Mit seinen 55 Zoll, einer maximalen Auflösung von Full-HD und einer Abdeckung des DCI-P3 Farbraums von 93 Prozent wirkt der neue Mi TV Lux auf den ersten Blick nicht sonderlich beeindruckend. Der Hersteller stellte mit dem neuen Modell im Rahmen seines zehnjährigen Jubiläums allerdings den ersten durchsichtigen OLED-Fernseher vor, der tatsächlich Marktreife erhält. Ähnliche Geräte wurden bislang nur auf Messen, wie beispielsweise auf der IFA 2019 von Panasonic, vorgestellt. Mit dem LG OLED 55EW5F-A gibt es zwar bereits einen recht ähnlichen Fernseher (es könnte sich um das gleiche Panel handeln), jedoch ist dieser für den kommerziellen Einsatz in Geschäften vorgesehen und kostet satte 18.750 US-Dollar.
Im ausgeschalteten Zustand ähnelt der Fernseher einer Glasscheibe, die in eine graue Leiste eingelassen ist. Diese wiederum steht auf einer runden Säule, in der Xiaomi einen MediaTek MT9650 Quad-Core-Prozessor, 3 Gigabyte Arbeitsspeicher und 32 Gigabyte internen Speicher verbaut. Darüber hinaus beherbergt der Standfuß Dolby Atmos-zertifizierte Lautsprecher, WLANac und drei HDMI-Anschlüsse.
TOLED-Technik für transparente Mattscheibe
Möglich ist das durch den Einsatz von TOLEDs. Im Prinzip sind das Leuchtdioden, die gleichzeitig eigenes Licht emittieren und mit durchsichtigen Anoden und Kathoden arbeiten. Bei herkömmlichen OLED-Panels wird eine spiegelnde Kathode verbaut, die in ein Gehäuse aus Plastik oder Metall eingelassen wird. Da die Bauteile laut der Universal Display Corporation zu 70 bis 85 Prozent durchsichtig sind und dabei keine externe Lichtquelle benötigen, kann man durch die Panels im ausgeschalteten Zustand durchsehen.
Wie bei neuen Displaytechnologien üblich, ist der Mi TV Lux mit umgerechnet knapp 6.100 Euro zur Markteinführung aber sehr teuer. Auch fehlt es aktuell noch an Anwendungsszenarien, in denen die Transparenz des Fernsehers wirklich von Vorteil ist. Theoretisch ließe sich der Fernseher mitten im Raum platzieren und dann gewährt er im ausgeschalteten Zustand freien Blick auf die Sofaecke oder eben von der Sofaecke auf den Rest der Wohnung. Eine Platzierung vor Fenstern könnte durch den hellen Lichteinfall allerdings eher problematisch werden.
Neue Inhalte, Preis und Verfügbarkeit
Durchaus spannend ist aber, ob es zukünftig Inhalte für transparente Bildschirme geben wird. Das Bildformat PNG beispielsweise arbeitet mit transparenten Bereichen und wird beispielsweise dann eingesetzt, wenn Grafiken oder Bilder im Internet über einen Hintergrund gelegt werden. Auf einem transparenten Display ließen sich die Dateien dann aber tatsächlich mit transparenten Bereichen anschauen. Werden TOLED-Panels in der Zukunft günstiger, ließen sich sogar mehrere Bildschirme übereinanderlegen und so ein Tiefeneffekt ohne 3D-Brille erzeugen.
Der Mi TV Lux wird in China ab dem 26. August starten und lässt sich dort bereits vorbestellen. Ob der Fernseher künftig auch außerhalb des chinesischen Marktes angeboten wird, bleibt aktuell noch abzuwarten.
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