MSI Gungnir 300R Airflow im Test: Luftiges Mesh-Gehäuse für MSI Fans

Mit integrierter GPU-Halterung!
MSI MPG Gungnir 300R Midi-Tower Gehause und MAG Coreliquid E360 AiO-Wasserkuehlung

Mit dem MPG Gungnir 300R Airflow schließt sich MSI dem aktuellen Mesh-Trend an. Das neue luftige Design soll in Kombination mit einer ordentlichen Lüfter-Ausstattung für einen besonders guten Airflow sorgen. Zusätzlich soll die Hardware durch eine schicke RGB-Beleuchtung so richtig zur Schau gestellt werden. Doch kann das Gehäuse bei uns im Test überzeugen?

MSI Gungnir 300R Airflow für 180 Euro

Mittlerweile umfasst das Portfolio von MSI nicht mehr nur Komponenten. Der Hersteller bietet auch Peripherie, Wasserkühler und Gehäuse an. Im Rahmen der Computex 2023 stellte der Hersteller mit dem MPG Gungnir 300R Airflow ein neues Gehäuse vor, bei dem die Grafikkarte im Vordergrund steht. Immerhin verfügt das Case out-of-the-box über eine schicke GPU-Halterung mit RGB-Beleuchtung. Aktuell werden für die weiße Farbversion des Gungnir 300R Airflow knapp 180 Euro aufgerufen.

Für 10 Euro mehr bekommt ihr wiederum das Gungnir 300P Airflow, bei dem zusätzlich ein 80 mm Lüfter und zwei 60 mm Lüfter mitgeliefert werden. Dazu gibt es einen üppigen Lieferumfang: Neben dem Gehäuse lassen sich Kabelbinder, eine vertikale GPU-Halterung, ein L-förmiger Schraubendreher und passende Schrauben im Karton finden.

MSI Gungnir 300R Airflow White Gehäuse

MSI MPG Gungnir 300R Airflow

Mit dem MPG Gungnir 300R Airflow bietet MSI ein luftiges Gehäuse mit ordentlicher Lüfter-Ausstattung an. Im Fokus steht aber besonders die Grafikkarte, die hier mithilfe eines beleuchteten GPU-Ständers in Szene gesetzt wird.

Design: Mesh-Gehäuse mit dezentem Look

Zugegeben, das Gungnir 300R Airflow kann nicht unbedingt mit einem einzigartigen Design auftrumpfen. Vielmehr handelt es sich um ein klassisches Mesh-Gehäuse, das sich mit ein paar gestalterischen Kniffen von der Masse abheben will. Das markanteste Merkmal ist dabei die luftdurchlässige Front, bei der MSI mit geometrischen Formen arbeitet. Natürlich ist die Optik eher Geschmacksache, persönlich empfinde ich die Front aber als nicht besonders hübsch. Zusammen mit den durchschimmernden Lüftern entsteht ein etwas unruhiger Look.

Das Gehäuse wird zum Großteil aus Stahl gefertigt, wogegen das Grundgerüst der Front aus Kunststoff besteht. Der Übergang zwischen den verschiedenen Materialien ist besonders bei der weißen Version sichtbar, da hier farbliche Unterschiede auffallen. Daneben gibt es ein Seitenteil aus Glas, durch das die Hardware betrachtet werden kann. Ein persönliches Highlight ist dabei die Befestigungsart der Seitenteile. Diese werden mithilfe von Pins am Gehäuse fixiert und anschließend mit einer Schraube befestigt.

Modernes I/O-Panel

Am Deckel lässt sich der I/O-Bereich vorfinden, der unter anderem einen USB 3.2 Gen 2×2 Type-C-Anschluss umfasst. Darüber hinaus gibt es 2x USB 3.2 Gen 1, 1x Klinke, 1x LED Switch, 1x Reset-Button sowie einen Power-Button. Insgesamt misst der Midi-Tower 505 x 235 x 510 mm (L x B x H) und kommt dabei auf ein Gewicht von 10,9 Kilogramm.

MSI MPG Gungnir 300R Midi-Tower Gehause und MAG Coreliquid E360 AiO-Wasserkuehlung

Innenraum mit schicker GPU-Halterung

Im Innenraum gibt es kaum Überraschungen: Das Gehäuse ist auch mit größeren Komponenten kompatibel, sodass man sich bei der Hardware-Auswahl richtig austoben kann. Mainboards können dem E-ATX-Formfaktor entsprechen, für CPU-Kühler stehen bis zu 175 mm zur Verfügung. Zudem ist der Einbau von bis zu 360 mm langen Grafikkarten möglich, womit zumindest alle MSI Custom Modelle in das Gehäuse passen.

MSI MPG Gungnir 300R Midi-Tower Gehause und MAG Coreliquid E360 AiO-Wasserkuehlung

Optional kann die Grafikkarte vertikal montiert werden, hierfür ist jedoch ein separat erhältliches PCIe Riserkabel notwendig. Eine kleine Besonderheit hat der Innenraum aber doch noch zu bieten: MSI liefert von Haus aus eine schicke GPU-Halterung mit, deren Position an die Länge der GPU angepasst werden kann. Die Halterung besteht teilweise aus Plexiglas, das durch eine dezente ARGB-Beleuchtung in Szene gesetzt wird.

Zwischen Mainboard-Tray und Rückwand ist genügend Raum, um Kabel bequem zu verlegen. Praktisch sind dabei besonders die vielen Klettbänder, die schon vorab befestigt sind. Daneben gibt es weitere Ösen, um zusätzliche Klettverschlüsse zu befestigen. Für 2,5 Zoll Laufwerke stehen drei Einbauplätze zur Verfügung, die mit einer Schraube und zwei Haken am Mainboard-Tray befestigt sind. SSDs lassen sich hier schnell mit vier Schrauben montieren.

Zahlen & Fakten

  • CPU-Kühler: max. 175 mm Höhe
  • GPU: max. 360 mm
  • PSU: ATX-Netzteil bis 220 mm Länge
  • Erweiterungsslots: 7x

Des Weiteren gibt es einen kleinen Laufwerksschacht unter der Netzteilabdeckung, in den zwei 3,5 Zoll Laufwerke gepackt werden können. Die Montage erfolgt werkzeuglos, eine Entkopplung fehlt allerdings. Entsprechend werden Vibrationen ungehindert an das Case übertragen. Wer mehr Platz für Kabel benötigt, kann den Käfig leicht verschieben.

Kühlung

Das MSI MPG Gungnir 300R bietet auf den ersten Blick eine ordentliche Lüfterausstattung. Der Hersteller verbaut hier 4x 120 mm ARGB-Lüfter, von denen sich drei in der Front befinden. Leider verschenkt MSI hier Potenzial und verbaut Lüfter mit einer Maximaldrehzahl von moderaten 1.100 U/min. In Anbetracht des hohen Preises hätte MSI durchaus leistungsfähigere Lüfter verbauen können.

Löblich ist dafür der mitgelieferte ARGB- und PWM-Hub, an dem die Lüfter bereits angeschlossen sind. Der Hub muss mit einem 4-Pin-PWM und einem 3-Pin-ARGB-Header an das Mainboard angeschlossen werden, wobei die Stromversorgung über einen SATA-Stromanschluss gelöst wird. Die Beleuchtung kann dann über einen separaten Knopf am Gehäuse gesteuert werden. 

MSI MPG Gungnir 300R Midi-Tower Gehause und MAG Coreliquid E360 AiO-Wasserkuehlung

Kühlungsoptionen

Theoretisch bietet das Gehäuse ordentlich Platz für Lüfter – bis zu zwölf Stück lassen sich hier unterbringen. Allerdings handelt es sich nicht ausschließlich um Standard-Einbauplätze für 120 oder 140 mm Lüfter. Die vertikale GPU-Halterung bietet etwa Platz für zwei 60 mm Lüfter, während an der Kabelabdeckung ein 80 mm Ventilator angebracht werden kann. Für 120 mm Lüfter stehen immerhin neun Einbauplätze zur Verfügung, von denen sich zwei an der Netzteilabdeckung befinden. Wer also seine Kabel im Sommer etwas abkühlen möchte, hat hier die Option dazu. 😉

Ergänzt wird das Ganze durch Staubfilter am Boden und im Deckel. Letzterer wird nur magnetisch befestigt und verrutscht sehr schnell. Leider hat sich MSI dazu entschieden, die Front nicht mit einem richtigen Staubfilter auszustatten. Laut Hersteller soll das engmaschige Mesh bereits eine ausreichend filternde Wirkung haben. Die Integration eines zusätzlichen Filters wäre dennoch schön gewesen.

Sowohl in der Front als auch im Deckel können Wärmetauscher mit bis zu 360 mm Größe verbaut werden. Größere Custom-Wasserkühlungen dürften sich im Gungnir 300R also ebenfalls realisieren lassen.

MSI MPG Gungnir 300R Midi-Tower Gehause und MAG Coreliquid E360 AiO-Wasserkuehlung

Hardware-Einbau ohne größere Probleme

Für den Praxistest haben wir unser Gehäuse-Testsystem in das MSI MPG Gungnir 300R Airflow eingebaut. Hierfür setzen wir auf einen AMD Ryzen 7 7700X, dessen acht Kerne auf einen festen Takt von 4.5 GHz limitiert wurden, um eine bessere Vergleichbarkeit zu ermöglichen. Kombiniert wird der Prozessor mit einem Asus TUF Gaming X670E Plus WiFi und einem be quiet Pure Rock 2 FX mit maximal 2.000 RPM. Dazu gesellt sich eine KFA² GeForce RTX 4080 SG sowie Kingston Fury Beast RGB DDR5-4800 32 GB Arbeitsspeicher. Als Hauptspeicher kommt eine Asus ROG Strix SQ7 zum Einsatz.

Bei der Hardwareinstallation gab es keine größeren Auffälligkeiten. Der Innenraum bietet genügend Platz, um die Hardware bequem einzusetzen. Wir empfehlen euch jedoch, die GPU-Halterung vor dem Zusammenbau zu entfernen, da diese sonst im Weg stehen könnte. Besonders der Einbau von längeren Grafikkarten kann ansonsten schwierig sein. Wer außerdem Probleme beim Verlegen des 24-Pin-ATX-Kabels hat, kann einfach die Kabelabdeckung neben dem Mainboard entfernen.

Richtige Anleitung nur als PDF verfügbar

Etwas Kritik gibt es für die Anleitung, die dem Gehäuse beiliegt. Detaillierte Beschreibungen, Einbaumöglichkeiten oder eine Auflistung der Schraubentypen lassen sich hier nicht finden. Es gibt zwar ein richtiges Benutzerhandbuch, dieses muss aber erst auf der MSI Webseite heruntergeladen werden. Immerhin lässt sich auf der Verpackung ein QR-Code finden, der zur Downloadseite führt. 

Temperatur & Lautstärke

Prinzipiell können sich die Temperaturwerte des MPG Gungnir 300R Airflow wirklich sehen lassen. Bei einer fixierten Lüftergeschwindigkeit von 1.000 RPM heizt sich die CPU unter Volllast auf 79 °C auf, während die GPU bei gemütlichen 62 °C unterwegs ist. Ohne zusätzliche GPU-Last (Cinebench r23) erreicht die CPU 59,6 °C.

Sobald die Lüfter voll aufdrehen dürfen, liegen die Temperaturen unter Volllast bei gerade einmal 67 °C (CPU) respektive 60 °C (GPU). In diesem Szenario ist die Kühlleistung vergleichbar mit dem ähnlich gut bestückten Sharkoon Rebel C50 RGB (Test). Allerdings vermuten wir, dass schnellere Lüfter nochmals bessere Werte ermöglicht hätten. Zumindest bleiben die Lüfter dank der geringen Geschwindigkeit schön leise.

MSI MPG Gungnir 300R Midi-Tower Gehause und MAG Coreliquid E360 AiO-Wasserkuehlung

Zusatztest mit MSI MAG Coreliquid E360

Zusätzlich haben wir einen Test mit der MSI MAG Coreliquid E360 durchgeführt, bei der es sich um eine neue Kompaktwasserkühlung des Herstellers handelt. Herzstück der Wasserkühlung ist die bis zu 3.000 RPM schnelle PWM-Pumpe, die für einen ordentlichen Durchfluss sorgen soll. Dazu gibt es einen 360 mm großen Radiator, auf dem drei RGB-Lüfter im 120 mm Format mit bis zu 1.850 RPM sitzen.

Prime 95 + Furmark:

Die Kompaktwasserkühlung schafft es bei 1.000 RPM, die CPU auf 63 °C herunterzukühlen. Auch bei maximaler Drehzahl fällt das Ergebnis mit 56 °C (CPU) deutlich besser aus. Hiermit wird also ausreichend Spielraum geschaffen, um die CPU ordentlich zu übertakten. Kaum Unterschiede gibt es wiederum bei den GPU Temperaturen. Hier konnten wir 59 °C (1.000 RPM) respektive 58 °C (max. RPM) messen.

MSI Gungnir 300R Airflow White Gehäuse

MSI MPG Gungnir 300R Airflow

Mit dem MPG Gungnir 300R Airflow bietet MSI ein luftiges Gehäuse mit ordentlicher Lüfter-Ausstattung an. Im Fokus steht aber besonders die Grafikkarte, die hier mithilfe eines beleuchteten GPU-Ständers in Szene gesetzt wird.

Fazit: Eine Preisfrage

Grundsätzlich handelt es sich beim MSI MPG Gungnir 300R Airflow um ein solides Gehäuse, das mit einer ordentlichen Kühlleistung überzeugen kann. Allerdings verschenkt der Hersteller hier wichtiges Kühlpotenzial, indem er eher schwache Lüfter mit nur 1.100 Umdrehungen pro Minute einsetzt. Bei einem günstigeren Gehäuse für rund 100 Euro wäre diese Entscheidung vertretbar, nicht aber bei einem Modell für 180 Euro. Zumindest einen Vorteil haben die moderat drehenden Lüfter: Sie bleiben im Betrieb angenehm leise und drängen sich nicht in den Vordergrund.

Positiv hervorzuheben ist dafür der restliche Innenaufbau, der mit einem großzügigen Platzangebot auftrumpfen kann. Ganz klar im Fokus steht dabei die Grafikkarte, welche durch eine schicke GPU-Halterung zusätzlich in Szene gestellt wird. Zu den weiteren Pluspunkten gehören eine ordentliche Verarbeitung, der integrierte RGB- und PWM-Hub sowie das moderne I/O-Panel. Die Optik – na ja, das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Mit einem Preis von aktuell 180 Euro gehört das Gehäuse schon zur hart umkämpften High-End-Liga. In diesem Preisbereich lässt sich ebenso das be quiet! Shadow Base 800 FX (Test) finden, das mit einer gleichwertigen Ausstattung aufwarten kann.

Letztlich richtet sich das MPG Gungnir 300R Airflow vor allem an MSI Fans, die nach einem schicken Gehäuse für ihre neue Hardware suchen. On top erhält man hier direkt eine schicke GPU-Halterung dazu, die perfekt zum Case passt und die Optik weiter abrundet.

Pro

  • vier vorinstallierte Lüfter
  • integrierter ARGB- und PWM-Hub
  • großzügiger Innenraum
  • ordentliche Kühlleistung
  • mitgelieferte GPU-Halterung
  • geringe Lautstärke
  • moderner I/O-Bereich

Contra

  • langsame Lüfter
  • fehlender Staubfilter in der Front

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Arian Krasniqi Profilbild Arian Krasniqi

…ist seit 2021 Teil des Teams und befasst sich vor allem mit Hardware-Komponenten sowie mit weiteren technischen Neuheiten. Auch aktuelle Spiele auf PC und Konsole gehören zu seiner Leidenschaft.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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