Bowers & Wilkins PX5 On-Ear Kopfhörer mit ANC im Test

Hochwertig, Elegant und mit Active Noise Cancelling
Die Bowers & Wilkins PX5 sind die neusten On-Ear Kopfhörer des britischen Herstellers. Sie bieten Active Noise Cancelling und eine Bluetooth-Verbindung mit aptX-Adaptive-Codec. Doch wie schlagen sich die On-Ear-Kopfhörer im Test und ist ihr stolzer Preis gerechtfertigt?

Übersicht

Bowers & Wilkins ist als Hersteller für hochwertige Audiogeräte bekannt, somit handelt es sich auch bei den PX5 um On-Ear-Kopfhörer der Oberklasse. Das macht sich vor allem bei den verwendeten Materialien bemerkbar, allerdings schlägt sich das auch im Preis nieder. So kosten die Kopfhörer rund 300 € – ein happiger Preis für On-Ear-Kopfhörer.

Lieferumfang

Design und Funktionen

Die Bowers & Wilkins PX5 wirken auf den ersten Blick sehr edel, besonders die Ohrmuscheln mit ihrem Mix aus Aluminium, Kunstleder und Stoffbezug können überzeugen. Der Bügel ist aus Karbonfaser-Composite-Material gefertigt und sorgt mit gepolstertem Kunstleder an der Oberseite für einen angenehmen Komfort. Optisch vervollständigt Stoff auf der Oberseite des Bügels das Design des Kopfhörers. Neben der dunkelblauen Variante bietet Bowers & Wilkins auch ein schlichteres Modell mit hellgrauem Stoff an.

Bild: Bowers & Wilkins

Dank der Verwendung von Karbonfaser-Composite-Materialien sind die Bügel äußerst stabil und es besteht kein Grund zur Sorge diese zu beschädigen. Um die Gelenke auszufahren, ist jedoch ein gewisser Kraftaufwand nötig. Dadurch ist garantiert, dass sich der Kopfhörer während des Tragens nicht verstellt. Einen Mechanismus, um die Kopfhörer zusammenzuklappen gibt es nicht und so lassen sich die Ohrmuscheln lediglich seitlich eindrehen. Das hat auch zur Folge, dass sich die Kopfhörer nicht kompakt in einer Tasche verstauen lassen. Durch die Verwendung von leichten, aber dennoch robusten Materialien, kommt der Kopfhörer jedoch auf ein angenehmes Gewicht von 241 Gramm.

Der PX5 bietet einen angenehmen Tragekomfort, der im Vergleich zu den PX7 etwas schmalere Bügel hat jedoch zur Folge, dass sich der Druck auf einen kleineren Bereich auswirkt. Verstärkt wird dieses Problem dadurch, dass die Kopfhörer recht stramm auf dem Kopf sitzen, um einen guten Anpressdruck für die aktive Geräuschunterdrückung aufrechterhalten zu können. Für einen Langstreckenflug oder eine mehrstündige Zugfahrt eignen sich daher eher Over-Ear-Kopfhörer, die etwas lockerer sitzen.

Darüber hinaus scheinen die Kopfhörer eher für kleinere Köpfe bestimmt zu sein. Einem Kollegen sind sie etwas zu klein und verhindern dadurch einen korrekten Sitz auf den Ohren. Wer also einen großen Kopf hat, sollte die Bowers & Wilkins PX5 nach Möglichkeit vor dem Kauf bei einem Händler anprobieren.

Intuitive Bedienung und gutes Noise Cancelling

Die Bedienung des PX5 erfolgt über mechanische Tasten an den Rückseiten der Ohrmuscheln. Auf der rechten Seite befinden sich Buttons zur Regelung der Lautstärke sowie eine Funktionstaste, mit der sich die Wiedergabe (Starten/Pausieren, Zurück/Weiter) steuern lässt. Darüber finden wir den Ein- und Ausschalter, der ebenfalls zur Bluetooth-Kopplung genutzt wird. Direkt darunter sitzt der USB Typ-C Anschluss zum Laden. Am linken Hörer befindet sich die ANC-Taste, mit der sich drei ANC-Stufen durchschalten lassen.

Eigentlich ein praktisches Feature ist die automatische Musik-Pausierung und -Wiedergabe, wenn der Kopfhörer abgenommen und wieder aufgesetzt wird. Allerdings ist der Sensor unserer Meinung nach etwas zu empfindlich. So konnten wir mitunter feststellen, dass sich die Musik auch durch leichte Bewegungen oder versehentliches Berühren des Kopfhörers pausierte.

Akkulaufzeit – bis zu 25h?

Ein weiterer Vorteil, den wir dem Hersteller zugutehalten müssen, ist die Verwendung eines standardmäßigen 3,5 mm Klinkenkabels. So handelt es sich nicht etwa um ein herstellerspezifisches Kabel, Bowers & Wilkins setzt ganz klassisch auf den 3,5 mm-Anschluss – auch direkt am Kopfhörer. Im kabellosen Betrieb bietet der Kopfhörer mit ANC eine Laufzeit von bis zu 25 Stunden und lässt sich innerhalb von 15 Minuten für 5 Stunden aufladen. Im Test erreichten wir eine durchschnittliche Akkulaufzeit von 22,5 Stunden.

Software – B&W Headphones App

Die PX 5 lassen sich mit der Bowers & Wilkins Headphones App noch weiter personalisieren. Allerdings bietet der Hersteller hier weit weniger Möglichkeiten als wir bei diesem Preispunkt erwarten würden. Zudem gibt es häufig Verbindungsprobleme, d.h. die App findet die Kopfhörer nicht, obwohl diese bereits mit dem Smartphone gekoppelt sind. Besonders praktisch: Die App prüft bei jedem Start, ob ein Software-Update für die Kopfhörer zur Verfügung steht.

Via App lassen sich verschiedene Stufen der Geräuschunterdrückung einstellen oder auch die Option Ambient Pass-Through anpassen, d.h. es kann festgelegt werden, wie stark die Kopfhörer Geräusche unterdrücken oder nach Innen durchlassen soll. Weiterhin lässt sich der Tragesensor der Kopfhörer oder auch der Name individualisieren. Einen Equalizer bietet die App leider nicht.

Klangqualität & Geräuschunterdrückung

Der Kopfhörer setzt auf zwei 35 mm Treiber, die einen Übertragungsbereich von 10 Hz bis 30.000 Hz abdecken können. Dabei haben sie eine Nennimpendanz von 20.000 Ohm. Damit die drahtlose Verbindung über Bluetooth eine ähnliche Qualität wie der kabelgebundene Betrieb bietet, nutzen die Kopfhörer den aptX-Adaptive-Codec.

Der Klang hinterlässt etwas gemischte Gefühle, denn so richtig ausgewogen möchte der Bowers & Wilkins PX5 nicht klingen. Der Kopfhörer hebt Bässe deutlich hervor, übersteuert dabei aber nicht. Ebenso sind die Höhen leicht im Vordergrund, wodurch vor allem Gesang sehr klar wirkt. Der mittlere Bereich bleibt laut unserer subjektiven Auffassung etwas auf der Strecke.

Insgesamt ist der Klang auf einem sehr hohen Niveau, verliert jedoch sehr schnell an Details. In der Praxis konnten dadurch vor allem Rock & Pop, Dance und Electro-Musik überzeugen. Um klassische Musik wirklich zu genießen, ist der PX5 jedoch nicht klar genug und zu basslastig. Titel mit vielen Instrumenten und einem hohen Dynamikumfang klingen dadurch etwas verwaschen. Hier kann die Konkurrenz, wie beispielsweise der Sony WH-1000XM3 oder Beyerdynamic Lagoon ANC (Test), durch ein ausgeglicheneres Klangbild überzeugen. Für Serien und Filmen eignen sich die Kopfhörer aber aufgrund der guten räumlichen Trennung überraschend gut.

Bild: Bowers & Wilkins

Die aktive Geräuschunterdrückung arbeitet sehr gut, kann aber nicht vollends überzeugen. Laute Gespräche werden ausreichend gedämpft, verschwinden jedoch nicht komplett. Die Königsdisziplin „Flugzeug/Zug/Auto“ kann der Bowers & Wilkins PX5 gut meistern, doch auch dort ist noch Potenzial vorhanden. Neben dem in der App anpassbaren Ambient Pass-Through, lassen sich direkt an den Kopfhörern selber drei Stufen einstellen: High, Low und Auto. Auto passt hierbei die Intensität automatisch den von den Mikrofonen aufgenommenen Geräuschen an.

Fazit

Die Bowers & Wilkins PX5 sind nicht nur sehr schicke Kopfhörer, sie bieten auch eine hochwertige Verarbeitung und setzen auf innovative Materialien (Karbon-Composite). Die Polsterung sorgt für einen weichen Sitz, der allerdings durch das kompakte On-Ear-Format der PX5 etwas fester auf die Ohren drückt. Zudem ist der Kopfhörer nicht für jede Kopfgröße geeignet – das sollte jedoch vor dem Kauf beachtet werden.

Neben einer einfachen Bedienung gibt es eine lange Akkulaufzeit und eine schicke Transporttasche für unterwegs. Der Sound kann besonders im Tiefton-Bereich und den Höhen überzeugen, verliert jedoch besonders in den Mitten zu viele Details. Leider funktioniert die dazugehörige App nicht immer auf Anhieb, auch ein Equalizer ist nicht vorhanden.

Die aktive Geräuschunterdrückung ist auf einem guten Niveau, kann jedoch mit der aktuellen Konkurrenz von Sony oder Beyerdynamic nicht ganz mithalten – hier ist noch viel Potenzial vorhanden. Doch wie immer gilt: Tragekomfort und Klang sind von Nutzer zu Nutzer unterschiedlich, also probiert den Kopfhörer einfach mal aus. Preislich liegt der Bowers & Wilkins PX5 bei 299 Euro UVP, ist aktuell jedoch schon im Bereich 200-250 Euro zu haben, zum Beispiel auch bei Amazon.de* .

Pro

  • schickes Design mit innovativen Materialien
  • exzellente Verarbeitung
  • USB Typ-C Anschluss
  • gutes ANC
  • Akkulaufzeit
  • Transporttasche im Lieferumfang

Contra

  • klangliche Abstimmung
  • Auto-Play Sensoren zu empfindlich
  • zugehörige App ist fehleranfällig
  • keine Klangpersonalisierung

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Michael Faßbender

... ist seit 2019 Teil des Teams und als Videoredakteur für das Filmen und den Schnitt der Videos zuständig. Neben der Arbeit studiert er Japanologie an der Universität Bonn.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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