkämpften Preisbereich unterwegs. Wir verraten euch, welche Stärken und Schwächen das neue Gaming-Headset von Razer aufweist.

Übersicht

Das Razer Kraken ist ein altbekanntes Gaming-Headset,  welches bereits in diversen Neuauflagen sowie zahlreiche Pro-Varianten oder einer Chroma-Version verbessert wurde. Mit dem Razer Kraken X bringt der Hersteller jetzt eine günstigere Variante auf dem Markt. Mit einer UVP von 59,99 Euro ist das neue Headset 20 Euro günstiger als das Razer Kraken. Auch am Gewicht wurde einiges eingespart, doch ist das Headset dadurch komfortabler und womöglich die bessere Wahl?

Lieferumfang

Design & Verarbeitung

Für unseren Test wurde uns das Razer Kraken X in der schwarzen Variante zugeschickt. Alternativ bietet der Hersteller auch noch ein Modell mit blauen Farbakzenten an. Im Gegensatz zum Razer Kraken, welches in fünf verschiedenen Farbkombinationen angeboten wird, ist die Farbauswahl also etwas eingeschränkter.

Designtechnisch lehnt sich die X-Variante sehr stark an das ursprüngliche Design an, jedoch wirkt das Headset um einiges kompakter und weniger klobig. An beiden Ohrmuscheln befindet sich das bekannte dreiköpfige Schlangen-Logo sowie ein unauffälliges Bienenwabenmuster.

Bei unserer vorliegenden Variante besteht der komplette Kopfhörer aus unterschiedlichen matten Schwarztönen. Für die meisten Nutzer könnte dies eventuell etwas trist zu sein, wir empfinden die Farbgebung aber als angenehme Abwechslung zu den ganzen bunten und blinkenden Gaming-Headsets.

Auf eine auffällige RGB-Beleuchtung hat der Hersteller übrigens auch verzichtet. Im Vergleich zu den anderen Razer Gaming-Headsets, die zumeist etwas überdimensioniert ausfallen, gefällt uns das elegante und zurückhaltende Design des Kraken X sehr gut.

Leichtgewicht mit 250 Gramm

Das Besondere an dem Razer Kraken X ist unter anderem das sehr geringe Gewicht. Mit nur 250 Gramm ist es bislang eines der leichtesten Gaming-Headsets, das wir in der letzten Zeit testen konnten. Durch das geringe Gewicht ist das Kraken X auch nach längeren Spiele-Sessions kaum auf dem Kopf zu spüren. Auch die üppige Polsterung am Bügel und den Ohrpolstern mit Kunstlederüberzug unterstützen diesen ersten positiven Eindruck.

Letztere fallen jedoch etwas kleiner aus als bislang von Razer gewohnt, wodurch der Tragekomfort für Nutzer mit großen Ohren etwas geringer ausfällt. Das gepolsterte Kopfband lässt sich dafür an die individuelle Kopfform anpassen, wodurch es in diesem Bereich zu keinen Problemen kommen sollte.

Nahezu der gesamte Kopfhörer besteht aus Kunststoff, anders wäre auch das geringe Gewicht kaum möglich. Dadurch wirkt der Kopfhörer jedoch in der Hand etwas weniger hochwertig und stabil.

Eigenschaften & Klangqualität

Das Razer Kraken X verfügt über abnehmbare Ohrpolster, allerdings liegen dem Lieferumfang keine zusätzlichen bei. Ein 1,3 Meter langes Verbindungskabel ohne Stoffummantelung ist hingegen mit von der Partie und teilt sich auf Wunsch mithilfe der 1,5 Meter langen Verlängerung auf zwei Klinken auf.

Die meisten High-End-Headsets verfügen über ein abnehmbares bzw. einfahrbares Mikrofon, während günstigere Kopfhörer eher auf eine feste Lösung setzen. Genau dies ist auch beim Kraken X der Fall, das über ein flexible, aber nicht abnehmbares Mikrofon verfügt. Als Musikkopfhörer für unterwegs eignet sich das Headset durch diesen Umstand nur bedingt.

Auch die Mikrofonqualität konnte uns nicht vollends überzeugen und befindet sich eher im unteren Durchschnitt. Zwar wird die Stimme klar und deutlich übertragen, dafür gelangen Umgebungsgeräusche nahezu ungefiltert an die Ohren unserer Teammitglieder im Voice Chat. Für die Kommunikation im Spiel ist das Mikrofon folglich ausreichend, für Streamer oder Content Creator würden wir zu einer hochwertigeren externen Lösung raten.

Im Gegensatz zum Mikrofon haben wir bei der Klangqualität der Hörer weniger Anlass zur Kritik. Natürlich muss man auch den geringen Preis von 59,99 Euro im Blick haben, denn für diesen Preis klingt das neue Gaming-Headset von Razer wirklich gut. Das Kraken X kann übrigens am PC sowie der Playstation 4, Xbox One, Nintendo Switch und dem Smartphone verwendet werden

Guter Klang in Spielen, für Musik fehlt der Bass

Gerade in Spielen kommen die Dialoge der Charaktere sehr klar herüber und auch die Schritte von Gegnern lassen sich in kompetitiven Spielen wie CS:GO sehr gut zuordnen. Leider ist der Bass etwas schwach, wodurch große Feuergefechte und Explosionen nicht optimal wirken. Beim Musikhören konnte das Headset diesen positiven Eindruck nicht komplett halten, da der fehlende Bass dort etwas negativer aufgefallen ist.

Durch den zu schwachen Bass hört sich das Klangbild nämlich etwas unausgeglichen und sogar teilweise leblos an. Dies schwankte im Test aber auch je nach Musikrichtung und Lied sehr stark. Nichtsdestotrotz finden wir den Klang gerade im Bezug auf den niedrigen Preis gut, da der Kopfhörer vor allem bei Spielen gut abschneidet und es sich hier schließlich um ein Gaming-Headset handelt.

Ein weiterer positiver Aspekt ist der vorhandene virtuelle 7.1 Surround-Sound. Dieser steht allen Nutzern von Windows 10 zur Verfügung, Konsolenspieler müssen somit auf Stereoklang zurückgreifen. Dieser kann mit dem beiliegenden Aktivierungscode und der benötigten Software aktiviert werden. Leider konnten wir keinen sehr stark wahrnehmbaren Klangunterschied zwischen Stereosound und 7.1 Surround-Sound hören, dieser ist bei anderen Gaming-Headsets etwas besser gelungen. Trotzdem gibt es in diesem Preisbereich kaum alternative Gaming-Headsets die überhaupt 7.1-Raumklang bieten.

In Sachen Bedienelemente hat sich Razer bei dem Kraken X auf das Nötigste beschränkt, Nutzer können am Kopfhörer lediglich die Lautstärke einstellen und das Mikrofon stummschalten. Diese sind am Headset gut zu erreichen, könnten allerdings für unseren Geschmack etwas größer sein.

button_kaufen

Fazit

Das Razer Kraken X ist mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 59,99 Euro ein vergleichsweises günstiges Headset. Trotz des geringen Preises kann das Gaming-Headset einige Besonderheiten aufweisen. Der virtuelle 7.1-Raumklang ist in diesem Preissegment eher selten anzutreffen, der Unterschied fällt im Vergleich zum Stereoklang jedoch sehr gering aus.

Darüber hinaus ist uns auch das sehr geringe Gewicht von lediglich 250 Gramm positiv aufgefallen. In Kombination mit der guten Polsterung sorgt dies für einen sehr bequemen Tragekomfort, wodurch der Kopfhörer auch nach längerer Nutzung kaum zu spüren ist.

Auf ein hochwertiges geflochtenes Kabel verzichtet Razer, obwohl dies bei den meisten anderen Gaming-Headsets in diesem Preissegment zum Standard gehört. Zusätzlich ist es sehr schade, dass das Mikrofon nicht abgenommen werden kann, wodurch sich ein Einsatz außerhalb der eigenen vier Wände für die meisten Nutzer erübrigt. Klanglich hört sich das Kraken X in Spielen für den Preis sehr gut an, leider fällt der verhältnismäßig schwache Bass beim Musikhören negativ ins Gewicht.

Auch das Mikrofon befindet sich eher im durchschnittlichen Bereich, für eine reibungslose Kommunikation ist es jedoch ausreichend. Schlussendlich lässt sich sagen, dass das Razer Kraken X ein solides Einsteiger-Headset ist, wer jedoch knapp 15 Euro mehr Budget hat, bekommt beispielsweise mit dem HyperX Cloud II wesentlich mehr geboten.

Pro

  • 7.1-Raumklang
  • günstig
  • geringes Gewicht
  • angenehmer Tragekomfort
  • attraktives Design
  • guter Klang in Spielen

Contra

  • kein geflochtenes Kabel
  • Mikrofon nicht abnehmbar
  • wenig Bass

*Werbung: Das ist ein Affiliate-Link. Mit dem Kauf über diesen Link kannst Du unsere Webseite einfach supporten – Vielen Dank!

Mit * markierte Links sind Affiliate-Links. Mit dem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Verkaufsprovision, ohne dass du mehr bezahlst.

Alexander Lickfeld

...arbeitet seit 2018 als Redakteur für Allround-PC.com und ist somit das neueste Mitglied im Team. Er betreut das APC eSports Team und versorgt euch mit News rund um den eSport. Alexander testet außerdem verschiedene Gaming-Produkte aus dem Peripherie-Bereich.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

^