Test: Sharkoon Elite Shark CA200M – Preiswert und trotzdem Premium?

Sharkoon begibt sich erstmals in die Gehäuse-Oberklasse
Mit dem Elite Shark CA200M wagt sich Sharkoon aus dem Budget-Segment und präsentiert sein bisher teuerstes Gehäuse. Doch ist es aufgrund des höheren Preises auch ein besseres Gehäuse? Wir haben den Test gemacht!

Übersicht

Sharkoon bietet das Elite Shark CA200 in zwei Versionen an. Das CA200G ist mittig in der Front mit Hartglas ausgestattet, wohingegen das von uns getestete CA200M an derselben Stelle ein Mesh-Gitter aufweist. Beide Gehäuse besitzen eine RGB-Beleuchtung in der Front, die wie der RGB-Lüfter im Heck über den integrierten Controller oder das Mainboard gesteuert wird.

Lieferumfang

Design & Verarbeitung

Das Sharkoon Elite Shark CA200M besitzt einen schwarzen Metallkorpus und misst 506 x 240 x 517 mm bei einem Leergewicht von 11,5 kg. Die abnehmbare Front besteht hingegen aus Kunststoff und wird in der Mitte von einem Mesh-Gitter unterbrochen.

Rechts und links ziehen sich zwei Stege entlang, auf deren Innenseite jeweils ein RGB-LED-Streifen eingelassen ist. Während über die Mesh-Front theoretisch genug Luft angesaugt werden kann, befinden sich zusätzlich noch Lufteinlässe an den Außenseiten der Front.

Am vorderen Rand der Oberseite zeigen sich die Anschlüsse und Tasten des I/O-Panels. Zu den Anschlüssen zählen je zwei USB 2.0- sowie USB 3.0-Anschlüsse und Klinken-Ports für ein Headset. Ein Einschalt- und Reset-Knopf ist ebenso vorhanden wie ein Taster für die RGB-Beleuchtung. Der Deckel ist vom äußeren Rand abgesehen leicht eingelassen, damit der große magnetische Luftfilter mit dem restlichen Deckel abschließt.

Während das rechte Seitenteil aus Metall besteht, wird die linke Seite durch ein Hartglas-Seitenfenster zur Show gestellt. Sharkoon sieht eine Befestigung über zwei Aufhängungen vor, wodurch sich das Sichtfenster wie eine Tür öffnen lässt. Zwei Schrauben sichern das Seitenteil und halten es in Position. Die Schrauben und die Auflagefläche sind gummiert, sodass sich keine Vibrationen auf das Sichtfenster übertragen.

Auf der Rückseite zählen wir insgesamt acht horizontal sowie zwei vertikal angeordnete Erweiterungsblenden. Ober und -unterhalb befinden sich die typischen Aussparungen für das Netzteil und Mainboard. An der Verarbeitung des Sharkoon Elite Shark CA200M gibt es nichts auszusetzen, das Blech ist an allen Stellen dick genug, sodass es sich nicht eindrücken lässt. Die Kunststoff-Front wirkt allerdings nicht besonders hochwertig und fällt im Vergleich zum Korpus und Seitenfenster qualitativ ab.

Innenraum & Installation

Im Innenraum erwartet uns das inzwischen übliche Gehäuse-Layout, bei dem eine Netzteilabdeckung das Gehäuse in zwei Kammern unterteilt. Die Hauptkammer ist quasi die Festhalle, die mit den optisch ansprechenderen Komponenten wie dem Mainboard und der Grafikkarte geschmückt wird. Mainboards werden in Größen vom Mini-ITX- bis hin zum E-ATX-Format und GPUs bis zu einer Länge von 425 mm unterstützt.

Sharkoon hat das Elite Shark CA200M praktischerweise mit einem verstellbaren Grafikkartenhalter ausgestattet, der lange Grafikkarten stützt. Zum Kühlen der CPU dürfen maximal 165 mm hohe Kühler installiert werden. Unter der Abdeckung lässt sich ein 240 mm langes Netzteil installieren, das durch gummierte Auflageflächen entkoppelt wird.

Im vorderen Bereich der Netzteilabdeckung ist eine Vorrichtung für die Pumpe einer Wasserkühlung untergebracht. Diese lässt sich alternativ zur Installation eines 2,5-Zoll-Laufwerkes nutzen. Zwei weitere SSDs finden im hinteren Bereich der PSU-Abdeckung Platz.

Auf der Rückseite des Mainboardtrays sind zwei weitere Halterung für Laufwerke befestigt, die sowohl 2,5- als auch 3,5-Zoll-Laufwerke aufnehmen. Die Laufwerke werden in diesen Halterungen entkoppelt, gleiches gilt für die zwei Laufwerkeinschübe des HDD-Käfigs unterhalb der Netzteilabdeckung. Zwar lassen sich die Einschübe aus dem Käfig herausziehen, die Laufwerke müssen trotzdem manuell verschraubt werden.

Der Festplattenkäfig lässt sich bei Nichtnutzung entfernen, sodass beispielsweise mehr Platz zum Verlegen von Kabeln vorhanden ist. Das Kabel-Management des Elite Shark CA200M ist gut durchdacht: es gibt mehrere Durchführungen, sowohl am Mainboardtray als auch an der Netzteilabdeckung.

Kühlung & Lautstärke

Das Sharkoon Elite Shark CA200M ist ab Werk mit lediglich einem Lüfter ausgestattet. Immerhin leuchtet der 120-mm-Lüfter im Betrieb bunt, die Beleuchtung ist über das Mainboard oder den integrierten RGB-Controller steuerbar. Der Controller kann insgesamt acht Geräte wie Lüfter oder LED-Streifen mit adressierbarem Anschluss kontrollieren.

Um die Kühlung zu optimieren, lassen sich in der Front drei 140-mm-Rotoren installieren, im Deckel sind es maximal zwei Stück. Am Boden befinden sich Bohrungen zur Installation von zwei 120-mm-Lüftern.

Für Radiatoren von Wasserkühlungen wird viel Platz geboten: in der Front ist die Installation eines 420-mm-Radiators und im Deckel die eines 360-mm-Radiators möglich. Im Heck kommt ein maximal 120 mm großer Radiator unter.

Wir haben mit einer schlechten Kühlung der Komponenten gerechnet, da schließlich nur ein im Heck installierter Lüfter zum Lieferumfang gehört. Aufgrund des großen Luftauslasses im Deckel scheint jedoch ein Großteil der Abwärme nach oben zu entweichen. Zumindest halten sich die Temperaturen unseres Intel Core i7-8700K mit maximal 67°C im Rahmen, gleiches gilt für die maximal 72°C warme Nvidia GeForce RTX 2080. Der vorinstallierte Lüfter ist laufruhig und auch bei schneller Drehzahl vergleichsweise zurückhaltend.

Luftfilter befinden sich am Boden, am Deckel und in der Front, von denen sich die beiden erstgenannten am leichtesten reinigen lassen. Zum Reinigen der vorderen Filter muss die Front entfernt werden. Während ein großer magnetischer Filter einen Großteil der Vorderseite schützt, sind noch zwei schmale Luftfilter an den seitlichen Lufteinlässen angebracht. Diese lassen sich zum Teil nur schwer herauslösen und wirken aufgrund des Kunststoffes etwas fragil.

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Fazit

Das Sharkoon Elite Case CA200M ist ein durchdachtes Gehäuse mit gehobenem Funktionsumfang und sauberer Verarbeitung. Mit seiner Mesh-Front sowie dem Mesh-Deckel bietet es eine solide Kühlung, obwohl nur ein 120-mm-Lüfter vorinstalliert ist. Wir hätten trotzdem einen zusätzlichen Lüfter in der Front erwartet, damit im Gehäuse ein richtiger Airflow zustande kommt.

Dafür werden genügend Möglichkeiten zur Installation weiterer Lüfter sowie Radiatoren und sogar eine Montagemöglichkeit für eine Wasserpumpe geboten. Luftfilter sind an allen wichtigen Stellen vorhanden, wenngleich die vorderen Filter schwer zu entnehmen sind. Wer kein Mainboard mit adressierbarem RGB-Anschluss sein Eigen nennen kann, freut sich über den integrierten RGB-Controller, der bereits schicke Effekte bietet und insgesamt acht Geräte unterstützt.

Im Inneren ist viel Platz für ausladende Hardware sowie zahlreiche 3,5- sowie 2,5-Zoll-Laufwerke, die zwar entkoppelt werden, sich aber nicht werkzeuglos installieren lassen. Eine Besonderheit ist noch der Grafikkartenhalter, der lange und schwere Grafikbeschleuniger stützt. Das Sharkoon Elite Shark CA200M ist im Online-Handel ab 110 Euro* erhältlich.

Pro

  • integrierte RGB-Beleuchtung inklusive Controller
  • viel Platz im Innenraum
  • Festplatten werden entkoppelt
  • Staubfilter an allen wichtigen Positionen
  • Grafikkartenhalter
  • Vorrichtung für Wasserpumpen

Contra

  • nur 120-mm-Lüfter vorinstalliert
  • vordere Staubfilter umständlich zu reinigen
  • keine werkzeuglose Montage

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Niklas Ludwig Niklas Ludwig

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