Überblick
Die SanDisk Ultra Plus SSD entspricht von den Stammdaten her dem aktuellen Stand der Technik. Der Speicherplatz von 256 GB reicht für die meisten Anwender aus, um Betriebssystem und Software auf einem Laufwerk unter zubringen. Des Weiteren wir die SanDisk Ultra Plus SSD auch als 64- und 128-GB-Version angeboten. Dank der Bauhöhe von nur 7 mm findet die SSD auch in kleineren Geräten, wie beispielsweise Subnotebooks Platz. Angebunden wird das Laufwerk selbstverständlich über die etablierte SATA 6 Gbit/s-Schnittstelle.
Ausgeliefert wird die SanDisk Ultra Plus SSD als Notebook- und als Desktopversion. Bei unserem Testmuster handelt es sich um das Notebook-Upgradekit (Lieferumfang siehe unten). Bei der Desktopvariante finden sich um Zubehör unteranderem zusätzlich ein Einbauadapter sowie ein passendes SATA-Kabel.
Technik – Unter der Haube
Wirft man ein Blick in das Innere des Laufwerks so ist man zunächst einmal überrascht. Die Platine im Inneren des 2,5 Zoll großen Gehäuses füllt gerade einmal ein Drittel des vorhandenen Raums. Hier hat man sämtliche Elektronik auf einer Micro-SATA-ähnlichen Baugröße zusammengefasst. Dies erklärt das sehr geringe Gewicht von nur 39 Gramm.
Als Controller kommt ein SS889175 Chip aus dem Hause Marvell zum Einsatz, der die vier Speicherbausteine über vier Kanäle synchron verwaltet. Der NAND stammt dabei, wie sollte es anders sein, direkt aus der SanDisk eX2-Serie und wurde in 19 nm gefertigt. Auf dem Controller selber läuft mit großer Wahrscheinlichkeit ebenfalls eine SanDisk-eigene Firmware, da Marvell im Gegensatz zu SandForce keine fertige Firmware zusammen mit seinen Controllern ausliefert.
Zusätzlich verfügt die SanDisk Ultra Plus SSD über einen 128 MB großen DDR2-Cache, der dem Controller unterstützend zur Seite steht. In Sachen P/E-Zyklen, also die Anzahl der vollständigen Schreib-Lösch-Zyklen bevor eine Zelle unbrauchbar wird, macht SanDisk keine Angaben.
Lieferumfang
- SanDisk Ultra Plus SSD 256 GB
- 2,5-mm-Spacer-Adapter
- Bedienungsanleitung
Spezifikationen
Speicherkapazität nominell | 256 GB |
Schnittstelle | S-ATA 6 Gbit/s |
Zellentyp | 19nm MLC NAND SanDisk eX2 |
Controller | Marvell SS889175 |
Cache | 128 MB |
Preis | 141 € (Stand 02.6.2013) |
Geschwindigkeit laut Hersteller (bis zu) | Lesen 530 MB/s – Schreiben 445 MB/s |
Abweichungen zum gemessenenATTO-Ergebnis (128 KB Block) | -0,25 % (528,7,83 MB/s) | -2,15 % (435,42 MB/s) |
Radom 4K Lesen / Schreiben | 82.000 / 39.000 IOPS |
Formfaktor | 2,5 Zoll |
Abmessungen | 100,5 x 69,85 x 7 mm |
Gewicht | 39 Gramm |
Modellnummer | DSSDHP-256G-G25 |
TRIM-Befehl | Ja |
Garantie | 3 Jahre |
Leistungstest
Hauptbestandteil unseres Testberichts der SanDisk Ultra Plus SSD 256 GB soll natürlich der Leistungstest sein. Dazu haben wir das Laufwerk mit der Konkurrenz verglichen. Zur Überprüfung der Leistung wurden verschiedene synthetische Benchmarks zur Ermittlung der maximalen Leistung genutzt sowie praxisnahe Tests eingesetzt, um die Performance im Alltag bewerten zu können.
Testsystem
- Prozessor: Intel Core i5-3570K 3,3 GHz, Turbo Boost an, Hyperthreading aktiviert
- Ram: 8192 MB GeiL PC3-17000 CL-10-11-11-30
- Systemlaufwerk: Corsair Force F40 SSD 40 GB
- Testlaufwerk: SanDisk Ultra Plus SSD 256 GB
- Mainboard: Asus P8Z77-V LE (Intel USB 3.0 Chipset)
- Grafikkarte: Intel CPU GMA HD 4000 Graphics
- Betriebssystem: Windows 7 Professional x64
- Netzteil: Antec High Current Gamer 900 Watt
- Vergleichslaufwerke: Plextor M5 Pro Xtreme SSD 256 GB (Testbericht), Mach Extreme MX DS Turbo Premium 240 GB*, ADATA XPG SX910 256 GB*, Corsair Neutron GTX 240 GB*, Intel SSD 520 Series 240 GB*, Intel SSD 335 Series 240 GB (Testbericht), Seagate 600 SSD 240 GB (Tesbericht)
*Mit anderer Testystemkonfiguration getestet.
Wir haben die folgenden Benchmark-Tools verwendet:
- HD Tune Pro 5
- A.S. SSD Benchmark 1.6
- ATTO Disk Benchmark 2.46
- Futuremark PCMark 7
- Adobe Reader 10.0.1
- Itunes 10.4. x64
- PC Mark 7 1.0.4
- Avira AntiVir Premium 2012
- WinRAR 4.01 x64
Synthetische Benchmarks
Den ersten Abschnitt unsere Leistungstest wird von den synthetischen Benchmark-Programmen abgedeckt. Dieser Art von Test bringt die Solid State Disk an ihre theoretischen Leistungsgrenzen. Im Alltag findet man derartige Lastsituation aber eher seltener vor. Trotz allem lassen synthetische Benchmarks einen sehr schönen Vergleich zu, da jeder Benchmark-Durchlauf gleich aufgebaut ist.
A.S. SSD Benchmark
Dieses Programm misst die sequenziellen Schreib- und Leseraten und bestimmt weitere Werte, wie z.B. Zugriffszeit und die Transferraten beim Zugriff auf kleine Dateien. Zudem verfügt das Tool über einen Kopier-Benchmark, der das Kopieren von ISO-Abbildern, Programmen und Computerspielen auf die SSD simuliert. Unseren Erfahrungen nach, sind die Ergebnisse sehr praxisnah, da mehrere Durchläufe gemittelt werden.
ATTO Disk Benchmark
Dieses kleine Programm kam zum Einsatz um die maximale Leistung der Laufwerke im Bezug auf ihre Lese- und Schreibzugriffe herauszufinden. ATTO wertet die Schreib- und Leseleistung anhand verschiedenster Blockgrößen aus. Wir haben hier die 4KB und 8MB großen Blöcke dargestellt. Diese Werte sind in der Praxis allerdings fast nie zu erreichen und werden daher oft als Werbemittel eingesetzt. Das ATTO Disk Benchmark verwendete komprimierbare Daten, was vor allem SandForce Chipsätzen zu Gute kommt.
HD Tune Pro
Die Software HD Tune Pro misst neben den schon erwähnten Parametern ebenfalls die Geschwindigkeit beim Zugriff auf verschiedene Dateigrößen. Dieser Test ist bei SSDs sehr interessant, da vor allem viele kleine Dateien (z.B. 4 KB Blöcke) einen schwachen Controller schnell aus der Bahn werfen. Die Transferraten brechen dann bis auf wenige KB/s ein und es kommt zu Verzögerungen beim Dateizugriff. Gemessen wurden die Blockgrößen 512 Byte, 4 KB, 64 KB, 1 MB sowie der zufällige Zugriff auf alle Arten von Blockgrößen.
Real Benchmarks
Wesentlich interessanter für die spätere Benutzung einer Solid State Disk als Systemlaufwerk sind die real Test. Wie der Name schon sagt, überprüfen dieser Art von Test die Leistung der SSDs unter alltäglichen Bedingungen. Dazu gehören beispielsweise Setup-Routinen, Virenscans oder das Öffnen mehrere Programme zum gleichen Zeitpunkt. Während dieser Testdurchläufe wurde das entsprechende Laufwerk als Systempartition verwendet, auf der Windows 7 Professional x64 SP1 lief.
Programm-Installationen
Wie die Überschrift schon wiedergibt, haben wir mehrere Setup-Routinen durchlaufen lassen und die dafür jeweils benötigte Zeit der SSD festgehalten. Als Software diente uns hierfür das PCMark 7, Itunes sowie der Adobe Reader.
Anwendungs-Tests
Bei den Anwendungs-Test wurde überprüft wie schnell das getestete Laufwerk mit alltäglichen Aufgaben fertig wird. Als plastische Beispiele haben wir uns das Entpacken eines ISO-Images mit WinRar, einen vollständigen Systemscan mit Avira AntiVir Premium sowie das gleichzeitige Öffnen der Programme Windows Media Player, Firefox, Itunes, PCMark 7 und Acrobat Reader herausgesucht. Zudem erfolgte die Messung der Dauer des Systemsstarts.
Fazit
Mit der neuen SanDisk Ultra Plus SSD zeigt der amerikanische Speicherspezialist ein interessantes Laufwerk der gehobenen Mitteklasse, welches als sinnvolle Ergänzung des bisherigen SSD-Angebots angesehen werden kann. In Sachen Verarbeitung gibt man sich keine Blöße und liefert ein gut gefertigtes Produkt ab. Da das Gehäuse lediglich aus Kunststoff besteht und das Gewicht mit 39 Gramm sehr niedrig ausfällt, gibt es jedoch Laufwerke, die allgemein hochwertiger wirken. Nichts desto trotzt bietet man dank des mitgelieferten 2,5-mm-Spacers den Anwendern die Möglichkeit, dass Laufwerk nicht nur in 7-mm- sondern auch in 9,5-mm-Standardlaufwerksschächten unterzubringen.
In Sachen Leistung muss sich die SSD ebenfalls nicht verstecken, auch wenn die Performance teilweise hinter den Highendmodellen anderer Hersteller liegt. Wir wollen aber an dieser Stelle noch einmal betonen, dass die SanDisk Ultra Plus SSD nicht als Highendprodukt konzipiert ist. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf lesen sich die Ergebnisse des Benchmarktests sehr gut.
Bei sequenziellen Zugriffe haben wir ordentliche Transferraten gemessen – dies gilt sowohl für Lese- als auch Schreibzugriffe. Bei Zugriffen auf verschiedene Blockgrößen fällt auf, dass die maximale Leistung vor allem mit kleineren Blöcken zwischen 128 KB und 2 MB abgerufen werden kann. Aber auch bei den als Standardmaß festgelegten 4KB-Zugriffen macht die SanDisk Ultra Plus SSD eine anständige Figur.
Bei unseren Realtests ordnet sich das Laufwerk im gesunden Mittelfeld ein, muss sich aber von Topfabrikaten der Konkurrenz schlagen lassen. Wie immer gilt bei dieser Bewertung, dass wir es im SSD-Bereich meist mit sehr kleinen Differenzen zu tun haben, die sich im Alltag ggf. nicht so stark auswirken. Dieses hängt immer vom Einsatzzweck der SSD ab.
Richtig punkten kann die SanDisk Ultra Plus SSD dann aber in puncto Preis. Gerade einmal 141 € wird aktuell für die Notebookversion mit 256 GB aufgerufen. Das entspricht einem Top-€-GB-Verhältnis von 0,55 €/GB. Die noch sehr neue Seagate 600 SSD (siehe Benchmarks) performt zwar etwas besser, ist mit aktuell knapp 0,81 €/GB deutlich teurer.
Wer also noch einer soliden SSD im unteren Preissegment zum Aufrüsten des Notebooks oder Desktops Ausschau hält, sollte sich die SanDisk Ultra SSD mit 256 GB einmal genauer anschauen.
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