Sharkoon Rebel C50 RGB im Test: Ein neuer Preis-Leistungs-König?

Schlichter Midi-Tower mit viel Airflow!
Weißes Sharkoon Rebel C50 PC-Gehäuse, auf einem Tisch stehend, umringt von einem Monitor, einem Regal, mit leuchtender PC-Hardare im Inneren.

Im Rahmen der Computex 2023 hat Sharkoon das Rebel C50 RGB vorgestellt, ein beleuchtetes Airflow-Gehäuse mit vier vorinstallierten Lüftern. Neben dem hohen Airflow will der Midi-Tower auch mit einigen Kniffen überzeugen, durch die der Hardware-Einbau kinderleicht gestaltet werden soll. Doch kann das Rebel C50 in unserem Test wirklich überzeugen?

Aktuell werden für das Sharkoon Rebel C50 RGB in der weißen Farbversion ca. 98 Euro (hier kaufen) fällig, wobei die offizielle UVP bei 109 Euro liegt. Die schwarze Variante wechselt schon für 78 Euro (hier kaufen) den Besitzer. Daneben bietet der Hersteller zwei Versionen an, bei denen auf das Glasseitenteil und auf die Beleuchtung verzichtet wird. Für das C50 Black werden derzeit knapp 70 Euro (hier kaufen) aufgerufen, während die weiße Version 89 Euro (hier kaufen) kostet.

Der Lieferumfang fällt bei allen Modellen solide aus: Neben dem Gehäuse lassen sich eine Anleitung sowie eine kleine Pappbox mit Schrauben in der Verpackung finden. Die Box enthält außerdem einige Klettbänder, ein PWM-Splitterkabel sowie einen kleinen Lautsprecher.

Sharkoon Rebel C50 RGB Gheäuse

Sharkoon Rebel C50 RGB

Mit dem Sharkoon Rebel C50 RGB hat der Hersteller einen neuen Preis-Lesitung-König auf den Markt gebracht. Das Gehäuse kann derzeit als RGB-Version in Schwarz für rund 79 Euro (hier kaufen) erworben werden.

Design & Verarbeitung

Sharkoon hat sich beim Rebel C50 für ein äußerst luftiges Design entschieden, um den Airflow zu optimieren. Beinahe alle Oberfläche sind perforiert, damit frische Luft leicht ins Innere gelangt und warme Luft besser abgeführt werden kann. Daraus ergibt sich ein eher schlichter und moderner Look, der durch das kantige Design „abgerundet“ wird.

Auf auffällige Design-Elemente oder dergleichen verzichtet Sharkoon. Das Gehäuse besteht zum Großteil aus Stahl, die RGB-Variante verfügt zusätzlich über ein Seitenteil aus Temperglas. Hierdurch ist der ungehinderte Blick auf die verbaut Hardware möglich, was natürlich besonders perfekt ist, wenn der Rechner bei euch auf dem Schreibtisch steht.

Das I/O-Panel befindet sich auf der Oberseite und beherbergt unter anderem einen USB 3.2 Gen Typ-C-Anschluss mit bis zu 10 Gigabit pro Sekunde. Daneben stehen 2x USB 3.0 (USB 3.2 Gen 1) sowie ein HD-Audio-Anschluss zur Verfügung. Vervollständigt wird das Frontpanel dann von einem Power-Button sowie einer einfachen RGB-Steuerung, dessen Button zeitgleich als HDD-Indikator agiert – das ist ehrlich gesagt nicht immer ganz angenehm, wenn dieser im Betrieb flackert.

Eine kleine Besonderheit des C50 RGB ist die Art, wie die Seitenteile befestigt werden. Beide Elemente sind durch „Köpfe“ fixiert, die am Gehäuse einrasten. Somit wird kein Werkzeug benötigt, um die Seitenteile abzunehmen oder wieder einzusetzen. Solltet ihr das Gehäuse jedoch transportieren, emfpiehlt sich eine gewisse Sicherung der Seitenteile.

Der Midi-Tower kommt auf eine Größe von 46 x 23 x 49,5 cm (L x B x H) und bringt knapp 9,3 kg auf die Waage. Die Verarbeitung des Gehäuses ist auf einem hohen Niveau: Alle Komponenten wirken sauber verarbeitet, wobei das C50 äußerlich einen sehr robusten Eindruck hinterlässt.

Innenraum mit vertikaler GPU-Montage

Werfen wir nun einen genauer Blick auf den großzügigen Innenraum. Das Gehäuse unterstützt Platinen bis hin zum ATX-Formfaktor sowie maximal 165 mm hohe Luftkühler. Daneben können Grafikkarten mit einer Länge von bis zu 400 mm verbaut werden. Sharkoon stattet das C50 sogar von Haus aus mit einer gummierten Grafikkarten-Halterung aus, mit der das Durchhängen der GPU verhindert wird. Die Halterung ist bereits im Auslieferungszustand montiert und kann stufenlos angepasst werden. Auf Wunsch kann die Grafikkarte auch vertikal verbaut werden, hierfür ist aber ein zusätzliches Einbau-Set mit PCIe 4.0 Riserkabel notwendig.

Zahlen & Fakten

Interessant ist die Einbaumethode für SSDs und HDDs. Auf normale Halterungen wird verzichtet, stattdessen gibt es einen perforierten Montagerahmen, auf dem bis zu drei 2,5“ oder 3,5“ Laufwerke befestigt werden können. Die Bohrungen sind unterschiedlich geformt und jeweils für eine bestimmte Komponente gedacht. Am oberen Rand des Gitters lassen sich die Bohrtypen samt Beschriftung finden, damit direkt klar ist, welches Loch wozu gehört.

Zwischen Mainboard-Tray und Rückwand steht ausreichend Platz zur Verfügung, um Kabelstränge übereinander zu verlegen. Hier gibt es außerdem genügend Möglichkeiten, um die Kabel geschickt zu verstecken. Vor allem hinter der Laufwerkshalterung kann das ein oder andere unschöne Kabel verschwinden. Dazu gibt es dann noch einige Ösen, an denen Klettverschlüsse befestigt werden können. Die Kabeldurchführungen neben dem Mainboard werden darüber hinaus durch eine Abdeckung versteckt, wodurch der Innenraum cleaner wirkt.

Während der Tests ist uns jedoch ein kleiner Designfehler aufgefallen: Wie bei den meisten Gehäusen gibt es zwei Kabeldurchführungen an der Netzteilabdeckung. Die hintere wird jedoch durch das Netzteil selbst blockiert, sodass hier keine Kabel (bevorzugt das HD-Audio-Kabel) durchgeführt werden können. Hier scheint also etwas in der Entwicklung schief gelaufen zu sein.

Kühlung

Out-of-the-Box bietet das Rebel C50 bereits eine ordentliche Lüfterausstattung. Der Hersteller verbaut insgesamt vier 120 mm Lüfter, von denen drei in der Front sitzen. Alle Lüfter verfügen über eine RGB-Beleuchtung, durch die das Gehäuse zu einem optischen Hingucker wird. Die RGB-Header der Lüfter werden an den integrierten RGB-Hub angebunden, während die PWM-Kabel direkt am Mainboard angeschlossen werden. Sharkoon liefert zudem ein Splitterkabel mit, an den die drei vorderen Lüfter angeschlossen werden können. Somit werden effektiv nur zwei PWM-Header am Mainboard benötigt.

Kühlungsoptionen

Zusätzlich können neben dem Mainboard drei weitere 120 mm Lüfter montiert werden, während der Deckel Platz für 3x 120 mm oder 2x 140 mm Lüfter bietet. Hier steht ausreichend Raum zur Verfügung, um einen 360 mm Radiator unterzubringen. In der Front kann ebenso ein 360 mm Wärmetauscher montiert werden, hierfür muss jedoch ein Teil der Netzteilabdeckung entfernt werden. Eine Kombination aus zwei 360er-Radiatoren in Front und Deckel wäre möglich, hängt aber vom jeweiligen Wärmetauschermodell und dessen Abmessungen ab.

Zwar spart der Herstellern nicht an Lüftern, an Staubfiltern mangelt es jedoch im Gehäuse. Es gibt ausschließlich einen Filter an der Unterseite, der letzlich hauptsächlich dem Netzteil nützt. Zumindest an der Front wäre ein weiterer Filter wünschenswert gewesen. Auch die Oberseite besitzt nur ihre Meshgitter, um zumindest größere Partikel abfangen zu können.

Hardware-Einbau

Für den Praxistest haben wir unser Gehäuse-Testsystem in das Sharkoon Rebel C50 RGB eingebaut. Hierfür setzen wir auf einen AMD Ryzen 7 7700X, dessen acht Kerne auf einen festen Takt von 4.5 GHz limitiert wurden, um eine bessere Vergleichbarkeit zu ermöglichen. Kombiniert wird der Prozessor mit einem Asus ROG Strix X670-E Gaming und einem be quiet Pure Rock 2 FX. Dazu gesellt sich eine KFA² GeForce RTX 4080 SG sowie Kingston Fury Beast RGB DDR5-4800 32 GB Arbeitsspeicher. Als Hauptspeicher kommt eine Seagate Firecuda 530 PCIe Gen4 SSD zum Einsatz.

Bei der Hardware-Installation gab es keine wirklichen Auffälligkeiten. Die Hardware ließ sich bequem im Gehäuse unterbringen, ohne dass es zu Problemen kam. Es gibt einige praktische Features, mit denen der Einbau nochmals einfacher wird. An der Oberseite erleichtert eine herausnehmbare Lüfterhalterung die Befestigung von Lüftern und Radiatoren, welche außerhalb vom Gehäuse stattfinden kann. Insgesamt ist die Montage dadurch deutlich angenehmer, da es beim Arbeiten keine Platzbeschränkung gibt.

Ähnlich sieht es beim Netzteil aus, da hier ebenso eine externe Montage möglich ist. Das von uns genutzte Sharkoon Rebel P30 Gold ATX-Netzteil mit 1.000 Watt konnte samt Kabeln einfach in das Gehäuse geschoben werden. Anschließend wurde es mit der Netzteilhalterung verschraubt.

Temperatur & Lautstärke

Mit einer fixierten Lüftergeschwindigkeit von 1.000 RPM liefert das Gehäuse überraschend gute Werte ab. Unter Volllast (Prime95 + Furmark) erreicht der Prozessor eine Temperatur von maximal 81,5 °C. Ohne zusätzliche GPU-Last (Cinebench r23) heizt sich die CPU auf bis zu 60,5 °C auf. Der Takt von 4,5 GHz konnte dabei stets gehalten werden.

Mit 1.000 rpm Lüfterdrehzahl:

Maximale Lüfterdrehzahl:

Deutlich beindruckender sind die Werte bei maximaler Drehzahl, denn die CPU behält in diesem Szenario einen deutlich kühleren Kopf. Unter Volllast konnten wir gerade einmal 69,9 °C messen – ein deutlicher Unterschied von fast 12 °C. Ein ähnliches Bild zeichnet sich auch unter Teillast ab, auch wenn der Unterschied mit etwa 7 °C nicht ganz so gravierend ist.

Allerdings kommen die niedrigen Temperaturen mit einem Preis: Das System wird bei maximaler Drehzahl klar hörbar. Bei 1.000 RPM bleibt das Ganze wiederum angenehm ruhig, bei gleichzeitig soliden Temperaturwerten.

Zusatztest: Sharkoon S90 RGB White AiO-Wasserkühlung

Nachdem wir uns im letzten Abschnitt mit unserem normalen Testparcour beschäftigt haben, folgt nun ein kleiner Zusatztest. Wir haben uns zusätzlich angschaut, wie das Gehäuse in Kombination mit einer AiO-Wasserkühlung abschneidet. Hierfür haben wir die Sharkoon S90 (Test) in der White Edition mit 360 mm Raditoar verbaut.

Prime 95 + Furmark:

Die Werte können sich definitiv sehen lassen, denn unter Volllast wird der Prozessor gerade einmal 62,3 °C warm (1.000 rpm). Offenbar profitiert auch die GPU durch die Wasserkühlung. Diese erreicht bei 1.000 rpm 52,6 °C, was einer Verbesserung von knapp 8 °C entspricht. Bei maximaler Drehzahl sinkt die CPU Temperatur auf 56,3 °C – da ist also ein ordentliches Taktpotenzial vorhanden.

Fazit

Sharkoon bietet mit dem Rebel C50 RGB ein gelungenes Midrange-Gehäuse an, das vor allem mit seiner ordentlichen Kühlperformance überzeugen kann. Die großzügige Lüfterausstattung in Kombination mit dem Mesh-Design sorgt für geringe Temperaturen, die sich selbst vor einigen teureren Gehäusen nicht verstecken brauchen. Dazu wird das Case durch eine schicke Optik, eine gute Verarbeitung sowie durch den integrierten RGB-Hub abgerundet.

Abstriche gibt es jedoch für die fehlenden Staubfilter sowie die blockierte Kabeldurchführung an der Netzteilabdeckung, welches jedoch durchaus verschmerzbar ist. Zu einem Preis von knapp 98 Euro (hier kaufen) erwartet euch ein empfehlenswerter und schicker Midi-Tower mit einem sehr guten Preis-Leistung-Verhältnis.

Mit dem Rebel C50 Black und White lassen sich außerdem zwei baugleiche Alternativen ohne Sichtfenster finden, die bereits ab 69 Euro verfügbar sind. Weitere Alternativen bzw. Konkurrenten sind das Sharkoon M30 RGB, Cooler Master TD500 Mesh V2 oder Fractal Design Pop (XL) Air RGB.

Gehäuse & Netzteile
Allround-PC.com Award
10/2023
Sharkoon Rebel C50 RGB
Preis-Leistung

Pro

  • schicke Mesh-Optik
  • ordentliche Kühlperformance
  • großzügige Lüfterausstattung
  • integrierter RGB-Hub

Contra

  • blockierte Kabeldurchführung
  • Lautstärke bei hoher Lüfterdrehzahl

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Arian Krasniqi Profilbild Arian Krasniqi

…ist seit 2021 Teil des Teams und befasst sich vor allem mit Hardware-Komponenten sowie mit weiteren technischen Neuheiten. Auch aktuelle Spiele auf PC und Konsole gehören zu seiner Leidenschaft.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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