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Test: Anker SOLIX Solarbank E1600 – Flexibler PV-Speicher?

Perfekte Ergänzung für euer Balkonkraftwerk?
Anker Solix Solarbank PV-Speicher Teaser

Den Sonnenstrom vom eigenen Balkonkraftwerk in einem Akku speichern und in Phasen mit wenig Sonne oder in der Nacht nutzen? Genau das verspricht Anker mit seiner neuen SOLIX Solarbank. Wir haben das Add-On für eure Balkon-PV getestet und wollten wissen, ob sich die Anschaffung dieses Stromspeichers lohnen kann.

Überblick: SOLIX steht jetzt auch für Speicher

Balkonkraftwerke sind in Deutschland (endlich) auf dem Vormarsch. Mit einer Leistung von meist 200 bis 800 Watt können die kleinen Anlagen dabei helfen, einen Teil des benötigten Stroms für die Wohnung oder das Haus selbst zu erzeugen und somit die Stromrechnung zu senken.

Voraussetzung dafür ist natürlich, dass ihr eine entsprechende Möglichkeit habt, ein oder zwei Solarmodule auf der Terrasse, dem Balkon oder an der Hauswand zu befestigen, die im Bestfall tagsüber in der Sonne liegen.

Die Solarbank neben den notwendigen Kabel von vorne fotografiert
Das Anker-Logo prangt stolz auf der Front des PV-Speichers.

Anker ist mit seiner neuen SOLIX-Familie bereits vor wenigen Monaten und mit breiter Ankündigung ebenfalls in das Geschäft mit Balkonkraftwerken eingestiegen. Die Anker Solix RS40P Plug-In-PV-Anlage haben wir bereits ausführlich für euch getestet.

Jetzt erweitert Anker sein Angebot um ein flexibles Speichermodul, das überschüssigen Strom nicht einfach in das Stromnetz einspeisen, sondern diesen für die Deckung des eigenen Bedarfes nutzbar machen soll. Das Ganze nennt sich SOLIX Solarbank E1600 und soll natürlich perfekt mit den Anker Balkonkraftwerken harmonieren.

Die Anker SOLIX Solarbank bietet eine Kapazität von 1,6 kWh und wird derzeit zu einem Preis von 1.199 Euro angeboten.

Hinweis: Da es sich um eine Erweiterung für Balkonkraftwerke handelt, gehen wir in diesem Artikel davon aus, dass die restlichen Komponenten einer Plugin-PV-Anlage bereits betriebsfähig montiert sind.

Funktionsweise: SOLIX Solarbank erklärt

Die neue Anker SOLIX Solarbank kombiniert zwei Funktionen in einem Gerät. Zum einen handelt es sich um ein Akkumodul mit einer Kapazität von 1,6 kWh. Zum anderen bringt Anker im selben Gehäuse alle Komponenten unter, die für die Steuerung des Energieflusses benötigt werden. Dazu zählen der MPPT-Tracker sowie das Lade- / Entlademanagement und die Kommunikationseinrichtung zur Anbindung an die Anker Cloud. Dabei geht Anker einen anderen Weg, als beispielsweise Zendure bei seinem Solar Flow System, bei welchem diese Funktionen in zwei Geräte aufgeteilt wurden.

Die SOLIX Solarbank dient als Puffer für die von den PV-Modulen erzeugte Solarenergie. Der Akku dient dabei gleichermaßen als Leistungs- und als Energiepuffer. Was bedeutet das?

Die Anschlüsse für den Wechselrichter in der Nahaufnahme.
Der Wechselrichter wird an der rechten Seite verbunden.

Ganz einfach: Wird gerade mehr Leistung von den PV-Modulen erzeugt, als ins Netz eingespeist werden soll, fließt diese in den SOLIX-Akku. Legt sich etwa eine Wolke vor die Sonne, wird die Differenz zwischen Solarleistung und abgerufener Leistung durch den Akku bereitgestellt. Das System regelt den Energiefluss dabei vollständig automatisch – auch wenn es hier einige Besonderheiten gibt (dazu unten mehr). Ihr müsst als Nutzer also lediglich die Rahmenparameter definieren, danach übernimmt der Controller im Inneren der SOLIX Solarbank das Energiemanagement.

Damit das alles funktioniert, wird das Speichermodul zwischen die PV-Module und den Wechselrichter eines bestehenden Balkonkraftwerkes eingeschleift. Die Kompatibilität ist dabei nicht auf Balkon-PV-Sets von Anker beschränkt, sondern soll mit einer Großzahl an Micro-Wechselrichtern funktionieren.

Übrigens: Wer mit der Kapazität von 1,6 kWh des Speichers nicht hinkommt, kann auch zwei SOLIX Solarbänke miteinander verschalten. Damit geht aber zwangsweise auch eine Verdoppelung der zu montierenden PV-Paneele einher. Denn anders als bei Zendure, gibt es bei Anker keinen reinen „Erweiterungsakku“ zu kaufen. Es wird also eine weitere vollwertige SOLIX Solarbank installiert, lediglich der WR-Ausgang beider Speichersysteme wird dann zusammengeschaltet. Insgesamt sind bei Anker derzeit somit 3,2 kWh möglich. Zendures Solar Flow kommt hingegen auf knapp 4,1 kWh mit vier Akkumodulen.

Einfache Montage mit nur sechs Kabel

Die Montage der SOLIX Solarbank ist denkbar einfach. Das liegt zum einen an der guten, bebilderten Anleitung, die Anker mitliefert, zum anderen findet ihr auch alle benötigten Kabel und Adapter für die notwendigen Verbindungen direkt im Lieferumfang.

Durch das hohe Eigengewicht vom knapp 20 kg steht der knapp 42 x 23 x 24 cm große PV-Speicher von Anker ziemlich standhaft da. Eine zusätzliche Fixierung ist daher nicht vorgesehen. Bei der Aufstellposition solltet ihr darauf achten, dass das System möglichst vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt ist. Es bietet sich zum Beispiel die Positionierung unter einem aufgeständerten PV-Paneel an.

Der Lieferumfang der Anker Solix Solarbank auf deinen Blick.
Alle notwendigen Kabel werden mitgeliefert.

So ist die Solarbank auch bei extremen Wetter, wie Starkregen oder Schnee nicht unnötig den Elementen ausgesetzt. In Bezug auf Wasser brauchen sich Benutzer aufgrund der IP65-Schutzklasse aber weniger Sorgen zu machen. Es versteht sich aber von selbst, dass ein Produkt, was seine Investitionskosten erst über einige Jahre einspielen soll, möglichst so installiert wird, dass vermeidbare Umweltbelastungen nicht zusätzlich an der Lebensdauer zehren.

Sicherheitswarnung für die Platzierung im direkten Sonnenlicht a der Anker Solix Solarbank
Direktes Sonnenlicht mag die Solix Solarbank nicht.

Die reine Verkabelung ist in fünf Minuten erledigt. Auf der einen Seite des SOLIX-Speichers finden sich die beiden PV-Eingänge für die Solarzellen. In der normalen Konfiguration wird hier pro Eingang ein PV-Modul angeschlossen.

Auf der anderen Seite der hochwertig verarbeiteten „Akkukiste“ ist der Ausgang für den Micro-Wechselrichter platziert. Wer einen Micro-Wechselrichter mit zwei MPPT-Eingängen besitzt, nutzt die beiliegenden Y-Adapter und Kabel, um beide Eingänge am Wechselrichter mit dem Ausgang der SOLIX Solarbank zu verbinden. Alle Verbindungen sind dabei mit MC4-kompatiblen Steckern ausgestattet, die in der Solarindustrie seit Jahrzehnten verbreitet sind.

Das war, rein mechanisch, auch schon alles. Eingeschaltet wird das Gerät über den Power-Button an der Front. Hier lässt sich auch stets der Lade-/Entladestatus und der Ladestand an vier LEDs ablesen.

Alles in der Hand: Die Anker App

Weiter geht es mit der Einrichtung des Systems über die Anker App. Diese steht selbstverständlich für Android und iOS zur Verfügung. Die SOLIX Solarbank wird dabei direkt in ein bestehendes WLAN-Netz eingebunden und baut so die Verbindung zur Anker-Cloud auf.

Ihr müsst also dafür sorgen, dass am Standadort des PV-Speichers eine entsprechende WLAN-Abdeckung vorhanden ist. Die Kommunikation mit dem Smartphone bei der initialen Einrichtung läuft außerdem stellenweise über Bluetooth. Insgesamt nimmt die Verbindung der SOLIX Solarbank mit dem Internet, dank des einfach gestalteten Assistenten in der App, ebenfalls nur wenige Minuten in Anspruch.

Anker SOLIX Solarbank Detailansicht in der App
Echtzeitdaten liefert die Detailansicht.
Anker App - Home Screen mit SOLIX Solarbank
Der Energiefluss ist direkt im Home Screen sichtbar.

Danach ist das System sofort betriebsbereit und legt auch direkt los, Energie von den Solarmodulen in den Akku einzulagern.

Jetzt geht es abschließend noch darum, dem Controller mitzuteilen, in welcher Art und Weise Energie über den Micro-Wechselrichterausgang in das Hausnetz eingespeist werden soll.

Der allgemeine Aufbau der Anker App ist dabei auch für die SOLIX Solarbank gewohnt übersichtlich gestaltet. Im Homscreen könnt ihr stets die aktuelle PV-Leistung, die Ladeleistung und die Einspeiseleistung sowie den Ladestand des Akkus einsehen. Die Aktualisierung der Werte erfolgt hier verzögert etwa einmal pro Minute und leider nicht in Echtzeit, wie beispielsweise bei Zendure. Stets aktuelle Informationen gibt es lediglich in der Detailansicht zum Solarakku selbst.

Die App dient zudem zur Aktualisierung der Gerätesoftware und natürlich zur Überwachung der Solarerträge auf Tages-, Wochen-, Monats- oder Jahresbasis.

Der Energieplan: Wie viel Watt sollen ins Netz?

Den Energiefluss steuert ihr über konfigurierbare Profile, die dem System mitteilen, ob und wann der Akku priorisiert geladen oder lieber Energie an das Stromnetz abgeben soll. Dazu bietet Anker verschiedene vorkonfigurierte Optionen an, mit denen sich passende Energiepläne einfach erstellen lassen.

Ihr habt hier die Auswahl aus einer Liste typischer Verbraucher im Haushalt, wie Lampen, Kühlschrank, TV, Computer oder Geschirrspüler. Jedem Gerät ist bereits eine Leistung in Watt zugeordnet, um Einsteigern eine grobe Orientierung zu bieten. Die Leistung lässt sich aber individuelle in 10-W-Schritten anpassen. Das gefällt uns gut.

Anker SOLIX Solarbank Energieplan in der App - Gesamtplan im Überblick
Gesamtübersicht für die Einspeisesteuerung.
Anker SOLIX Solarbank Energieplan in der App - Geräteplanung
Der Assistent gibt Anwender ein Gefühl für typische Wattangaben.

Zusätzlich wird eine Zeitspanne programmiert, die angibt, in welchem Zeitraum die ausgewählte Leistung an das Hausnetz abgegeben wird. So lässt sich zeitlich steuern, wann das System Energie an die Wohnung abgibt und in welcher Höhe.

Hierbei müsst ihr zwei Einschränkungen beachten. Zum einen speist die SOLIX Solarbank immer mit 200 W ein, sofern kein anderer Energieplan konfiguriert ist. Außerdem ist die minimale Einspeiseleistung mit 100 W festgelegt – eine kleinere Leistung lässt sich derzeit nicht wählen. Natürlich lässt sich die Einspeisung jedoch vollständig deaktivieren (Energieplan mit 0W).

Zwei Eingänge, ein MPPT-Kanal

Die zwei getrennten PV-Eingänge an der Solarbank suggerieren auf den ersten Blick: Hier sind zwei getrennte MPPTs (Maximum Power Point Tracker) am Werk, um aus jedem PV-Modul individuell die maximale Energieausbeute herauszuholen.

Ein Blick in die technischen Daten bringt dann schon die ersten Fragezeichen hervor: Hier spricht der Hersteller lediglich von einem maximalen Eingangsstrom von 30A (2x 15A). Von getrennten Kanälen ist dabei nirgendwo die Rede.

Die Anschlüsse für die PV-Module in der Nahaufnahme.
Die Module werden an der linken Seite verbunden.

In der Praxis bestätigt sich die Vermutung dann: Anker spendiert seiner Solarbank zwar vier Anschlüsse für zwei PV-Module, im Inneren sind diese aber offenbar parallel geschaltet und werden dann von einem einzelnen MPPT-Wandler verwaltet.

Solange beide PV-Module gleichmäßig in der Sonne liegen, ergeben sich dadurch erst einmal keine Nachteile. Das Problem mit dieser Konfiguration wird erst sichtbar, wenn eines der beiden Module verschattet wird. Dann bricht nämlich die Leistung beider Module ein und das, obwohl der Schatten nur ein PV-Paneel teilweise bedeckt. Der Grund dafür ist im ohmschen Gesetz zu finden.

Zwar ist die parallele Verschaltung der Module bereits gegenüber Verschattung optimiert, trotzdem kommt es zu einem Leistungseinbruch der gesamten PV-Leistung, da die MPPT-Spannung durch die Verschattung eines Moduls im gesamten Verbund abfällt.

Für die Praxis bedeutet das: Wer die SOLIX Solarbank optimal effizient nutzen will, muss beide Module zwingend in die gleiche Himmelsrichtung zeigen lassen und eine Verschattung (auch nur eines der PV-Module) vermeiden. In allen anderen Fällen leidet der Gesamtertrag. Wie stark, hängt dabei von der Fläche und der Dauer der Verschattung ab.

In diesem Punkt hebt sich das Zendure Solarflow System also von der Anker-Konkurrenz ab, da zwei getrennte MPPT-Kanäle zur Verfügung stehen.

Betrieb: Alles easy?

Wir haben die Anker SOLIX Solarbank zusammen mit dem Solix RS40P Balkonkraftwerk bestehend aus einem Anker Solix MI80 Wechselrichter und zwei 440-Wp-Modulen getestet. Während des Betriebs habt ihr dieser Konfiguration stets die Wahl, euch die Werte des Wechselrichters oder der Solarbank in der Anker App anzeigen zu lassen.

Die Module waren für den Test nach Südwesten ausgerichtet. Wir haben das System Mitte August getestet, sodass die hier präsentierten Ergebnisse nahe am Optimum in Bezug auf die Jahreszeit liegen.

Der Anker-PV-Akku im Betrieb von schräg vorne fotografiert
Seitlich (rechts) ist der Wechselrichter mit Y-Adaptern angeschlossen.

Generell ist festzuhalten, dass die SOLIX Solarbank ihre Arbeit unauffällig verrichtet. Das ist für ein System, welches stets nebenbei laufen soll eine wichtige Grundvoraussetzung, auch wenn das reibungslose Zusammenspiel der Komponenten für echte Bastler beinahe ein wenig langweilig ist.

Bei der eingestellten Einspeiseleistung müssen sich Anwender auf eine gewisse Toleranz gefasst machen. Beispiel: Sind 100 W eingestellt, kann es auch passieren, dass einmal nur 90 W und zu einem anderen Zeitpunkt 120 W eingespeist werden. Diese Differenz kommt unseren Beobachtungen nach durch das Zusammenspiel zwischen dem Speicher und dem Micro-Wechselrichter zustande. Ähnliches haben wir auch beim Zendure System festgestellt. Da sich die Schwankungen aber im Rahmen halten, dürfte dies für die allermeisten Nutzer kein echter Kritikpunkt sein.

Was dem SOLIX-System derzeit noch fehlt: Es gibt (noch) keine API, um die Anker-Cloud in ein bestehendes Smarthome-System (wie Home Assistant oder Open Hub) einzubinden.

Der Solarspeicher unter einem Solarmodul platziert.
Ein PV-Modul spendet der Solarbank Schatten.

Auch bietet Anker derzeit keine andere Möglichkeit an, um die tatsächliche Leistungsaufnahme von Verbrauchern im Haushalt zu messen. Zendure und EcoFlow haben dazu beispielsweise „Smart Plugs“ im Programm. Das sind kleine Zwischenstecker, die zwischen Steckdose und Verbraucher (z.B. Kühlschrank) geklemmt werden und so stets die Leistungsaufnahme an das Speichersystem übermitteln, um die Einspeiseleistung in Echtzeit an den Bedarf anzupassen. Smarthome-Enthusiasten dürften diese Features eher vermissen, als der Normalverbraucher – aber insgesamt fehlen sie eben noch.

Automatische Regelung mit Besonderheiten

Etwas gewöhnen müsst ihr euch an die Steuerung, die Anker für Phasen mit niedriger PV-Leistung implementiert hat. Kommen weniger als 100 W per PV rein und liegt die eingestellte Einspeiseleistung deutlich über diesem Wert (z.B. 50 W PV-Input und 500 W Einspeiseleistung), entnimmt die SOLIX Solarbank die 500 W vollständig aus dem Speicher und schaltet den PV-Input aus. Sobald der PV-Input über 100 W steigt, wird die Energie sowohl aus PV-Input als auch anteilig aus dem Akku an den Wechselrichter bereitgestellt.

Der Powerbutton der Solarbank im Detail
Der Power-Button und die Statusanzeige an der Front.

Das kann vor allem am Tagesanfang und Tagesende für ein etwas verfrühtes Umschalten auf reine Akkuenergie sorgen. Daraus ergibt sich eine wichtige, zu beachtende Kennzahl bei der Auslegung der PV-Leistung. Denn wer viel PV-Leistung installiert hat, geht hier auf Nummer sicher, auch an bewölkten Tagen über diese 100-W-Grenze zu kommen.

Apropos Abschaltung: Derzeit ist die untere Entladegrenze fix bei 15 % Akkustand eingestellt, welche sich auch nicht über die App verändern lässt. Das ist im Vergleich zur Konkurrenz ein sehr konservativer Wert, der einen Teil der Akkukapazität für die Nutzung unzugänglich macht.

Erträge: Das liefert die SOLIX Solarbank

Wie bei allein PV-Speichersystemen gilt auch beim Anker-PV-Akku: Ein großer Akku ergibt nur Sinn, wenn genügend PV-Leistung installiert ist.

Wer eine 600- bis 800-Wp-Anlage verwendet, hat ein Setup mit dem das Füllen des 1,6-kWh-Speichers an sonnigen Tagen realistisch ist und zusätzlich noch genügend Energie für die Einspeisung zur Verfügung steht.

Wir haben mit dem genannten Setup an wolkenlosen Tagen zwischen 3,1 und 3,3 kWh an Solarenergie „ernten“ können. Die im Akku eingelagerte Energie betrug dabei zwischen 1 und 1,3 kWh. Damit wurde die verfügbare Kapazität des Akkus unter Beachtung der hoch gewählten Abschaltgrenze von 15 % also fast vollständig ausgenutzt.

Wichtig ist in diesem Zusammenhang noch einmal zu erwähnen, dass die SOLIX Solarbank durch den einzelnen MPPT-Kanal nicht oder nur eingeschränkt für Systeme geeignet ist, bei denen über den Tagesverlauf die Verschattung eines der zwei Module auftritt. Auch die Ausrichtung in getrennter Ost-/West-Konfiguration fällt praktisch weg, um den Ertrag nicht enorm zu schmälern.

Kurz gesagt: Die Paneele müssen über den gesamten Sonnengang am besten unbeschattet zur gleichen Himmelsrichtung ausgerichtet sein.

Fazit: Lohnt sich die SOLIX Solarbank?

Was Anker mit seinen Balkonkraftwerken geschafft hat, gelingt dem Unternehmen auch mit der SOLIX Solarbank: Ein vermeintlich technisch anspruchsvolle Produkt wurde auf den Normalanwender zugeschnitten.

Sowohl die Montage als auch Installation gehen kinderleicht von der Hand – der guten Anleitung sei Dank. Die Anker App tut ihr Übriges für eine leichte und verständliche Bedienung, auch wenn wir noch einige Features und eine API vermissen.

Im Alltag funktioniert die SOLIX Solarbank zuverlässig und macht das, was sie soll: Sonnenenergie puffern. Dass die Steuerung PV-Eingangsleistung unter 100 W derzeit manchmal einfach liegen lässt, ist jedoch noch verbesserungswürdig.

Ebenfalls ist der Verzicht auf zwei getrennte MPPT-Kanäle der SOLIX Solarbank negativ anzukreiden. Aus Sicht eines konkurrenzfähigeren Preises ist der Schritt zwar nachvollziehbar, andererseits schränkt Anker das Einsatzfeld seiner Lösung damit unnötig stark ein.

Bei der Einstellung der Einspeiseleistung muss jeder für seinen Anwendungsfall experimentieren. Momentan seit ihr hierbei noch auf fixe Zeitpläne beschränkt oder lasst das System stets mit konstanter Leistung ins Hausnetz einspeisen.

Preislich liegt die Anker SOLIX Solarbank E1600 im Einzelkauf derzeit bei 1.199 Euro (0% MwSt). Im Set mit dem von uns verwendeten Anker SOLIX RS40P Balkonkraftwerk gibt es den Speicher im Set für 2.588 Euro zu kaufen.

Wir sind überzeugt, dass Speichersysteme für Plug-In-PV-Anlagen einen wichtigen Teil beim Mind Change für die Bürgerenergiewende beitragen. Ob sich die SOLIX Solarbank aber auch finanziell lohnt, muss jeder für sich selbst ausrechnen. In jedem Fall erhöht sich die Amortisationszeit gegenüber einer einfachen Balkonsolaranlage ohne Speicher in der Regel um einige Jahre. Dafür bleibt eure selbstproduzierte Solarenergie dann zu einem Großteil aber auch wirklich in den eigenen vier Wänden. Ein ausgezeichnetes Gefühl.

Pro

  • übersichtliche App
  • einfache Einrichtung
  • hohe Speicherkapazität pro Modul
  • hochwertige Verarbeitung
  • wetterfeste IP65-Zertifizierung
  • leicht verständliches Handbuch
  • Akkukapazität erweiterbar

Contra

  • nur ein MPPT-Eingangskanal
  • Winterbetrieb möglicherweise ineffektiv
  • keine API für Smarthome-Integration
  • keine dynamische Regelung der Einspeiseleistung
  • weiterhin eine große Investition

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Nils Waldmann Redakteur

Seit über 17 Jahren bei Allround-PC.com und als Redakteur und technischer Leiter tätig. In seiner Freizeit bastelt und konstruiert Nils gerne flugfähige Modelle und ist mit der Drohne unterwegs.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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