Logitech G535 Lightspeed im Test: Leichtes Gaming-Headset

Komfortables und kabelloses Gaming-Headset

Das Logitech G535 Lightspeed verspricht, federleichten und darüber hinaus kabellosen Komfort mit guter Klangqualität zu verbinden. Ob es der UVP von 130 Euro gerecht wird, klären wir im Test.

Nicht selten trügt der erste Eindruck, gerade wenn es um möglichst leichtgewichtige Produkte geht. Viele Superlight-Mäuse wirken für das ungeübte Auge mit ihrem reduzierten Design wie Ramschware aus dem Mediamarkt-Wühltisch, begünstigen aber schnelle, präzise Bewegungen. Auch Gaming-Headsets profitieren in der Regel von einem geringeren Gewicht, um den Nacken bei längerer Nutzung nicht zu sehr zu beanspruchen. Das Logitech G535 Lightspeed bringt weniger als 240 Gramm auf die Waage und fühlt sich beim ersten Auspacken nicht an, als würde es 130 Euro, sondern höchstens halb so viel kosten.

Design & Tragekomfort

Doch einmal aufgesetzt, verfliegt die anfängliche Skepsis recht schnell. Denn das Kunststoff-Headset liegt angenehm leicht und luftig auf dem Kopf auf. Luftig, weil die perforierten Ohrpolster aus Stoff uns im Hochsommer nicht noch mehr ins Schwitzen bringt, wie es bei einem Kunstleder-Bezug der Fall wäre. Leicht zum einen wegen des Gewichts, zum anderen aber auch wegen des elastischen Kopfbands, das anstelle eines festen Bügels auf den Kopf drückt.

Die Herangehensweise des lockeren Kopfbands verzichtet von Natur aus auf Verstellmöglichkeiten, da sich der “Bügel” automatisch an die Kopfgröße anpasst. Zusätzlich können bei diesem Modell die Ohrmuscheln ein wenig verschoben und das Headband etwas enger geschnallt werden.

Für 129 Euro UVP fühlt sich das Headset stellenweise dennoch ein wenig klapprig an: Das Lautstärkerad lässt beim schnellen Drehen ein unschönes Schleifen vernehmen, zwischendurch streikte es sogar kurzfristig. Abgesehen davon macht das G535 aber immerhin einen sehr robusten Eindruck. Auch das herunterklappbare und biegsame Mikrofon ist gelungen.

Eigenschaften & Klangqualität

Die Funktionen des Logitech G535 sind schnell zusammengefasst: Als kabellose Version des G335 bietet es im Grunde die gleichen Eigenschaften, wird nun jedoch per Lightspeed-Technologie und einem USB-A-Dongle mit dem PC oder Mac verbunden. Auch Playstation 4 und 5 werden unterstützt. Direkt am Gaming-Headset befindet sich das erwähnte Lautstärkerad und eine Ein/Aus-Taste. Der biegsame Mikrofonarm wird zum Stummschalten hochgeklappt, ein Ton signalisiert die Stummschaltung.

Die kabellose Lightspeed-Technologie von Logitech ermöglicht eine nahezu latenzfreie, stabile Verbindung. Bei unserem Test hatten wir keinerlei Probleme, das Signal blieb auch durch mehrere Wände – bis zu einer Distanz von knapp 12 Metern – erhalten. Die Akkulaufzeit wird mit 33 Stunden angegeben. Ein durchaus annehmbarer Wert, den wir bei unserem Test knapp erreichten. Mindestens 30 Stunden hält das Headset problemlos durch, ehe über ein Anschließen des USB-C-zu-A-Ladekabels nachgedacht werden sollte. Die gewählte Lautstärke wirkt sich natürlich auf die tatsächliche Laufzeit aus.

Unter den weichen Ohrpolstern sitzen 40-mm-Treiber, die für einen ordentlichen Sound sorgen. Letzte verbleibende Zweifel an der Qualität des ungewöhnlich leichten Kunststoff-Headsets verfliegen beim Abspielen von Musik oder im Spiel. Das G535 kann mit kräftigen Bässen und einem räumlichen, ausgewogenen Klangbild aufwarten, die in vielen Spielen gut zur Geltung kommen.

Die Software Logitech G Hub ist rein optional, das Headset kann also ganz nach dem Plug&Play-Prinzip, auch ohne zusätzliche Einrichtung, verwendet werden. Durch die Software werden allerdings einige praktische Funktionen zugänglich, darunter eine Akkustandsanzeige inklusive verbleibender Laufzeit, Rauschunterdrückung, ein Mithörton der eigenen Stimme und ein 10-Band-Equalizer. Bei letzterem besteht die Wahl aus verschiedenen Presets, alternativ kann eine eigene Einstellung gespeichert werden.

Mikrofon-Vergleich

Logitech G535 Lightspeed
JBL Quantum 350
JBL Quantum 810
HyperX Cloud Alpha Wireless
Asus ROG Fusion II 500

Die Mikrofonqualität des G535 geht in Ordnung. Bei der Kommunikation mit Freunden via Discord, Teamspeak und Co. reicht sie zur verständlichen Aufnahme der Stimme und lässt Hintergrundgeräusche wie Tastaturengeräusche im akzeptablen Maß durch. Wie immer gilt allerdings auch bei diesem Headset-Mikrofon: Wer höhere Ansprüche an die Aufnahmequalität stellt, ist mit einem zusätzlichen Standmikrofon besser beraten.

Fazit

Das Logitech G535 Lightspeed kann vor allem mit besonderem Tragekomfort punkten, begünstigt durch das geringe Gewicht und die leichte Bauweise. Auch der Klang kann überzeugen, zumal sich hier mithilfe eines Equalizers in der Software ein wenig nachbessern lässt. Wie in dieser Preis- und Produktkategorie üblich, haut das Mikrofon niemanden vom Hocker, erfüllt aber seinen Zweck.

Zum Zeitpunkt dieses Tests ist das Logitech G535 Lightspeed bereits bei Amazon für 99,99 Euro erhältlich, was definitiv ein besseres Angebot als die UVP von 129,99 Euro, aber in jedem Fall ein annehmbarer Preis für ein gelungenes, kabelloses Headset ist. Für diesen Preis muss sich das G535 zwar auch Kritik an der schnöden Verarbeitungs- und Materialqualität gefallen lassen, wobei Konkurrenten, wie das ebenfalls kabellose 100-Euro-Headset JBL Quantum 350 keine bessere Qualität abliefern.

Pro

  • hoher Komfort durch leichtes Gewicht und weiche Polster
  • kabellose Lightspeed-Konnektivität
  • anpassbarer 10-Band-Equalizer
  • guter Klang mit kräftigen Bässen

Contra

  • fehleranfälliges, unsauber umgesetztes Lautstärkerad

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Redakteur Robin im grünen Pulli Robin Cromberg

... studiert Asienwissenschaften und Chinesisch an der Universität Bonn und ist als Redakteur hauptsächlich für die Ressorts der Eingabe- und Audiogeräte bei Allround-PC.com zuständig, schreibt aber auch über Produktneuheiten aus vielen anderen Bereichen.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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