Anker hat mit der 563 USB-C Docking Station eine 10-in-1-Lösung im Angebot, die auch Nutzern von M1 MacBooks das Anschließen von bis zu drei externen Displays ermöglichen soll. Ob die Docking Station den stolzen Preis von 300 Euro wert ist, klären wir in diesem Test.
Der Vorteil von Dockingstations liegt auf der Hand: Mit zahlreichen Anschlüssen für USB, HDMI, DisplayPort, Ethernet und Co. sind sie eine Bereicherung insbesondere für besonders flache Notebooks, die aus Platzgründen oftmals sogar auf USB-A-Ports verzichten. Durch das einfache Anstecken eines USB-Upstream-Kabels erhalten Nutzer sofortigen Zugriff auf zusätzliche Monitore, Maus oder Tastatur, LAN und Kopfhörer. Die Kabel verschwinden ordentlich sortiert außerhalb des Sichtfelds und das Notebook kann nach getaner Arbeit schnell abgesteckt und unterwegs weiter genutzt werden.
Für Nutzer von MacBooks ist die Anker 563 USB-C Docking Station mehr als nur eine praktische Erweiterung von Schnittstellen, sondern eine der wenigen Möglichkeiten, mehr als einen Monitor anzuschließen. Denn das MacBook M1 und auch die neuen M2-Notebooks, welche die gleiche Display Engine nutzen, unterstützen nur ein externes Display. Die Anker 563 Docking Station überträgt per Multi-Stream-Transport mehrere Videosignale über eine Verbindung. Schlüssel zur Umgehung der Limitierungen des M1-Chips ist allerdings die Display-Link-Technologie, die die Installation eines entsprechenden Tools erforderlich macht.
Lieferumfang und Design
Im Lieferumfang enthalten sind – neben der eigentlichen Dockingstation – ein USB-C-zu-C-Kabel, ein Kaltgeräte-Anschlusskabel und ein recht großes und schweres Netzteil, wie man es eher von einem Notebook oder Monitor erwarten würde. Kein Wunder, schließlich wird unter anderem besagtes Notebook über das Dock mit Strom versorgt. Die Aufladung geschieht über den USB-C-Upstream-Port der Dockingstation, der maximal 100 Watt bereitstellen kann.
Die Dockingstation selbst macht beim ersten Auspacken einen eher ernüchternden Eindruck: Was auf den ersten Blick und beim stolzen Gewicht der Verpackung wie ein hochwertiges Metallgehäuse wirkt, entpuppt sich als silberne Kunststoff-Mogelpackung. Im Grunde kein Problem, denn die Verarbeitungsqualität stimmt ansonsten, hinterlässt bei einem Preis von 300 Euro allerdings einen bitteren Beigeschmack. Vergleichbare Anker-Produkte wie das 777 Apex-Dock setzen auf eine hochwertige Aluminiumhülle, die allerdings zusätzlich den Zweck einer Kühlung erfüllt.
Zusammengesteckt ergeben Netzteil und Kaltgerätestecker ein mehr als ausreichend langes Kabel, um die Dockingstation bequem auf größeren Schreibtischen zu platzieren und mit entlegenen Steckdosen zu verbinden. Zwei große Gummirutschsicherungen sollen verhindern, dass gespannte Kabel die Station allzu einfach vom Tisch zerren. Da die Anker 563 selbst keine 300 Gramm auf die Waage bringt, reicht bereits der dickere Kabelstrang unserer Tastatur aus, um die Dockingstation in Schräglage zu versetzen. Ein gewisses Gegengewicht, beispielsweise durch den Einsatz eines Aluminium-Gehäuses, hätte hier Wunder wirken können.
Die Anschlüsse – vielfältig, aber nicht ohne Einschränkungen
Anschlussseitig ist die Anker 563 Docking Station recht üppig ausgestattet: Neben dem erwähnten USB-C-Upstream-Port zum Laden gibt es zwei HDMI-Anschlüsse, einer mit 4K@30Hz und einer mit bis zu 2K@60Hz, das Gleiche gilt für den DisplayPort 1.1. Ein Ethernet-Anschluss und ein 3,5-mm-Klinkenstecker sind ebenfalls dabei. Für USB-Geräte stehen zweimal USB-A 2.0, einmal USB-A 3.1 mit 7,5W und 5 Gbit/s Übertragungsrate sowie einmal USB-C 3.1 mit 5 Gbit/s und 30W Power Delivery zum schnellen Aufladen von Smartphones oder Tablets zur Verfügung. Praktisch: Der Stromanschluss sowie die Eingänge für Displays, das Ethernet-Kabel und USB-Uplink befinden sich auf der Rückseite, wodurch diese Kabel gleich hinter dem Tisch verschwinden können.
Doch so vielfältig die Anschlüsse auch erscheinen: Die Möglichkeiten sind begrenzt. Denn 4K-Auflösung ist nur bei einer maximalen Bildwiederholrate von 30 Hertz möglich, 60 Hz wiederum stehen nur bei maximal 2048×1152 Pixeln zur Auswahl. Darüber hinaus – und das dürfte für viele Nutzer das größere Ärgernis sein – unterstützt nur der HDMI 1.4 Port (4K@30Hz) HDCP.
Netflix und Co. können also nur über diesen Anschluss abgespielt werden, die anderen Anschlüsse können die Kopierschutz-Verschlüsselung nicht verarbeiten und zeigen beim Versuch nur ein schwarzes Bild an.
Fazit
300 Euro soll die größtenteils aus Kunststoff gefertigte Dockingstation kosten. Vielleicht spekuliert Anker darauf, dass Apple-Nutzer eine niedrigere Schmerzgrenze beim Preis ihrer Gadgets besitzen – von einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis kann aber in jedem Fall keine Rede sein. Für Nutzer von M1-MacBooks, die mehrere externe Monitore anschließen möchten, mag die 563 Docking Station einen Nutzen haben, Besitzer von Windows-Notebooks dagegen können mit dem Kauf einer alternativen Lösung eine Menge Geld sparen.
Vor allem angesichts von Einschränkungen wie einer Begrenzung von 4K-Auflösung auf maximal 30 Hertz oder nur einem einzelnen HDMI-Anschluss mit HDCP erscheint der Preis recht hoch angesetzt. Abgesehen von diesen Kritikpunkten hat die Dockingstation eine ausreichende Anzahl der üblichen Anschlüsse zu bieten und ermöglicht mit deren Ausrichtung ein aufgeräumtes Setup mit mehreren externen Geräten, darunter Monitore, Tastaturen oder Mäuse. Auch die Einrichtung mit der Display-Link-Software geht schnell von der Hand und erfordert nur wenige Klicks.
Pro
- Stromversorgung
- durchdachte Anordnung der Anschlüsse
- schnelles Aufladen externer Geräte
Contra
- viel Kunststoff bei hohem Preis
- 4K mit maximal 30Hz
- nur ein HDMI-Port mit HDCP
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