Übersicht
Die Pure Base-Serie stellt den Einstieg in die Gehäuse-Welt von be quiet! dar. Bisher umfasste sie lediglich das Pure Base 600 (zum Testbericht), das jetzt um einen kleinen Bruder in Form des Pure Base 500 ergänzt wird.
Der Neuzugang ist in verschiedenen Farben und Ausführungen erhältlich. Wer es schlicht mag, greift zur 69,90 Euro teuren Version mit schwarzer Lackierung. Für einen Aufpreis von 10 Euro wird das Gehäuse mit einem Seitenfenster aus Hartglas geliefert. In den Farbvarianten Metallic Gray und White kostet das Gehäuse 75,90 Euro, mit Seitenfenster werden 85,90 Euro fällig.
Design & Eigenschaften
Das be quiet! Pure Base 500 ist ein gutes Stück kleiner als sein großer Bruder. Es misst 450 x 231 x 463 mm und kommt auf ein Gewicht von 7,53 kg – es liegt somit im grünen Bereich des Body Mass Index. Zum Vergleich: das Pure Base 600 besitzt Abmessungen von 492 x 220 x 470 mm.
Das Design des Neuzugangs lässt einige Parallelen zur größeren Version erkennen. Vor allem die seitlichen Lufteinlässe erinnern sofort daran, von welchem Hersteller das Gehäuse stammt. Die seitlichen Kanten der Kunststoff-Front sind oben und unten abgerundet und verleihen dem Bug ein dynamischeres Erscheinungsbild.
Das I/O-Panel ist am schrägen Übergang zum Deckel untergebracht. Es setzt sich aus zwei USB 3.0-Anschlüssen, einem Einschalt- und Reset-Knopf sowie Klinkenanschlüssen für ein Headset zusammen. Eine Lüftersteuerung wie beim großen Bruder ist nicht vorhanden.
Pure Base 500 mit Panorama-Seitenfenster
Heutzutage sind nahezu alle Komponenten im PC mit einer RGB-Beleuchtung ausgestattet. Die Hardware will entsprechend präsentiert werden, was bei unserer Version des Pure Base 500 kein Problem darstellt. Das Hartglasfenster ist nicht getönt und lässt uns die Hardware inklusive Licht-Show wie durch ein Panoramafenster bestaunen.
Das Seitenfenster ist am äußeren Rand weiß lackiert und passt sich optisch dem Gehäuse an. Es ist mit vier Schrauben befestigt, deren Auflageflächen gummiert sind. Gleiches gilt für die Auflagebereiche der Glasscheibe, sodass keine Vibrationen übertragen werden.
Der Deckel ist großflächig ausgespart und lässt dem Nutzer die Qual der Wahl: soll es eine, bis auf wenige Luftauslässe, durchgängige oder lieber eine luftdurchlässige Abdeckung sein? Die Innenseite der geschlossenen Abdeckung ist mit Dämmmaterial versehen, das störende Geräusche von unseren Ohren fernhalten soll. Beide Abdeckungen lassen sich mithilfe von Magneten unkompliziert entfernen und befestigen.


Das Heck besitzt die typischen Aussparungen für das Netzteil (unten) und den hinteren Gehäuselüfter (oben). Es lassen sich zudem sieben Erweiterungsblenden erkennen, die zusätzlich zu den Schrauben von einer weiteren Blende in Position gehalten werden.
An der Verarbeitungsqualität gibt es nichts auszusetzen, obwohl das be quiet! Pure Base 500 das günstigste Gehäuse des Herstellers ist. Der Mix aus Stahl (Korpus), Glas und Kunststoff (Front sowie Deckelabdeckung) hinterlässt einen soliden Eindruck.
Innenraum & Installation
be quiet! nutzt das für Gehäuse inzwischen übliche Innenraum-Design. Das maximal 258 mm lange Netzteil sitzt am Boden und wird von einer durchgängigen Abdeckung vor neugierigen Blicken geschützt.
Wenn der ebenfalls am Boden befindliche Festplattenkäfig zur Installation von Radiatoren Richtung Netzteil verschoben wird, darf die PSU nur noch 225 mm lang sein. Beim Pure Base 600 liegt die maximale Netzteillänge bei 210 mm.
Apropos Festplattenkäfig: dieser lässt sich zur leichteren Laufwerksmontage herauslösen und bietet Platz für zwei 3,5-Zoll- oder 2,5-Zoll-Laufwerke. 3,5-Zoll-Festplatten werden durch Gummierungen am Käfig entkoppelt.
Im Gehäuse lassen sich vier weitere 2,5-Zoll-Laufwerke installieren, davon zwei auf der Rückseite des Mainboardtrays und zwei rechts vom Mainboard in der Hauptkammer. Optische Laufwerke werden im Gegensatz zum Pure Base 600 nicht mehr unterstützt.
Das Mainboardtray ist für Mainboards im Mini-ITX- bis hin zum ATX-Formfaktor ausgelegt. In der Hauptkammer ist Platz für bis zu 369 mm lange Grafikkarten und CPU-Kühler stoßen erst bei einer Höhe von mehr als 190 mm gegen das Seitenfenster. Beim großen Bruder dürfen Prozessor-Kühler nur 165 mm hoch sein und Grafikkarten mit installiertem HDD-Käfig 280 mm. Ohne HDD-Käfig schlägt es allerdings das Pure Base 500 und nimmt 425 mm lange GPUs auf.
Kühlung & Lautstärke
Zwei vorinstallierte Pure Wings 2 140-mm-Lüfter sorgen für eine solide Grundkühlung des Gehäuses. Das Pure Base 600 ist zwar ebenfalls mit zwei Pure Wings 2 Lüftern ausgestattet, allerdings mit nur einem 140-mm-Rotor.
Beide Gehäuse bieten ähnliche Kühlmöglichkeiten: in der Front ist Platz für einen 140-mm- oder drei 120-mm-Lüfter, wobei das Pure Base 600 diese Konfiguration nur bei deinstalliertem HDD-Käfig zulässt. Dafür kann es bis zu drei 120-mm-Lüfter im Deckel unterbringen, wohingegen beim Pure Base 500 maximal zwei 120- oder 140-mm-Lüfter möglich sind.
In der Front kann ein 360-mm-Radiator installiert werden, im Deckel ist allerdings bei 240 mm Schluss. Hier steht das 600er mit einem Installationsplatz für bis zu 360 mm große Radiatoren im Deckel besser da.
Der Boden wird komplett von einem Luftfilter bedeckt, der Deckel hingegen nur, wenn die luftdurchlässige Abdeckung installiert ist. Allerdings dürfte durch die geschlossene Abdeckung nur sehr wenig Staub ins Innere gelangen. Die vorderen Lufteinlässe sind ebenfalls mit Filtern ausgestattet, die sich mit einem Staubsauger säubern lassen. Sollte sich trotzdem Staub durch die Filter gekämpft haben, sollte er durch den zweiten Filter aufgefangen werden, der nur durch das Lösen der Front zugänglich ist.
Unser Testsystem mit Core i9-7900X und KFA2 GeForce RTX 2070 Super EX wird in der Werksausstattung ausreichend gekühlt, sodass die CPU maximal 78°C warm und die GPU 65°C warm wird. Die Lüfter drehen mit maximal 900 Umdrehungen pro Minute und waren in unserem Testszenario laufruhig und leise.
Fazit
Wer ein günstiges Gehäuse für weniger als 90 Euro sucht, sollte das be quiet! Pure Base 500 in seine engere Auswahl aufnehmen. Das Gehäuse ist kompakter als das Pure Base 600, bietet aber in manchen Bereichen mehr Platz im Inneren. Es muss zum Beispiel nicht auf den Festplattenkäfig verzichten, um lange Grafikkarten unterzubringen. Bei den CPU-Kühler und Netzteil-Limitationen schneidet es ebenfalls besser ab.
Dafür müssen Abstriche bei der Anzahl der Laufwerksplätze gemacht werden. Zwei 3,5- und vier 2,5-Zoll-Vorrichtungen sollten jedoch für die meisten Anwender ausreichend sein. Kann hingegen nicht auf ein optisches Laufwerk verzichtet werden, bleibt nur der Griff zum großen Bruder des Pure Base 500 oder einem anderen Gehäuse.
Die Kühlmöglichkeiten fallen ebenfalls umfangreich aus und liegen nur leicht hinter denen des Pure Base 600. Von Werk aus wird mithilfe von zwei Pure Wings 2 Lüftern bereits eine gute und leise Kühlung erreicht, die sich mit weiteren 140-mm-Lüftern oder einem 360-mm-Radiator in der Front erweitern lässt. Geräusche aus dem Inneren werden größtenteils von den Dämmmatten geschluckt. Luftfilter verhindern das Eindringen von Staub, damit das Gehäuse nach monatelangem Betrieb nicht wie die Grabkammer eines Pharaos aussieht.
Das Kabelmanagement gefällt uns im Vergleich mit dem Pure Base 600 deutlich besser: es gibt genügend Kabeldurchführungen und -Befestigungen am Mainboardtray. Unter der Netzteilabdeckung steht zusätzlicher Stauraum zur Verfügung. Praktisch ist auch die Kabeldurchführung an den SSDs.
Während sich der Preis bei Einsteiger-Gehäusen häufig in einer schlechteren Qualität und einem geringeren Funktionsumfang niederschlägt, kann das be quiet! Pure Base 500 mit einer guten Verarbeitung und vielen Funktionen punkten. In der von uns getesteten Version kostet das Gehäuse 85,90 Euro, die schwarze Basisversion ohne Seitenfenster ist ab 69,90 Euro erhältlich.
Pro
- üppiges Platzangebot bei kompakten Abmessungen
- verschiebbarer/herausnehmbarer HDD-Käfig
- Festplatten werden entkoppelt
- Dämmmatten für leisen Betrieb
- Staubfilter an allen wichtigen Positionen
- zwei Lüfter vorinstalliert
- sehr gutes Kabelmanagement
Contra
- keine Lüftersteuerung
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